project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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geschrieben von CVeidt am 28.11.05
Die Bäume am Rande einer Landstraße ziehen an den Augen des Betrachters vorüber. Maurice Jarres Musik setzt ein, eine seltsame Mischung aus Zirkusklängen, Cabaret und Spieluhren. Sie verkündet trotz ihrer pittoresken Leichtigkeit etwas Unheilvolles. Das kontrastreiche Schwarzweiß der Bilder schneidet dabei direkt ins Auge. Der Umgang mit Licht und Schatten erinnert bereits in diesen ersten Einstellungen, über denen die Schrift des Vorspanns liegt, an das Helldunkel des expressionistischen Kinos der Weimarer Republik.
Georges Franju erzählt uns die Geschichte der jungen Christiane, die bei einem von ihrem Vater verschuldeten Autounfall, ihr Gesicht verliert. Ihr Vater, der berühmte Arzt Genessier, dargestellt von Pierre Brasseur, versucht mit seiner Assistentin Louise unschuldige Mädchen in sein Haus zu locken. Er stiehlt ihnen die Haut von ihren Gesichtern und überträgt sie auf die Wunden der Tochter. Edith Scob spielt die entstellte Tochter mit sehnsüchtigen, traurigen Augen, die den gesamten Film über das Einzige sind, was hinter der weißen Totenmaske, die ihre Brandwunden versteckt, zu sehen ist. Wie ein sanfter Todesengel gleitet sie durch die Gänge und Räume in dem Haus ihres Vaters. Sie kann das Haus nicht mehr verlassen, da ihr Tod vorgetäuscht wurde, um die Operationen an ihrem Gesicht geheim zu halten. In einer Szene liegt sie schluchzend am Boden und erzählt Louise mit zitternder Stimme, wie sehr die Spiegelung ihres zerstörten Gesichtes in den Fenstergläsern oder der Schneide eines Messers sie ängstige. Noch weit mehr jedoch würde sie die weiße Maske erschrecken, die sie gezwungen ist zu tragen, um der Konfrontation mit ihrem Spiegelbild zu entgehen. Louise setzt die Maske mit einem bitteren Lächeln und unsichtbaren Tränen auf ihren Wangen auf das Gesicht von Christiane. Wenn Christiane, umrahmt von dieser künstlichen zweiten Haut, in die Kamera blickt, scheint sie auch für einen Moment dem Zuschauer tief in seinem Inneren zu treffen. Durch die Ästhetik der Aufnahme hypnotisiert, beginnt er die Augen von Edith Scob zu fixieren, durch die sie ihre Wunden und ihren gesamten Schmerz zum Ausdruck bringt. Hier wird deutlich was Franju meinte, als er von der magischen Aura seiner Darstellerin sprach, die dem Unrealen Realität verleihen konnte.
Ihr Blick in die Seele ist eines der eindrucksvollsten Bilder im Kino der fünfziger Jahre, vergleichbar mit der berühmten Szene in Charles Laughtons „Night of the hunter“ (1955 „Die Nacht des Jägers“), in der die in einem Auto festgebundene Leiche einer Frau auf dem Grunde eines Sees liegt. Ihr Haar schwebt in dem Wasser, als würde ein frischer Morgenwind durch ihr Haar wehen und sie sieht wunderschön aus. Gerade die fast märchenhafte Schönheit des dargestellten Todes wirkt seltsam schmerzlich.
Georges Franjus Filme handeln von der Unmöglichkeit, in dieser Welt zu existieren, wenn man sich abseits vorgeschriebener Normen bewegt. Seine Werke tragen ein ganzes Tränenmeer in sich, ohne dass die Figuren zu solch einer Reaktion noch fähig wären. Christiane erträgt das teuflische Spiel ihres Vaters nur, um sich etwas Hoffnung auf ein wenig Glück zu erhalten. Sie ist eine Gefangene in diesem Haus, eingesperrt in ihren eigenen Körper und zusätzlich gequält von der Erinnerung an eine verlorene Liebe, die aufgrund ihres Zustandes unerreichbar bleibt. Das Handeln des Vaters hingegen ist bestimmt von der bedingungslosen Liebe zu seiner Tochter, die sich hinter der Maske des rational handelnden Wissenschaftlers verbirgt. Die Kälte in seinen Augen sind nur Zeichen einer verwundeten Seele. Wenn er nach einer erneuten Transplantation an dem Gesicht seiner Tochter feststellt, dass die Operation fehlgeschlagen ist und er mit gebrochener, leiser Stimme Louise das Ergebnis mitteilt, ist dies mehr als das Bedauern über ein fehlgeschlagenes Experiment, sondern ein wundervoller poetischer Beweis dafür, dass auch das „Böse“ die Liebe kennt oder das „Böse“ im klassischen Sinne nicht existiert.
Im ersten Spielfilm des Regisseurs „La téte contre les murs“ (1958 „Mit dem Kopf gegen die Wände“) wird ein junger Mann aufgrund seines Lebenswandels von seinem Vater in eine Anstalt für Geisteskranke gesteckt. Francois, der junge Mann, ist hochintelligent, aber der Chef der Anstalt, der die gesellschaftlichen Zwänge repräsentiert und hier ebenfalls von Pierre Brasseur verkörpert wird, behält ihn in der Klinik ein und führt „wissenschaftliche“ Versuche an ihm durch. Aus der Sicht von Christiane erscheint das Verhältnis zu ihrem Vater als durchaus ähnlich. Durch den Verlust der „Normalität“ ist sie zu einer Ausgestoßenen geworden, und wie Francois lebt sie eingesperrt in einem Käfig. Sie ist dem Willen des Vaters ausgeliefert, zusätzlich gelähmt durch die Veränderungen ihres Körpers wie ihrer Seele, deren Auswirkungen eine tiefe Todessehnsucht zur Folge haben. Als in den ersten Tagen die Transplantation zu gelingen scheint, schaut sie den Zuschauer durch ihr neues Gesicht mit dem gleichen verlorenen Blick an, den sie uns durch ihre künstliche Haut entgegen geworfen hat. Das neue Gesicht ist nur eine weitere Maske, die von ihr nicht angenommen wird, folgerichtig muss die Operation misslingen. Ihre Wunde ist zu tief, um sie zu heilen, und das Unrecht des Vaters reißt sie noch weiter auf. Am Ende des Films wird sie gegen seine übermächtige Position rebellieren. Sie schneidet die Riemen durch, an die eines der Opfer gebunden ist, und befreit die Hunde aus ihren engen Gitterverschlägen, die von ihrem Vater zu Experimentierzwecken genutzt wurden. Im hochmoralischen Schluss des Filmes wird er von seinen Versuchstieren zerfleischt.
Pierre Brasseurs Professor Genessier ist geprägt von einer seltsamen Gefühlskälte, die nur in wenigen Momenten Risse zeigt und die ihn wie eine Schutzmauer einschließt, sowie dem skrupellosen Forschungswillen des sich vom Menschen und der Menschlichkeit entfernenden Wissenschaftlers, der unbeirrbar seine Ziele verfolgt. Im Gegensatz zu den meisten „mad scientists“, angefangen bei den klassischen Figuren wie Dr. Jekyll oder Frankenstein bis hin zu modernen Forschern wie Herbert West aus Gordons „Re-Animator“, steht bei Prof. Genessier jedoch kein rein selbstzweckhaftes Handeln im Vordergrund. Hinter seiner Gelassenheit und Ruhe verbirgt sich ein innerlich gebrochener Mann, der seine Seele und sein Gewissen opfert, um einem geliebten Menschen zu helfen. Der Preis, den er dafür zahlt, ist hoch. Er verdammt nicht nur sich selbst und die verschleppten Mädchen, sondern auch Louise und seine Tochter. Obwohl oder gerade weil seine Beweggründe für uns so verständlich sind, empfinden wir ihn als derart grausam. Er lässt uns ein Stück weit in die dunkle Seite eines Jeden von uns schauen. Durch seine zutiefst menschlichen Wesenszüge und die nicht sichtbaren Verletzungen, die ihm durch das Schicksal der Tochter geschlagen wurden, erscheint er noch gefährlicher. Nachdem er einem der Mädchen die Haut genommen hat, lässt er die Wunde verbinden, die er ihr geschlagen hat. Ihren Tod führt sie bei einem Fluchtversuch selbst herbei.
Brasseur genügen wenige, sehr zurückgenommene Gesten, um den völlig in sich gekehrten, wortkargen Genessier zu charakterisieren. Seiner schauspielerischen Leistung ist es zu verdanken, dass die Rolle die er verkörpert, so schwer greifbar bleibt und sich dennoch so stark im Gedächtnis verankert. Im Verlauf seiner Karriere hat Brasseur in über 150 Kinorollen mitgespielt. Mitte der zwanziger Jahre war er verstärkt im Umfeld von Jean Cocteau und der surrealistischen Avantgarde tätig, bis er in den Vierzigern durch die Rolle des Frederic Lemaitre in Carnes „Les Enfants du Paradis“ (1943/45 „Kinder des Olymp“) zu Weltruhm gelangte. Zusammen mit Edith Scob tauchte er in einigen Spielfilmen von Georges Franju auf.
Die großartige Alida Valli, die mit dem Film Noir Klassiker „The third man“ (1949 „Der dritte Mann“) ihren Durchbruch schaffte und für Regisseure wie Hitchcock, Argento und Visconti arbeitete, ist mit ihrer Darstellung der Louise ein weiterer Glücksgriff für Franjus Film. Gekleidet in einen eleganten, schwarzen Lackmantel und mit einem schmerzlichen Lächeln auf den Lippen bringt sie den Tod. Der ständige Tränenschimmer in ihren Augen zeichnet sie vom ersten Augenblick an als eine Verlorene. Das Mitleid und die Zärtlichkeit im Umgang mit ihren Opfern sind nicht nur Fassade, sondern Zeichen ihrer Hilflosigkeit und der Unabänderlichkeit der Umstände, die sie haben zur Mörderin werden lassen. An Genessier ist sie gekettet durch ihr sanftes Gesicht, das sein blutiges Geschenk an sie war.
Wenn Christiane am Ende des Filmes ihr ein Messer in den Hals sticht, genau zwischen die Perlenkette, die ihre Operationsnarbe verdeckt, versetzt der milde, verständnislose Ausdruck in ihrem sterbenden Antlitz dem Betrachter einen tiefen Stich ins Herz. Ein „Warum“ haucht sie Christiane entgegen, bevor sie in sich zusammen sinkt, nicht begreifend, weshalb Christiane ihre Liebe zurückweist.
Die Spielfilme von Georges Franju entstanden in der Anfangs - und Blütezeit der Nouvelle Vague. Im Unterschied zu Francois Truffaut, Jean Luc Godard oder Louis Malle ist diesem Großen des Kino nie mehr als eine Randnotiz zuteil geworden. Beeinflusst ist sein künstlerisches Schaffen vom deutschen Expressionismus und der Arbeit seiner Landsleute Louis Feuillade und Jean Cocteau, die beide einflussreiche Vorreiter der neuen Welle im französischen Film waren. Mit „Le sang de betes“ (1949 „Das Blut der Tiere“), einer Dokumentation über die Schlachthäuser in Paris, ist Franju zu einem Liebling der französischen Avantgarde der fünfziger Jahre geworden. Die hier dargestellte Verbindung eines krassen, bestialischen Realismus mit einer traumhaften surrealistischen Atmosphäre ist typisch für den Stil dieses Regisseurs. Auch „Les yeux sans visage“ lebt von diesen nur scheinbaren Gegensätzen. Ähnlich wie bei Cocteau und Bunuel durchstösst das Surreale die Oberfläche der von uns wahrgenommenen Realität und legt die darunter verborgene Welt frei.
Es mag vielleicht auf den ersten Blick verwundern, dass dieses feinfühlige, abgründige Märchen zu einem Vorreiter des modernen Horrorkinos geworden ist, in dem die detaillierte Darstellung brutaler Gewalt als ein künstlerisches Ausdrucksmittel an Bedeutung gewann. Fast dokumentarisch wird in allen Einzelheiten die Häutung eines der Mädchen geschildert. Die naturalistische Beschreibung dieses Vorganges geht jedoch eine Symbiose mit der träumerisch märchenhaften Atmosphäre ein und verwandelt sie in etwas Surreales. Die Wirkung ist zweifellos gegenseitig, auch die Traumbilder des Films erscheinen zunehmend realer. Was Cocteau forderte, die Aufhebung der unnatürlichen Grenze zwischen beiden Welten, ist hier erreicht.
Ein leidenschaftlicher Aufruf zur Menschlichkeit durchdringt Franju‘s dunkles Poem, ob es nun die Augen sind, die uns durch die Maske hindurch anschauen, oder die Schreie des bandagierten Mädchens, das ihrer Haut beraubt wurde. Eugen Schüfftans bezaubernde Photographie in Verbindung mit Maurice Jarres trauriger „Zirkusmusik“ gehen sehr behutsam mit diesen Bildern um. Sie unterstreichen die melancholische Grundstimmung und lassen das von der Geschichte her eher zur Exploitation neigende Thema nie ins Banale abgleiten. Eugen Schüfftan ist vor allem bekannt für sein Schüfftanverfahren, das es ermöglichte, Miniaturmodelle mit Hilfe eines Spiegeltricks in die Realhandlung einzufügen. Das prominenteste Beispiel hierfür dürfte die monumentale Stadt in Fritz Langs „Metropolis“ sein. Ab Anfang der dreißiger Jahre arbeitete er vorwiegend als Kameramann, zusammen mit Regisseuren wie Marcel Carne oder Rene Clair. Seine Bilder in „Les yeux sans visage“ tragen deutliche Spuren der Stummfilmzeit. Manche der bewegten Bilder wirken, als wären sie auf eine schwarze Leinwand gemalt worden. Das dramatisch starre Spiel von Edith Scob mit ihrer weißen, alptraumhaften Maske entspricht einer expressionistischen Darstellung, in der innere Empfindungen durch abstrakte Elemente und Bewegungen zum Ausdruck kommen. Edith Scobs Performance gilt zurecht als herausragend. Nicht einen Moment im Film übertreibt sie ihr Spiel, wirkt steif oder sind ihre Gesten selbstzweckhaft. In der berühmten Szene, in der sie, von einer traurigen Melodie begleitet, fast schwerelos durch die Gänge der Residenz ihres Vaters gleitet, erinnert nicht nur an Josette Days schwebenden Gang durch das Zauberschloss der Bestie in „La belle et la bete“ (1946 „Die Schöne und das Biest“) von Jean Cocteau, sondern sie wird auch vollkommen eins mit dem Bild.
Unentwegt fängt die Kamera die Schatten der handelnden Personen und ihrer Umgebung ein, so als würde eine Spiegelung des Geschehens, ein zweiter Film auf den die Szenerie umschließenden Wänden ablaufen. Das Kellergewölbe, in dem sich Genessiers Experimentierlabor und die Käfige mit den Versuchstieren befinden, erscheint mit seinen verwinkelten Gängen und Räumen in einem Widerstreit von Symmetrie und Asymmetrie, sowie einem ständigen Wechsel zwischen Licht und Dunkel, so dass sich die Gefühle der Protagonisten auch in ihrer Umgebung widerspiegeln. Besonders anschaulich wird dies, wenn Christiane im unterirdischen Operationsraum umher wandelt, vorbei an langen, schiefen Rohren, einer steilen Treppe, die sich direkt aus dem Raum erhebt, um schließlich vor einem Spiegel an der Wand ihre Maske abzulegen. Anders als bei Sergej Eisenstein, der vor allem in seinem meisterlichen Spätwerk die Figuren geradezu in ihrer Pose erstarren lässt, um die Symbolhaftigkeit des Bildes zu manifestieren, inszeniert Franju dies eher beiläufig, fast flüchtig. Über das zerstörte Gesicht von Christiane legt das Bild einen Schleier. Ihre Augen und die Maske bleiben ihre einzigen Ausdrucksmittel. Einen „Cool-World-Expressionismus“ hat Raymond Durgant den Film genannt.
Franju hat einmal gesagt, dass er in seinen Filmen nur das „Gute“ und das „Böse“ gegenüberstellen wolle, um mehr gehe es ihm nicht. Vor diesem Hintergrund wirkt das Ende in „Les yeux sans visage“ umso erstaunlicher. Nachdem Christiane Louise getötet und durch die Befreiung der Hunde auch den Tod ihres Vaters herbeigeführt hat, entschwindet sie mit einer weißen Taube auf dem Arm in das nächtliche Dickicht des Waldes. So wie sie das „Böse“ überwunden hat, so scheint sie auch die trügerische Wirklichkeit zu überwinden und in ein geheimnisvolles Märchenland einzutauchen. Vielleicht ist es ein dunkles Märchenland, aber selbst die Schöne in Cocteaus „La belle et la bete“ ist enttäuscht, als sich das Antlitz der verführerischen Bestie, in das makellose Gesicht des Prinzen verwandelt. Ein Sieg der Poesie über die Moral!
Das Script hat Franju zusammen mit Pierre Boileau und Thomas Narcejac geschrieben, deren Novellen als Vorlage für die Drehbücher zu Clouzets „Les diaboliques“ (1954 „Die Teuflischen“) und Hitchcocks „Vertigo“ (1958) dienten, zwei weiteren einflussreichen Filmklassikern der fünfziger Jahre.
Nachdem Val Lewton mit Jaques Tourneur und Mark Robson Anfang der vierziger Jahre mit ihren subtilen Studien der Einsamkeit in „Cat people“ (1942 „Katzenmenschen“) und „I walked with a zombie“ (1943 „Ich folgte einem Zombie“) dem Horrorfilmgenre vorläufig seine letzten Höhepunkte bescherten, folgte in den Nachkriegsjahren eine Flaute, die nur wenige Ausnahmen zuließ und das Genre als Spielball für Komödien und uninspirierte Z-Garde Filme verkommen ließ. Erst Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre änderte sich dies und innerhalb weniger Jahre wurden einige der bedeutendsten Klassiker geschaffen, darunter Alfred Hitchcocks „Psycho“ (1960), Mario Bavas „Black sunday“ (1960 „Die Stunde, wenn Dracula kommt“), Michael Powells „Peeping Tom“ (1960 „Augen der Angst“) und natürlich „Les yeux sans visage“, den zweifellos poetischsten von allen.
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@CVeidt
Ich habe dich und das Review natürlich nicht vergessen.
Unter folgender Adresse http://www.project-equinox.de/index.php?seite=13024 findest du den ersten Entwurf des Reviews, der Text ist zwar schon formatiert und teilweise verlinkt aber es sind noch keine Bilder drin - die stelle ich dann vielleicht morgen rein, weil ich noch etwas wegen den Bildunterschriften experimentieren möchte.
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CVeidt schrieb am 29.11.05
Lass es bloss ruhig angehen! Die wirklich neuen Sachen gehen vor! Wenn es mit den Bildunterschriften zu aufwendig wird, dann lass die Idee halt Idee gewesen sein.
Ansonsten ist es vielleicht wichtig die Bilder in Einklang mit dem Text zu bringen, aber darin bist du ja mittlerweile Experte.
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flacmurry schrieb am 29.11.05
Ein super Review! Ach was, eine Facharbeit! :bravo:
Im französischen Kino habe ich ja noch verdammt viel nachzuholen. Neben einigen Truffauts habe ich neulich mit Jean-Luc-Godard angefangen. Georges Franju scheint ja jetzt ebenfalls einen genaueren Blick wert zu sein. Bin schon auf die Screenshots gespannt!
[klugscheißermodus]Den Satz "Ihr Haar schwebt in dem Wasser, als würde ein frischer Morgenwind durch ihr Haar wehen und sie sieht wunderschön aus." würde ich umschreiben (stilistisch)[/klugscheißermodus]
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CVeidt schrieb am 30.11.05
flacmurry schrieb am 29.11.2005 (23:42:05): Ein super Review! Ach was, eine Facharbeit! :bravo:
Im französischen Kino habe ich ja noch verdammt viel nachzuholen. Neben einigen Truffauts habe ich neulich mit Jean-Luc-Godard angefangen. Georges Franju scheint ja jetzt ebenfalls einen genaueren Blick wert zu sein. Bin schon auf die Screenshots gespannt!
Vielen Dank fürs Kompliment, gerade weil das Review (auch wenns nochmal überarbeitet und ergänzt wurde) schon einige Jahre auf dem Buckel hat.
[klugscheißermodus]Den Satz "Ihr Haar schwebt in dem Wasser, als würde ein frischer Morgenwind durch ihr Haar wehen und sie sieht wunderschön aus." würde ich umschreiben (stilistisch)[/klugscheißermodus]
Witzig! Normalerweise kann ich ja jeden zweiten Satz den ich selbst geschrieben habe, nur unter Schmerzen nochmal lesen :biggrin: (geht aber wahrscheinlich fast jedem Schreiberling so). Allerdings habe ich zumindest im Moment (was sich jedoch stündlich ändern kann ) außgerechnet gegen den Satz den du beanstandest, nicht so wahnsinnig viel einzuwenden.
Aber wenn du Lust hast, mach ruhig mal einen Vorschlag, wie du es besser fändest!!!
@Chilidog
Ach, ich habschon wieder Grammatikquatsch gemacht
Wat haben wir den hier: "In der berühmten Szene, in der sie, von einer traurigen Melodie begleitet, fast schwerelos durch die Gänge der Residenz ihres Vaters gleitet, erinnert nicht nur an Josette Days schwebenden Gang durch das Zauberschloss der Bestie in Movie "La belle et la bete" (1946 "Die Schöne und das Biest") von Jean Cocteau, sondern sie wird auch vollkommen eins mit dem Bild."
Tja wer der Meinung ist lange Sätze schreiben zu müssen, sollte schon irgendwie noch wissen, wie er den Satz begonnen hat
also statt mit "In der .." anzufangen, heißt es natürlich "Die berühmte Szene in der sie von einer .." (auch ist mir rätselhaft was die Kommas da sollten :biggrin: )
"Nachdem Val Lewton mit Jaques Tourneur und Mark Robson Anfang der vierziger Jahre mit ihren subtilen Studien der Einsamkeit in Movie "Cat People" (1942 "Katzenmenschen") und Movie "I walked with a Zombie" (1943 "Ich folgte einem Zombie") dem Horrorfilmgenre vorläufig seine letzten Höhepunkte bescherten"
Abgesehen davon, dass an dem Satz stilistisch, grammatisch so gar nichts funktioniert, war ich auch noch richtig frech!!!
Gerade gestorben und schon vergessen
"Nachdem unter der Leitung von Val Lewton die Regisseure Jaques Tourneur, Mark Robson und Robert Wise mit ihren subtilen Studien der Einsamkeit wie "Cat people", "The seventh victim" oder "I walked with a zombie" dem Horrorfilmgenre anfang der vierziger Jahre seine letzten Höhepunkte bescherte, .."
Ansonsten müssten ein paar Absätze ein bisschen anders gesetzt werden, aber damit könnte man ja warten, bis die Bilder eingefügt sind.
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flacmurry schrieb am 30.11.05
CVeidt schrieb am 30.11.2005 (00:12:58):
Witzig! Normalerweise kann ich ja jeden zweiten Satz den ich selbst geschrieben habe, nur unter Schmerzen nochmal lesen :biggrin: (geht aber wahrscheinlich fast jedem Schreiberling so). Allerdings habe ich zumindest im Moment (was sich jedoch stündlich ändern kann ) außgerechnet gegen den Satz den du beanstandest, nicht so wahnsinnig viel einzuwenden.
Aber wenn du Lust hast, mach ruhig mal einen Vorschlag, wie du es besser fändest!!!
Kein Problem. Ich hätte es z.B. ungefähr so ausgedrückt:
"Ihr Haar schwebt im Wasser, als würde ein frischer Morgenwind hindurch wehen und sie sieht wunderschön aus."
Das soll jetzt aber auch echt kein rumgekacke sein. Wenn euch bei mir mal was komisch vorkommt, auch einfach sagen!
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CVeidt schrieb am 30.11.05
flacmurry schrieb am 30.11.2005 (00:22:16):
Kein Problem. Ich hätte es z.B. ungefähr so ausgedrückt: "Ihr Haar schwebt im Wasser, als würde ein frischer Morgenwind hindurch wehen. Sie sieht wunderschön aus."
Das soll jetzt aber auch echt kein rumgekacke sein. Wenn euch bei mir mal was komisch vorkommt, auch einfach sagen!
Du wirst lachen, jetzt fällt mir der fehler erst auf , da stand ja zweimal Haar!
Habe mich gerade gewundert was du eigentlich meintest, weil ich es jedesmal wieder überlesen habe. Unglaublich und vor allem vielen Dank!
Das ist mir jetzt richtig peinlich und bitte mehr rumgekacke :biggrin:
@chilidog
Also Flacmurrys Änderung wird natürlich übernommen:
"Ihr Haar schwebt im Wasser, als würde ein frischer Morgenwind hindurch wehen und sie sieht wunderschön aus."
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Das Review ist wirklich Klasse - ich habe richtig Lust auf die DVD - vielleicht kaufe ich sie mir doch im Dezember bei cd-wow, dort kostet die Criterion momentan knapp 22,- Euro.
Die Änderungen werde ich nachher mit einbauen. Und das mit den Bildunterschriften will ich schon ganz gerne machen, ist eine tolle Idee. Vielleicht können wir das dann in Zukunft öfters mit Bildunterschriften machen - werde noch etwas rumtesten.
Zum Glück habe ich inzwischen viele der erwähnten Filme selbst, so das ich diese gleich verlinken konnte .
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Sodele, die Grammatik / Formulierungs Fehler sind bereinigt und die Pics sind nun auch drin.
Leider konnte ich nicht alle verwenden, sonst wären viele zu klein geworden und das ganze zu unübersichtlich.
Schau mal nach ob dir so gefällt - ich finde es sieht mit den Bildunterschriften Klasse aus, sowas sollten wir in Zukunft öfters mal machen .
http://www.project-equinox.de/index.php?seite=13024
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CVeidt schrieb am 03.12.05
Gefällt mir großartig!!! Vor allem ist das die erste Kritik mit Bildern die ich mit meiner Steinzeit-Grafikkarte wirklich störungsfrei lesen kann.
Du könntest aber einen alten Mann glücklich machen und mein Lieblingsbild (das mit: Der Blick in die Seele) miteinfügen. Dafür könntest du ja entweder das erste oder zweite Bild von Christiane weglassen. Vielleicht könnte man ja noch eins von den Bildern mit dem bandagierten Mädchen mit reinnehmen (vielleicht nur eine Großaufnahme des Mädchens, damit könnte Platz gespart werden) , aber das ist erstmal nicht so wichtig.
Es soll aber kein falscher Eindruck entstehen, ich finde deine Bildauswahl absolut nachvollziehbar und sehr gelungen.
Achso zwischen "...weshalb Christiane ihre Liebe zurückweist.
(und)
Die Spielfilme von Georges Franju entstanden..."
gehört ein Absatzwechsel.
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CVeidt schrieb am 03.12.2005 (17:36:37): Gefällt mir großartig!!! Vor allem ist das die erste Kritik mit Bildern die ich mit meiner Steinzeit-Grafikkarte wirklich störungsfrei lesen kann.
*grins*
Japp ich weiß woran es liegt, es fehlen halt immer die drei Pics nebeneinander die machen die Seite immer recht breit - zumindestens für eine kleinere Auflösung.
Du könntest aber einen alten Mann glücklich machen und mein Lieblingsbild (das mit: Der Blick in die Seele) miteinfügen. Dafür könntest du ja entweder das erste oder zweite Bild von Christiane weglassen. Vielleicht könnte man ja noch eins von den Bildern mit dem bandagierten Mädchen mit reinnehmen (vielleicht nur eine Großaufnahme des Mädchens, damit könnte Platz gespart werden) , aber das ist erstmal nicht so wichtig.
Es soll aber kein falscher Eindruck entstehen, ich finde deine Bildauswahl absolut nachvollziehbar und sehr gelungen.
Achso zwischen "...weshalb Christiane ihre Liebe zurückweist.
(und)
Die Spielfilme von Georges Franju entstanden..."
gehört ein Absatzwechsel.
Ok, werde ich nachher mal machen und dann auch eine News dazu schreiben das dieses Reveiw nun Online ist.
Bin ja immer noch am überlegen ob ich mir die Criterion DVD mal bestellen soll, der Film würde mich schon mal sehr reizen und der Kurzfilm über den Schlachthof ist ja als Extra auch mit drauf - wobei der dann schon etwas hart wird .
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Ok, das Bild ist ausgetauscht und das mit dem Absatz habe ich auch gemacht - hoffe ich habe es richtig verstanden .
Mal eine andere Frage, in welchem Zusammenhang ist das Review eigentlich entstanden, dass ist ja eher etwas was man nicht so geschwind in einem Forum veröffentlicht .
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CVeidt schrieb am 03.12.05
"Ihr Blick in die Seele ist eines der eindrucksvollsten Bilder im Kino der fünfziger Jahre, (in seiner Wirkung) vergleichbar mit der berühmten Szene in Charles Laughtons Movie "Night of the Hunter" (1955 "Die Nacht des Jägers"), in der die in einem Auto festgebundene Leiche einer Frau auf dem Grunde eines Sees liegt."
Kannst du das in Klammern stehende in den Satz noch einfügen?
Ja um auf deine Frage zu antworten. Ich habe ja schon seit Ewigkeiten mit dem Gedanken gespielt Filmwissenschaften zu studieren (genau genommen eigentlich schon seit meiner Kindheit). Und ich wollte schon mal überprüfen ob ich für sowas überhaupt talentiert bin. Bis zu letzt wusste ich nicht ob ich nun Lehrer (weil das ein sicherer Job ist; hahaha :biggrin: ) oder Filmwissenschaftler werden soll. Ja und dies ist vor ein paar Jahren zwecks Entscheidungshilfe entstanden und natürlich weil ich Spass dran hatte. Mehr steckt da nicht hinter!
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CVeidt schrieb am 03.12.2005 (20:33:51): "Ihr Blick in die Seele ist eines der eindrucksvollsten Bilder im Kino der fünfziger Jahre, (in seiner Wirkung) vergleichbar mit der berühmten Szene in Charles Laughtons Movie "Night of the Hunter" (1955 "Die Nacht des Jägers"), in der die in einem Auto festgebundene Leiche einer Frau auf dem Grunde eines Sees liegt."
Kannst du das in Klammern stehende in den Satz noch einfügen?
Schon eingefügt .
Ja um auf deine Frage zu antworten. Ich habe ja schon seit Ewigkeiten mit dem Gedanken gespielt Filmwissenschaften zu studieren (genau genommen eigentlich schon seit meiner Kindheit). Und ich wollte schon mal überprüfen ob ich für sowas überhaupt talentiert bin. Bis zu letzt wusste ich nicht ob ich nun Lehrer (weil das ein sicherer Job ist; hahaha :biggrin: ) oder Filmwissenschaftler werden soll. Ja und dies ist vor ein paar Jahren zwecks Entscheidungshilfe entstanden und natürlich weil ich Spass dran hatte. Mehr steckt da nicht hinter!
Coole Sache. Filmwissenschaften würde mich auch reizen - aber ich kann mich leider nicht so toll ausdrücken, sonst würde ich sicherlich öfters mal was schreiben - wobei das reine Übungssache ist und je mehr man schreibt desto besser wird man.
Aber so einen Filmwissenschaftler hier im Team - das wäre natürlich eine feine Sache .
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CVeidt schrieb am 03.12.05
Naja nicht mal ein halbes Semester Filmwissenschaft habe ich bisher hinter mir und ich fürchte das macht noch keinen Filmwissenschaftler. :zwinker: Und im Moment leide ich so ziemlich unter Erstsemesterschock (zudem mit fortgeschrittenen 30 wuuaaah, nicht schon wieder das Thema :biggrin: ) und Bachelorumstellung, deswegen habe ich auch so wenig Zeit, um mich an dieser Seite zu beteiligen.
Aber du siehst heute war ich definitiv faul!!!
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CVeidt schrieb am 03.12.2005 (21:00:30): Naja nicht mal ein halbes Semester Filmwissenschaft habe ich bisher hinter mir und ich fürchte das macht noch keinen Filmwissenschaftler. :zwinker:
Aber du hast schon mal eine kurze Zeit die Luft der Filmwissenschaftler geschnuppert - ist doch auch was .
Und im Moment leide ich so ziemlich unter Erstsemesterschock (zudem mit fortgeschrittenen 30 wuuaaah, nicht schon wieder das Thema :biggrin: )
Willkommen im Club, bist ja nicht der einzige 30er hier auf der Seite - wobei ich habe noch genau 4 Tage :king: :king: :king:.
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@CVeidt
Um nochmal auf das Thema "Studium der Filmwissenschaft" zurück zukommen - interessiert mich irgendwie ganz arg .
Wie sind das so die ganzen Fachgebiete, wie fängt man da überhaupt an? Die Frage klingt sicherlich komisch, aber ich habe ja nicht studiert, daher kenne ich mich mit den Abläufen eines Studiums auch nicht so aus.
Mich würde aber schon mal interessieren wie bei diesem Studiengang die Schwerpunkte liegen, sicherlich wird da ja auch ein gewisses Vorwissen zu den Filmen vorausgesetzt.
Vielleicht kennst du ja auch eine Webseite wo es nähere Infos gibt, wie gesagt würde mich sehr interessieren. Ich werde zwar sicherlich mit meinen 30 Lenzen nicht mehr anfangen - müsste obendrei dann eh meine Fachhochschulreife nachholen, da ich nur die mittlere Reife habe .
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CVeidt schrieb am 09.12.05
Sei nicht so pessimistisch! Ich habe mit 27 mein Abi angefangen und da waren viele dabei, die mit Anfang - Mitte 30 da noch mal die Schulbank gedrückt haben und ein hevorragendes Ergebnis erzielten. Außerdem würdest du dein Abi auch vom Staat finanziert bekommen. Ob das in zehn jahren noch so ist, würde ich eher in Frage stellen.
Für das Studium generell sind lediglich gute Englischkenntnisse Vorraussetzung, die allerdings vorher nicht abgetestet werden! (die meiste Filmliteratur ist in Englisch, aber das dürfte bei dir kein größeres problem sein) Wichtig wäre natürlich ein Interesse an einem wissenschaftlich-philosophischen und historischen Umgang mit dem Thema Film. Aber das dürfte ja bis zu einem gewissen Grad auch schon bei dir vorhanden sein. Der rest ergibt sich im Studium. Also du hast die besten Voraussetzungen.
Über die Inhalte kannst du dich auf folgender Internetseite informieren:
http://www.fu-berlin.de/vorlesungsverze … 01001.html
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Danke erstmal für den Link!
Habe über Wikipedia noch einen Link zur Uni Mainz gefunden: http://www.uni-mainz.de/FB/Philologie-I/Film/
Unter Lehrverantstaltung: http://www.uni-mainz.de/FB/Philologie-I … gebot.html gibts ein paar interessante Seminare:
* Oliver Stone
* "Cool blond".
Geschlechterdarstellungen und Sprache der Kleidung im Kino von Alfred Hitchcock.
* Klassiker der europäischen Filmkunst I:
Jean Renoir
* Avantgarde- und Underground-Film
* David Lynch
* Licht und Schatten im Film
Unter anderem hart dort auch Marcus Stiglegger einige Vorlesungen, er macht ja das IKONEN Magazin: http://www.ikonenmagazin.de/
Also interessant ist so ein Studium der Filmwissenschaften sicherlich schon. Vor allem hat man halt den ganzen Tag was mit Filmen zu tun und bekommt massig Infos .
Aber jetzt nochmal ein Studium anfangen, wenn man seit über 13 Jahren das Geldverdienen gewohnt ist, ist sicherlich schon furchtbar schwer .
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@chilidog
Kannst du bitte folgenden Satz rausstreichen!
"Durch die Ästhetik der Aufnahme hypnotisiert, beginnt er die Augen von Edith Scob zu fixieren, durch die sie ihre Wunden und ihren gesamten Schmerz zum Ausdruck bringt."
Das klingt ja völlig theatralisch Ich bemühe mich ja schon, das möglichst zu vermeiden, aber es gelingt mir leider selten. Das ist definitiv zu dick
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CVeidt schrieb:
@chilidog
Kannst du bitte folgenden Satz rausstreichen!
"Durch die Ästhetik der Aufnahme hypnotisiert, beginnt er die Augen von Edith Scob zu fixieren, durch die sie ihre Wunden und ihren gesamten Schmerz zum Ausdruck bringt."
Das klingt ja völlig theatralisch Ich bemühe mich ja schon, das möglichst zu vermeiden, aber es gelingt mir leider selten. Das ist definitiv zu dick
*grins*
Wie du meinst. Ist gfixt .
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