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project: equinoX Forum / Chris Cunningham Special

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#1 29.January 2006 18:09:52

chilidog
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Chris Cunningham Special

geschrieben von jogiwan am 06.01.06

Musikvideos gibt es seit über 30 Jahren und dienen in erster Linie dazu, einen Song mehr oder weniger zu verkaufen. Sie entstanden eigentlich aus der Idee heraus, dass ein Interpret seinen Song nicht mit Live-Auftritten vor Ort promoten musste, sondern dieses mit einem eigens gedrehten Clip tun konnte. Vorreiter waren Mitte bis Ende der 70er Gruppen wie Queen oder auch Abba. Da es sich dabei meist um 3 - 4 minütige Filme handelt und dafür auch ein vergleichsweise grosses Budget zur Verfügung stand, dauerte es nicht lange, bis sich der Videoclip zu einer eigenen Kunstform entwickelte. Viele renomierte Filmemacher haben einst ihre ersten Brötchen mit dem Dreh von Videoclips verdient. Mitte der 80er boomte danke MTV und Konsorten das Genre und die Clips wurden immer aufwendiger und experimenteller um noch aus der Masse der produzierten Clips hervorzustechen. Doch der Boom ist mittlerweile vorbei und die ehemaligen Sender gibts es entweder nicht mehr, haben sich auf ein kommerzielles Programm verlegt oder bieten Clips nur noch als Umrahmung dubioser Gewinnshows an. Schade eigentlich, da es viele Clips verdient hätten, einer breiteren Masse vorgestellt zu werden. Der 1970 in der Graftschaft Berkshire geborene Chris Cunningham gilt wohl ohne Zweifel als einer, wenn nicht der innovativste Videoclip-Regisseur unserer Zeit. Bekannt geworden ist er vor allem durch seine alptraumhaften und surrealistischen Musikvideos für so unterschiedliche Künstler wie Autechre, Squarepusher oder Aphex Twin (vom Sheffielder Elektronik-Label Warp), Leftfield, Triphopper Portishead, der isländischen Sängerin Björk, sowie Madonna. Wodurch sich seine Musikvideos, Installationen und Kurzfilme im Speziellen auszeichen sind das Interesse an der Funktion von Maschinen und dem menschlichen Körper bzw. deren Zusammenspiel, Wirken und schlussendlich ihrer Verschmelzung. Gleichzeitig zeichnet Cunningham in seinen Bildern allerdings auch ein verstörendes Bild unserer industrialisierten Welt, lässt emotional-gestörte Kinder zu gewaltbereiten Bestien mutieren und persifliert auf extrem-überspitzte Weise sexistische Tendenzen in einer von Schönheit und Jugendwahn dominierten Gesellschaft.  Dabei gibt sich der Cunningham in seinen Interviews sehr mysteriös und verheimlicht unter anderem auch sein Geburtsdatum. Er bezeichnet als seine grössten Einflüsse neben Cronenberg und "Star Wars" auch seinen übermässiger Drogenkonsum und seine dadurch begründete Paranoia. Mangels eigener Drogenerfahrungen kann ich das jetzt nicht so nachvollziehen, aber irgendwie kann man schon erahnen, dass seine Werke über Isolation, Mutationen und Aggressionen ihren Ursprung durchaus in ungesunden Dingen haben könnten.  Bevor sich Cunningham professionell dem Filmgschäft bzw. der Videokunst zuwandte war er unter anderem als Comic-Zeichner für eine britische Zeitschrift tätig. Ursprünglich interessierte sich Cunningham ja auch mehr für die technische Seite des Drehs und war für die Entwicklung zahlreicher Effekte zuständig. Unter anderem war er an den Kreationen der mechanischen Effekte in "M.A.R.K. 13" beteiligt aber auch an den Kreaturen von Clive Barkers "Nightbreed" zuständig. 1992 war er für einige Special-Effects von David Finchers "Alien 3" zuständig und es folgte auch eine Zusammenarbeit mit Stanley Kubrick.  Drei Jahre später drehte er dann seinen ersten Clip. "Second bad vlibel" von Autechre für das renommierte Electronica-Label Warp. Seine verstörenden und flackerden Bilder einer mechanischen Kreation in Kombination mit den weirden Sounds und komplexen Rhythmus-Strukturen der durchaus politischen Band trafen 1995 auch genau den Nerv der Zeit. Der Track stammt von der EP "Anvil Vapre", das kurz darauf veröffentliche Album "tri repetae" zählt heute zu einem Meilenstein der sogenannten "intelligenten" elektronischen Musik. Wenig später traf Cunningham auf Richard D. James, der den meisten eher unter seinen zahlreichen Pseudonymen, wie z. B. "Aphex Twin" bekannt sein wird. Richard D. James ist ja seit Beginn der Neunziger einer der bedeutendsten Musiker der Elektronik-Szene und seinerseits ein Exzentriker sondergleichen, der auch gerne mit einem Panzer in den hügeligen Landschaft Cornwalls Schafe erschreckt und seine Tracks am liebsten an selbstgebautem Equipment schraubt.. Ein Musiker, der mindestens genause kompromisslos und unkonventionell wie Cunningham seine Ziele verfolgt. Aus der ersten Zusammenarbeit der Beiden resultierte der Clip "come to daddy". Ein Track, der damals nur aus einem Grund produziert wurde, und zwar um die damals angesagte Truppe "the prodigy" gehörig durch den Kakao zu ziehen. Der Track schaffte es in den UK-Charts zwar nur bis Platz 36, das Video in dem Kindern mit Latexmasken das Gesicht von Richard D. James verpasst wurde, ist jedoch unvergessen und brachte Cunningham den Durchbruch. In Portisheads "only you" liess er die Sängerin Beth Gibbons und einen Jungen unter Wasser filmen und kombinierte diese Bilder mit denen eines bedrohlichen Hinterhofs und verdeutlicht damit die Zerbrechlichkeit, Isolation und Unerreichbarkeit, die auch in dem Song thematisiert wird. Themen, welche Cunningham auch in seinem Clip für Leftfield feat. Afrika Bambaataa namens "afrika shox" neuerlich aufgriff. Hier lässt er einen Schwarzafrikaner durch die Strassen New Yorks laufen um später hilflos am Egoismus und der Teilnahmslosigkeit der Grossstadt bzw. deren Gesellschaft zu zerbrechen - im wahrsten Sinne des Wortes.  Aber auch Madonna, dank findiger Berater und der entsprechenden Kohle in der Portokassa ja meistens am Puls der Zeit, liess es sich nicht nehmen, sich von Cunningham für ihren Track "frozen" ein paar mystische Bilder auf den Leib zu zaubern. Im Clip schwebt Madonna schwerelos in einer kargen Wüstenlandschaft und verwandelt sich in Krähen, Hunde und allerlei weiteres Getier. Ihr dunkler Look im Video mit den Henna-Tattoos an den Armen setzte Trends und wurde millionenfach kopiert.  "come on my selector" für Squarepusher a.k.a. Tom Jenkinson war abermals eine Zusammenarbeit mit einem Act aus dem Hause Warp. Dieser wurde von Aphex Twin endeckt und 1996 erschien sein Werk '"feed me weird things" auf dessen Label Rephlex, dass damals mit seinen Breakbeat- und Acid-Orgien und jazzigen Einflüssen die Musikwelt inklusive dem damals etwas jüngeren jogiwan Kopf stehen liess. Wenig später wurde Jenkinson ebenfalls auf Warp gesigned und es entstand die EP "big loada", worauf sich auch "come on my selector" befand. Der Track zählt meiner bescheidenen Meinung nach zwar nicht zum besten Output des Drill´n Bass-Pioniers, aber das Video mit seinen Anleihen an asiatischen Horrofilmen ist definitiv sehr gelungen. "window licker", der zweite Clip für Aphex Twin, stellt den bisherigen Höhepunkt seines Schaffens dar. Dieser Clip bricht bereits mit allen Regeln des moderen Videoclips und ist eigentlich vielmehr bereits ein Kurzfilm. Und was für einer. Klar, das dieser Clip nahezu nie - und wenn nur in einer gekürzten Form - gezeigt wurden. In der knapp vierminütigen Eingangssequenz lässt Cunningham zwei schwarze Homies in einer Karre durch Santa Monica Beach fahren. Dabei geraten die Beiden leicht aneinander und streiten über Fahrweise und ein Tape. Später entdecken die beiden zwei Mädels am Strassenrand, die mit ordentlichen Kraftausdrücken und Flüchen "becirzt" werden. Was danach gschieht, sollte jeder am besten selbst sehen. Der Clip ist ein satirischer Gegenentwurf all der testesteron-strotzenden Hip-Hop-Videos aus Übersee, in denen Frauen zum Objekt männlicher Fantasien degradiert werden. Die Frauen in Cunninghams Clip mögen zwar viel Haut zeigen und sich sexy bewegen, ihre bizarren Gesichter (teils wieder mit Latexmasken auf Richard D. James getrimmt) entsprechen jedoch nicht den gängigen Schönheitsidealen. Nebenbei noch der beste, humorvollste und kommerziell-erfolgreichste Track des Musikers. Sein Clip für die Sängerin Björk ist hingegen sein wohl bekanntestes Werk. Zu den exzentischen Klängen von Björk zeigt Cunningham die Entstehung eines Roboters bzw. Androiden und lässt danach zwei geschlechtslose Roboter mit dem Gesichtern von Björk miteinander schmusen. Dabei unterstreicht eine kühle, sterile und industrielle Atmosphäre die intime Austrahlung des Songs. Die Special-Effekts sind hier kaum noch wahrnehmbar und die Bilder machen einen sprachlos.  Bereits 2003 wurde in der Reihe "the work of director..." die wichtigsten Werke von Cunningham veröffentlicht. Auf der Scheibe befinden sich 9 Musikvideos, sowie drei Werbeclips, einem kurzem Making-Of von Björks "all is full of love" sowie Ausschnitte aus seinen Installationen "monkey drummer" und "flex". Beide Male hat er für hiefür wieder mit Aphex Twin zusammengearbeitet. "Flex" wurde 2000 in der Royal Academy of Arts in London ausgestellt. Leider wurde dabei nur ein knapp 3-minütiger Ausschnitt auf die Scheibe gepackt. Abgerundet wird das Ganze mit einem 52seitigen Booklet, welches Photos, gezeichnete Entwürfe, Fotos von Dreharbeiten und dergleichen beinhaltet. Im Vergleich zu den anderen DVDs aus dem selben Hause zwar etwas wenig und man hätte sich vielleicht noch ein Interview oder zumindest Kommentare der Künstler zu den Track gewünscht. Trotzdem eine schöne und wichtige VÖ. Nach 2003 wurde es erstmal vergleichweise etwas ruhiger. Wohl aus Angst auf das Clip-Genre festgelegt zu werden hat Cunningham keine weitere Clips für Künstler produziert. Lange Zeit gab es Gerüchte, dass er eine Verfilmung des Buches "Neuromancer" von William Gibson plane. Die Arbeiten an dem Projekt sind derzeit jedoch bis auf Weiteres ausgesetzt. Danach hiess es, er arbeite gemeinsam mit Aphex Twin an einem weiteren Kurzfilm namens "Rubber Johnny". Die Idee entstand ursprünglich aus einem Clip, der 2001 für die Promotion der Doppel-CD "drukqz" gemacht wurde. 2005 war es dann soweit. Der Kurzfilm selbst ist nicht unumstritten und löste bei der Premiere unterschiedlichste Reaktionen aus.  Seit Juni 2005 gibt es den Film, neuerlich unterlegt mit der Musik von Aphex Twin, gemeinsam mit einem 42seitigen Buch mit Bildern Cunninghams zu kaufen. Eine englische Druckerei weigerte sich aus moralischen Gründen, das Booklet zu drucken und Warpfilms musste erst eine neue Druckerei suchen. Und das ist nach Sichtung des Buches auch zu verstehen. Cunningham verwendet Körperteile und davon nicht unbedingt die ästethischsten und gestalt neue verfremdete und verformte Körper, die zum Teil Ekel, aber auf seltsame Art und Weise doch etwas Besonderes ausstrahlen. Den Anblick eines Anuses sollte man jedoch schon ertragen können.  Der knapp sechsminütige Film selbst handelt von Johnny, einem hyperaktiven und missgestalteten Kind im Rollstuhl, dass vermutlich durch Inzest seiner fernsehsüchtigen und degenerierten Eltern entstanden ist. Weggesperrt in einem kalten und finsteren Keller verbringt er teils hyperventilierend seine trostlosen Tage und die einzige Gesellschaft leistet ihm dabei ein zutiefst verängstigter Hund. Doch Johnny hat einen Weg gefunden, sich selbst die Zeit zu vertreiben...  "Rubber Johnny" ist grösstenteils mit einer Nachtsichtkamera aufgenommen worden und bietet alptraumhafte, teils extrem schnell geschnittene Bilder, die den Zuschauer hoffnungslos überfordern. Nach der ersten Sichtung war mein erster Gedanke dann auch "ähm... was war das jetzt???". "Rubber Johnny" ist auch kein herkömmlicher FIlm mit Handlung, sondern eher ein experimenteller Kurzfilm eines komplett-durchgeknallten Regisseurs, dass seine Wirkung aber auch nicht verfehlt. Entweder man mag die Sachen von Cunningham und seine Vorliebe für missgebildete Körperstrukturen oder man wird sie als abgrundtief ekelhaft hassen.  Die DVD kommt mit dem sechsminütigen Film leider ohne jeglichen Bonusmaterial. Verpackt ist das Ganze, wie bereits erwähnt in einem Buch mit Hochglanzdruck im A5-Format. Sicherlich schön aufbereitet, allerdings wäre ein "Making of" oder zusätzliche Infos zum Dreh schon interessant gewesen. Daher kann auch nur eine eingeschränkte Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Ein Fan von Cunningham sollte man schon sein, dann rechtfertigen sich auch die knapp 16 Euro, die man für diese VÖ hinlegen muss. Alle anderen können sich den Clip unter folgendem Link für lau angucken: http://www.wimp.com/rubberjohnny/  Alle die sich näher mit der Person Chris Cunningham und seinem Schaffen auseinandersetzten möchte, finden allerlei Infos, Bilder und dergleichen unter http://www.director-file.com/cunningham/folio.html.


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