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geschrieben von jogiwan am 21.01.06
Der Playboy und Schriftsteller Tom Harris (William Joyce) ist gerade an einer Pool-Anlage in Miami Beach mit einem Cocktail und einer handvoll Girls beschäftigt, als sein Agent Duncan (Dan Stapleton) ihm mitteilt, dass er auf eine abgelegene Insel namens Voodoo Island reisen soll, um dort eine Story über einen Wissenschafter zu schreiben, der sich der Krebsforschung verschrieben hat. Tom ist wenig begeistert, doch ein wütender und gewaltbereiter Ehemann eines der Pool-Girls, sowie nach ein paar Storys über Menschenopfer, giftigen Schlagen, Legenden über eine Arme von lebenden Toten und einem akuten Frauen-Überschuss im Verhältnis 5 : 1 auf der besagten Insel, ist er dem Ganzen gar nicht mehr so abgeneigt und so machen sich Beide auf in Richtung Flughafen.
Dort wartet auch schon die verwöhnte und noch blondiertere Carol "thank you, honey" Fairchild (Betty Hyatt Linton) samt ihren ebenfalls gefärbten Pudeln auf die Beiden. Sie ist die Ehefrau von Toms Agenten, nebenbei eine seiner zahlreichen Geliebten und soll ebenfalls mit auf die Reise. Carol ist jedoch wenig begeistert, weil sie eine spannende Partie Canaster unterbrechen musste und lässt sich erst durch die Androhung, sämtliche Kreditkarten und Einkaufsmöglichkeiten rund um den Globus zu streichen, dazu bewegen die Reise anzutreten.Kaum in der Luft, sind auch schon sämtliche Treibstoff-Tanks leer und der illustre Trupp kann gerade noch im letzten Moment auf einer mysteriösen Insel landen. Doch welch ein Zufall aber auch, sie sind natürlich prompt auf der ominösen Voodoo-Island gelandet.
Die Insel ist zwar anscheinend voller Menschen, allerdings scheint eine Notlandung am Strand niemanden so recht zu interessieren und so macht sich Tom auf den Weg um die Insel ein bisschen zu erkunden und entsprechende Hilfe zu holen. Doch all diese Vorsätze sind prompt vergessen, als er ein in einem See badendes Mädchen sieht. Der Hobby-Voyeur kommt jedoch nicht auf seine Kosten, da das Mädchen wenig später von einem grauenvoll-enstellten Zombie bedroht wird. Das Mädchen flüchtet und auch Tom ergreift die Flucht. Er trifft auf einen hilfsbereiten Fischer, der ihm eine Geschichte von Voodoo-Ritualen und einem bevorstehenden Menschenopfer berichtet. Das ist aber auch schon alles was der gute Herr von sich gibt, da er kurze Zeit später vom verfolgenden Zombie enthauptet wird.
Tom rennt zurück zum Strand, wo die verstörte Reisegruppe bereits von einem Trupp düster-dreinblickender Männer erwartet wird. Doch abermals welch ein Glück, dieses Mal sind es keine bösen Zombies sondern die Angstellten von Dr. Biladeau, dem gesuchten Wissenschaftler. Nachdem alles ihre Zimmer bezogen haben und sich erfrischt haben, geht Tom in die Lobby des Hauses um nach etwas Trinkbaren Ausschau zu halten. Dabei trifft er auf das badende Mädchen vom Nachmittag, die sich als Tochter des Hauses herausstellt. Ihren Namen verrät Janine Bildeau (Heather Hewitt) allerdings erst nach Bereitstellung eines Drinks.
Bei dem anschliessenden Mondschein-Spaziergang werden die beiden, bereits turtelnd jedoch neuerlich von einem Zombie angegriffen. Janine ist verstört, doch Toms journalisitische Neugier ist geweckt und er versucht mehr über die ganze Sache heruaszufinden. Aufseher Bentley (Walter Coy) erklärt Tom, dass die einfachen Inselbewohnen aufgrund jahrhundertelanger Tradition daran glauben, dass ein bevorstehendes Unglück nur durch ein Menschenofper abgewendet werden kann. Doch das sei natürlich purer Aberglaube und längst Geschichte. Da es halt mangels entsprechender Einrichtungen für die Bewohner keine Möglichkeit der Freizeitgestaltung gibt, so suchen diese ihrerseits Abwechslung in kurzweiligen Voodoo-Ritualen, monotoner Trommlerei und kleine Tanzeinlangen. Dr. Bildeau erklärt dem interessierten Tom weiters, dass es auf der Insel eine seltene Pflanze gäbe, deren getrocknete Wurzel eine drogenähnliche Wirkung habe und Menschen bei exzessiven Missbrauch in mordlüsterne Zombies verwandeln würden, die nun die Insel bevölkern, aber im Grunde keine so grosse Gefahr darstellen.
Wenig später entdecken Tom und Janine bei einem weiteren Spaziergang auf der Insel eine Hütte, die mit rituellen Zeichnungen verziert ist. Als Tom hineinblickt, entdeckt er eine Horde von Zombies. Das Date ist also abermals daneben gegangen und die Beiden flüchten in das Labor von Dr. Bildeau. Dort werden sie Zeuge, wie Dr. Bildeau gerade Experimente mit Schlangengift unternimmt und einen Inselbewohnen in eine seelenlose Kreatur verwandelt. Tom reicht es endgültig und er will gemeinsam mit Janine, Coral und Duncan die Insel sofort verlassen. Das Flugzeug ist zwar getankt, doch kurz vor dem Abflung werden sie -gähn - neuerlich von Zombies attackiert, das Flugzeug in die Luft gesprengt und die beiden Mädels entführt. Tom und Duncan können flüchten und erfahren von Dr. Bildeau nun die ganze Wahrheit über seine Forschung, dem grössenwahnsinnigen Aufseher Bentley, Voodoo-Haushälterinnen und dem bevorstehenden Menschenopfer. Und wer bis dahin noch nicht eingeschlafen ist, der wird nach dem wenig-aufsehenerrregenden Finale noch mit einem absolut grandios-kultigen Special-Effect entschädigt, den man einfach gesehen haben sollte....
Der S/W-Streifen "I eat your skin" wurde 1964 von Regisseur Del Tenney, der auch für das Drehbuch verantwortlich war, ursprünglich unter dem Namen "Zombies" gedreht. Leider ist das Teil jedoch selbst für damalige Verhältnisse ziemlich mies ausgefallen, sodass sich danach auch kein Verleih fand, der den Film in die Kinos bringen wollte. Erstmals öffentlich aufgeführt wurde der Film 1970, als der Produzent Jerry Gross einen zweiten Film für ein Double-Feature mit seinen ebenfalls produzierten "I drink your blood/die Tollwütigen" benötigte. "Zombies" wurde kurzerhand etwas reisserisch in "I eat your skin" unbenannt und gelangte so erstmalig zur Aufführung.
Hehe und was soll ich sagen. Der Film ist wirklich ziemlich grottig, vorherrsehbar und besticht durch das wohl schlechteste Zombie-Make-up, dass mir jemals vor die Linse gekommen ist. Aber wie bereits erwähnt, das Ende bzw. die bombastische Explosion der Insel entschädigt für so manchen Durchhänger in der Mitte. Diese Szene verdient ja zumindest den Ed-Wood-Gedächtnispreis. Die billige Machart merkt man dem Film jedenfalls in jeder Sekunde an. Allerdings nimmt sich "I eat your skin" selbst nie tierisch ernst und hat aufgrund freiwilliger und teils unfreiwilliger Lacher durchaus Unterhaltungswert. So sorgen z.B. auch die etwas unorthodoxen Tanzdarbietungen der Inselbewohner während ihrer rituellen Voodoo-Zeremonie für kurzweilige Momente und Betty Hyatt Linton als Carol "thank you, Honey" Fairchild ist sowieso schlichtweg grandios. Ausserdem darf der attraktive Hauptdarsteller in nahezu jeder Szene des Films seine behaarte Brust in die Kamera halten, was vor allem die Girls unter uns freuen wird. Warum die Zombies sich zu Beginn des Filmes langsam fortbewegen, gegen Ende des Films jedoch durch die Gegend rennen, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis und wird wohl auf alle Ewigkeiten unbeantwortet bleiben. Weiters gibts es noch einen schmissigen Easy-Listening-Soundtrack, der durchaus zu begeistern weiss. Die Durchschnittswertung von 2,13 auf der IMDB (Stand 01/2006) ist - meiner bescheidenen Meinung nach - jedenfalls ganz und gar nicht gerechtfertigt. Allerdings darf man sich halt auch keinen spannenden Grusler oder gar gorige Effekte erwarten.
Regisseur Del Tenney ist 1930 in Iowa geboren und drehte nach "I eat your skin" noch zwei weitere Beiträge für das Horror-Genre names "the horror of beach party" und "the curse of the living corpse". Beide Filme sind mir jedoch leider nicht bekannt und dürfte in Europa auch nicht erhältlich sein. Nebenehr war Herr Tenney auch noch als Schauspieler, Drehbuchautor und Produzent tätig. Alles laut IMDB jedoch nur mit mässig-kreativem Erfolg.
Über die restlichen Darsteller liessen sich nur mässig Infos herausfinden. Hauptdarsteller William Joyce hat anscheinend nur in einem weiteren Kinofilm mitgespielt, ansonsten beschränkten sich seine Auftritte als Nebenrollen in diversen Fernsehserien, wobei die Bekannteste noch die Weingut-Soap "Falcon Crest" sein dürfte. Walter Coy hat zwar zahlreiche Filme und TV-Auftritte vorzuweisen, allerdings sind diese Filme zumindest meiner Wenigkeit weitgehenst unbekannt. Für die meisten anderen war "i eat your skin" der einzige Ausflug in die Schauspielerei.
Da der Streifen, wie bereits erwähnt, in den Siebzigern gemeinsam als Double-Feature mit "I drink your blood" gelaufen ist, hat CMV-Laservision den Streifen als Bonus auf die Veröffentlichung von "die Tollwütigen" gepackt. Ich hatte mir da ja im Vorfeld eigentlich eher einen Kurzfilm erwartet und war über die Spielfilmlänge doch etwas überrascht. Der Film selbst ist in Englisch, jedoch ohne deutscher Untertitelung und auch die Bild- und Tonqualität ist nicht unbedingt die Beste. Allerdings dürfte dieses auf das Ausgangsmaterial dieses doch etwas unterschätzten Streifens zurückzuführen sein. Zu einer eigenständigen Veröffentlichung würde es "I eat your skin" mangels vorhandenem Zielpublikum vermutlich ohnehin nicht schaffen, aber als Bonus-Film auf einer ohnehin empfehlenswerten Scheibe hat der kurzweilige Abenteuerstreifen durchaus seine Berechtigung. Sehr spassig!
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