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project: equinoX Forum / Fraktus - Das letzte Kapitel der Musikgeschichte

project: equinoX Forum

project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet

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#1 27.May 2013 16:28:35

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
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Fraktus - Das letzte Kapitel der Musikgeschichte

Obwohl bislang oftmals „Kraftwerk“ als größter Einfluss auf die aufstrebende Techno-Bewegung Anfang der Neunziger genannt wurden, war es in Wirklichkeit die elektronische Advantgarde-Combo „Fraktus“ aus Brunsbüttel, die mit ihrer unkonventionellen und dadaistischen Konzept-Musik und eigens gebauten Instrumenten elektronische Musiker, DJs und sonstige Künstler inspirierten, selbst ins Musikbusiness einzusteigen.  Obwohl der Band während dem Zeitraum ihres Bestehens kein  kommerzieller Erfolg vergönnt war, so gelten ihre Musikstücke wie „Affe sucht Liebe“  als bahnbrechend und weit ihrer Zeit voraus und es verwundert nicht wenige, dass die einflussreiche Band nach einem Konzert in Hamburg im Jahre 1983 aus dem Bewusstsein der breiten Masse verschwand.

Jahrzehnte später begibt sich der Musikproduzent Roger mit einem Kameramann an seiner Seite auf die Suche nach den Mitgliedern der Band mit Kultstatus und findet Thorsten Bage auf der Ferieninsel Ibiza, wo dieser der Musik treu geblieben ist und mittlerweile erfolgreich mit dem Produzieren von simpel-gestrickten Schlagertiteln sein Geld verdient. Auch der ehemalige Sänger Dickie, der mittlerweile ein Internet-Cafe in Berlin betreibt ist rasch gefunden und von der möglichen Idee einer Reunion erfreut, während  das eigentliche Mastermind hinter der Band, der introvertierte wie exzentrische  Bernd Wand, der als Optiker nebenher noch immer der Konzeptkunst frönt erst lang und breit von Roger überredet werden muss, sich mit seinen ehemaligen Bandmitgliedern wieder an einen Tisch zu setzen.

Das Wiedersehen verläuft auch eher ruppig und dennoch lässt Roger seine hochschwangere Freundin zurück um mit den drei Mitgliedern von Fraktus mit dem zeitgemäßen Update ihres größten Hits ein Comeback zu planen. Angesichts der egozentrischen Personen ist das jedoch alles andere als einfach und schon bald prallen nicht nur  unterschiedliche Ansichten aufeinander, auch die Plattenfirma möchte ein entsprechendes Wörtchen mitreden. Ein Auftritt vor großen Publikum wird zum Desaster und der Hitproduzent tauscht die Stimme von Dickie kurzerhand gegen die einer Studiosängerin aus, wobei es zum Dreh für die Single auch zum Zerwürfnis kommt. Dennoch gibt Roger nicht auf und versucht die Band auf ihre einstige Kreativität einzuschwören und zurück an den Ort zu bringen, der seinerzeit das Ende der Band bedeutete…

Herrlich! Auf so etwas muss man erst einmal kommen. Eine Mockumentary über eine fiktive, deutsche Elektroband namens „Fraktus“, die rückblickend zu Pionieren der Techno-Bewegung erklärt werden und dem mit Statements von Leuten wie Westbam, Blixa Bargeld, DJ Hell bis hin zu Yello noch zusätzliche Authentizität gegeben wird. Fast könnte man glauben, dass die Band auch tatsächlich existiert hat und „Das letzte Kapitel der Musikgeschichte“ tatsächlich nochmals neu geschrieben werden müsste. Nach einem fulminanten und witzigen Auftakt, in dem das Wirken der Band nachgezeichnet wird, startet der Versuch, die Band wieder zusammenzubringen und zu einem Comeback zu bewegen, wobei hier nicht nur das Musikbusiness im Generellen persifliert wird, sondern auch noch die zahlreichen „Reunions“ alternder Bands aus vergangenen Tagen und  kommerziellen Gründen eins vor den Latz bekommen.

„Fraktus – Das letzte Kapitel der Musikgeschichte“ setzt dabei neben aberwitzigen Momenten vor allem auf Authentizität und die Art und Weise, wie der 80er-Flair für vermeintliche Archivaufnahmen anhand der Musik- und Bilddokumente eingefangen wurden, ist nicht nur pointiert, sondern außerordentlich gelungen.  Der Beginn der Doku ist dann auch ein Highlight für jeden Freund elektronischer Musik (deutscher Herkunft), wenn die Band in bester NDW-Manier ihre minimalistischen und dadaistischen Musikstücke vom Stapel lässt und sogar zu einem  „Formel Eins“-Auftritt hat es die Band geschafft, bis ein schicksalhafter Abend in Hamburg das Ende der Band bedeutete und deren Mitglieder in alle Richtungen zerstreut wurden.

Nach der liebevollen und sehr gelungenen Hommage an vergangene Tage inklusive der Erfindung der „Drum-Machine“ kommt eine humorvolle Abrechnung mit den Mechanismen des Musikbusiness, sensiblen Künstlerseelen, Kunst und Kommerz. Dabei steckt „Fraktus“ voller toller Momente und wenn ausgerechnet der umstrittene Produzent Alex Christensen, dem seit seinem Projekt „U96“ und „Das Boot“ - einem der ersten kommerziell erfolgreichen Techno-Hits -  ohnehin der Vorwurf des Ausverkaufs einer Underground-Idee begleitet, den fassungslosen Künstlern eine Großraum-Disco-Guetta-Version ihres Hits „Affe sucht Liebe“ vorsetzt, dann weiß man nicht, ob das furchtbar selbstironisch oder von den „Studio Braun“-Jungs einfach nur genial eingefädelt wurde.

Für mein Empfinden ist es jedoch etwas schade, dass  die Handlung nach seinem grandiosen Auftakt thematisch zu sehr in der Gegenwart bleibt und sich im Verlauf des Streifens auch manchen Kalauer nicht verkneifen kann.  Aber das sind lediglich kleinere Schönheitsfehler in einem durchwegs gelungenen Streifen, der voller lustiger Ideen steckt, aber auch nicht das Ziel hat, seine Figuren und das Business allzu sehr bloßzustellen, oder gar mit ihm anzulegen. Vielmehr wird hübsch in alle Richtungen ausgeteilt und am Ende geht die ganze Sause dann auch noch richtig ab und beschert seinen skurrilen Figuren, die man bis dahin auch schon längst ins Herz geschlossen hat, auch noch ein schönes Ende.

Die Mockumentary von Regisseur Lars Jessen („Die Dorfpunks“) ist dann auch fast so lustig wie das thematische Vorbild „Spinal Tab“ von Rob Reiner aus dem Jahr 1984, dass Rock und Groupietum auf die Schaufel nahm und bietet dem Freund elektronischer Musik auch das Wiedersehen  mit vertrauten Gesichtern wie Westbam, der erst vor kurzen mit „Götterstraße“ eins seiner bislang besten Alben abgeliefert hat,  Jürgen Laarmann (ehemaliger und streitbarer Herausgeber der „Frontpage“) Hans Nieswandt (Musiker, Autor und Journalist) Steve Blame von MTV, Jan Delay und H.P. Baxxter von Scooter, die allesamt über die Relevanz der Musiker erzählen und für zusätzliche Authentizität sorgen. Die Leutchen von Studio Braun gingen sogar soweit, am Melt!-Festival im Rahmen einer Show von Deichkind die Bühne zu entern um vom vorab entsprechend informierten Publikum ausgebuht und mit Bechern beworfen zu werden und diesen Auftritt als verpatzen Reunion-Auftritt in dem Film einzubauen.

Auch darstellerisch gibt es nichts zu meckern und die drei Herrschaften von Studio Braun agieren in ihren überzeichnet-angelegten Rollen, die wohl nicht zufällig an anderen Berühmtheiten erinnern,  auch sehr glaubwürdig. Heinz Strunk gibt sich als schlagerhafte DJ-Ötzi-Klon die Ehre, während Rocko Schamoni als etwas naiver Sänger Dickie wie aus einer anderen Zeit und Musikgenre erscheint und sich fälschlicherweise als kreativer Geist der Gruppe hält. Das tatsächliche Genie der Truppe wird von  Jacques Palminger als Bernd Wand verkörpert und steht sinnbildlich für Menschen, die nach vormaligem Ruhm nicht mehr in ihr altes Leben  zurückfinden können. Abgerundet wird der Cast von Devid  Striesow („Die Fälscher“) als Produzent Roger Dettner, der trotz einiger Rückschläge und einem Ausflug in die Döner-Bude nie den Glauben an sein Projekt verliert.

Auch die DVD aus  dem Hause Pandora Film ist rundum überzeugend und bietet dem mit einer FSK12-Freigabe versehenen Spaß in sehr guter Bild und Tonqualität und hat auch noch Tonnen an Bonusmaterial an Bord. So gibt es ein ausführliches und 38minütigen „Making-Of“, dass neben Einblicken in die Dreharbeiten auch erklärt, was mit dem vierten Mitglied der Band passiert ist. Zusätzlich gibt es einige entfallene Szenen, Versprecher und ein 15 minütiges Feature über das „Privatleben“ der Band. Abgerundet wird das stimmige Bild dann noch mit Musik- und Konzert-Videos von „Fraktus“ und dem legendäre Auftritt in der Kult-Musiksendung „Formel Eins“.

Unterm Strich ist „Fraktus – Das letzte Kapitel der Musikgeschichte“ genau der Streifen, auf den die Menschheit bislang gewartet hat. Ein würdiges Denkmal der wichtigsten, deutschen Elektronikband, ohne deren Einfluss sich die Technobewegung der Anbeginn der Neunziger auch ganz anders entwickelt hätte. Neben seinen unterhaltsamen Einblick in die längst vergangenen Zeiten der musikalischen Abstraktion bietet  „Fraktus“ aber auch einen humorvollen Ausflug ins aktuelle  Musikbusiness und in die Welt sensibler Künstlerseelen, die entsprechend bei Laune gehalten werden wollen. Ein Film von Kenner für Kenner, bei der vom Technohead bis hin zum Indie-Popper  aber jeder Musikbegeisterte auf seine Kosten kommt. Prädikat: besonders „Hyper Hyper“!


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

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#2 06.July 2013 10:47:23

chilidog
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Re: Fraktus - Das letzte Kapitel der Musikgeschichte

@ Jochen,

sodele, das Review ist nun auch endlich, endlich Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=9343

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