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Durch den unsachgemäßen Gebrauch des Buches „Necronomicon“ verliert der Handelswarenverkäufer Ash (Bruce Campbell) in Teil eins und zwei der „Tanz der Teufel“-Saga nicht nur die Freundin und die linke Hand, sondern landet nach einer unfreiwilligen Zeitreise auch versehentlich im 13. Jahrhundert, wo der smarte Mann geradewegs in den Konflikt zwischen Fürst Arthur (Marcus Gilbert) und dessen bitteren Rivalen mit dem Namen Henry (Richard Grove) gerät. Von Arthur für einen feindlichen Schergen gehalten wird Ash auf sogleich gefangengenommen und mit Henry gemeinsam auf dessen Burg verschleppt.
Der schwelende Konflikt der Beiden ist jedoch nicht das einzige Problem der einfachen Burgbevölkerung, die auch ständig den Angriff von Dämonen fürchten muss und nach einem frostigen Empfang wird Ash auch in einen Brunnen geworfen, in dem sich derartige Wesen tummeln. Mit Hilfe seiner Motorsägen-Prothese und seinem listigen Gefängnis entkommt Ash jedoch der verkommenen Brut, wird kurzerhand vom einem weisen Zauberer (Ian Abercrombie) zum Auserwählten erklärt, der das Land von den Untoten befreien soll, verliebt sich in die hübsche Sheila (Embeth Davidtz) und schenkt in einem gütigen Moment auch noch Henry die Freiheit.
Der Zauberer erklärt dem Helden, dass man mit dem „Necronomicon“ nicht nur die untote Bedrohung beenden könnte, sondern mit dessen magischen Kräften auch Ash in seine eigentliche Zeit zurückbringen könnte. Jedoch befindet sich dieses an einem verfluchten Ort und hat man das Buch erst einmal in Händen müssen auch magische Worte gesprochen werden, damit kein großes Unglück geschieht. Ash macht sich auf dem Weg und wird schon wenig später von einer bösen Macht verfolgt und versteckt sich in einer verlassenen Windmühle, wo das Böse schon bald Schabernack mit ihm treibt.
Als sich Ash dort auch noch mit einer bösen Kopie seiner selbst konfrontiert sieht, tötet er diese und begräbt sie an Ort und Stelle um sich um seine eigentliche Mission zu kümmern. Kaum hat er jedoch das „Necronomicon“ in Händen ist der geübte Zauberspruch auch schon wieder vergessen und seine böse Kopie erhebt sich mitsamt einer Armee der Finsternis aus den Gräbern. Dieser will das magische Buch zurück und macht sich mitsamt seinen knochigen und dämonischen Begleitern auf den Weg zu Arthurs Burg, um dieses mit Gewalt zurückzuholen…
Über Sam Raimi und die „Tanz der Teufel“-Trilogie muss man wohl nicht mehr allzu viele Worte verlieren und jeder, der sich für das fantastische Genre interessiert und die letzten Jahrzehnte nicht weggesperrt in einer Höhle verbracht hat, kennt natürlich die Streifen um den Helden Ash und seinen Darsteller Bruce Campbell. Der überraschende Erfolg des blutigen Indie-Kulthorrors hatte – wenig verwunderlich zwei Sequels zur Folge, die zwar in eine etwas andere Richtung gingen und dank des Remakes von Fede Álvarez sind die Streifen der Originalvorlage derzeit ohnehin wieder in aller Munde.
Passend zum Kinostart des düsteren Remakes des ersten Teiles veröffentlicht Koche Media nun auch Teil drei der übernatürlichen Dämonensause im „Directors Cut“ auf Blu-Ray-Disc mit alternativem Ende bzw. auch einer „Ultimate Edition“ für Sammler mit allen bislang veröffentlichten Fassungen auf zwei Blu-Ray-Discs und drei DVDs, bei der sich der geneigte Fan dann auch zwischen Director’s Cut, amerikanische Fernsehfassung und der internationalen Kinofassung seine bevorzugte Version des spaßigen Horrorklamauks aussuchen kann.
„Armee der Finsternis“ ist ja trotz zahlreicher, alberner Momente auch recht gelungen und auch wenn mir das grimmige Terror-Feeling des Originals natürlich näher ist, als die spaßige Variante davon, so hab ich den Streifen seinerzeit sogar in einem kleinen Landkino auf der großen Leinwand sehen dürfen. Raimi dritter Teil seiner „Tanz der Teufel“-Trilogie erfreut sich ja auch weitreichender Beliebtheit und mit bietet eine kurzweilige Geisterbahnfahrt, bei der auch immer wieder ein schelmischer Humor zum Vorschein kommt. Der Horrorklamauk ist ja auch dann auch zur Freude der zahlreichen Fans voll und ganz auf seinen Hauptdarsteller Bruce Campbell zugeschnitten, der hier sogar in mehreren Rollen agieren darf. Campbell bietet auch die richtige Mischung aus abgebrühten und selbstironischen Helden, der auch immer die Sympathien auf seiner Seite hat.
Die Inszenierung ist abwechslungsreich und flott und von Anfang bis Ende ist immer genug los, um den aufgeschlossenen Zuschauer entsprechend bei Laune zu halten. Von hübschen Latex-Masken, „Matte-Paintings“ bis hin zu Stop-Motion-Tricksereien können sich die Effektkünstler auch ordentlich austoben und bieten handgemachte, wenn auch nicht immer perfekt getrickste FX, die den Streifen in Zeiten von CGI gleich noch sympathischer erscheinen lassen. Das finale Schlacht toppt dann auch alles und ganz am Ende gibt es auch noch einen hübschen Gag, der sich von der deutschen Kinofassung abhebt und neben den entschärften Dialogen auch der Grund war, „Armee der Finsternis“ gleich in mehrfacher Form in die Box zu packen.
Ob man sich einen Streifen wie „Army of Darkness“ jedoch in drei Fassungen auf jeweils zwei unterschiedlichen Medien, also insgesamt gleich sechsmal zuhause ins Regal stellen muss, ist trotz hübscher Verpackung natürlich Geschmackssache, aber der herkömmliche Filmfreund ist mit dem vom Sam Raimi favorisierten „Directors Cut“ sicherlich auch schon recht gut bedient. Die Bildqualität ist zwar gut, aber nicht herausragend und die Tonqualität ist gelungen, wobei die wenigen und bislang nicht synchronisierte Passagen untertitelt wurden. Während die Single-Disc nur über den Trailer verfügt, gibt es in der Collectors-Edition natürlich Bonusmaterial ohne Ende und hier gibt es wohl wirklich keinen Anlass zur Kritik.
Unterm Strich bleibt ein spaßiges Werk, dass die Richtung konsequent weiterverfolgt, den Teil zwei bereits vorgegeben hat und den Zuschauer mit Albernheiten am laufenden Band unterhält. Statt Terror-Feeling und blutigen Geschmodder gibt es Gags, Dämonen und Skelette am laufenden Band im mittelalterlichen Ambiente und eine temporeiche Geschichte mit einem herrlich selbstironischen Helden. Mit kommerziellen Erfolg an den Kinokassen und als gern gesehenes Video und DVD zählt „Armee der Finsternis“ dann auch vollkommen zu recht zu den bekanntesten Filmen aus dem Horrorkomödien-Eck, der als überdrehter und so gar nicht ernstgemeinter Partyfilm auch immer wieder gerne im Player landet.
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=9342
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