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Als die überraschende Ankunft von Suleiman (Said William Legue) mit einigen Männern in Stockholm bekannt wird, ahnt der schwedische Geheimdienst bereits, dass der Auftragskiller bei einer Konferenz über den Nahen Osten einen Politiker ermorden soll. Auch Personenschützerin Mouna (Seba Mubarak), die den betreffenden Politiker beschützen soll, ist hochgradig alarmiert und die Befürchtungen bewahrheiten sich wenig später, als ein brutaler Anschlag nur mit Mühe vereitelt werden kann und der flüchtende Terrorist vor den Kameras der Journalisten von der Staatssicherheit erschossen wird.

Als die dafür verantwortliche Chefin der Staatssicherheit, Ewa Tanguy (Frida Hallgren), in einem zuvor vereinbarten Interviewtermin eine persönliche Äußerung über Terroristen macht und im Anschluss auch noch falsch zitiert wird, zieht sie sich neben einer Welle der Empörung in der muslimischen Welt auch den Hass eines reichen Scheichs zu, der auch den Auftragsmord zuvor befohlen hat. Dieser befiehlt Nathalie (Nadja Chrsitiansson), die Tochter von Ewa zu entführen und heuert dafür den brutalen Ex-Fremdenlegionär Jason Fox (John Light) an, der das Mädchen auch wenig später in einem Park entführt.

Agent Hamilton (Mikael Persbrandt), der auch der Patenonkel der Kleine ist, versucht daraufhin alles um die Entführer ausfindig zu machen und mit Hilfe des englischen Geheimdienstes kommt er den Terroristen auf die Spur, die mit Hilfe von Ölhandels ein Terrornetz aufgebaut haben. Da er jedoch persönlich in den Fall involviert ist, verweigert der schwedische Geheimdienst eine Kooperation und als klar wird, das auch andere Geheimdienste von der Entführung Kenntnis hatten und wirtschaftliche Gründe gegen eine friedliche Befreiung sprechen, macht sich Hamilton mit einer kleinen Gruppe von Sympathisanten auf, um Nathalie aus den Händen der Terroristen zu befreien…

Nachdem bereits Ende September 2012 Katherine Windfelds Agenten Thriller „Agent Hamilton – im Interesse der Nation“ auf DVD und Blu-Ray veröffentlicht wurde, steht uns jetzt sieben Monate später bereits die nächste Verfilmung eines Romans von Bestseller-Autor Jan Guillou bzw. bereits der zweite Teil der geplanten Trilogie ins Haus, bei dem jedoch Regisseur Tobias Falk am Regiestuhl Platz genommen hat. Geändert hat sich am gelungenen Konzept jedoch nicht viel und wie sein Vorgänger entführt der unterkühlte und eigenbrötlerische Agent den Zuschauer auf eine Reise über den gesamten Globus, in denen sich Action, politische Verstrickungen und dramatische Ereignisse geschickt die Waage halten.

Ging es im ersten Teil um Waffenschmuggel und um die Befreiung einer schwedischen Geisel durch eine private Sicherheitsfirma, die wohl von der amerikanischen „Blackwater“-Affäre inspiriert wurde, geht es im Nachfolger neuerlich um eine Entführung durch einen radikalen Öl-Multi im Umfeld des Agenten und wirtschaftliche Interessen unterschiedlicher Länder und Geheimdienste, die einer offiziellen Befreiung im Wege stehen. Die Geschichte wirkt dabei zwar nicht ganz so von realen Begebenheiten inspiriert, aber auch bei „Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission“ ist das Ganze so ernst vorgetragen und das Tempo erneut so hoch angesetzt, dass etwaig-unlogisch erscheinende und tendenziöse Momente bei der Sichtung gar nicht so auffallen.

Schon beim ersten Teil hat mir ja besonders gut gefallen, dass der Zuschauer nicht mit  übertriebener CGI-Action und Dauer-Explosionen konfrontiert wird, in denen mit Regelmäßigkeit physikalische Gesetze außer Kraft gesetzt werden und auch in Punkto Brutalität wirkt „Agent Hamilton“ nicht so comichaft überzeichnet wie vergleichbare Ami-Werke. Auch inhaltlich geht das Werk eher in die Richtung Polit-Thriller und ist keine reine Action-Nummer-Revue, dass dazu dient, seine Hauptfigur als höchstmöglich abgeklärt zu erscheinen. Vielmehr handelt es sich dabei um eine recht interessante und ambivalente Figur, die hier auch nicht als unkaputtbarer Kampfroboter dargestellt wird und auch dementsprechend Ecken und Kanten besitzt.

Das Regisseur Tobias Falk ursprünglich aus der TV- und Computerspiel-Ecke kommt, ist „Agent Hamilton 2 – In persönlicher Mission“ ja nicht anzumerken und wie schon der Vorgänger besticht der Streifen durch seine Hochglanz-Optik und schöne Farbgebung, die man sich auch nicht unbedingt in einem derartigen Werk aus der Action- und Politthriller-Kiste vermuten würde. Ruhige und wilde Momente sind im Verlauf der Handlung ausgewogen aneinandergereiht bis zum packenden Finale gibt es in dem neunzig-minütigen und temporeichen Werk auch keinerlei Durchhänger.

Auch darstellerisch gibt es in dem schwedischen Streifen nichts zu meckern und mit Seba Mubarak bzw. ihrer Figur der PLO-Agentin Mouna wird auch dezent eine Brücke zum Vorgänger geschlagen. Ihre Darstellung ist ebenso sehr gut ausgefallen wie die von Mikael Persbrandt, dessen Charakter des analytischen Geheimdienstlers im Vergleich zum Vorgänger innerlich weniger zerrissenen daher kommt. Auch die weiteren Darsteller sind recht gut gewählt und Frida Hallgren  als verzweifelte Mutter und  Nadja Christiansson als entführte Tochter erledigen ihre Aufgabe mit der nötigen Glaubwürdigkeit um den Zuschauer bei Laune zu halten.

Die Bildqualität der Blu-Ray-Disc aus dem Hause Ascot Elite bringt den Streifen in eigentlich perfekter Bild- und Tonqualität, die meines Erachtens auch keinen Anlass zur Kritik bietet. Die Handlung glänzt mit schönen Farben und gestochen scharf und auch die deutsche Synchronisation ist mehr als gelungen. Leider gibt es als Bonus zu dem in Skandinavien ebenfalls wieder sehr erfolgreichen Film jedoch nur den Trailer, wobei ein Making-Of sicherlich ebenfalls interessant gewesen wäre. Abgerundet wird die durchaus empfehlenswerte Scheibe noch mit einem Wendecover und einer ausgiebigen Trailershow.

Unterm Strich bleibt eine kurzweilige Mischung aus Action und Polit-Thriller mit einer interessanten Hauptfigur, die den Vergleich mit James Bond und Konsorten sowie internationalen Produktionen auch gar nicht zu scheuen braucht. Das Fazit vom ersten Teil könnte ich beim ebenbürtigen Nachfolger auch gleich wieder übernehmen und auch wenn hier das Augenmerk weniger auf innerer Konflikte gelegt wird, bleibt „Agent Hamiltion 2 – In persönlicher Mission“ Action-Kino wie ich es persönlich mag und daher freue ich mich an dieser Stelle auch schon auf den dritten Teil, der hoffentlich in Bälde folgt.

Beitrag geändert von jogiwan (24.April 2013 17:02:35)