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Kurz nach dem erfolgreichen Abschließen einer gefährlichen Mission in Nepal verrät der junge Scharfschütze Billy (Liam Hemsworth) seinem Boss der sogenannten „Expendables“ Barney Ross (Sylvester Stallone), das er aus dem gefährlichen Geschäft aussteigen und lieber mit seiner Freundin ein ruhiges Leben führen möchte. Barney hat Verständnis für den für den jungen Mann und dennoch begleitet der aus der Armee ausgestiegene Billy seine Kumpels noch bei einem letzten Auftrag, bei dem diese im Auftrag von Church (Bruce Willis) und mit Hilfe der mysteriösen Maggie Chang (Nan Yu) den Inhalt eines Safes in einem abgestürzten Flugzeugs in Albanien bergen sollen.
Kurz nachdem die Bergung des mehrfach gesicherten Computers gelingt, geraten die Expendables jedoch in einen Hinterhalt der Söldnertruppe Sangs, die ebenfalls hinter den Daten her sind. Billy wird gekidnappt, vor den Augen seiner Kumpels brutal gefoltert und Ross dazu gezwungen, den Computer auszuhändigen. Anstatt sich an den vereinbarten Austausch zu halten, tötet der sadistische Vilain (Jean-Claude Van Damme) mit Hilfe seinen Vertrauten Hector (Scott Adkins) den jungen Scharfschützen und macht sich mit dem Computer und seinen Männern in Helikoptern davon.
Ross und seine Männer schwören bittere Rache für seinen verstorbenen Kollegen und erfahren von Maggie, die sich ihnen ebenfalls anschließt, dass sich auf dem Computer Daten einer sowjetischen Mine befinden, in denen eine große Menge Plutonium gelagert ist. Dieses hätte in den falschen Händen natürlich fatale Konsequenzen für die gesamte Menschheit und so machen sich die Expendables auf den Weg nach Bulgarien um nicht nur Vilain und seiner Truppe von Söldnern den Garaus zu machen und ihren Kumpel zu rächen, sondern die Welt noch vor einen viel größeren Bedrohung zu retten. ..
Als man vor einigen Jahren hörte, dass Silvester Stallone die alten Haudegen des Achtziger-Jahre-Action-Kinos mit der nachfolgenden Generationen von Kampffilmstars in einem Film zusammenbringen möchte und dabei auch noch Regie führt, hätte man wohl nicht geglaubt, dass mit „The Expendables“ ein derart unterhaltsamer Klopper herauskommen würde. Die junge Generation mochte die knackig inszenierten Action im oberen Härtegrad und die ältere Generation neben eben genannten Faktoren auch noch den herrlich selbstironischen Ton und das Spiel mit althergebrachten Klischees, die so manche Rolle der Darsteller aus der Vergangenheit so mitbrachte.
Und wo Teil eins schon gut funktionierte, setzt der Nachfolger unter der Regie von Simon West („Con Air“) noch mühelos einen drauf und präsentiert ein krachendes Action-Epos voller Witz und Kawumm mit altbekannten Stars, neuen Gesichter und überrascht neben etwas größeren Rollen für Arnold Schwarzenegger, Jean-Claude Van Damme und Bruce Willis auch noch mit einem gelungenen Cameo-Auftritt von Chuck Norris als „einsamer Wolf“. Im Vergleich zum ebenfalls in diesen Tagen sehr abgefeierten „The Raid“ begeht „The Expendables 2“ ja auch nicht den Fehler verbissen hart und nihilistisch zu wirken, sondern bietet nicht nur die weit bessere (weil überhaupt eine) Geschichte, sondern auch das, was sich Zuschauer von einem Film erwarten, die vielleicht ansonsten nicht, oder nur teilweise im Action-Genre bewandert sind: Unterhaltungswert.
Klar wird mit „The Expendables“ das Rad nicht neu erfunden, aber er gibt seinen sympathischen Figuren mit Schwächen und liebenswerte Marotten auch eine gewisse Menschlichkeit, die man in stocksteifen Werken aus der Kiste oftmals vermisst. Vermischt mit markigen Sprüchen, Coolness und der gehörigen Portion übertriebener Action ergibt auch der Nachfolger ein rundum stimmiges Genre-Gesamtpaket, das zwar keinen Oscar gewinnen würde, aber zu 100 % die Erwartungshaltung der Fans erfüllt und auch gar nichts anderes sein möchte als ein Popcorn-Unterhaltungsfilm, mit dem man sich knapp 100 Minuten lang gepflegt die Birne freipusten lassen kann.
Die Geschichte von „The Expendables 2“ ist ja auch recht simpel gehalten und startet mit einer Geisel-Befreiung in Tibet auch gleich mit jeder Menge Kawumm, in denen die Effektkünstler und Pyro-Techniker so richtig aufdrehen können. Danach wird das Tempo etwas rausgenommen und die eigentliche Geschichte des jungen Aussteigers wird präsentiert, dessen Sehnsucht nach einem normalen Leben von einem Superschurken jäh zerstört wird. Der anschließende Rachefeldzug führt die dezimierte Truppe dann auf die Spur von bösen Söldnern und lässt die „Expendables“ dann nebenher auch noch die gesamte Welt retten.
Obwohl Silvester Stallone mit seinen 66 Jahren eigentlich auch schon viel zu alt ist und das Toupet vielleicht nicht mehr ganz so passend gewählt ist, so merkt man doch einfach die Freude mit Gleichgesinnten einen derartigen Film zu realisieren. Der nicht viel jüngere Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis haben dieses Mal auch etwas größere Rollen und selbst Chuck Norris, der sich in den letzten Jahre nur noch als Karikatur seiner selbst präsentierte bekommt in „The Expendables 2“ einen respektablen Auftritt, der Fans sicherlich begeistert. Dolph Lundgren ist in seiner ambivalenten Rolle ebenfalls wieder göttlich und selbst Jean-Claude Van Damme, der sich im ersten Teil ja mit Stallone angeblich nicht auf eine Rolle einigen konnte, wirkt als Superbösewicht ebenfalls noch überraschend fit genug, gleich mehrmals seine Spezialität des „Roundhouse-Kicks“ zu vollführen.
Bei der nachfolgenden Generation überzeugt neben Liam Hemsworth als Pechvogel wieder einmal Jason Statham, der als Lee Christmas ordentlich Gas gibt und dessen Rolle im Vergleich zum Vorgänger etwas eingeschränkt wurde, sowie MMA-Fighter Randy Couture und Terry Crews. Schade finde ich persönlich nur, dass Scott Adkins hier wieder einmal die Rolle des Bösewichtes übernehmen muss, obwohl man den eigentlich grundsympathischen Herrn ja viel lieber auf der Seite der Guten gesehen hätte. Abgerundet wird der tolle Cast dann aber noch mit Nan Yu als toughe Maggie, die hier das vermeintlich schwache Geschlecht auch würdig vertritt und mit ihrer besonnenen und doch eindrucksvollen Kampftechnik der ganzen Sause eine neue Facette verleiht.
Die Blu-Ray aus dem Hause „Splendid“ bringt den Action-Erfolg dann auch in sehr guter Bild- und Tonqualität und neben der englischen Originalfassung die meines Erachtens einen Tick besser funktioniert, gibt es auch noch eine gelungene deutsche Synchronfassung mit allen bekannten Stimmen der Stars. Abgerundet wird die empfehlenswerte Scheibe dann auch noch mit jeder Menge Bonus-Features und einem Trailer zu „The Last Stand“, mit dem Arnold Schwarzenegger derzeit wieder in den Kinos zu sehen ist.
Unterm Strich bleibt „The Expendables II“ ein launiger Blockbuster der gekonnt Action, Tempo, launige Sprüche und einen Alltime-Cast miteinander vermengt und auch mühelos seinen ohnehin schon unterhaltsamen und ironischen Vorgänger in allen Belangen toppt. Eine filmische Achterbahnfahrt durch hundert Jahre Actionkino, das die Erwartungshaltung der Fans bedient und dabei augenzwinkernd immer das bleibt, was es auch sein möchte: Adrenalin- und Popcornkino , dass rumst, rockt, schreddert und vor allem auch gehörig Laune verbreitet.
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=9134
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