project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Die deutsche Studentin Christa (Christa Lindner) lernt in den letzten Tagen ihres Mexico-Urlaubes den reichen Playboy Hugo (Hugo Stiglitz) kennen, der die junge Frau nicht nur mit seinem luxuriösen Lebensstil beeindruckt, sondern sie auch wenig später in sein abgelegenes Schloss mitnimmt, dass der charismatische Mann nur mit seinem Butler Dorgo (Gerardo Zepeda) bewohnt. Statt idyllischer Zweisamkeit, erwartet die junge Frau dort jedoch die Hölle auf Erden, da sich hinter der Fassade des smarten Millionärs ein Psychopath verbirgt, der junge Frauen zum Spaß ermordet, die Köpfe in Glasbehältern sammelt und deren körperliche Überreste an seine zahlreichen Katzen verfüttert, die er in einem Gehege hält.
Nach dem Mord an Christa ist Hugo jedoch noch lange nicht zufrieden und macht sich sogleich mit dem Hubschrauber auf den Weg um die Stadt auf der Suche nach potentiellen und weiblichen Opfern zu durchsuchen. Wenig später fällt das Interesse von Hugo einerseits auf eine hübsche Tänzerin Marnie (Zulma Faiad) und Brigitte (Anjanettte Comer), die samt Mann und Tochter in einem großen Haus mit Pool lebt. Beiden Frauen stellt Hugo nach und während eines Golfspiels schafft er es tatsächlich Brigittes Interesse zu wecken und bringt die vernachlässigte Ehefrau auf sein Schloss um seinen teuflischen Plan neuerlich umzusetzen.
Bevor es jedoch soweit ist, werden die Beiden jedoch durch einen ungebetenen Gast gestört und Brigitte nutzt die Gunst der Stunde um von Gewissenbissen geplagt wieder nach Hause zu Mann und Kind zu fahren. Hugo bleibt jedoch hartnäckig und stellt weiter beiden Frauen nach, beobachtet sie und entführt sogar kurzfristig Brigittes Tochter um seine Macht zu demonstrieren. Als sich Marnie jedoch das Interesse verliert und sich lieber um ihren Ehemann kümmert, konzentriert sich Hugo vollends auf Brigitte. Diese lässt sich auch neuerlich auf den Gigolo ein, der ihr wenig später auf seinem abgelegenen Schloss sein schreckliches Geheimnis offenbart…
Was für eine herrliche Idee: ein schwerreicher und psychopathischer Exzentriker verführt hübsche Frauen um diese danach zu ermorden und an seine hungrigen Kätzchen zu verfüttern. Und damit die ganze Sache auch auf Spielfilmlänge funktioniert, wird das Spiel der Verführ- und Fütterung einfach so oft wiederholt, bis die notwendige Laufzeit dann einfach erreicht wird. Und da man die Zeit zwischendurch auch noch irgendwie totschlagen sollte, gibt’s unseren Titelhelden beim Reiten, am Strand und beim Helicopter-Stalking zu bestaunen.
Das Drehbuch – sofern vorhanden – würde im Falle von „Die Rache der 1000 Katzen“ wohl keinen Blumentopf gewinnen und so etwas wie Spannung kommt ja in dem 1971 gedrehten Streifen von Rene Cardona Jr. auch gleich gar nicht auf. Wo andere Regisseure vielleicht noch halbwegs einen Spannungsbogen zusammenzimmern, wird hier auch gleich zu Beginn verraten, welche Abgründe sich hinter der Maske des Jet-Set-Millionärs verbergen, sodass auch das abrupte Ende dann wenig überraschend daherkommt.
Andererseits ist der Film für mich als weltgrößter Hugo-Stiglitz-Fan natürlich eine wahre Offenbarung. Der 1940 geborene Darsteller und Lieblings-Schauspieler des Cardona-Clans ist ja normalerweise eher auf Nebenrollen abonniert und hat in „La Notte di mille Gatti“ endlich die Möglichkeit zu zeigen, welch mimisches Talent eigentlich so in ihm steckt. Das ist dann zwar bei aller Liebe durchaus begrenzt, aber mein Hugo agiert in dem Streifen einfach so derart cool, dass man ihm kleinere (und auch größere) Mankos seiner Schauspielerei gerne verzeiht.
Die Rolle des Millionärs Hugo (!) ist ihm dann auch auf den damals noch sehr sportlichen Leib geschrieben und auch der etwas übertriebene Lifestyle inklusive Haus, Yacht und Helikopter erscheint bei Womanizer Stiglitz stets glaubwürdig. Der Rest der Episoden-haften Geschichte ist dann eher trashig ausgefallen und auch die Sache mit den Köpfen, Katzen und der ungewöhnlichen Art der Kontaktaufnahme sorgen eher für Erheiterung. Andererseits hat „Die Rache der 1000 Katzen“ aber auch genug grandiose Momente und neben den hübschen Mädels, den größten Cognac-Schwenkern der Welt und dem ewiggleichen Gesichtsausdruck von Hugo Stiglitz überzeugt auch Gerardo Zepeda als grobschlächtiger Dorgo und beweist recht eindrucksvoll, wie schwer der Alltag als Butler von exzentrischen Menschen sein kann.
Neben meinem All-Star-Hero und Hauptdarsteller Hugo Stiglitz, der bei den Title-Credits dennoch erst an dritter Stelle auftaucht, überzeugt „Die Rache der 1000 Katzen“ auch durch seine hübschen Darstellerinnen. Die hübsche Christa Lindner ist in Bayern geboren, war im Jahre 1962 aus Miss Austria und auch in vielen deutschen Filmen mit von der Partie. Barbara Angely kommt aus dem gebirgigen Tirol und ist wohl irgendwann mal in die Staaten ausgewandert. Anjanette Comer, die in der deutschen Fassung als Brigitte auftritt kennt der aufgeschlossene Genre-Freund aus dem super-obskuren „The Baby“ und auch Zulma Faiad überzeugt als laszive Tänzerin.
CMV-Laservision bringt den sympathischen Streifen, den sich Katzenfreunde dennoch schenken sollten dann auch in der Trash-Collection und dort passt Rene Cardona Jr´s Film dann auch perfekt ins Programm. Die Qualität ist okay, aber ein paar Tonsprünge und Verschmutzungen sind immer wieder zu bewältigen. Im Bonusbereich gibt’s dann die gekürzte US-Fassung mit englischem Ton, sowie eine Bildergalerie und den reißerischen US-Trailer, der mit seinen lustigen Werbezeilen zum Schmunzeln animiert. Abgerundet wird das positive Gesamtbild dann noch mit drei weiteren Trailern zu den Filmen „Hell Night“, „Rawhead Rex“ und „Shocking Heavy Metal“.
Unterm Strich bleibt ein trashiger Horrorfilm aus dem Land der Tacos, der wie die vielen restlichen Filme von Rene Cardona Jr. natürlich tunlichst nicht für voll genommen werden sollte. Die Story ist recht doof und auch technisch sieht man, dass das Filmchen rasch heruntergekurbelt wurde. „Die Rache der 1000 Katzen“ bietet dann aber allen Neidern zum Trotz auch eine One-Man-Show mit meinem absoluten Lieblingsschauspieler und Idol Hugo Stiglitz, der hier zu absoluter Höchstform und Coolness aufläuft. Mit seinem stoischen Gesichtsausdruck spielt er dann selbst die hübschesten Frauen mühelos an die mit ausgestopften Tieren dekorierte Schlosswand und sorgt dafür, dass ich den Film gar nicht mehr objektiv bewerten kann. Film 6,5/10 Hugo Stiglitz: 11/10
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=8436
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