project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
Sie sind nicht angemeldet.
Seiten: 1
Als der amerikanische Soldat Bart (David Anders) mit weiteren Soldaten im Irak in einen Hinterhalt gerät und heimtückisch erschossen wird, hinterlässt er nicht nur seine trauernde Freundin Janet, sondern auch einen verwesenden Körper, der zwecks Begräbnis nach Los Angeles überstellt wird. Als der gefallene Soldat jedoch begraben werden soll, erwacht Bart jedoch wie ein Wunder wieder zum Leben, befreit sich aus seinem Sarg und sucht in seiner Verzweiflung seinen besten Kumpel Joey (Chris Wylde) auf, der zwar über die Wiederkehr seines verstorbenen Freundes schon sehr überrascht ist, aber sich dennoch bereit erklärt, seinem ehemals besten Freund zu helfen.
Dieser versteht zwar selbst nicht so recht, was mit seinem Körper vorgeht, aber da er bei klarem Verstand ist und Blut benötigt um seine verwesende Hülle zu regenerieren beschließen beide, eine Blutbank zu überfallen. Doch das Unternehmen endet im Desaster und auch die Entführung zahlreicher Obdachloser erweist sich als durchaus kompliziert. Als Joey und Bart bei ihren Streifzügen durch das nächtliche Los Angeles jedoch in einen Überfall geraten, bei dem auch der Kriminelle erschossen wird, kommen die beiden auf die glorreiche Idee, sich bei der Nahrungsbeschaffung an die zahlreichen Verbrecher zu halten, die in der Millionenmetropole wohl ohnehin niemand vermissen würde.
Diese seltsame Form der Verbrechensbekämpfung hat auch durchschlagenden Erfolg und wenig später berichtet dann auch schon das Fernsehen über die sogenannten „Revolver-Rächer“, die in der Unterwelt von Los Angeles aufmischen und unter Verbrechern Angst und Schrecken verbreiten. Doch mit der Aufmerksamkeit entdeckt auch Janet, dass ihre ehemalige Liebe noch am Leben ist und wagt für ihre große Liebe einen verhängnisvollen Schritt. Als dann auch noch Joey bei einer nächtlichen Aktion ebenfalls schwer verletzt wird und von Bart ebenfalls von den Toten zurückgeholt wird und sich auch die als tot entsorgten Verbrecher wieder durch der Straßen der Stadt wandeln, fangen die Probleme erst so richtig an…
Seit nunmehr einigen Jahren wird der Markt ja von Zombiefilmen nur so überschwemmt und bei gefühlten 100 Neuveröffentlichungen im Jahr ist es natürlich dementsprechend schwer, aus der Masse von vergleichbaren Werken in einem Genre hervorzustechen, dass ja eigentlich auch schon untoter als seine Protagonisten ist. Mit dem 2009 unter der Regie von D. Kerry Prior entstandenen „The Revenant“ bzw. „Untote wie wir – Man ist so tot, wie man sich fühlt“ liegt nun aber wieder einmal eine Horror-Komödie vor, die gleich auf mehreren Fronten punkten möchte und sich leider prompt zwischen alle Stühle.
Die Geschichte ist eigentlich ja ganz nett und hätte auch durchaus Potential, aber irgendwie konnte man sich wohl auf keine Richtung einigen. Zu Beginn des Streifens kehrt Bart ohne nähere Erklärung von den Untoten zurück und versucht im ersten Drittel des Streifens gemeinsam mit seinem besten Freund hinter das Geheimnis seiner Existenz zu kommen, um dann als zweite Chance verlorene Momente nachzuholen. Danach wird der Streifen zur etwas rasanteren Action-Komödie im Stil von „Der blutige Pfad Gottes“ und kippt am Ende dann eher in die dramatischere Richtung und endet in einem Finale, das irgendwie dann doch recht holprig wieder in Richtung Anfang des Filmes verweist.
Handwerklich ist „Untote wie wir“ dabei auch recht gelungen und obwohl man dem Streifen ansieht, dass nur ein eingeschränktes Budget zur Verfügung stand, wirken die Bilder der nächtlichen Großstadt doch gelungen und auch der ein oder andere Effekt kann durchaus überzeugen, was auch daran liegt, dass Prior aus dieser Ecke kommt. Für einen Zombie-Film mit Vampir-Thematik ist „The Renevant“ dann doch etwas blutarm ausgefallen erst gegen Ende wird es dann etwas heftiger, wobei die Effekte dann auch zum überwiegenden Teil aus dem Rechner stammen . Die Optik ist dennoch gelungen und hätte man die inhaltlichen Mängel mit ein paar handgemachten Gore-Effekten ausgeglichen, würde mein Urteil wohl anders ausfallen.
Doch leider krankt der Streifen einfach daran, dass er nicht sonderlich witzig ist und auch einfach viel zu lange benötigt um einmal in die Puschen zu kommen. Mit seiner inhaltlichen Unentschlossenheit und einer Laufzeit von knapp 110 Minuten ist „Untote wie wir“ dann auch schlicht und ergreifend auch viel zu lange ausgefallen und auch als Partyfilm ist Priors Werk nur bedingt tauglich. Das erste Drittel hätte man sich getrost schenken könne und auch die auf Biegen und Brechen eingefügte Love-Story bremst die ganze Sache eher aus und wirkt auch nicht wirklich stimmig. Und warum man gegen Ende dann auch noch unbedingt in die dramatische Richtung gehen musste, kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen.
An der DVD aus dem Hause Universum gibt’s hingegen nicht viel zu meckern und sowohl die Bild- als auch die Tonqualität ist für diese Art von Film auch sehr gut. Neben einem kurzen „Making of“ mit knapp 12 Minuten Laufzeit gibt es auch noch fünf unverwendete Szenen, die man im ohnehin schon etwas zu langen Film aber nicht wirklich vermisst. Abgerundet wird das Ganze dann noch drei Audiokommentare mit Regisseur, Schauspieler und Effektkünstler, einem geschmackvolle Cover, sowie einer ausgiebigen Trailershow, die automatisch nach dem Einlegen der Disk startet.
Unterm Strich bleibt ein etwas arg mittelmäßiger Zombie-Film mit Vampir-Thematik, der weder sonderlich witzig, noch sonderlich blutig daher kommt und es dem Zuschauer auch ansonsten nicht wirklich leicht macht. Regisseur Prior hat für meinen Geschmack einfach zu viele Story-Elemente in seinen Film gepackt, die dann auch nur mäßig miteinander harmonieren. Der flotte Mittelteil kann jedenfalls nicht darüber hinweg täuschen, dass der Start doch etwas missglückt ist und auch das dramatische und zynische Ende in einer Zombie- und Buddy-Komödie nur bedingt etwas zu suchen hat. Weniger ist halt oftmals wirklich mehr und auch ein sympathischer Cast und stimmungsvolle Bilder helfen nicht, wenn bei der Story der Funke auf das Publikum nicht so wirklich überspringen mag. 5/10
Offline
@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=8368
Offline
Seiten: 1