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#1 05.December 2011 18:25:11

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
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Beiträge: 2256

Der Leichenverbrenner

Karl Kopfrkingl (Rudolf Hrusinsky) liebt die schönen Dinge des Lebens und wohnt mit seiner Frau Lakme (Vlasta Chramostova) und seinen Kindern Mili (Milos Vognic) und Zina (Jana Stehnova) in einer hübsch-möblierten Wohnung im wunderbaren Prag der 30er Jahre. Seinem Beruf als Leichenverbrenner geht der Menschenfreund mit der gleichen Leidenschaft nach, wie seiner persönlichen Profession, das irdische Leid aller Menschen so gering wie möglich zu halten. Und während ein Leichnam Jahre braucht um in der Erde zu verrotten, so ist eine Verbrennung in 75 Minuten abgeschlossen und die Seele so schneller bereit, in einem neuen Körper für ein noch schöneres Leben wiedergeboren zu werden.

Und so kümmert sich Kopfrkingl mit der gleichen Sorgfalt um die Lebenden und auch die Toten und versucht mit seiner buddhistischen Einstellung auch alles, um die Erde zu einem besseren Ort zu machen. Als Kopfrkingl eines Tages von seinem alten Freund Walter (Ilja Prachar von einer neuen Partei in Deutschland erfährt, ist Kopfrkingl zunächst wenig interessiert und lässt sich eher widerwillig von den hochtrabenden Plänen von Hitler und seinem Gefolge erzählen. Später wird er jedoch ebenfalls angeworben und beginnt die Kollegen in der Arbeit, sowie seine jüdischen Freude auszuspionieren.

Doch das ist erst der Anfang eines glänzenden Aufstiegs und Kupfrkingl wird durch seine Leistung bald zum Chef des Krematoriums befördert, während seine ehemaligen Kollegen deportiert werden. Dadurch beflügelt hat der ambitionierte Beamte bald eigene Ideen, die jedoch einen kleinen Dämpfer erhalten, als der fleißige Mann erfährt, dass auch seine Frau Lakme jüdische Vorfahren hat und somit den Plänen des Mannes zur Errettung fehlgeleiteter Seelen im Weg stehen könnte. Doch Kupfrkingl fühlt sich zu Höherem berufen und greift schon wenig später zu drastischen Mitteln um seine Karriere nicht zu gefährden…

Filme über die Gräuel des Nationalsozialismus gibt es ja eine Menge und erst Michael Haneke hat vor kurzem mit seinem eindrucksvollen und mehrfach ausgezeichneten Streifen „Das weiße Band“ eine Gemeinschaft portraitiert, die schleichend einem Gemeinschaftsgefüge verfällt, die schließlich den Nährboden für den Nationalsozialismus begründet hat. Und auch das Grauen in dem tschechischen Werk „Der Leichenverbrenner“ aus dem Jahre 1968 kommt so derart schleichend und unerwartet, dass man am Ende umso mehr am falschen Fuß erwischt wird.

Karl Kupfrkingl ist ja eigentlich ein netter, wenn auch etwas schmieriger Beamter und liebender Ehemann und Vater, der die schönen Dinge des Lebens liebt und trotz seiner ungewöhnlichen Tätigkeit als zutiefst positiver Mensch erscheint. Doch wie so oft verbergen sich hinter der Fassade des gutbürgerlichen Mannes Abgründe und neben den monatlichen Besuchen im Bordell ist Kupfrkingl durch seinen ausgeprägten Opportunismus, Willensschwäche und Konfliktscheue anfällig für zweifelhafte Ideologien, die auch wenig später an die Oberfläche geraten.

Die Art und Weise, wie sich der Leichenverbrenner auch so scheinbar beiläufig in den Irrungen des Nationalsozialismus verstrickt, ihnen verfällt und schlussendlich grauenvolle Wege beschreitet ist deswegen so schockierend, da Kupfrkingl auf den ersten Blick so gar nicht das typische Bild eines Monsters erfüllt. Irgendwie scheint der harmlos erscheinende Mann einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein und sieht mit Hilfe von falschen Förderen endlich seine große Zeit gekommen. Und wenn am Ende das ganze Ausmaß seines Treibens zu Tage kommt, so trifft das den Zuschauer dennoch so unvermutet, dass man Regisseur Herz nur dazu gratulieren kann, wie subtil und effektiv er die hässliche Fratze der NS-Zeit dem Zuschauer präsentiert. 

Die S/W-Bilder, die Kameramann Stanislav Milota eingefangen hat, sind dann auch schlichtweg sensationell und verleihen der ganzen Geschichte einen surrealen Charakter und schwanken zwischen extremen Großaufnahmen, Weitwinkel und Froschaugen-Perspektive. Immer wieder sind in dem Streifen irritierende Schnitte gesetzt um den sich in Sicherheit wiegenden Zuschauer aufzurütteln und zu verstören. Auch humoristische und surrealistische Momente sind in dem Film vorhanden und sorgen dafür, dass der Film auch nicht wirklich in eine der vorhandenen Schublade passt. Am ehesten ist „Der Leichenverbrenner“ dann noch ein Arthouse-Psychogramm einer gestörten Seele, der sich als Horrorfilm-Familiendrama verkleidet hat. Ein effektiver Streifen, der recht unschuldig und beginnt und danach auch ohne drastische Mittel oder Holzhammer-Methode eine verstörende Wirkung erzielt, die man zu Beginn des Streifen so gar nicht erahnen kann.

Dass der Streifen auch so gut funktioniert und seine volle Wirkung entfaltet liegt neben den grandiosen Bildern vor allem an dem Hauptdarsteller Rudolf Hrusinsky, der dem Grauen ein biederes Gesicht verleiht und absolut glaubwürdig zwischen netten Herrn und größenwahnsinnigen Irren anlegt. Auch die restlichen Darsteller sind gut gewählt und Vast Chramostova als Lakme, die nur hilflos mitansehen kann, wie ihr Gatte zunehmend geblendet wird, ist genauso eine Wucht, wie auch Ilja Prachar als durchtriebener Nazi. Als optischer Aufputz ist in „Der Leichenverbrenner“ dann noch Helena Anyzova als mysteriöse und metaphorische Schönheit vertreten, die auch schon in dem ebenfalls schwer empfehlenswerten „Valerie – eine Woche voller Wunder“ zu sehen war.

Obwohl „Spalovac mrtvol“ wirklich ein wirkungsvoller und erschütternder Streifen ist, hat es seltsamerweise knapp 43 Jahre gedauert, bis „Der Leichenverbrenner“ nun endlich im deutschsprachigen Raum in einer würdigen Veröffentlichung vorliegt. Das ist wieder einmal an den wunderbaren  Leutchen von Bildstörung zu verdanken, die den Streifen in tschechischen Original samt Untertitel und interessantem Bonusmaterial veröffentlichen, das auch keine Wünsche offenlässt und in dem Juraj Herz auch ausführlich von den Dreharbeiten und Entstehung, sowie auch der Zensurgeschichte berichtet, dem der Streifen immer wieder ausgesetzt war. So wurde aufgrund der politischen Lage des Landes, das eigentlich vorgesehene Ende nicht verwendet und dennoch wenig später verboten. Abgerundet wird das Ganze auch schon mit einem hübschen Artwork und einem sehr ausführlichen Booklet.

„Bildstörung“ ist mit „Der Leichenverbrenner“ neuerlich ein großer Coup gelungen und der Streifen fügt sich dann auch nahtlos in das empfehlenswerte Programm des Labels ein. Experimentielles Kunstkino trifft auf abgründiges Psychodrama und präsentiert nebenher das mühelose Abgleiten eines Menschen in die Gräuel des Nationalsozialismus in Form eines Horrorfilms. Juraj Herz´ dunkles Filmjuwel ist dann auch schlichtweg senationell, absolut einzigartig und gelangt trotz künstlerischer Spielereien und Anspruch mit einer unglaublichen Sicherheit direkt in das Herz eines jeden Zuschauers, dass es einem im Finale förmlich den Atem verschlägt. „Der Leichenverbrenner“ ist dann auch eine der großen Wiederentdeckungen der letzten Jahrzehnte und zugleich ein ungemein wichtiger Film, der auch in keiner Sammlung fehlen sollte. Und obwohl man mit Superlativen immer vorsichtig sein sollte, so trifft es das Wort „Meisterwerk“ doch am Besten!


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

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#2 17.December 2011 12:46:26

chilidog
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Re: Der Leichenverbrenner

@ Jochen,

vielen Dank fürs Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=8244

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