project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Jahre nachdem Amerikaner Chris (Christopher McDonald) an einer jugoslawischen Ausgrabungsstätte einem Massaker an seiner Familie entgangen ist, kehrt der Archäologe gemeinsam mit seiner Verlegerin Jenny (Lisa Aliff), sowie dem Fotografen Paul (James Purcell) und dessen Muse Marcy (Jamie Rose) im Rahmen einer Reportage an den ehemaligen Ort des Grauens zurück um die Arbeit seines verstorbenen Vaters fortzuführen. Doch dort angekommen holen den jungen Mann auch die Geister der Vergangenheit ein und er trifft neuerlich auf seinen imaginären Freund Daniel (Aron Eisenberg), der ihn schon in jungen Jahren zu allerlei üblen Schabernack verleitet hat.
Doch die Ankunft des jungen Mannes in dem verlassenen Kloster, das auf dem Grabmal eines blutrünstigen und minderjährigen Prinzen namens Elok gebaut worden sein soll, bleibt auch an anderer Stelle nicht unbemerkt und Jelko (Petar Bozovic), der jugoslawische Fahrer der Truppe wittert in den Trümmern der ehemaligen Ausgrabungsstätte das schnelle Geld. Er forscht nach und findet nicht nur Informationen zu dem damaligen Massaker, sondern auch den dafür verurteilten Täter Roman (Vincent Schiavelli), der mittlerweile in einer Anstalt für Geisteskranke sein Dasein fristet und von allen für verrückt gehalten wird.
Als Norman von Jelko wieder mit seiner angeblichen Tat aus vergangenen Jahren konfrontiert wird, dreht dieser durch und entführt Jelko um mit ihm in das Kloster zu fahren. Auch dort überschlagen sich mittlerweile die Ereignisse und Chris droht ebenfalls vollkommen den Bezug zur Realität zu verlieren. Unter dem mysteriösen Einfluss seines imaginären Freundes, der sich wenig später nach dem tatsächlichen Fund der Grabstätte als durchaus real herausstellt, macht er Jagd auf seine Reisebegleiter und nutzt die zahlreichen Folterwerkzeuge des grausamen Prinzen um neuerlich ein Massaker zu veranstalten und da kommen ihm die beiden Neuankömmlinge gerade recht…
Nachdem ich den Trailer zu „Schizomaniac“ bzw. „Playroom“ gesehen hab, hatte ich ja schon große Lust auf dem Film, der dort auch sehr atmosphärisch und cool rüberkommt. Ein etwas seltsamer Archäologe, der einem Massaker entronnen ist und seine täglich wiederkehrenden Alpträume überwinden möchte und nach der Reise in den ehemaligen Vielvölkerstaat sich flugs in einem selbigen wieder findet, klingt ja schon durchaus vielversprechend und auch bei dem Titel „Schizomaniac“ kann man sich durchaus vorstellen, dass das ein oder andere vielleicht nur in dem Kopf eines der Beteiligten abspielt und nicht alles mit rechten Dingen zugeht.
Ganz hat der - laut Cover - mystische Horrorschocker mit Starbesetzung zwar nicht meine Erwartungen erfüllt, aber der 1990 von dem Regisseur Manny Coto gedrehte Gruselfilm verbreitet eigentlich auch ganz gute Laune und bietet nebenher auch noch ein gruseliges und popelndes (!) Kindermonster. Die Story selbst klingt auf den ersten Blick interessanter, als sie eigentlich ist und bietet gegen Ende dann gleich mehrere Interpretationsmöglichkeiten, die den Sehgenuß jedoch in keinster Weise schmälern. Insgesamt betrachtet ist „Schizomaniac“ zwar kein Highlight des Genres, aber solide Ware aus einem Zeitraum, das augenscheinlich sehr von Serien wie „Tales of the Crypt“ beeinflusst ist.
Die Optik des Streifens und die etwas unpassend wirkenden Kulissen wirken ja dann auch wie aus einem TV-Film und auch die vermeintliche Starbesetzung setzt sich größtenteils aus Serien-erprobten Darstellern zusammen, wie z.B. die rothaarige Jamie Rose, die man vor allem aus der Winzer-Saga „Falcon Crest“ kennt und hier eine etwas undankbare Rolle als spirituelles Ex-Modell hat. Aber auch die anderen Gesichter sind durchaus bekannt und Christopher MacDonald hat es ja sogar in meinen Lieblingsstreifen „Requiem for a Dream“ von Darren Aronofsky geschaft. Auch die Inszenierung des größtenteils in Belgrad gedrehten Films ist durchaus solide, auch wenn sich schon diverse Längen eingeschlichen haben, die das flotte Finale dann nicht ganz kompensieren kann.
Als Nummer 85 der Trash-Collection ist das Werk aber definitiv gut aufgehoben und erfüllt eigentlich auch alle geforderten Kriterien. Die Geschichte ist hübsch daneben und auch immer etwas vorhersehbar, die Darsteller üben sich in Overacting und lassen auch keine Möglichkeit aus, irgendwie falsch zu reagieren und auch das gruselige Monsters hätte bei einem „Puppet Master“-Puppen-Casting wohl keine Chance gehabt. Sicherlich hätte man auch vieles besser machen können, aber auch so wird „Schizomaniac“ den Fan von Frühneunziger Horrorware auf B-Niveau sicherlich nicht enttäuschen.
Auch die DVD aus dem Hause CMV-Laservision geht in Ordnung und bietet den Streifen in mittelmäßiger Qualität, bei der nur zu bemängeln ist, dass das Finale teils doch etwas dunkel ausgefallen ist. Warum der eher blutarme Streifen nicht durch die FSK-Prüfung geschickt wurde, lässt sich nur erahnen, da die ein, zwei Gewaltspitzen sicherlich nicht das große Problem gewesen wäre. Bonusmaterial ist leider nicht vorhanden und außer den Trailern zu Filmen wie dem trashigen Backwood-Slasher „Shocking Heavy Metal“, „Die Klasse von 1984, „Cameron“ und „Der Keller“ gibt es nur noch den deutschen Trailer zum Film, der jedoch sehr gelungen ist.
Unterm Strich bleibt ein solider Horrorfilm aus der Frühneunziger-Kiste, der seinem Namen auch alle Ehre macht und der auch dank bekannter Gesichter und etwas haarsträubender Geschichte durchaus überzeugen mag. Wer sich einen spannenden Horrorfilm erwartet ist bei „Schizomaniac“ aber sicher an der falschen Adresse, während die Trash-Fraktion ja schon eher bedient wird. Diese dürfen sich dann an seltsamen Kulissen, hysterischen Overacting, seltsamen Figuren und einem noch seltsameren Monster erfreuen, dem man auch gerne mehr Leinwand-Präsenz gewünscht hätte. Macht gut gemeinte 5 von 10 Punkten plus einen weiteren Bonuspunkt für das überraschende und unerwartete Wiedersehen mit dem wunderbaren Dino-Pyjama, der mir schon in „Don´t Panic“ so gut gefallen hat!
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=8061
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