project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Sechs Monate nachdem Akira Takizawa den Raketenbeschuss von Japan verhindert hat und sich neuerlich das Gedächtnis löschen hat lassen, ist seine ehemalige Weggefährtin Saki Morimi und Mitbegründerin der Internetfirma „Eden of the East“ auf der Suche nach dem mysteriösen Jungen. Dieser hat neben anderen Personen namens „Selecao“ an einem globalen Spiel teilgenommen, dass die Nation Japan fast an den Abgrund geführt hat und nur durch das beherzte Eingreifen es sympathischen jungen Mannes verhindert werden konnte. Doch dieser hat dafür einen großen Preis bezahlt, musste Japan verlassen und ist, obwohl ihn die Medien mittlerweile zu einem Helden hochstilisiert haben, wie vom Erdboden verschluckt.
Nur mit dessen mysteriösen Selecao-Handy, einem Erinnerungsfoto und einem Koffer im Gepäck reist Saki neuerlich nach New York um dort ihren Freund zu suchen und wird bei ihrer Ankunft aufgrund eines verwechselten Koffers prompt für eine Terroristin gehalten und lösst in den Straßen New Yorks einen Tumult aus. Als sie durch einen inszenierten Autounfall in letzter Sekunde vor der Verhaftung flüchten kann, ahnt Saki jedoch noch nicht, dass sie beobachtet wird, das globale Spiel neuerlich begonnen hat und auch die anderen Teilnehmer auf der Suche nach Akira Takizawa sind.
Wenig später tritt das junge Mädchen aber tatsächlich am Ufer des Hudson Rivers auf Akira, der sich jedoch an nichts mehr erinnern kann. Dieser wohnt mittlerweile ganz unbehelligt in einem Hotel und stört sich gar nicht daran, dass er von fremden Personen immer wieder für den Retter von Japan gehalten wird, unwissentlich, dass er dieser eigentlich ist. Doch nach dem Zusammentreffen mit Saki ist es mit der Ruhe vorbei und die beiden können in letzter Sekunde einem Attentat entfliehen, das das Hotelzimmer von Akira in Schutt und Asche legt.
Die Spiele sind wieder voll entbrannt und während Saki Kollegen die Spuren der anderen Selecao im Internet verfolgen und später selbst einer Hacker-Attacke zum Opfer fallen, versuchen Akira und Saki ihre Verfolger abzuschütteln und Stück für Stück die Erinnerung von Akira wieder zu reaktivieren. Schon bald wird klar, dass ein anderer Spieler mit dem jungen Mann einen teuflischen Plan verfolgt und während neuerlich Raketen abgefeuert werden, beginnt für die junge Saki und ihre Freunde neuerlich ein brisanter Wettlauf gegen die Zeit…
„Eden of the East“ ist eine japanische Anime-Serie, die in 11 Episoden die Geschichte der schüchternen Saki erzählt, die im Rahmen einer Klassenreise in Washington auf den Draufgänger Akira trifft, der in ein mysteriöses Spiel involviert ist, in dem er gegen 11 Mitspieler antritt um die Welt zu verändern. Die Serie bietet dabei neben Charme und Witz und der etwas abstrakten Geschichte auch einen interessanten Einblick in die Gefühlswelt einer Generation von Japan, die sich zunehmend nicht mehr dem allgemeinen Leistungsdruck beugen mag und lieber ihre eigenen Ideale verwirklicht.
Neben einem Zusammenschnitt der Serie unter dem Titel „Air Communication“ folgten der Serie bis dato noch zwei weitere Filme unter dem Titel „Eden of the East - Der König von Eden“ im Jahre 2009, sowie „Eden of the East - Das verlorene Paradies“, im Jahr 2010, in dem die Geschichte der erfolgreichen TV-Serie weitergeführt wird. Wer sich jetzt jedoch erhofft, dass in den Filmen die offen gebliebenen Fragen der Serie beantwortet werden, wird zumindest im Falle von „Der König von Eden“ wohl eher enttäuscht sein, da der Film die Handlung der Serie zwar teilweise aufgreift und auch wieder fleißig neue Handlungsstränge geknüpft werden.
Womit wir auch schon beim größten Kritikpunkt angelangt sind. Ohne Kenntnis der Serie wird man mit dem 2009 entstandenen Spielfilm „Der König von Eden“ nichts anfangen können. Der Spielfilm schließt nahtlos an die Serie an und liefert jedoch im Vorfeld keine Zusammenfassung der Geschehnisse der vorangegangenen Episoden. Auch das Ende erfolgt nach knapp 80 Minuten für meine Verhältnisse etwas abrupt, sodass man als Fan wohl auch noch auf den nächsten Streifen warten muss, obwohl es vermutlich auch hier wieder fraglich sein wird, ob die ganze Geschichte hier harmonisch zu Ende geführt werden kann oder bei entsprechenden Erfolg noch weitere Sequels folgen werden.
Irgendwie drängt sich mir jedenfalls die Frage auf, warum man anstatt der beiden Filme nicht gleich eine zweite Staffel gestaltet und hinterhergeschoben hat, die dann auch mehr auf die zahlreichen Handlungsstränge eingeht. Auch der Beginn von „Der König von Eden“ ist eher etwas lahm ausgefallen und es dauert doch etwas zu lange, bis die ganze Sache wieder in Fahrt kommt. Das ist irgendwie schade, da die Serie ja sehr gelungen ist und sich im Falle von „Der König von Eden“ schon etwas die Vermutung aufdrängt, dass hier etwas zu schnell ein Film nachgeschoben wurde um sich mit neuen Charakteren eben auch weitere Möglichkeiten für entsprechende Nachfolgeproduktionen offen zu halten.
Inhaltlich bleibt man ja bei der bekannten und gut-funktionierenden Mischung aus Action, Herzschmerz, Drama, Realität, Mystery Science-Fiction und überzeichneten Momenten, die auch wieder recht temporeich und kurzweilig daherkommen. Auch für sozialkritische Töne ist in der abenteuerlichen Liebesgeschichte der etwas anderen Art Platz und neuerlich bietet „Der König von Eden“ Einblicke in die japanische Gesellschaft. Technisch gibt es auch gar nichts zu bemängeln und die Optik ist wieder auf der Höhe der Zeit und bietet hübsche und bunte Bilder, die mit schnellen Schnitten durchaus für eine gewisse Art der bewussten Reizüberflutung sorgen.
Auch die Blu Ray Disc aus dem Hause Universum ist ganz gelungen und bietet den Nachfolge-Streifen der Hochglanz-Serie abermals in sehr guter Qualität. Der Bonusbereich ist jedoch eher dürftig und bietet lediglich drei kurze TV-Spots zwischen 19 und 50 Sekunden, sowie die Opening-Credits ohne den Text-Einblendungen. Der Kauf-DVD sollen jedoch auch noch diverse Aufkleber und eine „Japan-Passport“ vorhanden sein, die bei meiner Review-Blu-Ray-Disc nicht dabei waren. Abgerundet wird das Ganze dann noch mit fünf weiteren Trailern aus dem interessanten Programm.
Unterm Strich ist „Der König von Eden“ meines Erachtens nicht ganz das erwartete Nachfolge-Highlight und ist auch eher nur für Fans der Serie empfehlenswert, da Neueinsteigern keine umfassende Zusammenfassung der Vorgänge der Serie geboten wird. Wer an der Serie Gefallen gefunden hat, bekommt hier jedoch abermals alles Zutaten präsentiert, die schon für den Erfolg der zeitgemäßen Serie verantwortlich waren. Statt sich jedoch langsam einer Auflösung zu nähern, wird die Geschichte eher sogar noch eine Spur verworrener und macht natürlich umso neugieriger auf den Abschluss „Das verlorene Paradies“, welcher hoffentlich in Bälde erscheinen wird.
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=7820
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