project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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geschrieben von chilidog am 11.10.05
Wenn man sich nicht nur beiläufig mit Filmen beschäftigt, sondern sich auch in den Filmografien einiger Regisseure auskennt, dann fällt einem sicherlich auf, dass zwischen Terry Gilliams neuesten Film "The Brothers Grimm" und seinen letzten ("Fear and Loathing in Las Vegas") ganze sieben Jahre liegen. Nun könnte man sicherlich meinen, der gute Mann hat sich eine kleine Auszeit von Hollywood gegönnt und hat sich gut erholt in seinen neuesten Film gestürzt - doch leider ist diese Theorie reine Phantasie und Wunschdenken. Um das näher zu erklären muss ich ein wenig in die Vergangenheit schweifen.
Im Jahre 2000 wollte Terry Gilliam mit "The Man Who Killed Don Quixote" seinen Lebenstraum verfilmen, einen Film an dem er über zehn Jahre hart gearbeitet hat und der letztendlich leider in einem Desaster für ihn endete.
Doch nun der Reihe nach. Mit Johnny Depp als Sancho Panza - mit ihm hatte er schon zwei Jahre zuvor in "Fear and Loathing in Las Vegas" zusammengearbeitet - und dem französischen Schauspieler Jean Rochefort hatte er schnell seine Wunschkandidaten für die beiden Hauptrollen gefunden. Doch die Dreharbeiten in Spanien standen unter keinen guten Stern, zum einen lag der Drehort in der Nähe einer NATO-Basis, was wiederum zur Folge hatte, dass aller Nase lang Kampfjets im Tiefflug über das Gebiet schepperten und zum anderen wurden die Sets durch ständige Unwetterartige Regenfälle regelrecht weggeschwemmt. Als nach einiger Zeit auch noch Don Quixote Darsteller Jean Rochefort aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Reiten durfte wurden die Dreharbeiten - natürlich gegen den Willen von Terry Gilliam - eingestellt.
Das Ende vom Lied des Traumes Don Quixote ist, dass Terry Gilliams Drehbuch von einer deutschen Versicherungsfirma, die den Film damals versichert hatte, eingezogen wurde und auch heute dort noch unter Verschluss liegt. Terry Gilliam versucht nun schon seit einigen Jahren Geld aufzutreiben, damit er das Drehbuch auslösen kann um irgendwann doch noch einmal sein Traumprojekt auf die große Leinwand bannen zu können
Am Rande der Filmfestspiele von Cannes 2005 gab es zum Thema Don Quixote aber eine positive Nachricht, denn Produzent Jeremy Thomas, der unter anderem Gilliams neuesten Film Tideland produzierte, signalisierte reges Interesse an dem Filmstoff und möchte ihn gern mit Gilliam gemeinsam verfilmen. Was die beiden letztendlich daraus machen, wird uns die Zukunft zeigen.
Wer sich im Übrigen näher zu diesem Thema "The Man Who Killed Don Quixote" informieren will, dem kann ich die überragende Dokumentation "Lost in La Mancha" von Keith Fulton und Louis Pepe ans Herz legen. Diese knapp 90-minütige Dokumentation beschäftigt sich sehr ausführlich mit dem gescheiterten Projekt und zeigt viel Hintergrundmaterial und bietet obendrein noch massig interessante Extras, wie Cast & Crew Interviews, Storyboards und diverse Foto Galerien. Bisher ist diese Doku leider nur in England und den USA auf DVD erschienen.
Doch wer nun denkt, dass es anschließend mit "The Brothers Grimm" einfacher lief, der irrt sich leider gewaltig. Das in Hollywood die jeweiligen Produzenten mehr zu sagen haben als die Filmemacher selbst - bis auf einige positive Ausnahmen natürlich - ist kein großes Geheimnise mehr. Und wenn man sich mal die Credits von "The Brothers Grimm" anschaut fallen bei den Produzenten zwei bekannte Namen sofort ins Auge: Bob und Harvey Weinstein, sicherlich besser bekannt als die beiden Männer hinter der Produktionsfirma Miramax. Das diese beiden Herren nicht unbedingt dafür bekannt sind, sich nicht in ihre produzierten Filme einzumischen, dass haben schon viele Regisseure am eigenen Leibe erfahren müssen. Unter anderem auch der große italienische Regisseur Bernardo Bertolucci, der einmal im Bezug auf Harvey Weinstein folgendes gesagt haben soll: Er hält sich für wichtiger als die Macher des Films und benimmt sich wie ein kleiner Saddam Hussein des Kinos. )*
Terry Gilliam verdankt den beiden Weinstein-Brüdern zwar, dass sie den Film produzierten und so auch möglich machten, musste aber dennoch bei einigen Entscheidungen klein bei geben. So feuerte zum Beispiel Bob Weinstein höchstpersönlich Gilliams Wunsch-Kameramann Nicola Pecorini - mit dem er unter anderem schon beim "The Man Who Killed Don Quixote" zusammengearbeitet hatte und der auch bei seinem neuesten Film Tideland hinter der Kamera stand. Pecorini wurde letztendlich durch Newton Thomas Sigel ersetzt, der in den letzten Jahren sehr oft mit dem Regisseur Bryan Singer zusammengearbeitet hatte. Und als ob dies noch nicht genug war, stimmten die Weinstein Brüder vehement gegen Samantha Morton, die auf Wunsch von Terry Gilliam und Wilhelm Grimm Darsteller Matt Damon die Rolle der Angelika spielen sollte.
Ich will damit keineswegs die Firma Miramax schlecht reden, schon gar nicht weil wir denen eine Reihe von wirklich guten Filmen zu verdanken haben, unter anderem werden von denen ja sämtliche Quentin Tarantino und Robert Rodriguez Filme produziert, somit auch deren absolutes Highlight "Sin City". Aber dennoch sollte man das Thema mal ansprechen um zu zeigen dass es viele Regisseure nicht unbedingt einfach haben. Seltsam finde ich es halt nur, dass gerade solchen Altgedienten Filmemacher wie Terry Gilliam ein Stein nach dem anderen in den Weg gelegt werden und absolute Regie-Neulinge gleich große Filme an die Hand bekommen - irgendwie ist doch die Welt in Hollywood nicht gerecht, oder?
Doch genug in den Wunden der Vergangenheit gestochert, kommen wir nun zum hier und jetzt … zu The Brothers Grimm, um den es eigentlich in meinem Review gehen soll.
Zur eigentlichen Story muss ich sicherlich nicht mehr viel erzählen, die wurde zum einen ausgiebig im großen Special hier auf dieser Webseite besprochen und zum anderen hatte sie auch jogiwan in seinem Review nochmal ausgiebig beleuchtet.
Nur eines möchte ich kurz anmerken, die Grundstory, dass der / die Hauptdarsteller falsche Tatsachen vortäuschen, um der armen Bevölkerung den letzten Taler aus der Tasche zu ziehen ist nicht unbedingt neu. Eine ähnliche Story war auch ein Teil von Rob Cohens 1996 gedrehten Fantasy Spektakels "Dragonheart", in dem ein ehemals ehrbarer Ritter - gespielt von Dennis Quaid - gemeinsam mit einem Drachen die Leute mit ihren Spielchen reinlegten.
Doch Terry Gilliam setzt dieses Spielchen in seinem Film perfekt um. Als zusätzlicher Hintergrund diente ihm dazu noch zwei relativ bekannte Hautpcharaktere, nämlich die deutschen Märchensammler Wilhelm und Jacob Grimm, die wohl eher unter der Bezeichnung Gebrüder Grimm jedem bekannt sein sollten. Denn wer hatte nicht als Kind die Märchen von den beiden vorgelesen bekommen?
Zwar verfilmt Gilliam keine authentische Biografie der Grimm Brüder, aber er nutzt deren Hintergrund und eine Reihe ihrer Märchen sehr geschickt für die Story seines Films. Wobei man eher das Lob dem Drehbuchautor Ehren Kruger aussprechen sollte, denn dieser hat schließlich allein das Drehbuch zum Film verfasst, wenn auch Gilliam und Tony Grisoni - einer der Drehbuchautoren von "Fear and Loathing in Las Vegas" - ihre Hände im Spiel hatten - natürlich inoffiziell, aber welcher Regisseur versucht nicht sich ein wenig am Drehbuch zu beteiligen, insofern er nicht gerade sein eigenes verfilmt.
Wenn man sich die Besetzungsliste so anschaut, fallen einem sofort fünf bekannte und wirklich gute Schauspieler ins Auge - allerdings ist einer darunter, der meiner Meinung nach irgendwie nicht richtig in den Film passt.
Ich habe wirklich nichts gegen Matt Damon, seine Leistung in "Good Will Hunting" ist einfach exzellent, aber er passt mit seiner Art und Weise hier nicht in den Film. Ich hatte lange überlegt, wer die Rolle des Wilhelm Grimm hätte besser spielen können - bis hier im Forum flacmurry den Namen Johnny Depp ins Spiel gebracht hatte - wahrlich eine gute Wahl. Zwar wäre vielleicht der reale Altersunterschied zwischen Johnny Depp und Heath Ledger recht groß gewesen, aber sind wir doch mal ehrlich, wäre würde Johnny auf 42 Jahre schätzen? Ich keinesfalls. Im Übrigen war er wirklich für die Rolle des Wilhelm Grimm im Gespräch.
Dagegen macht allerdings Heath Ledger in der Rolle des Jacob Grimm seine Sache verdammt gut, ihm nimmt man jederzeit den Part des ewigen Träumers ab. Bislang hatte er mir immer in seinen Rollen sehr gut gefallen, positiv wären da unter anderem die Filme "10 Dinge, die ich an dir hasse", "Ritter aus Leidenschaft" und seine leider viel zu kurz ausgefallene Rolle im Film "Monsters Ball" zu erwähnen.
Jonathan Pryce, der hier im Film die Rolle des französischen Generals Delatombe spielt, ist jedem Gilliam Fan noch aus "Brazil" ein Begriff. Vor ziemlich genau 20 Jahren spielte er in Gilliams absolutem Meisterwerk die Rolle des Sam Lowry und vier Jahre später spielte er eine kleinere Nebenrolle in Gilliams Fantasy-Komödie "Die Abenteuer des Baron von Münchhausen".
Kommen wir nun zum absoluten Highlight unter den Charakteren und meinem persönlichen Liebling des Films, der italienische Foltermeister Cavaldi - hier perfekt von Peter Stormare verkörpert. Ich bin ja der Meinung, dass ein Darsteller wie Peter Stormare für jeden Film eine absolute Bereicherung ist - bis auf den Film "Commander Hamilton" hatte er bisher leider nur diverse Nebenrollen gespielt, diese aber so gut und überzeugend, dass er jeden schon einmal aufgefallen sein sollte. Ich erinnere nur mal an seine Rolle als Psychopathen Gaear Grimsrud im Film "Fargo - Blutiger Schnee", oder an seine Rolle als Nihilist Uli Kunkel in "The Big Lebowski" - beide Filme sind von den Coen-Brüdern, die ja für schräge Charaktere bekannt sind. Die Liste seiner erwähnenswerten Auftritte könnte ich noch beliebig lang fortsetzen, aber das würde vielleicht den Rahmen des Reviews sprengen.
Lena Headey, die hier die weibliche Hauptrolle spielt, kannte ich bislang noch nicht, auch ist mir keiner ihrer Filme bisher untergekommen. Sie spielt ihre Rolle ganz gut, allerdings hinterlässt sie bei mir nicht unbedingt einen bleibenden Eindruck - keine Ahnung warum - vielleicht weil der zweite weibliche Hauptpart im Film für mich persönlich eine größere Rolle gespielt hatte. Die Rede ist natürlich von keiner geringeren als der Spiegelkönigin, die wiederum keine hätte besser spielen können als die Italienerin Monica Bellucci. Ihre wahre Schönheit sieht man leider viel zu kurz, aber eben diese kurzen Szenen hinterlassen einen bleibenden Ausdruck. Ich bin ja ein großer Fan von ihr, was sicherlich der ein oder andere schon wusste. Was mich immer wieder bei ihr fasziniert ist ihre natürliche Schönheit und natürlich ihr schauspielerisches Talent - wer, im wahrsten Sinne des Wortes, etwas mehr von ihr sehen möchte, dem empfehle ich den wunderbaren italienischen Film "Der Zauber von Malena". Leider enthalten sämtliche DVDs - bis auf die italienische und die koreanische - die Internationale Fassung des Films, die im Gegensatz zur Original-Fassung eine Differenz von 18 Minuten aufweist - und wem haben wir das zu verdanken? Richtig, den Weinstein Brüdern von Miramax, denen viele Szenen einfach zu heiß waren und da die Amis von Natur aus sehr prüde sind, wurde hier einfach die Schere angesetzt. Leider sind auch sämtliche andere Länder - bis auf beide oben genannte - davon betroffen. Eine Schande, aber das muss ich ja nicht extra erwähnen, oder?
Abschließend sollte man natürlich auch alle anderen Kleindarsteller erwähnen, die hauptsächlich aus Tschechien, wo der Film komplett gedreht wurde, stammen und ihre Sache wirklich gut machen.
Ein wichtiger Punkt bei einem Film ist für mich die Musik, bzw. der Soundtrack. Gilliams erste Wahl war ursprünglich der Bosnier Goran Bregovic, der unter anderem den Soundtrack zu Emir Kusturicas Tragikkomödie "Arizona Dream" komponiert hatte. Nachdem sich Terry aber entschlossen hatte, dem Soundtrack mehr traditionelle Elemente zu verleihen wurde Bregovic durch den Italiener Dario Marianelli ersetzt. Bislang kenne ich auch keinen seiner anderen Kompositionen, daher kann ich schwer einschätzen was er sonst so kann.
Sein Soundtrack zu "The Brothers Grimm" ist nicht schlecht ausgefallen, aber das gewisse etwas und der bleibende Eindruck fehlen mir leider. Aber vielleicht kann er sich in Zukunft noch etwas steigern, im nächsten Jahr kommt unter anderem der Film "V for Vendetta" in die Kinos, zu dem er auch den Score beisteuert.
Wenn ich ehrlich bin fällt mir auf die schnelle kein anderer Komponist ein, der die Sache vielleicht eine Spur besser gemacht hätte. Einzig eventuell Hans Zimmer, der ja unter anderem für Ridley Scotts Meisterwerk "Gladiator" einen wunderschönen Soundtrack komponiert hatte, der auf jeden Fall bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Aber vielleicht wirkt der Soundtrack nach dem zweiten anschauen schon ganz anders - was bei mir nicht unbedingt das erste Mal wäre, daher würde ich die Meinung über den Soundtrack zum Film nicht so genau nehmen.
Ein weiterer wichtiger Punkt, vor allem bei einem Fantasy Film, ist die Ausstattung, des Setting und das Szenenbild. Dafür war der Brite Guy Dyas zuständig, der unter anderem schon bei Tim Burtons "Planet der Affen" und bei Antoine Fuquas "King Arthur" als Concept Artist tätig war. Unter anderem wird er 2006 für Bryan Singers "Superman Returns" auch wieder als Production Designer (Szenenbilder) tätig sein.
Gedreht wurde der Film komplett in Tschechien, in den Prager Barrandov Studios entstand komplett der wundervolle verwunschene Zauberwald und das kleine fiktive Städtchen Marbaden wurde in der Nähe von Ledec nad Sázavou liebevoll aufgebaut. Als Design wählte man eine Mischung aus den Schattenspielen des Expressionismus des 19. Jahrhunderts und den liebevoll detaillierten Schwarzweiß-Illustrationen, wie man sie oft in alten Märchenbüchern findet. Das ganze sieht wirklich atemberaubend aus und man kann sich daran gar nicht richtig satt sehen, vor allem an den kleinen verwinkelten Häusern und dem prachtvollen Turm der Spiegelkönigin.
Die Special Effects dürfen heutzutage in keinem Film fehlen und gegen die gibt's im Grunde auch nicht auszusetzen, solange sie nicht maßlos übertrieben und zu offensichtlich eingesetzt werden. Bei "The Brothers Grimm" kommen diese Effekte zwar im großen Stil zum Einsatz, immerhin sind es stolze 750 Effect-Shots, aber das ganze wirkt zu keiner Zeit übertrieben - da gibt's weitaus andere Filme, die heutzutage bis oben hin regelrecht mit CGI-Effekten zugematscht werden.
Eine der Firmen, die für die Special Effects im Film verantwortlich waren, ist die britische Peerless Camera Co. Ltd. - nicht unbedingt eine Firma die einem ein Begriff ist, die aber immerhin schon 1979 für die optischen Effekte im Monty Python Film "Das Leben des Brian" zuständig waren und noch an vier weiteren Gilliam Filmen mitgewirkt hatten.
Bevor jetzt noch der ein oder andere anfängt leise vor sich hinzuschnarchen, will ich langsam aber sicher zu meinem abschließenden Fazit kommen. Aber auch da nehme ich mir einfach mal das Recht raus, etwas in der Vergangenheit zu reisen.
Ich weiß wirklich nicht mehr, wann ich das erste Mal von Terry Gilliams Vorhaben, einen Film über die Gebrüder Grimm zu drehen, gehört bzw. gelesen hatte. Ich kann mich aber noch an ein Foto erinnern, dass Terry, Matt und Heath mit einer wirklich hässlichen dicken Brille am Set zeigte.
Als dann vor einiger Zeit der erste Trailer zum Film im Netz auftauchte war ich schlichtweg von der dort gezeigten Atmosphäre begeistert und freute mich wie ein Schneekönig auf die kommende Veröffentlichung. Umso überraschter war ich dann, als nach dem US-Kinostart Ende August die ersten negativen Kritiken über den Film auftauchten. Leider wurden die Kritiken hier in Deutschland nicht unbedingt besser und vielleicht gerade diese negativen Kritiken haben mich wahrscheinlich letzten Samstag angespornt, nach zwei-jähriger Kino Abstinenz mal wieder in selbiges zu gehen und mir diesen Film sofort anzuschauen.
Nichts gegen Kinos im Allgemeinen, es ist immer wieder ein Erlebnis jegliche Filme auf einer riesigen Leinwand und mit einer brachialen Tonkulisse zu erleben. Ich habe eher eine Abneigung gegen solche Leute die Filme als reine Unterhaltung ansehen - während meine Wenigkeit Filmfan durch und durch ist und diese Schätze am liebsten in aller Ruhe genießen möchte, gibt's halt immer wieder Chaoten die im Kino quatschen, stören und auf sehr Unappetitlicherweise ihre Chips, bzw. Nachos mampfen, als wenn sie eine Woche lang nix gegessen hätten. Vielleicht mag das ein wenig hart, doof oder klein kariert klingen, aber jeder hat doch so seine persönlichen Macken, oder etwa nicht?
Anhand der vielen unterschiedlichen Kritiken und natürlich jogiwans Review, bin ich natürlich doch mit einer gewissen Erwartungshaltung ins Kino gegangen. Manchmal kann einem ja diese Erwartung einen bösen Streich spielen und man ist anfangs doch enttäuscht, weil man sich einfach zu viel erhofft hatte. Aber dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht und meine Erwartungen wurden schlichtweg übertroffen und selbst heute, nach drei Tagen bin ich nach wie vor von Terry Gilliams Film begeistert und kann viele der negativen Kritiken nicht nachvollziehen.
Ich wurde zwei Stunden lang köstlich unterhalten und kann jedem Zweifler nur den Tipp geben: Tut Euch selbst den gefallen und schaut Euch den Film im Kino an und bildet Euch eure eigene Meinung und hört nicht auf die vielen negativen Statements der anderen!
Abschließend möchte ich noch folgendes sagen: Vielleicht sollten die amerikanischen Filmemacher nicht nur ihre Filme in Europa drehen, sondern gänzlich auch hier produzieren. Dass so was jederzeit möglich ist und auch funktioniert, hat letztens erst Brad Andersons Mystery-Thriller "The Machinist" gezeigt, dessen Script lange Zeit in Hollywood als unverfilmbar galt und letztendlich nicht nur komplett in Spanien gedreht wurde, sondern auch dort von der Filmax Group produziert wurde. Und wenn man dem Interview mit Regisseur Brad Anderson glauben schenken mag, dann verlangten die Produzenten keinerlei Änderungen am Drehbuch. Vielleicht macht dieses Beispiel ja bald Schule - Schaden würde es dem Film sicherlich nicht.
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Ok, ist für den Anfang sicherlich ein wenig viel geworden, wenn ich noch auf die Story eingegangen wäre, hätte das ganze sicher den Rahmen gesprengt, aber ich wollte so viele Dinge wie nur möglich ansprechen.
Bin auf Eure Meinungen und Kritiken gespannt - keine Hemmungen sagt ruhig Eure Meinung dazu .
Bin mal gespannt....
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jogiwan schrieb am 12.10.05
Hey...wow... klasse und sehr flockig geschrieben, kann ich da nur sagen. Du beleuchtest ja eher die technische Seite, bzw. die Entstehung des Projektes und die ganzen Troubles im Vorfeld. Das sind ja eher so Sachen, die einem gerne verborgen bleiben.
Aber bevor ich mich jetzt daran mache, schnell zwei Weinstein-Voodoo-Puppen anzufertigen und den Berufswunsch "Regisseur" von meiner imaginären "To-Do-Liste" streiche, muss ich noch schnell ein absolutes Lob aussprechen und ich hoffe, dass es in Zukunft bald viel, viel mehr von dir zu lesen gibt!
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flacmurry schrieb am 12.10.05
Ich schließe mich da mal vorbehaltlos meinem Vorredner jogiwan an: Klasse gemacht!
Das Review ist auch eine tolle Ergänzung zu jogiwans Review. Schön, wie Du den Text an einigen Stellen wieder verknüpft hast --> siehe z.B. Weinsteins.
Vom Inhalt her wusste ich das Meiste schon. Du hättest vielleicht auch noch einen stilistischen und inhaltlichen Vergleich zu "Sleepy Hollow" einbringen können.
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Danke erstmal an Euch beide für das Lob, das macht auf jeden Fall Mut und vielleicht gibts ab und an dann auch mal öfters ein Review von mir.
flacmurry schrieb am 12.10.2005 (12:09:06): Ich schließe mich da mal vorbehaltlos meinem Vorredner jogiwan an: Klasse gemacht!
Das Review ist auch eine tolle Ergänzung zu jogiwans Review. Schön, wie Du den Text an einigen Stellen wieder verknüpft hast --> siehe z.B. Weinsteins.
*grins* Das war eher Zufall dass das gerade gepasst hatte - gefiel mir aber selbst ein wenig .
Vom Inhalt her wusste ich das Meiste schon. Du hättest vielleicht auch noch einen stilistischen und inhaltlichen Vergleich zu "Sleepy Hollow" einbringen können.
Klar, ich hätte sicherlich noch viel mehr schreiben können und auf vieles mehr eingehen können - aber das wäre zum einen zu lang geworden - sind ja jetzt schon vier oder fünf Word-Seiten und zum anderen hätte es dann noch etwas länger gedauert, da ich noch weiter recherchieren hätte müssen. Aber für die Zukunft werde ich sicherlich auch inhaltsgleiche Filme mit einbeziehen.
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