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project: equinoX Forum / Das weisse Band - eine deutsche Kindergeschichte

project: equinoX Forum

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#1 22.March 2010 10:46:27

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

Das weisse Band - eine deutsche Kindergeschichte

Im Jahre 1913 passiert in einem kleinen protestantischen Dorf im Norden Deutschlands ein Unglück. Der Arzt (Rainer Bock) des Dorfes stürzt eines Frühsommertages mit seinem Pferd und wird schwer verletzt ins Kreiskrankenhaus eingeliefert. Doch der Unfall entpuppt sich als Anschlag, als von der örtlichen Habamme (Susanne Lothar) ein zwischen zwei Bäumen gespannter Draht gefunden wird. Die Dorfbewohner sind ratlos und verstehen nicht, wer im Stande wäre, dem angesehenen Arzt so etwas anzutun. Doch schon wenig später geschieht ein weiteres Unglück als eine einfache Bäuerin durch den morschen Boden eines Sägewerkes zu Tode stürzt. Der Sohn der Familie macht den Baron, den Besitzer des Sägewerkes dafür verantwortlich, der jedoch als Arbeitgeber für die ganze Familie vom Vater nicht belangt werden möchte.

Der Sommer vergeht und am Tag des Erntedankfestes sind die mysteriösen Ereignisse schon fast vergessen, als der Sohn der verunglückten Bäuerin die Kohlernte des Barons (Ulrich Tukur) mit einer Sense zerstört um damit seinen Unmut an der mangelnden Aufklärung des Verbrechens kund zu tun. Zur gleichen Zeit wird aber auch der Sohn des Barons grausam misshandelt, sodass dieser fast zu Tode kommt. Die Dorfbewohner sind alarmiert und trotz eindringlicher Predigt des Pfarrers (Burghard Klaußner), den Schuldigen zu stellen, kann niemand für die grausame Tat an dem unschuldigen Jungen verantwortlich gemacht werden.

Doch das ist erst der Auftakt einer Reihe von weiteren Begebenheiten, die die Dorfgemeinschaft weiter belasten. Es kommt zu gegenseitigen Verdächtigungen, Beschuldigungen und Denunzierungs-Versuchen. Bald brennt ein Gutsgebäude, es geschieht ein Mord und weitere seltsame Begebenheiten finden statt. Als dann auch noch die Nachricht die Runde macht, dass der österreichische Thronfolger in Sarajewo erschossen wurde und ein Krieg unweigerlich vor der Türe steht, scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die Ereignisse im Dorf vollends eskalieren...

Leicht hat es Michael Haneke dem Zuschauer ja noch nie gemacht und auch „Das weisse Band – eine deutsche Kindergeschichte“ ist da keine Ausnahme. In sehr zurückhaltender Form wird hier das Leben eines Dorfes kurz vor dem ersten Weltkrieg durchleuchtet, dass von strengen Autoritätsregeln geprägt ist. Nebenher wird mit der Fragmenthaften Geschichte auch das Bild einer kompletten Generation gezeichnet, dass Jahre später dafür sorgte, dass der Nationalsozialismus überhaupt erst entstehen konnte. Es ist das erschütternde Bild einer ganzen Generation, das von autoritärer Erziehung geprägt ist, die keine Gefühle oder gar Widerworte duldet und für die jungen Menschen gar keine persönliche Entfaltung vorsieht. Herausgekommen ist bei dem Versuch einer Erklärung über die Verrohung des Menschen ein polarisierendes Werk, dass für den Zuschauer zwar keine Antworten bereit hält, aber dennoch  nicht unberührt lassen wird.

Der österreichische Regisseur, der seine Werke bisher zumeist in Frankreich gedreht hat, gilt ja gemeinhin als belesenes und intellektuelles Liebkind der Gutmensch-Fraktion und Kritiker, der den erhobenen Zeigefinger gerne in die Wunden der Menschheit drückt und seinem Publikum ohne Rücksicht etwaiger Erwartungshaltung gerne in die Irre führt um sie danach vorzuführen. Und so ist der Ruf von Haneke in den letzten Jahren beim Publikum auch nicht ganz unumstritten, auch wenn der Preisregen eine andere Sprache spricht. „Das weisse Band“ hingegen ist weniger umstritten als seine bisherigen Filme, erhielt zahlreiche Filmpreise wie z.B. „die goldene Palme“ und war als bester fremdsprachiger Film auch für die Oscars 2010 nominiert. Diesen hat schlussendlich zwar ein anderer Film bekommen, Haneke hingegen die Aufmerksamkeit des Publikums, die ihm bei seinem Ami-Remake zu „Funny Games“ verwehrt geblieben ist.

„Das weisse Band“ ist auch ein hervorragend gemachter Film, der in ruhigen und gemächlichen Bildern in quälend langen Einstellungen eine Dorfgemeinschaft portraitiert, dass nach strengen Regeln in bitterer Armut lebt zu einer Zeit lebt, in der die Kinder körperlich gezüchtigt und psychisch gequält wurden, wenn sich diese nicht bedingungslos den elterlichen Vorstellungen unterordneten. Als liberal erzogener Mensch kann man sich ja eigentlich gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen die Jugend vor dem ersten Weltkrieg aufwachsen musste. Ohne die geringste Möglichkeit der persönlichen Entfaltung war das familiäre Verhältnis von Moral und Strenge gezeichnet und die Eltern waren Respektspersonen, den man sich nur unterwürfig nähern durfte. Und so ist es wenig verwunderlich, dass diese emotional-verkümmerte Generation, die ihr Lebtag nicht anderes als bedingungslose Folgsamkeit gepredigt bekam, schlussendlich auch den Postkartenmaler aus Braunau am Inn groß machte, ohne dessen Autorität und Mittel im geringsten zu hinterfragen.

Haneke versucht aber erst gar nicht, diese später begangenen Gräuel zu erklären, sondern überlässt es dem Zuschauer selbst, sich ein Bild zu machen. Und so bietet die Geschichte des Filmes, die rückblickend aus dem Off von dem ehemaligen Dorflehrer erzählt wird, auch keine Auflösung, wer letztendlich hinter den mysteriösen Taten steckt. In den knapp 144 Minuten wird in schwarz-weißen Bildern die Geschichte eines Dorfes erzählt, in denen es jegliches Fehlverhalten egal ob moralischer oder krimineller Natur bitter bestraft wird. Und jede Bestrafung verursacht unweigerlich die nächste Katastrophe und so steigern sich die Begebenheiten, bis selbst vor der Gewalt an und durch Kindern nicht mehr Halt gemacht wird. 

Natürlich wäre „Das weisse Band“ wesentlich zugänglicher, würde uns Michael Haneke mit seiner fiktiven Story am Ende natürlich die erhoffte Auflösung bzw. die Täter bieten. Doch so einfach macht er es dem Zuschauer natürlich nicht. Er bietet keine Täter, den man an den Pranger stellen oder verurteilen könnte. Niemand, auf den sich mit dem Finger zeigen lässt um ihm kriminelle Energien, Habgier oder Missgunst  in die Schuhe zu schieben. Vermutlich auch, weil sich auch nahezu alle in dem Dorf sich in gewisser Weise an den Ereignissen mitschuldig gemacht haben. Egal ob als ausführender Täter oder als Mitwisser, der die Taten nicht verhindert hat.  Und durch das strenge Autoritätsverhältnis und die verbissenen Moralvorstellungen ihres Glauben entfachen sich aus scheinbar kleinen Begebenheiten und Unglücken folgen langsam aber unweigerlich weitere Gewalttaten.

Was aber bei „Das weisse Band“ sofort auffällt ist die beeindruckende Ästhetik der Bilder, die ja bisher bei dem Schaffen Hankes ja nicht unbedingt so im Vordergrund stand. Die von dem zurecht Oscar-nominierten Kameramann Christian Berger teils in sehr langen Einstellungen eingefangen wurden, sind wirklich beeindruckend. Haneke wollte nach seinen Recherchen von tonnenweise Bildmaterial aus der Zeit auch, dass sein fertiger Film die gleichen optischen Kriterien erfüllen sollte. Und das ist bei seinem bislang teuersten Film auch zweifelsfrei gelungen. Jedes Gebäude, jede Person und jeder noch so kleine Gegenstand erinnert an diese Zeit nach der Jahrhundertwende und beeindruckt durch grausamen Realismus.

Darstellerisch kann ein Herr Haneke natürlich auch aus dem vollen schöpfen und die Creme de la Creme der deutschen Charakterriege steht natürlich Schlange, wenn der österreichische Regisseur wieder einmal einen seiner Filme realisiert. Und so gibt es auch in „das weisse Band“ natürlich nur Darsteller wie z.B. Susanne Lothar, Christain Friedel oder auch den gnadenlos unsympathischen Burghart Klaußner, die ihr Fach auch präzise verstehen. Und so wundert es wenig, dass der Streifen bis auf die kleinste Nebenrolle auch hervorragend besetzt ist. Hervorzuheben sind jedoch die jugendlichen Darsteller, die allesamt beindruckend spielen und den Erwachsenen um nichts nachstehen.

Die Blu-Ray aus dem Hause X-Verleih/Warner Home Video bietet diesen grandiosen und vor allem wichtigen Film in gestochen scharfen Bildern. Neben der deutschen Originalfassung gibt es auch Untertitel in Deutsch für Hörgeschädigte, sowie allerlei interessantes Bonusmaterial über die Entstehung der Filmes und der schwierigen Suche nach den Locations und jugendlichen Darsteller. Daneben gibt es auch noch ein ausführliches Portait des Filmemachers, sowie eine knapp 18-minütige Featurette über den Auftritt bei den Filmfestspielen in Cannes. Ingesamt knapp 107 Minuten an interessanten Material, das auch einige Antworten auf zuvor entstandene Fragen bietet.

Unterm Strich ist Michael Haneke ein sehr interessanter und aufwühlender Film über eine Generation gelungen, die nie etwas anderes gelernt hat als Befehle auszuführen und bedingungslos zu gehorchen. Und es ist wenig verwunderlich, dass die Lehren des Nationalsozialismus bei dieser Generation auf fruchtbaren Boden gefallen ist. „Das weisse Band – eine deutsche Kindergeschichte“ ist Hanekes durchdachter Versuch einer Erklärung, der sich letztendlich aber mangels einer letztgültigen Aufklärung der Ereignisse dem Zuschauer etwas verwehrt und ihn damit zwangsläufig fordert, sich mit den Geschehnissen auseinander zu setzen. Ein interessanter  Film über die Entstehung von Faschismus durch ein menschenfeindliches Klima, dass zweifelsfrei nachvollziehbar und dadurch bedrückend ausgefallen ist. „Das weisse Band“ ist ein ungemein wichtiger Film, den man schon gesehen haben sollte und der über kurz oder lang zum vieldiskutierten Filmklassiker werden wird - eine Bewertung entfällt daher an dieser Stelle.


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#2 22.March 2010 10:49:06

jogiwan
drama-princess
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Beiträge: 2256

Re: Das weisse Band - eine deutsche Kindergeschichte

@ Sven: du fandest den ja nicht so toll und hast ihn auch sehr schlecht bewertet. Vielleicht solltest du dir den Film wirklcih nochmals ansehen. Ich fand den grandios, auch wenn ich natürlich schon gewusst habe, dass es keine Auflösung geben wird. Hab auch die halbe Nacht wachgelegen und hab gegrübelt - aber die Sachen machen schon durchaus Sinn - vor allem auch die Reaktion des Pfarrers spricht eigentlich Bände... Ganz großer Film! Ich würde sowas ja alle Punkte der Welt geben und das, obwohl ich Haneke mit seiner Oberlehrhaftigkeit ja nicht immer so gut fand.


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#3 22.March 2010 11:04:19

chilidog
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Re: Das weisse Band - eine deutsche Kindergeschichte

@ Jochen,

freut mich, dass er Dir gefallen hat.  big_smile

Ich werde dem sicher noch eine Chance geben, wenn es passt - mache ich ja eigentlich immer.

Review mache ich sicher nachher noch mit fertig, Pics dazu habe ich ja genug.

Schicke Dir gleich die Pressehefte zu "Paranormal Activity" und "Thirst - Durst" - zwei sehr gute Filme.  big_smile


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen!" [Ingmar Bergman]

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#4 22.March 2010 15:31:44

chilidog
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Re: Das weisse Band - eine deutsche Kindergeschichte

@ Jochen,

Review ist nun Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=6267

Vielen Dank nochmals dafür!!!  big_smile   big_smile   big_smile


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