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project: equinoX Forum / time of death

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#1 16.March 2010 08:12:01

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
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Beiträge: 2256

time of death

Die Max Cooperation ist ein rücksichtsloser, amerikanischer Industriegigant, der mit Waffenschiebereien und anderen zweifelhaften Methoden zu Macht gekommen ist. Der ambitionierte Senator Dempsey (Davin Young) will nun mit drei ehemaligen Vorstandmitgliedern als Zeugen die skrupellosen Machenschaften des Konzerns offenlegen nach einem bevorstehenden Ausschuss im Senat zerschlagen. Doch die Max Cooperation bzw. dessen ominöser Boss ist natürlich nicht bereit tatenlos darauf zu warten, bis es zu dem Ausschuss kommt, sondern heuert unterdessen den erbarmungslosen und berüchtigten Auftragskiller Mauna Loa (Ed Parker) an, der für die entsprechende Kohle die drei Zeugen ermorden soll.

Dummerweise wird der brutalste Auftragskiller der Westküste schon bei seiner Ankunft am Flughafen von Los Angeles von den beiden Polizisten San Hazard  (Brad von Beltz) und Tony Travassi (Seaward Forbes) gesehen, wie der gerade zu Glenda (Kathalena Vinero) und Wolfe (Ken Waller) ins Auto steigt. Natürlich nehmen die beiden – eigentlich im Urlaub befindlichen – Polizisten sofort die Verfolgung auf, werden jedoch von dem Auftragskiller abgeschüttelt. Die beiden verständigen ihren Vorgesetzten Han (Master Bong Soo Han) der mit der Exfrau des Killers verheiratet ist.

Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, warum Mauna Loa in der Stadt ist, während dieser gerade im Begriff ist, sich in Glenda zu verlieben. Wenig später geschieht auch schon der erste Mord und einer der Zeugen wird in seinem Haus grausam ermordet. Schon wenig später dämmert es den Polizisten, dass Mauna Loa in der Stadt ist um die Zeugen des bevorstehenden Ausschusses zu eliminieren und verzweifelt versucht der gesamte Polizeiapparat und auch das FBI den Verbrecher aufzuhalten. Doch Mauna Loa ist nicht nur äußerst heimtückisch, sondern auch ein absoluter Meister seines Faches, der über allerlei Kampfkünste verfügt. Und so hinterlässt er bei seinem Mord an dem zweiten Zeugen auch ein regelrechtes Massaker an den Leibwächtern des Zeugen.

Als eines Morgens die Leiche von Glenda mit gebrochenen Knochen gefunden wird, erledigt Mauna Loa auch noch Wolfe bevor er sich auf den Weg macht, den dritten Zeugen um die Ecke zu bringen. Die Polizei ist mittlerweile jedoch hochgradig alarmiert und bringt den letzten Zeugen nach einem Ablenkungsmanöver in die Wohnung von Captain Han. Doch der Auftragskiller ist jetzt erst so richtig in Fahr und scheut auch nicht davor zurück in dem Wohnkomplex, der nur so von Polizisten wimmelt, ordentlich aufzudrehen und ein Blutbad zu hinterlassen. Mauna Loa tötet auch den letzten Zeugen, eine Handvoll Polizisten, sowie Midori seine Ex-Freundin und Gattin von Han. Als der das Blutbad in seiner Wohnung sieht macht er sich auf den Weg um den skrupellosen Verbrecher ein für alle Mal zu stellen. Auch Hazard ist Mauna Loa auf den Fersen und in einem Lagerhaus kommt es zur letzten und tödlichen Konfrontation…

Die letzten Monate war es ja schon ein bisschen verdächtig ruhig um die von mir so geschätzte Trash Collection aus dem Hause CMV-Laservision. Die Nummer 73 mit dem Titel „Laserkill – Todesstrahlen aus dem All“ erschien ja bereits im Oktober des letzten Jahres und der geneigt Fan wurde fast schon auf einen unerträglichen Entzug gesetzt. Aber keine Sorge, die schlechten Filme sind natürlich nicht ausgegangen und mit „Time of Death“ bzw. der Nummer 74 gibt die Trash-Collection ja auch ein sehr schlagkräftiges Lebenszeichen von sich. Hier wird der geneigte Fan wieder einmal mit reichlich Schund verwöhnt. Dieses Mal aus der verstaubten Schublade der zurecht-vergessenen Action- und Martial-Art-Kracher, der auch wieder alles bietet, was die Augen des Trash-Freundes zum Leuchten bringt.

Elliot Hong ist mit seinem 1979 gedrehten „Kill the golden Goose“ bzw. „Time of Death“ wirklich ein Angriff der Hackfressen gelungen, der jeglicher Beschreibung spottet. Die Geschichte über den korrupten Industriegigant, der einen Auftragskiller anheuert ist natürlich absoluter Müll und hält in Punkto Logik auch keiner näheren Betrachtung stand. Und es ist natürlich klar, dass der gesamte Polizeiapparat gegen die Ein-Mann-Tötungsmaschinerie des etwas beleibten Auftragskillers mit einer der schlechtesten Frisuren, die jemals in einem Action-Film in Erscheinung treten durfte, machtlos ist. Mauna Loa hat nicht nur einen furchtbaren Namen, sondern verfügt – wie bereits erwähnt - auch noch eine der unerträglichsten Fönwellen der Filmgeschichte. Das tut seiner Brutalität jedoch keinen Abbruch und der gute Herr metzelt sich mit immens hohem Bodycount durch die etwas träge Handlung.

Im gegenüber stehen zwei sympathische Polizei-Buddys namens Hazard und Travassi, sowie dessen Boss Han, der natürlich wie der Killer in brenzligen Situationen über äußerst hilfreiche Karatekünste verfügt. Was jedoch in „Time of Death“ doch etwas verwundert ist die Kompromisslosigkeit, in der Elliot Hong seine Darsteller gleich reihenweise über den Jordan springen lässt. Da ist kein Neben- und auch kein Hauptdarsteller vor seinem Ableben sicher und im Gegensatz zu vergleichbaren Werken war ich bis zum Schluss nicht sicher, ob das Finale dann wohl auch ein versöhnliches Happy-End zu bieten hat. Ob es das tut, werde ich euch an dieser Stelle jedenfalls nicht verraten. Nur so viel – es bleibt bis zum Ende und obligatorischen Schlusskampf relativ spannend und danach gibt es für den Zuschauer auch noch eine kleine Überraschung der besonderen Art, die man sich in dieser Art von Film vielleicht nicht erwarten würde.

Die Geschichte selbst geht für einen Kracher der Güteklasse C natürlich vollkommen in Ordnung, über die man – wie bereits erwähnt – nicht allzu sehr nachdenken sollte. Warum z.B. der Senator zusieht, wie seine Zeugen reihenweise abgemurkst werden, anstatt vorher Beweise zu sammeln ist ja eher fragwürdig. Auch die Tatsache, warum die amerikanische Polizei beim Personenschutz ohne Waffen anrückt um auch ja dem Karatekünsten des Bösewichtes hilflos ausgeliefert zu sein, ist ja auch etwas fragwürdig. Die Nebenhandlung mit den Dealern, der Kostümparty (?) und der unerfüllten Liebe des Auftragskillers ist ja auch eher zu vernachlässigen und bietet lediglich die lose Rahmenhandlung für jede Menge Klopper- und Metzeleien des Auftragskillers. Die sind für das Jahre 1979 auch ganz okay, auch wenn man sich natürlich keine Splattereien erwarten darf. So gibt es zwar etwas zweckentfremdetes Besteck, aber ansonsten lediglich ein paar zermanschte Körperteile.

Bei den Darstellern darf man sich natürlich ebenso nicht sonderlich viel erwarten. Ich persönlich kannte ja keinen der zahlreichen Darsteller, sodass mir wieder einmal das Internet mit Rat und Tat zur Seite stehen musste. Ed Parker, der den skrupellosen Killer mit ganzen Körper- und Haareinsatz verkörpert, war nicht nur Leibwächter von Elvis Presley, sondern soll ihn auch noch in die Künste der Selbstverteidigung eingeführt haben. Nach einigen Auftritten als Stuntman hat er dann selbst Nebenrollen in Serien und Filmen übernommen. Der etwas unscheinbare Bong Soo Han hat zwar ebenfalls nur in wenigen Filmen mitgespielt, war aber mit seiner Rolle im Streifen „ The Trial of Billy Jack“ dafür verantwortlich, dass Hapkido in den USA erst so richtig bekannt wurde. Besonderes Highlight ist aber auch Brad von Beltz, der als Mischung aus toughen Polizist und Althippie mit Fransentasche und furchtbaren Klamotten im spannenden Finale auch noch ein Wörtchen mitzureden hat.

Der zurecht verschmähte Martial-Arts-Film, der laut Hülle als Meilenstein des Genres gilt, erscheint wie bereits erwähnt als Nummer 74 der Trash-Collection und bietet den Streifen in Englisch, sowie einer eher mäßigen deutschen Synchro mit allerlei unpassenden Stimmen. Die Bildqualität ist ebenfalls nicht so berühmt, was jedoch für einen derart schmuddeligen Streifen durchaus in Ordnung geht. Mit Laufstreifen und Verschmutzungen sollte man schon leben können und für das holprige Finale im Dunkeln benötigt man schon einiges an Vorstellungskraft. Das Bonusmaterial ist ebenfalls nicht sonderlich großzügig ausgefallen und so gibt es neben einer Bildergalerie auch nur den reißerischen Trailer. Aber mehr kann man sich von einem derartigen Streifen aus der Mottenkiste des Genres wohl auch nicht erwarten.

Und so bleibt unterm Strich eine ziemlich trashige Mischung aus Martial-Arts-Klopper und Buddy-Movie, das sich irgendwie in seinen zahlreichen Nebenhandlungssträngen verzettelt und sich in 90 Minuten auch nicht so recht zwischen Humor und brutaler Ernsthaftigkeit entscheiden kann. Herausgekommen ist ein Werk, das zahlreiche Filmfehler und fragwürdige Momente und Entwicklungen bietet und den Fan von schundigen Werken auch sicher nicht enttäuschen wird. Wer Actionfilme der etwas billigeren Sorte aus dem Jahrzehnt mag, kann sicherlich bedenkenlos zugreifen. Ich bin zwar nicht so der Martial-Arts-Fan, aber bin aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Story, dem schmissigen Titelsong und der doch etwas kompromisslosen Härte auch ganz gut unterhalten worden. Am Ende war es sogar spannend, was für Filme aus der Trash-Collection ja nicht selbstverständlich ist und das schicke Covermotiv rockt ebenfalls. Und so gebe ich Streifen an dieser Stelle auch gerne 5 von 10 Punkten nach herkömmlichen Kriterien, sowie 7 von 10 ordentlich zusammengedellten Mülltonnen auf der Trash-Skala.

Beitrag geändert von jogiwan (16.March 2010 08:26:43)


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#2 16.March 2010 10:07:58

jogiwan
drama-princess
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Beiträge: 2256

Re: time of death

ach ja, die Angaben zu den Darstellern ist weder auf der OFDB vollständig noch der IMDB korrekt. Hier sind die richtigen Rollen und ihre Darsteller (lt. Abspann):

Detective San Hazard - Brad von Beltz
Capt. Han - Master Bong Soo Han
Mauna Loa - Ed Parker
Detective Tony Travassi - Sewaward Forbes
Hansen - Patrick Strong
Wolfe - Ken Waller
Midori - Midori Arimoto
Glenda - Kathalena Vinero


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#3 16.March 2010 16:31:05

chilidog
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Re: time of death

@ Jochen,

sodele, Review ist nun auch Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=6300

Vielen Dank nochmals!!! big_smile   big_smile   big_smile


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