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project: equinoX Forum / Nacht und Nebel über Japan

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#1 08.March 2010 11:34:27

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

Nacht und Nebel über Japan

Bei der Hochzeitsfeier von Nozawa und Reiko sind die eingeladenen Gäste gerade damit beschäftigt in Reden das Brautpaar hochleben zu lassen und in schönen Erinnerungen zu schwelgen, als sich plötzlich auch ein ungebetener Gast zu der illustren Runde gesellt. Es ist der politische Aktivist Ota, der eigentlich von der Polizei mittels Haftbefehl gesucht wird. Gemeinsamt mit Nozawa und Reiko hat er an Protesten anlässlich der Unterzeichnung des Vertrages über die gegenseitige Kooperation und Sicherheit zwischen Japan und den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1960 teilgenommen, bei denen die Sozialistische Partei Seite an Seite mit Studenten und Arbeiterbewegungen kämpften. Doch der Vertrag wurde am 20. Mai jedoch gebilligt und die Aufstände gewaltsam niedergeschlagen.

Auch Reporter Nozawa und die Studentin Reiko waren damals an vorderster Front dabei und haben für die Durchsetzung ihrer Ideale gekämpft. Doch nun haben beide ihre politische Vergangenheit hinter sich gelassen und sind in die Bürgerlichkeit der Ehe geflüchtet. Auch die ehemaligen Professoren und Freunde sind nicht mehr politisch aktiv und haben ihre Proteste aufgegeben. Mit dem Auftauchen des rebellischen Ota reißen aber alte Wunden wieder auf und der Flüchtende beschuldigt das frisch getraute Paar ihre ehemaligen Ideale samt Weggefährten verraten zu haben. Die Stimmung eskaliert als sich immer mehr Besucher der Hochzeit zu Wort melden und eine unangenehmes Ereignis, das den Selbstmord eines befreundeten Studenten zur Folge hatte, wieder ausgegraben wird...

Der 1960 gedrehte Streifen „Nihon no yoru to kiri“ des japanischen Regisseurs Oshima Nagisa löste bei seinem Erscheinen derart hitzige Kontroversen aus, dass er bereits 3 Tage nach seiner Premiere vom verantwortlichen Studio wieder aus dem Programm genommen werden musste. Der politisch-brisante und äußerst persönliche Film über politischen Aktivismus und Rebellion gegen das System erwischte das Publikum und Politiker vollkommen am falschen Fuß und das Studio zog die Notbremse. Oshima war mit dieser politisch-motivierten Entscheidung der Zensur natürlich nicht zufrieden und protestierte, in dem er jeden Zuschauer aufforderte „aufrichtig und ehrlich über den Lauf der Dinge nachzudenken“.

Um Oshimas Streifen „Nacht und Nebel über Japan“ und die dadurch ausgelösten Kontroversen etwas besser verstehen zu können, muss man sich – wie auch bei seinen bisherigen Beiträgen, die im Rahmen der Serie erschienen sind - wieder einmal mit der japanischen Politik und Gesellschaft der Nachkriegsjahre beschäftigen. Im Jahre 1952 vereinbarten Japan und die USA einen Vertrag, der während der Besatzungszeit die Basis für die Sicherheitsbeziehung zwischen den beiden Ländern bildete. Acht Jahre später wurde dieser Pakt am 05.02.1960 zur völkerrechtlichen Genehmigung vorgelegt. Es folgten Proteste, die von der Japanischen Sozialistischen Partei angestrengt wurden, an denen sich später auch die Studenten und die Arbeiter anschlossen. Unterhaussitzungen wurden boykottiert und Abgeordnete der Liberaldemokratischen Partei am Zutritt des Parlamentes gehindert. Die Proteste wurden von der Polizei gewaltsam niedergeschlagen und Pakt wurde am 19. Juni 1960 automatisch ratifiziert, da das japanische Oberhaus nicht innerhalb der geforderten Frist abstimmen konnte.

Und genau diese (Studenten-)Proteste im Jahre 1960 bzw. politischer Aktivismus und Proteste generell werden in dem Streifen näher betrachtet. Es geht um die Frage, inwieweit man für seine Ideale kämpfen kann, ob politischer Aktivismus eigentlich zielführend ist und wann dieser Kampf schlussendlich zu Ende ist. Genauso wird die Frage aufgeworfen, inwieweit es dem Einzelnen zugemutet werden kann, Verantwortung für politische Entwicklungen seines Landes zu übernehmen. Denn auch wenn die Studenten mit Leib und Seele für ihre Ideale gekämpft haben, hat es ihnen am Ende wenig bis gar nichts gebracht. Der Pakt wurde geschlossen und wie man heutzutage sieht, kann er ja im Grunde nicht so schlecht gewesen sein. Die japanische Identität ist nach wie vor existent, das Leben ging weiter und auch einst strittige Punkte wie z.B. die Stationierung von amerikanischen Soldaten haben sich nicht unbedingt im Negativem bewahrheitet.

Der Reporter Nozawa und die Aktivistin Reiko haben Seite an Seite mit den ehemaligen Studenten Ota, Kitami, Kawasaki und anderen gekämpft. Selbst die Professoren und die Sozialistische Partei haben sich seinerzeit den Proteste angeschlossen und es wurde gemeinsam auf die Strasse gegangen, neue Leute für diese Sache angeworben und sogar körperliche Verletzungen und Repressalien in Kauf genommen. Doch am Hochzeitstag der beiden ehemaligen Aktivisten wird noch ein weiterer Teil der Geschichte angesprochen, der von den Beteiligten eigentlich am liebsten verdrängt werden möchte. Kitami, einer von ihnen ist seinerzeit verschwunden und in Rückblenden wird aufgedeckt, was den etwas naiven Studenten veranlasst hat, an den Prostesten teilzunehmen und wie fehl-geleitete Gruppendynamik und gesellschaftlicher, sowie politischer Druck den bemitleidenswerten Mann schlussendlich in den Selbstmord gedrängt haben. Und ausnahmslos alle Teilnehmer der Hochzeit haben sich zu einem gewissen Teil mitschuldig gemacht und werden durch das Auftauchen des verfolgten Otas wieder mit ihren (Un-)Taten konfrontiert.

Womit wir auch schon beim eigentlichen Problem des Filmes sind. „Nacht und Nebel über Japan“ ist zweifelsfrei ein sehr politischer Film, der sich auch auf die realen Ereignisse im Jahre 1960 bezieht. Ich weiß aber nicht, inwieweit der AMPO-Pakt und die tumultartigen Szenen bei seiner Ratifizierung jetzt im Bewusstsein eines Durchschnittseuropäers so geläufig ist. Ich persönlich halte mich ja schon für politisch interessiert, musste aber auch erst wieder einmal bei Wikipedia nachlesen, warum es da seinerzeit eigentlich gegangen ist, da  auch darauf Film nicht näher eingegangen wird. Die politischen Hintergründe werden jedenfalls nicht näher beleuchtet, was natürlich viele Aspekte der Geschichte im Unklaren lässt.

Losgelöst von seinem politischen Umfeld funktioniert „Nacht und Nebel über Japan“ zwar sicherlich auch noch als kammerspielartiges Drama über politischen Aktivismus, allerdings hat der Streifen natürlich heutzutage nicht mehr die politische Sprengkraft wie zu seinem Erscheinen. Und das westliche Publikum hat natürlich nicht das nötige Hintergrundwissen um alle Aspekte des Filmes in dieser Richtung zu verstehen. Das Oshima mit seinem Streifen kurz nach der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste und der vergeblichen Versuche der Sozialistischen Partei den geplanten Pakt – notfalls mit Gewalt – zu verhindern, natürlich in ein Wespennest stach, ist wenig verwunderlich. Und wie bereits erwähnt, wurde der Streifen 3 Tage nach Erscheinen auch mit der Begründung, dass die Geschichte des Studenten Kitami und dessen Selbstmord an eine reale Begebenheit erinnern würde, wieder abgesetzt.

Was jedoch bei „Nacht und Nebel über Japan“ sofort ins Auge sticht, ist die Art und Weise, wie Osima Nagisa seine gemeinsam mit Drehbuchautor Toshiro Ishido verfasste Geschichte in ungewöhnliche Bilder verpackt hat. So besteht der Dialog-lastige Film mit jeder Menge titelgebender Nacht und Nebel aus „nur“ 45 Takes mit einer Durchschnittslänge von knapp zweieinhalb Minuten. Alle Szenen des Filmes wurden offensichtlich im Studio gedreht und mit geschickten Licht- und Schattenspielen wird eine zusätzliche Intensität bei den Dialogszenen erreicht. Darstellerisch geht „Nacht und Nebel über Japan“ vollkommen klar und auch bei den Darstellern gibt es das ein- und andere bekannte Gesicht, dass man bereits aus seinen anderen Filmen kennt.

Die DVD aus dem Hause Polyfilm bringt nun bereits den vierten Film des kontroversen Regisseurs, der mit „Im Reich der Sinne“ seinen internationalen Durchbruch Mitte der Siebziger erreichte und im Jahre 1978 für seinen „Im Reich der Leidenschaft“ die goldene Palme in Cannes erhielt. „Nacht und Nebel über Japan“ ist sein fünfter Film, der sicherlich auch dazu beigetragen hat, dass der Regisseur ein Jahr nach „Das Grab der Sonne“ das Prädikat eines unbequemen und kontroversen Filmemachers verliehen bekam. Die Bildqualität ist angesichts des Alters eigentlich fantastisch und auch an der Tonqualität kann man nicht meckern. Wie aber schon bei den bisher veröffentlichten Filmen erhielt „Nacht und Nebel über Japan“ keine deutsche Kinoauswertung, sodass der Streifen nur mit deutschen Untertiteln vorliegt. Als Bonusmaterial gibt es eine handvoll Trailer zu den bisherigen Beiträgen, sowie das bereits bekannte Booklet, in dem alle bisher veröffentlichten und noch geplanten Teile der Serie näher vorgestellt werden.

Abschließend bleibt zu sagen, dass „Nacht und Nebel über Japan“ zwar ein interessanter, aber schon sehr politischer Film geworden ist, der sich auch auf reale Begebenheiten aus dem Jahre 1960 bezieht und dadurch bei Personen, die über die genauen Ereignisse zu der Zeit nicht bescheid wissen, auch nur eingeschränkt sein Potential entwickeln kann. Während „Das Grab der Sonne“ und „Die Nacht des Mörders“ mit ihrer universellen Geschichte eher zugänglicher sind, ist der vorliegende Streifen wie auch schon „Sing-a-song of Sex“ ein zutiefst japanischer Film, der mir letztendlich dann auch nicht ganz so zugesagt hat. Ein unbequemer Film über ein unbequemes Thema, das wohl jeden anspricht, der sich schon einmal politisch engagiert hat. Die ungewöhnliche Optik und die doch spannende Geschichte reißen wieder vieles raus und die seinerzeitige, politische Sprengkraft lässt sich zweifelsfrei erahnen. Und so bleiben unterm Strich 6,5 von 10 Punkten für diesen doch sehr mutigen Streifen.


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

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#2 08.March 2010 21:43:19

chilidog
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Re: Nacht und Nebel über Japan

@ Jochen,

sodele, Review ist nun Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=6264

Vielen Dank nochmals!!!  big_smile  big_smile  big_smile

Demnächst soll ein weiterer Film aus der Reihe veröffentlicht werden, aber dann ist ein anderer Regisseur dran. Mal schauen wann ich dazu die Infos bekomme.  smile


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen!" [Ingmar Bergman]

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