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Darrel (David Faustino) ist ein Möchtegern-Detektiv und heuert seinen Kumpel, den arbeitslosen Werbegrafiker Eric (Chris Conrad) an, um gemeinsam nach der entführten Milliardärs-Tochter Caitland (Jamie Anderson) zu suchen. Diese ist kurz zuvor als aufstrebendes Model in der dubiosen Werbeagentur von Dick (Michael York) gesehen worden und daraufhin spurlos verschwunden. Als Eric von Darrel in die Werbeagentur eingeschleust wird, rettet er zufällig Dick das Leben, in dem er einen mysteriösen und bewaffneten Fremden in die Flucht schlägt. Das erspart ihm das Einstellungsgespräch und er bekommt gemeinsam mit der attraktiven Sam (Robin Joi Brown) seinen ersten Auftrag für eine Jeans-Kampagne.

Doch der Job für die Werbeagentur ist ja natürlich nur ein Vorwand um sogleich eine Wanze in das Büro von Dick einzuschleusen um weitere Informationen über den zwielichtigen Kerl und seine Geschäfte mit der Schönheit zu erhalten. Und schon bald stellt sich auch tatsächlich heraus, dass Dick und sein Angestellter Manny (Michael Bay) in dubiose Machenschaften verwickelt sind. Die beiden Nachwuchsdetektive vermuten, dass Dick seine attraktiven Models dazu verwendet, um Drogen außer Landes zu schmuggeln. Doch die Wahrheit ist weit schlimmer...

Der Regisseur Mark Freed hat sich für seinen Film „Lovers and Liars“ bzw. „Criminal Desire“ ja eigentlich gleich ein paar spannende Themen ausgesucht. In seinem 1998 gedrehten Streifen tummeln sich daher Nachwuchs-Detektive, dubiose Menschenhändler, FBI-Agenten undercover  und eine Handvoll Auftragskiller, dass einem ja ganz schwindlig werden könnte. Das könnte aber natürlich auch an der unausgegorenen Geschichte voller haarsträubender Entwicklungen liegen, die sich während der gesamten Laufzeit nicht entscheiden kann, ob sie denn jetzt wohl lustig, spannend oder dramatisch um die Ecke biegen soll.

Herausgekommen ist schlussendlich ein Werk, dass weder das eine noch das andere  ist und zumeist so lustlos und konstruiert in Szene gesetzt ist, dass man sich wirklich fragen muss, für wenn so ein Mist denn eigentlich gedreht worden ist. Dabei würde die Geschichte über dubiose Vorgänge in einer Werbeagentur und Menschenhandel, Habgier und Mord ja durchaus etwas hergeben, hätte man vielleicht ein wenig mehr Gewicht auf einigermaßen logische Entwicklungen gelegt und dafür die ein oder andere doofe Idee über Bord geworfen. Aber Mark Freed und Co-Auto Dave Tedder haben wohl einfach alles in ihr Drehbuch gepackt, was ihnen gerade in den Sinn gekommen ist. Und so werden mit Darrel als schmierigen Privatdetektiv, Eric als positive Identifikationsfigur, Dick als schmierigen Werbeagentur-Besitzer und all den anderen Charaktere so ziemlich jedes Klischee erfüllt, dass man sich in so einem Streifen wohl erwarten würde.

Leider ist das Flickwerk jedoch alles andere als unterhaltsam gelungen und die vollkommen vermurkste Explosion gegen Ende setzt dem ganzen Fass Stumpfsinn dann noch endgültig die Krone auf. Die ist wirklich dermaßen schlecht getrickst, dass man sie eigentlich schon gesehen habe sollte. Zu allem Unglück wird dieser Meilenstein des Effektkinos spiegelverkehrt gleich doppelt verbraten. Aber das ganze Finale inklusive müdem Pizza-Gag ist ja sowieso eher  zum Schmunzeln, weil sich die Darsteller ja auch allesamt so unlogisch verhalten und alle dreißig Sekunden eine neue haarsträubende Entwicklung aus dem Ärmel geschüttelt wird, dass der Zuschauer während der Nagelhaut-Pflege schon mal die Übersicht verlieren kann, wer jetzt gerade wenn ausgetrickst hat.

Die Geschichte ist wie bereits erwähnt ziemlich müllig und bietet Platz für allerlei fragwürdige Handlungen der Akteure, auf die ich jedoch nicht alle eingehen könnte, da dieses eindeutig den Rahmen eines normalen Reviews sprengen würde. „Criminal Desires“ könnte ohne Weiteres als Negativ-Beispiel für jeden angehenden Regisseur hergenommen werden und zeigt sehr eindringlich, wie man es eigentlich nicht machen sollte. Jedenfalls wenig verwunderlich, dass sich auch im Internet eher die negativen Stimmen häufen und auch die Bewertung auf der IMDB eher schlecht als recht ist.

Man fragt sich jedenfalls zwangsläufig, was Schauspieler eines Schlages wie Michael York und David Carradine (immerhin beide Emmy nominiert) und Serienliebling David Faustino („Eine schrecklich nette Famile“) angestellt haben, um zwischen all den anderen No-Names mehr schlecht als recht zu agieren. Herausragend ist ja keiner der Beteiligten und vor allem Herrn York sieht man seinen Widerwillen am Agieren in den lieblosen Kulissen ja förmlich an. Für David Faustino hingegen war der Streifen offensichtlich der erste Streifen nach dem Ende der allseits beliebten Soap-Comedy. Ich hoffe ja nur, dass der dafür verantwortliche Agent danach gefeuert wurde.

Warum CMV-Laservision diese trashig-traurige, unspektakuläre und eigentlich zu recht vergessene  Mischung aus Drama, Action, Romanze und Komödie aus den Untiefen der Neunziger unter die Leute bringt, entzieht sich meiner Kenntnis. Wäre der Unterhaltungswert und die Brutalität von  „Criminal Desire“ ein wenig höher, hätte man den Streifen wohl auch in der Trash-Collection veröffentlichen können, aber so ist das Teil wohl selbst für derartige Maßstäbe zu langweilig ausgefallen. Die Bildqualität ist jedenfalls durchschnittlich, die Sychronisation jedoch durchaus gelungen. Als Bonus gibt es jedoch nur den englischsprachigen Trailer, sowie eine Bildergalerie. Wie man allerdings auf die Idee kommt, „Criminal Desire“ als verstörenden Einblick in die Welt der High Fashion Industrie (???) zu bewerben, ist wohl mehr der beflügelten Fantasie eines Texters zu verdanken, der den Streifen wohl nicht gesehen hat.

Und so bleibt unterm Strich ein mehr als unterdurchschnittlicher Streifen mit belangloser Story, der wohl nur eingefleischten David-Faustino-Die-Hard-Fans und Allesglotzer mit Hang zum Masochismus zu empfehlen ist. „Criminal Desire“ ist durch und durch schlecht geraten und macht dabei trotz all seiner Mängel und unlogischen Momenten am laufenden Band selbst dem geeichten Trashologen keinen Spaß. Der Streifen schrammt jedenfalls bei mir haarscharf an einem absoluten Ärgernis vorbei. Der einzige Pluspunkt, der mir jetzt spontan einfallen würde, ist das dezente Cover-Artwork der deutschen DVD, das angesichts des damit beworbenen Produkts eigentlich viel zu schön geworden ist. Nicht Fisch, nicht Fleisch und schon gar kein guter Film: 3/10 Punkten.