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project: equinoX Forum / Die Nacht des Mörders

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#1 28.January 2010 15:38:04

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

Die Nacht des Mörders

Die 18jährige Nejiko ist nymphoman, hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und läuft ziellos durch die Straßen Tokios und beobachtet Männer, die Regime-kritische Graffitis von Wänden entfernen. Sie spricht wahllos Soldaten und andere Männer an, die sich jedoch nicht für das aufgedrehte Mädchen interessieren. In einer Gruppe von Mönchen trifft sie auf den introvertierten Otoko, der offensichtlich von der Armee desertiert ist. Dieser ist seines Lebens überdrüssig und sucht jemanden, der ihn ermordet. Obwohl Otoko wenig spricht, findet Nejiko Gefallen an ihm und folgt ihm zum Strand. Dort wird allerdings nichts aus dem von ihr geplanten Schläferstündchen, da die beiden schon wenig später von einer Bande gestört werden, die nach am Strand vergrabenen Waffen suchen.

Als Otoko die Waffen sieht und vom Bandenführer aufgrund seiner Neugier mit dem Tode bedroht wird, sieht er sich am Ziel seiner Träume und folgt provokativ den Männern. Auch Nejiko geht den Yakuzas hinterher und alle landen in verlassenen Lagerhütten am Rande der Stadt. Dort soll am selben Abend ein großer Bandenkrieg stattfinden, an dem sich die unterschiedlichen Banden der Stadt einander bis aufs Blut bekämpfen. Otoko und Nejiko landen in einer Hütte mit höchst unterschiedlichen Gestalten, die alle auf Waffen und auf den Start der Auseinandersetzung warten. Nejiko versucht nacheinander die Männer zu verführen, die allerdings wenig Interesse an der jungen Frau zeigen. Otoko hingegen bittet die Kriminellen ihn zu töten, was aus verschiedenen Gründen ebenfalls nicht funktioniert.

Etwas zur gleichen Zeit erfahren die Otoko und Nejiko, sowie der Rest der Truppe, dass ein ausländischer Heckenschütze die Stadt und ihre Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Wahllos schießt der Terrorist auf Menschen und tötet sie. Die Polizei ist machtlos und warnt die Bevölkerung, ihre Wohnungen zu verlassen. Als der große Kampf abgesagt wird, macht sich die Truppe auf dem Weg in die Stadt um den ausländischen Heckenschützen zu suchen. Die Beweggründe dazu sind höchst unterschiedlich. Währen Otoku von ihm erschossen werden möchte, sieht sich Nejiko eher körperlich zu dem Heckenschützen hingezogen. Ein anderer möchte mit ihm gemeinsam wahllos Leute umbringen, während wiederum ein anderer ihn erschießen möchte, um als Held in die Geschichte einzugehen.

Schon auf dem Weg in die Stadt geraten die höchst unterschiedlichen Kriminellen in Streit und erschießen einander. Übrig bleibt nur ein harter Kern, der auch bald zwischen die Fronten der Polizei und dem Heckenschützen gerät. Nejiko und der Rest versucht Kontakt mit dem Ausländer aufzunehmen, der sich als verschüchterter Amerikaner entpuppt. Seine Beweggründe bleiben zwar unklar, trotzdem fühlen sich die Außenseiter der japanischen Gesellschaft mit ihm verbunden und zeigen sich solidarisch. Gemeinsam flüchten sie vor der Polizei, der jedoch allen dicht auf den Fersen bleibt. Als die Gruppe weiter dezimiert wird und eine Flucht im Kugelhagel aussichtslos scheint, entscheiden sich Nejiko und Otoko zu einem drastischen Schritt...

Der japanische Meisterregisseur Nagisha Oshima hat es dem Zuschauer mit seinen Werken wohl nie sonderlich einfach gemacht. In der Milieustudie „Das Grab der Sonne“ rechnet er mit der Habgier der Menschen, in „Sing a Song of Sex“ mit der Politikverdrossenheit der japanischen Jugend und der Gleichgültigkeit der Gesellschaft nach Ende des zweiten Weltkrieges ab. Und auch „Die Nacht des Mörders“ aus dem Jahre 1967 ist wieder ein zutiefst politischer und metaphorischer Film geworden, der auf sehr interessante Art und Weise eine Geschichte einer Frau auf der Suche nach Liebe und eines Mannes auf der Suche nach dem Tod mit einer systemkritischen Botschaft verbindet, in der wohl alle ihr Fett abbekommen.

Nejiko ist ein aufgeweckter, modebewusster und irgendwie sympathischer Teenager, der die Welt kennen lernen und über eine gehörige Portion Neugier verfügt und auch so gar nicht dem japanischen Frauenbild entspricht. Doch ihre Versuche sich für die Menschen, ihr Leben und ihre Politik zu interessieren scheitert an deren Gleichgültigkeit und Verschlossenheit. Sie spricht Männer auf der Strasse an, die ihr jedoch keine Beachten schenken. So versucht sie ihre körperlichen Reize einzusetzen, was wiederum auf wenig Aufmerksamkeit stößt. Die lebensfrohe Nejiko will bewusst Grenzen austesten und provoziert ihr Umfeld in dem sie z.B. ihre Unterwäsche im Fluss versenkt. Sie will sich so auch von der angepassten Masse an Menschen, vor allem von den hoffnungslos  austauschbaren Männern abgrenzen.

Über Otoko erfährt der Zuschauer ebenfalls nur wenig. Er taucht zu Beginn des Filmes in einer Gruppe von demonstrierenden Mönchen auf. Er trägt Armeekleidung und dürfte offensichtlich desertiert sein. Welche traumatischen Erlebnisse er im Vorfeld er erlebt hat bleiben ebenso unklar wie sein steter Wunsch nach dem Ende seines Lebens. Das er erschossen werden möchte und dabei seinem Mörder in die Augen schauen möchte, lässt darauf schließen, dass er seinerseits das Erleben möchte, was er anderen Menschen im Krieg zugefügt hat.

Die Truppe an Anarchisten und Kriminellen, an die Otoko und Nejiko geraten ist bunt zusammengewürfelt und setzt sich aus Kriegsveteranen, Studenten, Geschäftsmännern, Sportlern und sonstigen Charakteren zusammen, die jedoch alle namenlos bleiben und deren Intention zum Kriminellen auch nicht näher beleuchtet wird. Auch die menschenleere Stadt, die in trostlosen Bildern eingefangen wird, wirkt beinah wie aus einen Sci-Fi-Film und das Ende im Kugelhagel wirkt apokalyptisch. Generell bleibt vieles in Oshimas Film mysteriös und unklar und auch die Idee mit dem Heckenschützen bzw. wohl die Urangst des Japaners vom Westen überholt zu werden, bieten Platz für surrealistische Momente, die jedoch ihre Wirkung beim Zuseher nicht verfehlen.

Über den Film selbst etwas herauszufinden ist jedoch scheinbar unmöglich. Nicht nur, dass die meisten Charakter im Film namenlos bleiben, auch sonst konnte ich im Netz nahezu keinerlei Informationen zu dem Film auftreiben. Der Schwarz-Weiss-Film ist jedenfalls ein Jahr vor „Sing a Song of Sex“ entstanden und die Geschichte wurde von Mamoru Sasaki verfasst, mit dem Oshima mehrfach zusammenarbeitete. Das Drama ist in mehrfacher Hinsicht kein einfacher Film und in Schwarz/Weiss und mit Untertitel ist „Die Nacht des Mörders“ leider ein Film, der auch mit seiner politischer und systemkritischen Botschaft wohl ohnehin nicht auf eine große Resonanz stoßen wird. Das Bestreben des kleines Labels, diese Klassiker des japanischen Kinos in deutscher Erstveröffentlichung zu präsentieren, kann daher nicht  hoch genug angerechnet werden.

Die DVD aus dem Hause Polyfilm bringt dieses - nach eigenen Angaben - „unbekannteste und gesuchteste Werk“ aus dem Schaffen des japanischen Regisseurs Nagisa Oshima nach „Das Grab der Sonne“ und „Sing-a-Song of Sex“ nun als Nummer 3 der interessanten Reihen „Japanische Meisterregisseure“. „Die Nacht des Mörders“ liegt in einer eigentlich sensationellen Bildqualität vor, die wirklich keinerlei Anlass zur Kritik bietet. Auch der Ton ist angesichts des Alters als gut zu bezeichnen. Präsentiert wird der Film im japanischen Original mit deutschen Untertiteln. Bonusmaterial gibt es leider keines, was angesichts der politischen Botschaft des Filmes schon etwas schade ist. Das FSK-Plaketten-Desaster wird wieder geschickt umgangen und abgerundet wird das positive Gesamtbild mit einem Booklet, in der die Gesamtreihe vorgestellt wird, dass jedoch schon auch den ersten beiden Teilen der Serie beigelegen ist.

Nagisa Oshima ist mit „Die Nacht des Mörders“ ein höchst interessanter und verstörender Film im Stil eines Action-Films gelungen, der auf unkonventionelle Weise seine Geschichte erzählt und nebenher die Angepasstheit und Scheinmoral der japanischen Gesellschaft Ende der Sechziger-Jahre portraitiert und gleichzeitig anprangert. Nach außen hin angepasst, innerlich voller Hass – ein Zustand, der sich durch alle Bevölkerungs- und Bildungsschichten zieht. Nebenbei werden auch noch die Urängste des japanischen Volkes vor der westlichen Vereinahmung behandelt. Mir persönlich hat der Film sehr gut gefallen, auch wenn er aufgrund seiner Erzählweise sicherlich nicht jedermanns Geschmack treffen wird. „Die Nacht des Mörders“ ist ungewöhnlich inszeniert und bietet mit seinen kargen Bildern viel Raum für Interpretationen. Ich vermute ja stark, dass jede Person, jedes gesprochene Wort, jede Tat und jedes Requisit für den Regisseur eine besondere (politische) Bedeutung hatte. Diese richtig zu deuten mag Jahrzehnte später ohne Kenntnis der politischen Umstände zwar schwierig sein, aber sicher nicht minder interessant. Ein Film, der es wert ist, wieder entdeckt zu werden: 9/10 Punkten


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

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#2 29.January 2010 14:01:31

chilidog
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Re: Die Nacht des Mörders

@ Jochen,

Review ist nun Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=6157

Vielen Dank nochmals!!!!

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