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project: equinoX Forum / pixote

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#1 06.January 2010 17:06:40

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

pixote

Der zehnjährige Pixote (Fernando Ramos Da Silva) lebt mit seinen Freunden Lilica (Jorge Juliáo), Dito (Gilberto Moura), Chico (Edilson Lino) und anderen in dem berüchtigten Armenviertel von Sao Paulo. Als eines Tages nach einem missglückten Raub ein Politiker ums Leben kommt, werden die ganzen Jugendlichen von der Polizei aufgegriffen. Da man sie aufgrund der Rechtslage jedoch nicht verurteilen kann, werden die Minderjährigen in eine Besserungsanstalt gesteckt. Doch auch dort herrscht ein rauer Umgangston und Gewalt und sexueller Missbrauch steht an der Tagesordnung. Für die korrupten und ebenfalls kriminellen Wärter sind die Kinder lediglich Prügelknaben, die bei Bedarf denunziert und zu Tode geprügelt werden.

Als eines Tages ein Freund von Pixote als Verdächtiger einer Gewalttat von der Polizei verprügelt wird und darauf hin an inneren Blutungen stirbt wird der Freund des schwulen Lilica der Tat bezichtigt und ebenfalls zu Tode geprügelt. Aus Angst vor Repressalien schweigen die ganzen Jugendlichen, doch Pixote, Dito und Lilica nutzen die Gunst der Stunde um aus dem Jugendheim zu flüchten. Sie finden Unterschlupf in der Wohnung eines ehemaligen Geliebten von Lilica, dem Dealer Cristal (Tony Tornado). Dieser heuert die Jugendlichen an um für ihn in Rios Rotlichtviertel Kokain zu verkaufen. Dabei werden sie jedoch von der Prostituierten Deborah (Elke Maravilha) abgezockt. Als sie wenig später in der Stadt unterwegs sind um das verbliebene Koks zu verkaufen, treffen Dito und Pixote in einer Strip-Bar zufällig auf Deborah. Es kommt zum Streit und Dito versucht Deborah die Handtasche zu entreißen. Im darauffolgenden Handgemenge ersticht Pixote die Prostituierte mit einem Messer.

Wenig später sind die Jugendlichen wieder in Sao Paolo und halten sich als Zuhälter der Prostituierten Sueli (Marilia Pera) über Wasser. Lilica hat sich in Dito verliebt und gemeinsam mit Pixote leben die Jugendlichen in Suelis Wohnung. Gemeinsam rauben sie die betrunkenen Kunden der Prostituierten aus und haben eigentlich eine gute Zeit. Als Dito der alternden Prostituierten eindeute Avancen macht, flippt Lilica aus und verlässt die anderen. Eines Nachts versuchen sie einem Amerikaner auszurauben, das jedoch gründlich daneben geht. Da der Mann die Sprache der Jugendlichen nicht versteht, setzt er sich erbittert zur Wehr. Im darauffolgenden Handgemenge erschießt Pixote zuerst aus Versehen seinen Freund Dito und danach den Amerikaner. Nach dieser Tat ist Pixote komplett verstört und sucht mütterliche Nähe bei Sueli, die ihn jedoch aus Unsicherheit zurückweist. Pixote packt seinen Revolver und seine Sachen und geht in eine ungewisse Zukunft...

Der brasilianische Film „Pixote – a lei do mais fraco“ bzw. “Asphalt-Haie” – so der deutsche Titel - ist ein semi-dokumentarischer Film aus dem Jahre 1981, der in sehr eindrucksvollen, drastischen und ernüchternden Bildern das Leben von Straßenkindern in den Elendsvierteln von Sao Paulo zeigt. Ein Leben, das von Armut, Gewalt und Kriminalität geprägt ist und bei dem die Kinder meist schon sehr früh mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Und auch der zehnjährige Pixote muss sehr bald lernen, dass er vom Leben und von den Erwachsenen nicht viel zu erwarten hat. Und so bleiben ihm nur seine Freunde, die sich mit kriminellen Handlungen, Prostitution und Dealereien über Wasser halten. „Pixote – Asphalt-Haie“ basiert dabei teilweise auf dem Buch „A infância dos mortos“ von José Louzeiro welches übersetzt „Die Kindheit der Toten“ bedeutet und von Regisseur Babenco und Jorge Duran für den Film adaptiert wurde.

Immer wieder ist zu lesen, dass „Pixote“ stark vom italienischen Neorealismus geprägt ist. Dieser Stil war in der Zeit von 1943 bis 1954 eine direkte Antwort der Filmschaffenden und auch Schriftsteller auf den Faschismus in Italien und zeigte ungeschminkt die Leiden, die Unterdrückung und Armut der Bevölkerung unter der Besetzung der Alliierten in Zeiten des zweiten Weltkrieges. Bekannteste Regisseure dieser Epoche waren dabei Roberto Rossellini mit seiner neorealistischen Trilogie sowie auch Frederico Fellini. Auch Hector Babenco orientiert sich bei seinem Werk an diesen Filmen, die größtenteils unkommentiert und ohne Wertung aber doch sehr eindrucksvoll den ungeschönten Alltag der armen Bevölkerungsschichten zeigt.

Auch „Pixote“ beginnt wie eine Dokumentation, in der ein Reporter ein paar einleitende Worte zur generellen Situation der Straßenkinder in den Elendsviertel von Sao Paulo und erst danach startet der eigentliche Film, der ebenfalls sehr realistisch ausgefallen ist. Regisseur Hector Babenco hat seinen Streifen teils mit Laiendarstellern erarbeitet und realisiert, die auch aus den Armenvierteln, den sogenannten Favelas stammen. Da mir persönlich kein Film des italienischen Neorealismus bekannt ist, musste ich bei „Pixote“ eher an den österreichischen Filmemacher Ulrich Seidl denken, der mit seinem semi-dokumentarischen Streifen ebenfalls professionelle und Laien-Darsteller zusammenbringt um so eine möglichst authentische Darstellung seiner Geschichte zu ermöglichen.

Zwar ist die Bebencos Werk nicht so schockierend ausgefallen wie „Hundstage“, trotzdem ist „Pixote“ mit seiner Darstellung zahlreicher gesellschaftlicher Missstände in Brasilien Anfang der Achtziger nicht minder eindringlich. Die Darstellung mag ebenfalls nicht so explizit ausgefallen sein, allerdings hat „Asphalt-Haie“ ja auch schon kontroverse Momente und auch einige Jahrzehnte mehr am Buckel. Hector Babenco greift mit Themen wie sexueller Missbrauch, Korruption und Jugendkriminalität allerdings ein paar Themen auf, die auch heutzutage leider noch immer sehr aktuell sind.

Allerdings muss ich auch ehrlich gestehen, dass mich das Schicksal der Straßenjungen nicht in dem Ausmaß berührt hat, wie ich es eigentlich erwartet hätte. Was mich etwas an der Inszenierung gestört hat, ist die Tatsache, dass der Zuschauer doch irgendwie unvermittelt in das Geschehen geworfen wird und nähere Hintergründe, wie z.B. Verlust der Eltern bzw. Verbrechen im Vorfeld nur am Rande gestreift werden. Irgendwie ist der ganze Film auch eher eine Bestandsaufnahme und insgesamt doch etwas zu episodenhaft ausgefallen, um auf Dauer von zwei Stunden komplett zu fesseln. Aber bevor jetzt der falsche Eindruck entsteht, „Pixote – Asphalt-Haie“ ist ein sehr guter Film, der auch knapp 30 Jahre nach seinem Entstehen noch immer begeistert.

Das der Film seinerzeit so ein großes Echo hervorrief und sogar politische Diskussionen auslöste, liegt natürlich größtenteils an der Darstellung des damals 11jährigen Fernando Ramon da Silva, der mit seinen traurigen und unschuldigen Augen wirklich eine sehr eindringliche Performance abliefert. Da Silva stammt auch als einer der weniger Darsteller tatsächlich aus den Armenvierteln und wurde durch Zufall von Hector Babenco als Mitglied einer Laientheatergruppe gecastet. Den Erfolg von „Pixote“ konnte er jedoch danach nicht mehr wiederholen und nach ein paar Engagements in Serien und Filmen blieben die Angebote aus und er wurde im Alter von 19 Jahren bei einer dubiosen Polizeiaktion erschossen.

Highlight neben dem Film ist auf der DVD von CMV-Laservision natürlich die im Jahre 2007 entstandene Dokumentation „Pixote in memorian“ in der Regisseur, Produzentin und Darsteller ausführlich zu Wort kommen und teils sehr berührend über die Entstehung, die Dreharbeiten und auch die Auswirkungen von „Pixote“ erzählen. Daneben kommen auch Musiker und Schriftsteller Nick Cave und Regisseur Spike Lee zu Wort, die ihrerseits über ihre Empfindungen bei Sichtung des Filmes berichten. Abschließend kommt noch Personen aus dem Umfeld des getöteten Fernando Ramon da Silva, die über die dubiosen Umstände seines Todes berichten.

Der Film selber ist wie bereits erwähnt sehr empfehlenswert und wird wie üblich in sehr guter Bild- und Tonqualität präsentiert. Neben der deutschen Synchronisation gibt es auch die Originalfassung in portugiesischer Sprache, die man mit dankenswerterweise mit optionalen Untertiteln anschauen kann. Neben der interessanten Doku mit knapp 77 Minuten Laufzeit gibt es noch eine Bildergalerie, den Originaltrailer, sowie Trailer zu dem ebenfalls grandiosen „Prayers for Bobby“, dem Drama „Wake“ und dem Coming-of-Age-Klassiker „You are not alone“.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Regisseur Hector Babenco ein sehr eindringlicher und dramatischer Film über Jugendliche aus den Armenvierteln von Sao Paulo gelungen ist, der nebenher auch die kaputte gesellschaftliche und soziale Lage Brasiliens portraitiert. Die Inszenierung ist sehr realistisch, die Drehorte authentisch und die Darsteller sind allesamt sehr gut. Und auch wenn Babenco seinen Erfolg fünf Jahre später mit „Der Kuss der Spinnenfrau“ seinen Erfolg sogar wiederholen konnte, so bleibt doch „Pixote“ sein wohl eindrucksvollstes Werk über Jungendliche in einem armen und kriminellen Umfeld, die ihre Kindheit verloren haben und denen mangels sozialer Absicherung auch gar nichts anderes übrig bleibt, als selbst kriminell zu werden. Ein Meisterwerk, das zu recht weltweit ausgezeichnet wurde, zahlreiche Filmemacher beeinflusste und die Zuschauer weltweit berührte und es auch heutzutage noch tut: 9/10 Punkten.

Beitrag geändert von jogiwan (06.January 2010 18:00:36)


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

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#2 07.January 2010 19:02:58

chilidog
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Re: pixote

@ Jochen,

vielen Dank fürs Review - ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=6021

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