project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Die Besatzung einer Unterwassermine stehen nach einen monatelangen Arbeitseinsatz im Atlantischen Ozean kurz vor ihrer Ablösung. Bei einem der letzten Einsätze kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, als bei Arbeiter Dejesus (Michael Carmine) die Sauerstoffversorgung versagt. Nur durch das beherzte Eigreifen von Kommandant Beck (Peter Weller) und seiner Kollegen kann Gröberes verhindert werden. Denn das Arbeiten unter Wasser ist trotz aller Sicherheitsvorkehrungen immer noch sehr gefährlich. Vor allem, wenn sich der ebenfalls an Bord befindliche Arzt Dr. Thompson (Richard Crenna) lieber um seine Freizeitaktivitäten, als um die restliche Besatzung kümmert. Trotzdem ist die Stimmung unter den Arbeitern abgesehen von ein paar machohaften Reibereinen ganz gut und man freut sich schon auf das Ende der Mission.
Bei einem weiteren Arbeitseinsatz von Willie (Amanda Pays) und Sixpack (Daniel Stern) ist letzterer auf einmal wie vom Erdboden verschluckt und auch der Kontakt zur Basis ist unterbrochen. Willie macht sich auf die Suche nach ihrem Kollegen und findet hinter einem Riff jedoch das Wrack eines russischen Marine-Kreuzers namens Leviathan. Im Heck klafft ein großes Loch und von der Besatzung fehlt ebenfalls jede Spur. Doch während sich die Kollegen noch Sorgen um Sixpack machen, hat dieser im Wrack bereits den Safe ausfindig gemacht. Die Erleichterung ist groß und die ganze Mannschaft kehrt samt russischem Safe wieder zurück zur Basisstation. Der Safe ist rasch gefunden und man findet neben wegen Todesfall geschlossener Personalakten auch eine Flasche Wodka und einen Flachmann. Während die Flasche Wodka sofort konfisziert wird, schafft es Sixpack den Flachmann zu entwenden.
In der Nacht leert Sixpack mit seiner Kollegin Bowman (Lisa Eilbacher) den Flachmann und begibt sich danach zur Nachtruhe. Am nächsten Tag startet die letzte Mission, an der Sixpack jedoch nicht mehr teilnehmen kann. In der Nacht hat er Schüttelfrost und einen mysteriösen Hautauschlag bekommen und fällt aus. Die Kollegen springen für ihn ein. Als Sixpack von Doc Thompson untersucht wird, ist seine Erkrankung schon so weit fortgeschritten, dass er wenige Stunden darauf verstirbt. Doch das tote Gewebe von Sixpack mutiert weiter und verwandelt sich in einen Mensch-Fisch-Hybriden. Auch Bowman ist mittlerweile von der Krankheit betroffen, wählt aber den Freitod als bessere Alternative. Die restliche Belegschaft ist alarmiert und sucht um dringende Evakuierung an, was jedoch aufgrund schlechter Wetterverhältnisse verschoben werden muss. Als man das mutierte Gewebe entsorgen will, setzt sich diese jedoch munter zur Wehr und verletzt Cobb (Hector Elizondo), der ebenfalls daraufhin zu mutieren beginnt.
Zu diesem Zeitpunkt hat Doc Thompson bereits das Ausmaß der Katastrophe erfasst und sorgt dafür, dass die Rettungskapseln nicht mehr funktionstüchtig sind, die Belegschaft am Boden des Meeres gefangen ist und eine Flucht unmöglich scheint. Dort sind die restlichen Überlebenden nun beinahe hilflos den Attacken des mutierten Monsters ausgesetzt, dass zu allem Überfluss auch noch über Intelligenz zu verfügen scheint, sich selbst ständig reproduziert und zu allem Überfluss auch noch mit erhöhtem Aggressionspotential ausgestattet ist. Doch Kommandant Beck ist nicht so einfach bereit, die verbliebene Mannschaft und sich selbst zu opfern. Mit allerlei Werkzeug und einer gehörigen Portion Zweckoptimismus stellt er sich gemeinsam mit Jones (Ernie Hudson) dem hoffnungslos überlegenen Mutantenwesen gegenüber. Als dann auch noch die Luftzufuhr knapp wird, entbrennt in der Unterwasserstation ein erbitterten Kampf auf Leben und Mutationstod...
Gut geklaut ist halb gewonnen und was in anderen Filmen gut funktioniert, kann zusammengefasst wohl nur noch besser werden. So oder so ähnlich haben es sich die Macher von „Leviathan“ wohl gedacht, als sie im Jahre 1989 mit der Produktion dieses Mutations-Horrorfilmchen begonnen haben. Aus den Versatzstücken von „Alien“, „Das Ding aus einer anderen Welt“ und „20.000 Meilen unter dem Meer“ enstand so ein actionreiches und locker-flockig-klaustrophobisches Unterwasser-Filmchen, das zwar im Grunde das Rad nicht neu erfindet, den geneigten B-Movie-Genre-Fan mit allerlei bekannten Ideen ein kurzweiliges Filmvergnügen bereiten wird. Den „Leviathan“ bietet im Grund nix Neues, aber setzt altbewährte Zutaten jedoch ganz solide um.
Die Bedrohung kommt hier jedoch nicht aus den Untiefen des Alls oder Meeres, sondern von Menschenhand. Ein Gen-Experiment mit menschlicher und fischiger DNA – wohlweislich natürlich von den Russen initiiert – das natürlich so was von in die Hose gegangen ist. Der Mensch bzw. die Wissenschaft sollte halt auch Mensch und Fischstäbchen nicht unbedingt miteinander verklonen. Die diesbezüglichen Beweise bzw. das mutierte Material wurde aber nach den missglückten Versuchen natürlich nicht fachgerecht entsorgt, sondern einfach mit Hilfe von Torpedos am Meeresgrund versenkt, wo die Gefahr jetzt natürlich nur darauf wartet, von ahnungslosen Arbeitern wieder neu zu entflammen. Das geschieht natürlich prompt und es liegt danach in der Hand von den weltfriedensbeauftragten Amerikanern, diese Gefahr ein für alle Mal zu bannen. So hat man sich im Jahre 1989 jedenfalls die düstere Zukunft ausgemalt.
Hehe, die Geschichte ist wirklich etwas doof geraten und bietet bei genauerem Nachdenken wohl Anlass für so manches Stirnrunzeln. Wie eine Mannschaft monatelang unter Wasser Arbeiten durchführen kann, ohne jedoch mit fortgeschrittenen technischen Möglichkeiten zu bemerken, dass gleich hinter dem Riff gleich links ein russisches Schiffswrack geparkt ist, mag doch etwas verwundern. Genauso wie die Mutationen, die sich dann doch etwas zu schnell ausbreiten. Aber im Grund ist das ja auch egal, denn wie so oft, bietet die etwas zusammengeschusterte Handlung ja auch nur den Rahmen für ein paar hübsche Mutationen, die natürlich auch das Herzstück eines derartiges Filmes sind. Und ja, die Effekte sind auch ganz gut gelungen und sind auch sehr hübsch und eklig anzusehen. Natürlich in Hinblick auf einen Erfolg an den Kinokassen nicht gar so brutal-blutig wie in Carpenters „das Ding aus einer anderen Welt“, jedoch immer noch gut genug um sich das ein- oder andere Mal schütteln.
Das Tempo des Filmes ist nach einem eher gemächlichen Auftakt auch ganz gelungen und man merkt, dass Regisseur George P. Cosmatos auch ein erfahrener Action-Regisseur am Regiestuhl Platz genommen hat. Der gute Herr hat in den Jahren davor ja die in Actionkreisen hoch geschätzten Werke wie „Rambo 2“ und „Die City-Cobra“ mit Charakterdarsteller Sylvester Stallone geschaffen. Und während der Film in seinen Dialogszenen eher lustlos dahin tümmelt, dreht Cosmatos in den Actionszenen so richtig auf und schafft es gegen Ende sogar, das für den Zuschauer ein bisschen klaustrophobische Spannung aufkommt. „Leviathan“ ist jedenfalls durch und durch systemerhaltendes Action-Futter für Zwischendurch, das keine Ausreißer im positiven oder negativen Bereich aufzuweisen hat. Und wenn nach 94 Minuten der Abspann über den Bildschirm flimmert, wird wohl niemand sonderlich enttäuscht sein. Nur die machohafte Schlusspointe hätte man sich eigentlich ersparen können.
Bei den Darstellern ist eigentlich auch alles richtig gemacht worden. Der allseits geschätzte Peter Weller spielt die Rolle als Minenstations-Alphatier auch ganz passabel. Seine Anforderungen sind angesichts des Drehbuches ja auch eher im körperlichen Bereich zu finden. Ihm zur Seite der ebenfalls nicht minder geschätzte Richard Crenna als strafversetzter Arzt, der als Erster die drohende Todesgefahr auch richtig abschätzt und seine Konsequenzen zieht. Crenna hat ja mit Cosmatos bereits in „Rambo II“ eine gute Zusammenarbeit bewiesen. Auch die restliche Männer-Riege ist gut besetzt und überzeugt durch bekannte Gesichter wie Richard Stern („Kevin allein zuhaus“) und den beiden Serien-Dauer-Darstellern Hector Elizondo und Ernie Hudson, die beide zusammen wohl in jeder relevanten Fernsehserie der letzten beiden Jahrzehnte aufgetreten sind. Ebenfalls sehr positiv sticht Amanda Pays in der Rolle als Willie hervor. Die sympathische Dame ist ja dank ihrer Rolle der Cyberpunk-Satire „Max Headroom“ ohnehin legendär und überzeugt auch in „Leviathan“. Auch Husky-Auge Meg Foster ist als dauerstoisch-unerbittlich-finster-dreinblickende Firmenchefin ein lustiges Highlight.
CMV-Laservision bringt dieses kurzweilige Filmchen ungekürzt mit einer FSK-16-Freigabe in einer guten Bild- und Tonqualität im Original, sowie in der deutschen Synchronfassung. Neben einer Version in der üblichen Hartbox, die anscheinend limitiert ist, gibt es auch eine Version in einer hübschen, tiefseeblauen Amaray-Hülle, die natürlich perfekt zum Film und seiner Thematik passt. Das Bonusmaterial ist mit ein paar Trailer und der obligatorischen Bildergalerie zwar eher spartanisch ausgefallen, ist aber angesichts des Preise auch zu verzeihen. Insgesamt eine recht hübsche Veröffentlichung eines Achtziger-Filmes, auf den – wie man in diversen Internef-Foren im Vorfeld bereits lesen konnte - Tiefseehorror-Filmfans aus deutschen Landen ja schon sehnlichst gewartet haben.
Unterm Strich bleibt ein solider Unterwasser-Action-Film mit guten Effekten und einem prominenten Cast, der hübsch und systemerhaltend vom mittlerweile verstorbenen Action-Routinier George P. Cosmatos in Szene gesetzt wurde. Wer die banale Story außer Acht lässt, wird jedenfalls sehr gut unterhalten. Es rumst und mutiert an allen Ecken und gegen Ende dreht der Film mit hektischen Verfolgungsjagden in futuristischen Gängen auch so richtig auf. Die Mutationen sind ganz gut gelungen,die Settings liebevoll gestaltet und auch die Musik von Jerry Goldsmith harmoniert mit den Bildern. Wer auf diese Art von Filmchen steht, kann jedenfalls mit diesem Beitrag aus den Achtzigern nicht viel falsch machen. Ich war jedenfalls ganz gut unterhalten und hatte meine Spaß. Daher gebe ich an dieser Stelle auch gerne wohlwollende 7 von 10 mutierten Thunfischpizzen. Blubb!
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@ Jochen,
Review ist nun Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=4510
Vielen Dank nochmals dafür!!!
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