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project: equinoX Forum / angst - das camp des schreckens

project: equinoX Forum

project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet

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#1 28.August 2008 09:35:19

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

angst - das camp des schreckens

Der Ranger Mike (Mark Metcalf) plant mit ein paar seiner Schützlingen einen Trip nach Mills Creek. Dort soll nicht nur der Teamgeist der Gruppe neu gestärkt werden, sondern auch ein Fluss von Treibholz und sonstigen Müll gesäubert werden. Doch die Motivation der Truppe ist jedoch leicht eingeschränkt und es gibt immer wieder Konfrontationen innerhalb der Gruppe. Vor allem der etwas sonderbare Eggar (Joe Pantoliano) lässt keine Gelegenheit aus, sich mit den Nachwuchs-Rangern anzulegen. Um die Spannungen innerhalb der Gruppe jedoch etwas zu reduzieren, hat Mike beschlossen, seine Freundin Melanie und drei ihrer weiblichen Schützlinge mitzunehmen. Gemeinsam macht man sich daher auf den Weg in die unberührte Natur um dort ein nettes Plätzchen für ein Camp am Fluss zu suchen. Eggar wird mit dem Bus und den Booten vorausgeschickt.

Am Tage wird hart gearbeitet und am Abend macht man es sich mit Joint, Marshmellows und Dosenfutter am Lagerfeuer gemütlich. Um die Zeit etwas zu vertreiben erzählt Mike eine gruselige Geschichte, die sich in der Gegen zugetragen haben soll. Und natürlich schafft er es mit Hilfe eines Mitglieds der Gruppe auch die restlichen Camper ordentlich zu erschrecken. Man lacht, scherzt und ist guter Dinge. In der Nacht beschließen 3 der männlichen Ausflügler sich vom Camp zu entfernen um sich bei einer Haschplantage der ansässigen Bewohner zu bedienen. Der junge Cerrone wird als Wachposten zurückgelassen.

Als Mike und Melanie die Truppe am nächsten Tage weckt, merkt man, dass Cerrone verschwunden ist. Mike macht sich auf, um den verschwundenen Jung-Ranger zu suchen. Melanie folgt ihm unauffällig und die beiden geben sich in der unberührten Natur ihren fleischlichen Gelüsten hin. Doch während des Aktes werden die beiden von einer mysteriösen Gestalt angegriffen. Mike wird getötet und Melanie entführt. Doch das Verschwinden bleibt natürlich nicht unbemerkt und der Rest der Truppe macht sich auf die Suche nach den beiden und finden inmitten der unberührten Natur eine versiffte Hütte mit allerlei privaten Gegenständen und Lebensmittel, die von den jungen Rangern stammen. Außerdem finden die jungen Ranger auch das mitgebrachte Boot in der Nähe der Hütte. Der Verdacht fällt auf Eggar.

Doch abseits der Zivilisation und ohne Führung sind die jungen Leute planlos und man beginnt zu streiten. George (John Friedrich) übernimmt das Kommando und man beschließt mit dem Boot flussabwärts zu paddeln. Die jungen Leute ahnen nicht, dass sie verfolgt werden. Wenig später taucht die Leiche von Melanie auf und die Stimmung der Truppe endgültig ist auf dem Nullpunkt angelangt. Die jungen Leute versuchen zu Fuß durch das Dickicht zu flüchten. Doch der Verfolger bleibt ihnen immer dicht auf den Fersen. Als wenig später auch noch ein weiteres Mitglied attackiert wird, beschließen George und die anderen, sich der Bedrohung zu stellen. Gemeinsam will man dem durchgeknallten Eggar gegenübertreten. Doch steckt dieser überhaupt hinter der Sache?

„Angst – das Camp des Schreckens“ ist wieder einmal eines jener kleinen Filmchen aus den Untiefen der Achtzigerjahre und Archive, dass vermutlich schon längst komplett in Vergessenheit geraten wäre, würden sich nicht immer wieder so sympathische Firmen wie z.B. CMV-Laservision die Mühe machen,  diese Werke wieder ans Tageslicht bzw. ins Bewusstsein von B-Movie-Fans zu befördern. Andrew Davis ist mit seinem Werk aus dem Jahre 1983 jedoch ein unterhaltsamer Backwood-Slasher gelungen, der eigentlich alle Zutaten für einen gelungenen Filmabend beinhaltet. Ein halbwegs sympathischer Cast inklusiver blutjunger Daryl Hannah, eine atmosphärische Umgebung, ein paar nette Gore-Szenen und eine halbwegs-überraschende Auflösung inklusive Aha-Effekt. Sprich: solide Genre-Kost, die auch für den nächsten Film- und Männerabend gut zu gefallen weis. 

Die Story ist wie üblich eher nebensächlich. Eine Gruppe von jungen Leuten unternimmt einen Ausflug in die Wildnis. Wenig später gehen die Aufsichtspersonen hops, der Rückweg ist versperrt, die Zivilisation meilenweit entfernt und erst mal liegen die Nerven blank. Es wird ein bisschen gestritten, dann besinnt man sich, dass man nur in der Gruppe überleben kann, rappelt sich auf und tritt dem Bösen entgegen. Doch hinter der Bedrohung stehen ausnahmsweise mal keine degenerierten und mutierten Hinterwäldler, sondern etwas Unbekanntes, welches auch erst ganz zum Schluss aufgelöst wird. Und dadurch hebt sich „Angst – das Camp des Schreckens“ auch wohltuend von anderen Werken aus der gleichen Schublade ab. Außerdem handelt es sich bei den jungen Rangern nicht um irgendwelche kreischenden Stadtbewohner, die abseits von Strom und Warmwasser hoffnungslos aufgeschmissen sind, sondern um eine Truppe, die zwar etwas zerstritten ist, aber auch durchaus die Konfrontation in den unberührten Wäldern aufnehmen können.

Backwood-Slasher haben aber generell das Problem, immer mit „Beim Sterben ist jeder der Erste“ mit Burt Reynolds verglichen zu werden. Und dieser Film hat nun mal verdientermaßen den Oscar bekommen und die Latte für alle Nachfolge-Filme auch sehr bzw. zu hoch gelegt. Und natürlich schafft es Regisseur  Andrew Davis wie so viele davor und danach mit  „Angst – das Camp des Terrors“ nicht die bedrückende Atmosphäre von „Deliverance“ zu erreichen oder gar zu toppen. Trotzdem muss man neidlos zugestehen, dass einige Szenen sehr gelungen sind. Vor allem der Beginn und das Ende rocken für ein B-Movie ganz gehörig und auch zwischendurch sind Herrn Davis einige schöne Aufnahmen der unberührten Natur inklusive Rehkitz am Wasser gelungen.

Die Story gewinnt aber natürlich keinen Blumentopf und ist ebenso austauschbar wie die Charaktere, die größtenteils sehr austauschbar angelegt sind. Auf eine tieferer Charakterisierung der handelnden Personen wird zugunsten einer strafferen Erzählweise auch beinahe gänzlich verzichtet. Das hat natürlich aber auch den Nachteil, dass man nicht unbedingt mit den Jugendlichen mitfiebert, sondern eher auf die nächste Erhöhung des Bodycounts wartet. Der ist aber wider Erwarten gar nicht so hoch ausgefallen. Der texanische Drehbuchautor Jon George ist nebenher ja auch noch für den australischen Kult- Sci-Fi-Brutalo-Klassiker „Insel der Verdammten“ zuständig, der auch in Genre-Kreisen einen sehr guten Ruf besitzt.

Auf der darstellerischen Seite kann der Film mit einem unverbrauchten Cast und einer blutjungen Daryl Hannah in einer ihrer ersten Rollen glänzen. Die ist zwar sehr klein ausgefallen, aber immerhin wer sieht nicht gerne spätere Hollywood-Stars in kleinen Genre-Filmchen. Besonders herausragend ist aber sicherlich John Friedrich als George, der auch das Kommando innerhalb der Truppe übernimmt und schlussendlich mit halluzinogenen Substanzen im Blut dem Bösen gegenübertritt. Friedrich machte aber vor allem dadurch von sich reden, dass er nach Beendigung des Filmes anscheinend wie vom Erdboden verschwand, was danach die Fantasie der Presse und Internet-Community beflügelte und zahlreiche Gerüchte entstehen lies. Fakt ist aber, dass der gute Herr anscheinend vom Business genug hatte und sich komplett zurückzog. Mittlerweile ist der gute Herr jedoch wieder aufgetaucht und hält wieder Vorträge über Filme an der Universität in Hawai.

Der amerikanische Regisseur Andrew Davis begann seine Karriere als Kameramann und hat im Laufe seiner Karriere vorzüglich an Action-Filmen gearbeitet. Von seinen Werken werden wohl „Alarmstufe Rot“ mit Steven Seagal und „Collateral Damage“ mit Arnold Schwarzenegger die bekanntesten Filme sein. Für seine Verfilmung der Sechziger-Jahre-Serie „Dr. Kimble auf der Flucht“ mit Harrison Ford gab es sogar eine Golden-Globe-Nominierung.  Allerdings ist Herr Davis nicht nur als Regisseur aktiv, sondern machte sich auch als Drehbuchautor und Produzent einen guten Namen. In seinem aktuellsten Film namens „The Guardian – jede Sekunde zählt“ hat er mit Kevin Costner und Ashton Kutcher zusammengearbeitet. Doch von solchen Big-Budget-Werken ist „the final Terror“ – so der Originaltitel des Filmes – natürlich noch meilenweit entfernt.

Die DVD aus dem Hause CMV-Laservision bringt diesen passablen Actioner zusammen mit dem Schizo-Thriller „Schreie in der Nacht“ als Nummer 63 der Trash-Collection. Ursprünglich hätten ja beide Filme separat im Rahmen der beliebten Reihe erscheinen sollen. Doch aufgrund der schlechten Master hat man sich dann für diese 2-in-One-Variante erschienen. Wie schon bei „Schreie in der Nacht“ ist die Bildqualität von „Angst – das Camp des Schreckens“ bestenfalls mittelmäßig und gerade bei Szenen in der Nacht, kann man doch vieles nur schemenhaft erahnen. Die Tonqualität ist ebenfalls mittelmäßig, wobei die deutsche Synchronisation noch mit lustigen Sätzen wie „hart wie der Schwanz der Biberratte – ist des Mannes Morgenlatte“ für zusätzliche Erheiterung sorgen. Bei aller Liebe muss aber schon gesagt werden, dass die Umsetzung auf DVD nicht unbedingt gelungen ist. Sicherlich handelt es sich bei den beiden Filmen und kleine Genre-Filme, bei der halt keine aufwendige Restauration und Bildverbesserung zu erwarten ist, aber ein bisschen mehr Mühe hätte man sich eventuell schon machen können. Immerhin ist „Angst“ auch schon mehrmals in der gekürzten Fassung spät Nachts im Free-TV gelaufen.

So bleibt unterm Strich ein solides kleines B-Filmchen und Fingerübung eines Regisseurs, der zwar dem Genre des Backwood-Slashers keine neuen Impulse verleihen kann, aber über die doch relativ kurze Laufzeit von knapp 80 Minuten gut zu unterhalten vermag. Eine sympathische Mischung aus „Deliverance“ und „Düstere Legenden“ in der herzhaft geflucht  und gekifft wird und in der die Teenager einmal nicht hilflose Opfer mit Dauergekreische sind. Den Anfang empfinde ich als sehr gelungen und auch das Ende entschädigt für den ein- oder anderen Durchhänger in der Mitte. Wer Filme aus dieser Schublade mag, wird auch mit „Angst – das Camp des Schreckens“ sicherlich seine Freude haben. Am besten zurücklehnen, Füße hochlagern und mit Bierdose und frittierten Kartoffelscheiben auf der Couch gemütlich machen. Vor mir gibt es an dieser Stelle dann auch verdiente 6 von 10 Punkte auf der Trash-Skala.


It´s fun to stay at the YMCA...

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#2 28.August 2008 18:32:39

chilidog
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Re: angst - das camp des schreckens

@Jochen,

Schön, dass Du doch zwei Review daraus gemacht hast - sobald die Pics kommen, mache ich es mit fertig.


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen!" [Ingmar Bergman]

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#3 28.August 2008 18:53:14

jogiwan
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Re: angst - das camp des schreckens

schon unterwegs smile


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#4 28.August 2008 20:47:26

chilidog
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Re: angst - das camp des schreckens

Review ist nun Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=4161

Vielen Dank nochmals !!!


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