project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Ein vermeintlich führerloses Segelboot namens "Morning Lady II" segelt ziellos vor dem Hafen von New York und kollidiert beinahe mit einer Fähre. Zwei Polizisten der Küstenwache entern daraufhin das Boot und finden dieses in einem chaotischen Zustand, jedoch ohne Mannschaft. Beim weiteren Durchsuchen des Bootes wird einer der Polizisten von einer grauenvollen Gestalt angefallen und getötet. Nur mit Mühe und bleihaltigen Argumenten kann sich der zweite Polizist der unheimlichen Gestalt erwehren und ins Jenseits befördern. Der Inhaber des Bootes ist ein gewissen Dr. Bowles, der jedoch laut Angaben seiner Tochter Ann (Tisa Farrow) bereits mehrere Monate auf der Südseeinsel „Matool“ verschwunden ist. Auch sie kann der Polizei keine weiteren Hinweise über den Verbleib der Mannschaft oder der entstellten Gestalt liefern.
Ann kehrt abends jedoch neuerlich zum Hafen zurück, um die „Morning Lady II“ am Pier nach weiteren Hinweise über ihren Vater zu durchsuchen. Dort stösst sie auf den Reporter Peter West (Ian McCulloch), der auf die Story angesetzt wurde. Aus einer Not heraus tun sich die beiden zusammen und versuchen gemeinsam hinter das Geheimnis über den Verbleib der Mannschaft, Anns Vater und dem entstellten Gesellen zu kommen. Der erste Weg führt die beiden auf die Antillen. Um Matool zu erreichen müssen Ann und Peter jedoch ein Boot chartern, welches sich jedoch mangels Bootverleih als aussichtslos erweist. Durch einen Einheimischen lernen sie jedoch das amerikanische Pärchen Ben (Al Cliver) und Susan (Auretta Gay) kennen, welches sich gerade auf Segelurlaub in den Antillen befindet. Peter versucht das abenteuerlustige Pärchen zu überreden, ihn und Ann nach Matool zu begleiten. Ben ist zwar nicht sonderlich begeistert und auch die Destination hat bei den Ortsansässigen alles andere als einen guten Ruf - 400 Dollar ändern seine Meinung jedoch rapide.
Doch schon auf dem Weg nach Matool, der sogenannten „Insel der Verdammten“ geschehen mysteriöse Dinge. Susan wird beim Tauchen von einer grausigen Gestalt und einem Hai angegriffen und entgeht nur knapp dem Tode. Geschockt aber unverletzt stranden die Abenteurer jedoch wenig auf der gewünschten Insel, bezahlen dieses jedoch mit dem Verlust der Schiffsschraube. Auf der Insel angekommen treffen die Vier auf Dr. Menhard (Richard Johnson), der mit seiner etwas hysterischen und alkohol-geeichten Gefährtin Paola (Olga Karlatos) auf der Insel eine kleine Krankenstation betreibt. Nebenher versucht er die seltsamen Vorgänge auf der Insel zu erforschen. Aus unerklärlichen Gründen erheben sich immer wieder die Toten aus den Gräbern und alle Versuche dieses Phänomen medizinisch zu erklären, sind bisher gescheitert. Auch Anns Vater musste seine Forschung mit dem Leben bezahlen. Und wenig später türmen sich weitere Leichen, denn eine Heerschar von Untoten ist bereits unterwegs und macht Jagd auf Frischfleisch. Die letzten Überlebenden verbarrikadieren sich verzweifelt in der Krankenstation, doch der Albtraum ist noch lange nicht zu Ende...
Zugegeben eine Inhaltsangabe zu „Woodoo – Schreckensinsel der Zombies“ kann man sich ja eigentlich getrost sparen und ist daher an dieser Stelle auch etwas spärlicher ausgefallen. Worum es in den Film geht, werden die meisten ohnehin wissen. Und „Zombi 2“, so der ursprüngliche Titel, ist in unseren Kreisen einfach Pflicht. Wer den nicht gesehen hat, ist sowieso selber schuld und wohl nicht mehr zu retten. Immerhin zählt der 1979 von Lucio Fulci inszenierte Film wohl auch zu seinem Bekanntesten und festigte eigentlich zu Unrecht gemeinsam mit seinen nachfolgenden Werken Fulcis Ruf als Schmuddelfilmer bzw. Splatterpapst. Auch wenn die Filmografie von Herrn Fulci noch viele weitere schöne Filme aller Genres zu bieten hat, so hat er seinen Bekanntheitsgrad doch seiner Schaffensperiode von 1979 – 1983 zu verdanken, in der so klingende Werke wie „Geisterstadt der Zombies“ oder auch „ein Zombie hing am Glockenseil“ entstanden. Von Kritikern wie auch dem katholischen Filmdienst wurde seine Werke zwar stets verrissen und auch in Punkto Zensur gabs immer wieder weltweit Schwierigkeiten - beim Publikum hingegen kamen und kommen seine Filme noch immer gut an.
Im Zusammenhang mit „Woodoo“ wird ja oft berichtet, dass er im Fahrwasser von George A. Romeros „Dawn of the dead“ a.k.a. „Zombi“ entstanden sei. Der wurde ja auch zu damaligen Zeiten ein überraschender Erfolg, sodass italienische Plagiatfilmer da natürlich nicht nachstehen wollten. Außer den Anleihen im Titel hat „Zombi 2“ jedoch imho nicht sonderlich viel mit Romeros Werk gemein. Das Drehbuch von Elisa Brigati und Dardano Sacchetti, welches Gerüchten zufolge bereits vor „Dawn of the Dead“ geschrieben wurde, orientiert sicht auch eher an älteren Filmen wie „i walked with a zombie“ oder auch der Trash-Gurke „I eat your skin“. In diesen – eher unbekannteren Werken – werden die Untoten ja auch durch mysteriöse Voodoo-Magie von fähigen Medizinmännern wieder zum Leben erweckt und hoppeln dann meist auch eher unbeholfen durch den Sand einer unbekannten Südseeinsel, ohne gröberen Schaden anzurichten. Bei Klotz-Großmeister Fulci hingegen ist das wie üblich offene Ende natürlich apokalyptisch.
Aber auch mit vermindertem Anspruch im Vergleich zu „Dawn“ und einer mitunter sehr kostengünstigen Machweise ist Lucio Fulci mit „Woodoo“ zweifelsfrei ein sehr kurzweiliger Film gelungen, der vollkommen zu Recht als Klassiker des italienischen Horrorfilms gehandelt wird. Das Tempo stimmt von der ersten Sekunde an und wird auch nahezu über die gesamte Laufzeit gehalten.
Außerdem beherbergt der Film ein paar legendäre Szenen, die das Publikum auch Jahrzehnte später noch immer zu begeistern wissen. Einerseits natürlich die super-autschige Holzsplitter-Szene mit Olga Karlatos, welches bei der ersten Sichtung wirklich für offene Münder und geschlossene Augen sorgt. Auch die Unterwasserszene mit Hai, Auretta Gay und einem Zombie ist äußerst gut gelungen. Und mit der Schlussszene in New York, für die angeblich keinerlei Drehgenehmigung vorlag, hat Fulci ohnehin B-Movie-Filmgeschichte geschrieben.
Die Atmosphäre ist generell sehr stimmig und auch der tolle Cast mit hohem Wiedererkennungswert aus dem italienisch-amerikanischen B-Movie-Setzkasten kann wie üblich begeistern. Allen voran natürlich Ian McCulloch als neugieriger Reporter und tollen Turnschuhen, der zu damaligen Zeiten, dank einer Fernseh-Serie einen sehr hohen Bekanntheitsgrad genießen konnte. Dann natürlich die D´Amato-erprobte Ex-Woody-Allen-Schwägerin Tisa Farrow, die leider nach wenigen italienischen Filmen ihre schauspielerische Karriere an den Nagel gehängt hat. Und natürlich zu guter letzt auch mein italienischer Lieblingsschauspieler, der Raimund Harmstorff-Klon Al Cliver a.k.a. Luigi Conti. Der Haus- und Hof-Schauspieler und Leibeigene von Lucio Fulci bereichert wie üblich auch diesen Film mit seinem Bart und schauspielerischen Talent. Auch in den weiteren Nebenrollen sind natürlich noch weitere bekannte Gesichter zu entdecken und Onkel Lucio hat wie üblich einen kurzen Cameo-Auftritt als Zeitungsverleger.
Was es aber im Gegensatz zu so manch anderem Genre-Werk aus dem Land des Stiefels hingegen nie zu bemängeln gab, war die bisherige Verfügbarkeit von „Woodoo“. Laser Paradise bringt ja den Film schon seit Jahren ungekürzt und zum absoluten Schnäppchenpreis unter die Leute. Und die Version werden wohl auch die meisten zuhause rumstehen haben. Nebenher gibt es auch zahlreiche ausländische Veröffentlichungen, die dem Film mehr als würdig sind. Die aktuelle Veröffentlichung stammt nun aus dem Hause CMV Laservision und die bringt den Film mit zwei unterschiedlichen Covern, sowie in einem Super-Jewel-Case in der limitierten und anscheinend bereits ausverkauften Retro-Edition.
Und nun natürlich zur Gretchenfrage: zahlt sich für die Besitzer der LP-DVD ein Upgrading aus. Abgesehen von meiner persönlichen Meinung, dass man von guten Filmen ruhig mehre Veröffentlichungen im Haus haben darf, ohne das man sich gleich der Verschwendung schuldig macht, fällt die Antwort doch auch sehr eindeutig aus: Ja! Die Bildqualität ist bei dem Silberling aus dem Hause CMV Laservision sehr gut ausgefallen und bietet mit satten Farben und Schärfen absolutes Sehvergnügen. Also absolut kein Vergleich zur alten deutschen DVD, die aber diesbezüglich auch schon etwas älter ist. Auch der Ton wurde etwas aufgemotzt und bietet keinerlei Grund der Beanstandung. Hierbei muss ich auch anmerken, dass die deutsche Synchronisation äußert gelungen ist und auch den ein oder anderen Schmunzler bietet. Einzig und allein die wenigen nachsynchronisierten Dialog-Szenen sind noch immer etwas mies und passen stimmlich nicht zum Rest des Films. Aber auch hierfür hat CMV Laservision einen vertretbaren Kompromiss geschaffen.
Neben der verbesserten Bild- und Tonqualität bietet aber die CMV-DVD noch weitere Highlights. So gibt es eine äußerst interessante Dokumentation, die das Schaffen und Lebenswerk von Lucio Fulci mit seinen über 50 Filmen näher beleuchtet. In diesem deutsch-untertitelten Special kommen Freunde und ehemalige Weggefährten wie zum Beispiel der Komponist Fabio Frizzi von Maestro Fulci zu Wort, die allesamt interessante Dinge über sein Leben, den Dreharbeiten zu seinen Filmen und weitere Anekdoten zu erzählen haben.
Weiters gibt es haufenweise Trailer zum Film in allen möglichen Sprachen, eine 10-minütige Slideshow mit Bildermaterial aus der ganzen Welt, sowie den Soundtrack auf einer Extra-Tonspur.
Abschließend bleibt zu sagen, dass es mit der Scheibe von CMV Laservision nun eine deutschsprachige DVD gibt, die dem Horror-Klassiker qualitätstechnisch mehr als gerecht wird. Die Bild- und Tonqualität ist für einen Film, der ja auch schon ein paar Jährchen am Buckel hat, nahezu perfekt. Puristen werden mit der englischen, sowie der italienischen Sprachfassung mehr als bedient und auch das Bonusmaterial überzeugt auf der ganzen Linie. Eine DVD, randvoll mit schönen Extras und auch wenn ich aufgrund meiner Liebe zu diesem Film mehr als voreingenommen bin, so kann ich den Erwerb dieser Veröffentlichung wirklich jeden ans Herz legen. „Woodoo – Schreckensinsel der Zombies“ ist und bleibt Kult und begeistert Filmfreund seit mehr als 25 Jahren. Und mit so schönen Veröffentlichungen, wie dieser, wird er es auch noch die nächsten 25 Jahre tun! Und nachdem auch der Preis sehr moderat ausgefallen ist, gibt es an dieser Stelle keine Kaufempfehlung, sondern eine Order! Kaufen Leute – marsch, marsch!
Beitrag geändert von jogiwan (08.August 2007 17:32:45)
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jogiwan schrieb:
@ chili: Bilder folgen dann auch gleich
Japp, sind angekommen. Bin gerade dabei das Review fertig zu machen.
Habe dazu ein paar Fragen:
Es beginnt mit: Ein vermeintlich führerloses Segelboot namens segelt ziellos... - Namens? Morning Lady II?
Dann steht etwas weiter unten der Filmtitel "i followed a zombie" - meinst du damit eher "I Walked with a Zombie von Jacques Tourneur aus dem Jahre 1943?
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oops, oops... natürlich "morning lady II" und natürlich "i walked with a zombie". Den Namen des Schiffes wollte erwähnen, aber konnte dann mein Gekrakel nicht mehr entziffern ))
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jogiwan schrieb:
oops, oops... natürlich "morning lady II" und natürlich "i walked with a zombie". Den Namen des Schiffes wollte erwähnen, aber konnte dann mein Gekrakel nicht mehr entziffern ))
Ok, dann hab ich richtig mitgedacht .
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jogiwan schrieb:
@ chili: thx
Kein Problem.
Review ist nun Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=2651 .
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