Deprecated: Function set_magic_quotes_runtime() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/common.php on line 59

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/common.php:59) in /www/htdocs/w0065d07/punbb/header.php on line 31

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/common.php:59) in /www/htdocs/w0065d07/punbb/header.php on line 32

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/common.php:59) in /www/htdocs/w0065d07/punbb/header.php on line 33

Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/common.php:59) in /www/htdocs/w0065d07/punbb/header.php on line 34
project: equinoX Forum / manderlay

project: equinoX Forum

project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet

Sie sind nicht angemeldet.


Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: Function ereg() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 308

Deprecated: Function ereg() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 314

Deprecated: Function ereg() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 320

Deprecated: Function ereg() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 326

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: Function ereg() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 308

Deprecated: Function ereg() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 314

Deprecated: Function ereg() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 320

Deprecated: Function ereg() is deprecated in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 326

#1 30.August 2006 11:44:01

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

manderlay

USA im Jahre 1933: nachdem Grace (Bryce Dallas Howard), ihr Vater (Willem Dafoe) und seine Gangsterschar die niedergebrannte Stadt Dogville hinter sich gelassen haben, macht sich der Trupp Richtung Denver auf. Doch das ehemalige Zuhause gibt es nicht mehr und nach Revierstreitigkeiten machen sich alle in Richtung Süden auf, um dort ein neues Gebiet für ihre Tätigkeiten zu suchen. Durch Zufall stoppt die Kolonne im Bundesstaat Alabama vor  einem großen Eisenzaun, der mit einer dicken Kette gesichert ist. Nach einer kleinen Mahlzeit sind alle im Begriff weiterzureisen, als eine junge Afroamerikanerin an die Scheibe des Fahrzeuges klopft, in dem Grace sich gerade für die Weiterfahrt zurecht macht. Entgegen den Warnungen ihres Vaters folgt Grace der jungen Frau und findet hinter dem Eisengitter eine kleine Baumwollplantage und eine Gruppe von Menschen, die noch so lebt, als wäre die Sklaverei nie abgeschafft worden.

Dies war aber bereits vor 70 Jahren der Fall und Grace ist umso erzürnter, als sie sieht, dass ein weißer Aufseher gerade im Begriff ist, den schwarzen Timothy (Isaach de Bakolé) auszupeitschen. Wutentbrannt reißt sie ihm die Peitsche aus der Hand. Wenig später wird sie auch mit der Plantagenbesitzerin Mam (Lauren Bacall) konfrontiert, die ihr eine Schrotflinte unter die Nase hält. Doch die alte Dame ist schwach, bald entwaffnet und am Sterbebett bittet sie Grace noch, ein bestimmtes Buch zu vernichten, das sich unter ihrer Matratze befindet. Als Grace das handgeschriebene Buch zur Hand nimmt, findet sie darin einen Verhaltenskodex und die Abläufe, mit denen die Plantage bewirtschaftet werden. Weiter auch eine Klassifizierung und Einteilung der Sklaven seit Generationen in verschiedene Gruppen, die Charaktereigenschaften wiederspiegeln und wie diese zu handhaben sind.

Grace ist angesichts dieses entmenschlichten Werkes namens „Mam´s Gesetz“ schockiert und entscheidet spontan, in Manderlay zu bleiben, um die ehemaligen Machthaber zu enteignen und den Sklaven das Recht auf ein freies Leben zu gewähren. Ihr Vater ist natürlich wenig begeistert und droht Grace, ihr dieses Mal nicht aus der Misere zu helfen, falls etwas schief gehen sollte. Doch Grace lässt sich nicht von ihrem Plan abbringen und möchte auf Manderlay bleiben, bis die ehemaligen Sklaven die Früchte ihrer ersten Ernte einfahren können. Doch diese sind mit ihrer neugewonnenen Freiheit überfordert und auch der altgediente Haussklave William warnt Grace, dass seine Leute wohl nicht fähig seien, mit der neuen Situation umzugehen. Doch während die ehemaligen Hausherren nun ihrerseits ihr Leben als Sklaven verbringen, versucht Grace den Schwarzen Eigenverantwortung und den Gedanken der Demokratie näher zu bringen.

„Auf Manderlay kriegen wir unser Abendbrot um Sieben,
wann essen die Menschen zu Abend, wenn sie frei sind?“

Nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten scheint das Unternehmen Manderlay auch gut zu laufen. Grace verdient sich mit ihrem Einsatz den Respekt der Schwarzen und auch erste Ernteerfolge können verzeichnet werden. Nur Timothy geht auf Distanz zu Grace. Der stolze Schwarze stammt aus einem alten Adelsgeschlecht aus Afrika und beobachtet Grace sehr genau, die sich ihrerseits trotz – oder gerade aufgrund seiner ablehnenden Haltung seltsam zu ihm hingezogen fühlt. Wenig später wird jedoch beinahe die ganze Baumwollernte durch einen Sandsturm vernichtet, weil auf Grace Geheiß hin ein schützender Waldstreif wegen mangelnden Brenn- und Bauholz geschlägert wurde. Die Stimmung ist schlecht und eskaliert, als die kleine Claire tot und ausgemergelt in ihrem Bett gefunden wird. Wegen Nahrungsmittelknappheit wurde das Essen rationiert, nur die kranke Claire bekam Fleisch, welches jedoch von der alten Wilma gestohlen wurde. Von Rachegedanken besessen  verlangt Claires Vater Jack den Tod von Wilma und zum Entsetzen von Grace wird seinem Ansuchen bei der anschließenden „demokratischen“ Abstimmung stattgegeben.

Grace verliert zunehmend die Kontrolle und muss bald ihr Vorhaben, den Schwarzen ein besseres Leben zu ermöglichen, als gescheitert betrachten.  Wenig später muss sie mit Schrecken feststellen, dass sich die ganze Zeit ein Verräter unter ihren Reihen befunden hat und das Mam´s Gesetz einen ganz anderen Ursprung als erwartet hat. Zu diesem Zeitpunkt sind die Schwarzen jedoch nicht mehr bereit, selbst über ihr Schicksal zu bestimmen. Die ehemaligen Sklaven haben neuerlich abgestimmt und wollen einstimmig zurück in alte Verhaltensweisen. Grace soll als neue Mam über alles wachen und die Einhaltung von Mam´s Gesetz überwachen. Diese ist natürlich nicht dazu bereit, doch da sie den Arbeitern ihren Willen mit Waffengewalt aufgezwungen hat, sind diese nun ihrerseits ebenfalls gewillt, sie mit Gewalt auf der Plantage festzuhalten...

+++

„Manderlay“ – Teil 2 der USA-Trilogie schließt mit seiner Geschichte direkt an die Geschehnisse des Vorgängerfilmes „Dogville“ an. Doch vom Inhalt her, hat „Manderlay“ nicht viel mit seinem Vorgänger gemein. In „Dogville“ scheiterte Grace an der Gier und am Machtrausch einer gesamten Kleinstadt, die daraufhin von ihr bestraft wurden. In „Manderlay“ ist Grace nun aber nicht mehr das passive Opfer, sondern beinahe progressiv. Sie möchte die Welt verbessern, notfalls auch mit Waffengewalt und versucht so, ihre Werte und Moralvorstellungen einer Gruppe aufzudrängen, die für diese vielleicht gar nicht bereit sind und auch gar nicht mit ihnen umzugehen wissen. Aus der introvertierten, kühlen Grace ist – trotz gutem Vorsatz – ein Mensch geworden, der beinahe arrogant und selbstverliebt ihre Vorstellung von einen „friedvollen“ und „zufriedenen“ Leben in der Welt verbreiten möchte.
Und so ist „Manderlay“ ein Film, der (unter anderem) auch deshalb gedreht wurde, um Amerika die Arroganz vor Augen zu halten, mit denen sie ihre Truppen in den Irak einmarschieren ließen um das Land mit Zwang zu demokratisieren. Und wie eigentlich alle Beispiele in der Vergangenheit gezeigt haben, ist so ein Vorhaben im Vorhinein zum Scheitern verurteilt und meistens geht es den Leuten mit der neuen Situation dann noch schlechter als zuvor. Sei es nun der demokratische Gedanke oder auch irgendwelche Glaubensrichtungen. Und auch Grace muss die bittere Erfahrung machen, dass man auch mit den besten und humanitärsten Absichten großen Schaden anrichten kann. Und so schafft es Lars von Trier im Gegensatz zu „Dogville“ nicht, dass der Zuschauer eine emotionale Bindung zu einer bestimmen Person aufbaut. Die „neue“ Grace wirkt arrogant und selbstverliebt und erinnert mehr an den Schriftsteller Tom aus dem ersten Teil.

Was man auch nicht ganz von der Hand weisen kann, ist eine gewisse Vorhersehbarkeit der Geschichte, die man in der Form von Herrn Trier nicht gewohnt ist. Sicherlich bietet das vom Regisseur verfasste Drehbuch vor allem gegen Ende schon einige Überraschungen, aber das Grace mit ihren Versuch, den Ex-Sklaven ein besseres Leben zu ermöglichen, kläglich scheitern wird, ist bald einmal zu erahnen. Ich persönlich fand das Ende beim ersten Mal sehen auch nicht sonderlich gelungen und hab mich sogar über die Auflösung geärgert. Vor allem, weil sich Grace gegen Ende auch noch die ihr verhassten Verhaltensweise aneignen muss, um letztendlich flüchten zu können. Außerdem wurde ich den Verdacht nicht los, als wolle Herr von Trier die Rolle meiner Grace, die in Dogville zum absolut-reinen und schuldfreien Wesen stilisiert wurde (vom Ende mal abgesehen) bewusst demontieren möchte.

Doch vor allem das Bild, welches Lars von Trier von den Schwarzen zeichnet, ist ein mehr als Fragwürdiges und hat mir doch sauer aufgestoßen. So stellt er die unterdrückten Sklaven, in der von Trier bewusst auf Helden verzichtet hat, entweder als faul, falsch und rachsüchtig, vom Stolz geblendet oder sowieso komplett unterwürfig dar. Und wenn sich gegen Ende „Mam´s Law“ als selbstauferlegte und -verfasste Gesetze entpuppen und sich die Schwarzen für diese Fortführung der Sklaverei als „das kleinere Übel“ entscheiden, dann kann das eigentlich nur auf Ablehnung des (amerikanischen) Publikums stoßen.
In einem Interview zu „Manderlay“ erzählt Lars von Trier, dass er Propagandafilme mag, weil sie so berechnend sind und der Zuschauer in eine bestimmte Richtung gelenkt werden soll. Doch der durchschaut natürlich diese Strategie und das Gezeigte hat dann oft den gegenteiligen Effekt, weil sich der Zuschauer dann erst bewusst kritisch mit dem Gezeigten auseinandersetzt. Und so bin ich geneigt zu sagen, dass Lars von Trier vermutlich erreichen möchte, dass wir das Ende von „Manderlay“ nicht mögen, damit wir uns bewusst länger und nachhaltiger mit der Thematik der Unterdrückung auseinandersetzen. Ob dieses Vorhaben jedoch bei allen Zuschauern wie geplant funktioniert, ist meiner Ansicht nach allerdings wohl mehr als fraglich. Und auch der Ansatz, systematische Unterdrückung einer Personengruppe durch die Psychologie bzw. Einteilung nach charakterlichen Stärken und Schwächen zu zeigen, wird meiner Meinung nach nicht wirklich genug verfolgt und hinterlässt so aufgrund realer Begebenheiten in der jüngeren Geschichte einen fahlen Nachgeschmack.

Das Lars von Trier für seinen zweiten Teil seiner Amerika-Trilogie, die ja zynisch den Untertitel „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ trägt, jedoch die Sklaventhematik ausgesucht hat, ist allerdings wenig verwunderlich. So ist dieses ja eines – wenn nicht das düsterste Kapitel der amerikanischen Geschichte. Bekannt ist die Sklaverei vor allem durch die Südstaaten der USA. Dort wurde nach dem Aufschwung des Baumwoll-Handels in der Mitte des 19. Jahrhunderts millionenfach Schwarze von Afrika „importiert“, die dann in den Plantagen zur Arbeit gezwungen wurden. Erst am 18. Dezember 1865 und nach dem Bürgerkrieg zwischen Süd- und Nordstaaten wurde die Sklaverei durch die Verfassung schlussendlich verboten. Doch auch wenn die Sklaverei mittlerweile seit über 140 Jahren abgeschafft wurde, so ist die Gesellschaft noch immer weit von einer Gleichberechtigung entfernt.

Inspiration zu „Manderlay“ waren unter anderem das Vorwort eines französischen Autors zum Roman „die Geschichte der O.“ über ein paar befreite, aber jedoch hungernde Sklaven, die zu ihrem ehemaligen Herren zurückwollten, weil sie dort zwar schlecht behandelt, aber zumindest etwas zu Essen bekämen. Als sich dieser jedoch weigert, wird er von den Sklaven ermordet. Diese – wie von Trier meint – heitere Geschichte faszinierte ihn. Weiters jedoch auch die Bilder des dänischen Fotografen Jacob Holdt, der Rassismus und Unterdrückung der Afroamerikanischen Bevölkerung in seinen Werken „American Pictures“ dokumentiert und der auch bei dem ersten Zusammentreffen aller Schauspieler einen bewegenden Vortrag über Rassenkonflikte hielt und den Cast recht drastisch auf die schmerzhafte Thematik vorbereitete. Wer sich für dessen erschütternden Bilder und Zeitdokumente interessiert, kann sich auf http://www.american-pictures.com näher über seine Arbeiten informieren.

Für die Rolle der Grace ist die Inspiration des Regisseurs hingegen auch bei Marquise de Sade zu suchen. An dessen Roman „Justine“ ist auch Grace angelehnt. „Justine“ behandelt die Geschichte eines Mädchen, das – nachdem dessen Vater bankrott gegangen ist – im Gegensatz zu ihrer Schwester, die sich als Hure verdingt und zu Reichtum gelangt, den Weg der Tugend geht. Doch die Gutmütigkeit wird von allen ausgenutzt und Justine wird ausgepeitscht, verleumdet, vergewaltigt, verstümmelt etc  und schlussendlich – nachdem sie neuerlich auf ihre Schwester trifft und ihre Leidensgeschichte erzählt – während eines Gewitters von einem Blitz erschlagen.
Ein gar so schlimmes Schicksal wird Grace zwar erspart, allerdings sind schon einige Parallelen zu „Manderlay“ zu erkennen. Und noch eine Inspiration wird in Bezug auf Grace nochmals zitiert: neuerlich „die Geschichte der O.“, ein Roman der französischen Autorin Dominique Aurys über weibliche Unterwerfungsfantasien, das zwar als Skandalbuch gilt und auch verboten wurde, jedoch die erotische Literatur revolutionierte und auch (unter anderem auch mit dem hier vertretenen Udo Kier) erfolgreich verfilmt wurde. Und auch der 1979 von Lars von Trier verfilmte Kurzfilm „Menthe – la bienheureuse“ ist als Hommage an das bekannte Werk der hingegen beinahe unbekannten Autorin entstanden.

Leider muss „Manderlay“ jedoch im Gegensatz zu „Dogville“ ohne einer grandiosen und charismatischen Hauptdarstellerin a la Nicole Kidman auskommen, die aus terminlichen Gründen ihre Zusage nicht einhalten konnte. Zugegeben, ich mag die olle Nicole halt auch sehr gerne und dagegen fällt Bryce Dallas Howard nun schon mal ziemlich ab. Und – man verzeih mir meine total subjektive Sichtweise – ihre Darstellung würde ich zwar als gut, aber doch auch als eine Spur überambitioniert bezeichnen. Sie selbst wollte laut eigenen Aussagen bereits immer schon mit Lars von Trier zusammenarbeiten, seit sie dessen „Breaking the waves“ gesehen hatte. Die Rolle der Grace nahm sie daher ohne Bedenken an, obwohl sie schon im Vorfeld Gerüchte über die mitunter schwierige Zusammenarbeit mit Lars gehört hatte. Madame Howard wird dem Zuseher ja noch am ehesten noch aus ihrem Spielfilmdebüt in M. Night Shyamalan´s „The Village“ bekannt sein und spielt auch in dessen, in Kürze erscheinenden „Das Mädchen aus dem Wasser“ (Kinostart 31.08.2006) die weibliche Hauptrolle.

Auch einige bekannte Gesichter aus dem Vorgängerfilm sind – wenn auch in anderen Rollen – in „Manderlay“ zu sehen. So gibt es eine wie immer bezaubernde Chloé Sevigny, Jean-Marc Barr und Jeremy Davis zu bewundern. Und auch Lauren Bacall als „Mam“ ist außerhalb jeglicher Konkurrenz und hat außerdem in ihrem Interview auf der Bonus-Disc auch noch die Lacher auf ihrer Seite. 
Bei den schwarzen Darstellern stechen Danny Glover als Haussklave Wilhelm und Isaach de Bankolé als stolzer und doppelzüngiger Timothy heraus. Danny Glover hatte anfänglich Bedenken, die Rolle des Haussklaven Wilhelm zu übernehmen, weil seiner Meinung nach der Film nur provokant Klischees bedient. Die Rolle hatte ursprünglich bereits abgelehnt, bevor er sich doch noch überreden lies. Seine Vorbehalte gegenüber der Geschichte konnte er aber laut eigenen Aussagen, jedoch noch nicht zur Gänze ablegen.

Ursprünglich hätte John C. Reilly (Magnolia/Chicago) die Rolle des Dr. Hector übernehmen sollen, die dann jedoch mit Zeljko Ivanek besetzt wurde. Gerüchten zufolge, soll Reilly das Set verlassen haben, weil von Trier für seinen Film einen Esel geschlachtet hatte. Diese Nachricht sorgte im Vorfeld für gröbere Troubles mit amerikanischen Tierschutzorganisationen und schlechte PR. Reilly selbst hat sich jedoch, wie auch fast alle anderen Beteiligten auch, nie öffentlich zu diesem Vorfall bzw. Gerücht geäußert. Von Trier selbst soll dann auf diese Szene, die laut schwedischem Recht legal gedreht wurde, weil ein Tierarzt die Tötung vornahm, verzichtet haben um nicht von der eigentlichen Geschichte abzulenken. Persönlich gefragt, finde ich so etwas natürlich ziemlich entbehrlich.

Woran es aber überhaupt nichts zu meckern gibt, ist die wirklich tolle und umfassende 2-Disc-Veröffentlichung aus dem Hause Legend. Die bietet auf der ersten Scheibe nicht nur den Film in sehr guter Bild- und Tonqualität in Original-, sowie synchronisierter Fassung, sondern auch noch deutsche und sogar englische (!!!) Untertitel und einen Audiokommentar von Regisseur Lars von Trier und Kameramann Anthony Dod Mantle.
Auf der zweiten Disc gibt es dann informative und interessante Specials nahezu ohne Ende. Glanzstück sicherlich das Making-Of namens „Road to Manderlay“ und Interviews mit Regisseur, Produzent und Hauptdarstellern des Films. Und mit weiteren Features über die Entstehung der visuellen Effekte, Trailer, TV-Spots, Eindrücke von Cannes etc. bleibt wirklich kein Wunsch und nahezu keine Frage offen. Und weil das alles noch nicht reicht, gibt es auch noch ein dickes Booklet mit Interviews, Biografen, Hintergrundinfos und einen schicken Schuber obendrauf. Im Gegensatz zur spartanischen VÖ von „Dogville“ aus dem Hause Concorde daher an dieser Stelle ein dickes Lob von meiner Seite.

Und so bleibt unterm Strich ein Film, der trotz soliden schauspielerischen Leistungen und guter Inszenierung aufgrund (bewusst eingesetzter?) fragwürdiger, polemischer Tendenzen nicht an die Intensität und Kraft des Meisterwerkes „Dogville“ heranreicht. Und egal, ob man das Gesehene jetzt auf die Situation der Vereinigten Staaten oder die Menschheit generell bezieht, für meine Verhältnisse bleiben insgesamt doch zu viele Fragezeichen zurück. „Manderlay“ ist auch ein Film, den ich vermutlich ohne mich näher mit den Hintergründen der Entstehung zu beschäftigen, vermutlich auch in den falschen Hals bekommen hätte. Die Aussage bzw. Intention des Regisseurs ist in der Fülle der stereotypischen Charaktere und Handlungsweisen, der bewussten Provokation, überspitzt-zynischen Kommentaren, sowie dem krampfhaft belehrenden Unterton auch nicht so leicht zu erkennen. Personen, die  mit der reduziert-theaterhaften Inszenierung des Vorgängers ihre Probleme hatten, werden sich mit „Manderlay“ wohl noch weniger anfreunden können. Auf „Wasington“, den abschließenden Teil der Trilogie, bin ich aber trotzdem – oder gerade deswegen - schon mehr als gespannt...

Beitrag geändert von jogiwan (30.August 2006 19:25:05)


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

Offline

 

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

#2 30.August 2006 18:47:57

chilidog
Administrator
Ort: Wolke 7
Registriert: 22.January 2006
Beiträge: 3368
Web-Seite

Re: manderlay

Uuuuiiihhh, Klasse Review!!!

Mal schauen, vielleicht schaffe ich es heute noch fertig zu machen - wenn nichts dazwischen kommt big_smile.


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen!" [Ingmar Bergman]

Offline

 

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

#3 30.August 2006 19:38:02

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

Re: manderlay

Danke! *puh* Hab ja so oft umformuliert, gelöscht, neu getippelt und ganz zufrieden bin ich immer noch nicht. Aber je länger ich dran rumfummle, desto schlimmer wird es... big_smile


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

Offline

 

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 369

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 470

#4 30.August 2006 19:46:30

chilidog
Administrator
Ort: Wolke 7
Registriert: 22.January 2006
Beiträge: 3368
Web-Seite

Re: manderlay

jogiwan schrieb:

Danke! *puh* Hab ja so oft umformuliert, gelöscht, neu getippelt und ganz zufrieden bin ich immer noch nicht. Aber je länger ich dran rumfummle, desto schlimmer wird es... big_smile

Japp, ist meistens so big_smile. Ist halt auch kein einfacher Film und über sowas schreibt es sich immer recht schwer. Bin fast fertig - geht also heute noch Online big_smile.


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen!" [Ingmar Bergman]

Offline

 

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

#5 30.August 2006 20:02:26

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

Re: manderlay

hehe - cool! Wenn sowas online geht, dann sieht das ja gleich besser aus big_smile Aber vielleicht magst ja unter dem ersten Bild noch den Namen "Bryce Dallas Howard" hinzufügen - dann hat jeder Hauptdarsteller seine eigene Bildunterschrift.


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

Offline

 

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 369

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 470

#6 30.August 2006 20:10:39

chilidog
Administrator
Ort: Wolke 7
Registriert: 22.January 2006
Beiträge: 3368
Web-Seite

Re: manderlay

jogiwan schrieb:

hehe - cool! Wenn sowas online geht, dann sieht das ja gleich besser aus big_smile Aber vielleicht magst ja unter dem ersten Bild noch den Namen "Bryce Dallas Howard" hinzufügen - dann hat jeder Hauptdarsteller seine eigene Bildunterschrift.

Jupp, hast eigentlich recht. Das mit der Bildunterschrift hab ich gefixt big_smile.


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen!" [Ingmar Bergman]

Offline

 

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 412

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 413

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 397

Deprecated: preg_replace(): The /e modifier is deprecated, use preg_replace_callback instead in /www/htdocs/w0065d07/punbb/include/parser.php on line 470

#7 30.August 2006 20:20:00

chilidog
Administrator
Ort: Wolke 7
Registriert: 22.January 2006
Beiträge: 3368
Web-Seite

Re: manderlay

Sodele, mail an LEGEND ist raus und dieses mal habe ich zum ersten mal etwas Werbung für die beiden Trier´schen Reviews im cinefacts Forum gemacht big_smile big_smile big_smile.


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen!" [Ingmar Bergman]

Offline

 

Brett Fußzeile

Powered by PunBB 1.2.10
© Copyright 2002–2005 Rickard Andersson