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project: equinoX Forum / die Blutorgie der Satanstöchter

project: equinoX Forum

project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet

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#1 18.April 2006 10:49:20

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
Registriert: 23.January 2006
Beiträge: 2256

die Blutorgie der Satanstöchter

Mara (Lila Zaborin), die Königin der schwarzen Hexen hält ihn ihrem Haus mit ihren vorwiegend weiblichen Anhängern eine mysteriöse Zeremonie ab. Leichtbekleidet tanzen diese in bester Step-Arobic-Manier zu sphärischer Musik um einen ebenfalls spärlich-bekleideten Herrn. Da dieser jedoch am Boden festgebunden ist, kann der sich nicht so recht an den gelungenen Tanzdarbietungen erfreuen. Oberhexe Mara im drastischen Rituals-Make-Up ruft in bester Hexen-Manier eine ihrer 72 dämonischen Intelligenzen an. Wie in Trance wird mit Kerzen um das Opfer getanzt, wenig später die Kerzen durch Sperre ersetzt. Am Höhepunkt der grausamen Rituals befiehlt Maras Assistenz Taruke (William Bagdad), das Opfer zu töten und die Mädels stechen wie von Sinnen auf das wehrlose Opfer ein.

Doch teuflische Rituale sind nur eines der Aufgabengebiete unserer geschätzten Mara. Diese hat sich ganz nebenbei auch noch weiteren spirituellen Dienstleistungen verschrieben. Personen in vergangene Lebensformen zurückzuführen um ihnen einen gehörigen Schreck zu verpassen ist genauso beliebt wie das Töten von Personen über größere Distanzen. Natürlich ohne Zeugen oder Beweise mit Hilfe ihrer schwarzen Magie. Klar das sich Mara gerade durch die letztere Gabe vor allem in politischen Kreisen einen guten Namen gemacht hat. Und so finden sich auch bald dubiose Besucher ein. Und zwar Mark und Rodanus die von Mara gerne einen Auftrag erledigt hätten. Gilbert Duplaix, der Botschafter der Vereinten Nationen von Ridiskia soll ohne Spuren entsorgt werden. Dafür wären die 2 Besucher sogar bereit ordentlich Kohle springen zu lassen. In Hinblick auf ihre Fixkosten ist Mara auch bereit den Auftrag anzunehmen. Doch unsere beiden Besucher sind skeptisch wollen vorher noch eine kleine Demonstration der dämonischen Zauberkünste. Mara ist aufgebracht, willigt aber ein und lässt spektakulärer weise ein Weinglas (offscreen) explodieren. Das blutgetränkte Taschentuch des skeptischen Rodanus wird aber eingesteckt - sicher ist sicher!

Währenddessen gerät die junge Studentin Lorraine (Leslie McRae) und ihr Freund Mark (Tom Pace) in den Bann des Zauberzirkels. Lorraine möchte sich gerne in eine frühere Existenz zurückversetzen lassen und die gute Mara hilft ihr dabei.  Doch Mark mag an diese Dinge nicht so recht glauben und daher bittet ihn Lorraine, sie mit auf eine von Maras Seancen, die am nächsten Tage stattfinden soll, zu begleiten. Gesagt, getan und die beiden finden sich im spärlich-beleuchteten Haus von Mara ein. Diese richtet auch gleich ein paar einführende Worte an die Audienz. Sie wird einerseits Kontakt zu ihren indianischen Geist Dokubana, als auch zu ihrer verstorbenen Tante Jessica aufnehmen. Ersterer hat zwar relativ schlechte Sprachkenntnisse ist Spezialist in Sachen Unglücksvorhersage, während Jessica anscheinend etwas gegen intensivmedizinische Maßnahmen hat. Nach einer kurzen Geisterscheinung ist die Seance jedoch beendet. Mark ist trotz der durchaus eindrucksvollen Darbietung skeptisch und bittet seinen Professor, Dr Helsford (Victor Izay) um Rat. Der ist nicht nur Theologe, sondern auch noch Experte in Sachen weißer, sowie schwarzer Magie. Helsford entpuppt sich jedoch als Spielverderber und rät den jungen Leuten, Abstand von dem Hexenzirkel zu halten.

Wenig später auf einer UN-Cocktailparty: Botschafter Duplaix flirtet gerade mit ein paar Damen, als er nach dem Genuss eines Drinks zusammenbricht und noch auf der Fahrt ins Hospital verstirbt. Mara hat ihr teuflisches Werk vollbracht. Doch die beiden Auftraggeber haben Bedenken, dass Mara und ihr Assistent etwas ausplaudern können. Kurzerhand wird beschlossen Mara und die Belegschaft aus dem Weg zu räumen. Doch Mara weiß bereits vorher was ihr blüht und sieht dem ganzen relativ gelassen entgegen. Immerhin ist sie mit den schwarzen Möchten ein teuflisches Bündnis eingegangen und lässt sich mittels irdischer Gewalt nicht so leicht ins Jenseits befördern. Der Mordversuch schlägt fehl und wird zum Bumerang für die Beteiligten, die nun ihrerseits mittels Voodoopüppchen leider wenig spektakulär ins Jenseits befördert werden. Dumm gelaufen sozusagen!

Als Dr Helsford am nächsten Tag in der Zeitung über den mysteriösen Todesfall in der Zeitung liest, ist er beunruhigt. So hat die Autopsie ergeben, dass Botschafter Duplaix an seinem trockenen Martini ertrunken ist. Eindeutig Hexerei! Dr Helsford  weiß auch allerlei weitere Dinge über Hexerei im Lauf der Geschichte zu berichten. Lorraine und Mark sind interessiert und bitten ihn auf eine weitere geplante Seance von Mara mit zu kommen. Als Lorraine ihm ein Medaillon zeigt, welches sie von der Oberhexe bekommen hat, ahnt dieser bereits, in welche teuflischen Kreise sich seine Studenten verirrt haben und verständigt drei weitere Kapazitäten auf diesem Gebiet. Und während in Maras Haus die Vorbereitungen für ein weiteres Blutopfer getroffen werden, versucht Dr. Helsford mit seinen Kollegen das Schlimmste zu verhindern. Zu viert nehmen sie den beinahe aussichtslosen Kampf mit der Hexe auf. Doch kann die grauenvolle Blutorgie der Satanstöchter überhaupt noch verhindert werden?

1972 drehte Ted V. Mikels neben seinem Klassiker "die Leichenmühle" einen weiteren Film, der seinen Ruf als absoluten Trash-Filmer mehr als rechtfertigte. "Blood orgy of the she-devils" a.k.a. "die Blutorgie der Satanstöchter" steht dem erstgenannten Film ja um nichts nach. Konfuse Story, weitgehend schlechte Schauspieler und wie immer ein ziemlich niedriges Budget, dass den Regisseur zu einigen unkonventionellen und lustigen Ideen nötigte. Trotzdem macht "die Blutorgie der Satanstöchter" - wie bei Mikels Werken üblich - richtig Spaß. Das liegt größtenteils an der dümmlichen Geschichte, die rücksichtslos so ziemlich alles verwurstet, was nur annähernd mit schwarzer Magie, Hexerei, Reinkarnation und Exorzismus zu tun haben könnte. Ted V. Mikels hat für sein Drehbuch zwei Jahre Forschung in spirituellen Dingen betrieben und dafür selbst auch an zahlreichen Seancen teilgenommen. Danach hat er sich für eine Woche eingesperrt und die Geschichte geschrieben, die dann auch 1 zu 1 umgesetzt wurde. Vielleicht hätte er es ja eher umgekehrt machen sollen, aber auch egal. Die Dialoge, die aus der Feder von Herrn Mikel stammen sind ja ziemlich grandios. Absolutes Highlight ist natürlich die Seance, in der Mara von einem indianischen Geist Besitz ergriffen wird. Was die in der englischen Originalversion von sich gibt, ist schon der wahre Brüller.

Wie auch schon in "die Leichenmühle" wurde aus Kostengründen auf großartige Settings und gelungene Effekte weitgehend verzichtet. Bis auf die Beginn- und Schluss-Szenen, die in den Hollywood-Studios am Santa Monica Blvd. gedreht wurden, wurde größtenteils auf private Locations zurückgegriffen. Maras mysteriöses Heim war gleichzeitig das kleine 26-Zimmer-Schlösschen von Regisseur Mikels, welches er auch 14 Jahre bewohnt hat und worauf er laut Audiokommentar auch sichtlich stolz ist. Weiters wurde im Garten des luxuriösen Anwesens von Produzenten-Legende Cecille B. Demille gedreht, sowie in den Wohnungen von Freunden und im Büro von weiteren Finanzgebern, die dann auch gleich für einen Auftritt als Partygäste verpflichtet wurden. Trotzdem ist das Endergebnis durchaus passabel geworden und auf gröbere Patzer wie die berüchtigte Keller-Firmenzentrale von "die Leichenmühle" wurde dankenswerterweise verzichtet. Die Szenen die im Studio sind auch sehr ordentlich ausgefallen. Vermutlich deswegen, weil Mr. Mikels auf einen Kamerakran zurückgreifen konnte und daher interessante Momente mit der Kamera einfangen konnte. Ein Luxus, der ihm leider nicht für jeden seiner Filme zur Verfügung stand.

Auch bei den Darstellern ist wieder einmal die ganze Bandbreite künstlerischen Könnens vertreten. Grandios ist eindeutig Lila Zaborin als Oberhexe Mara, die sich mit drastischen Make-Up und noch drastischeren Blicken und Worten ordentliche Präsenz verschafft. Der guten Dame möchte man wohl nicht im Dunkeln begegnen. Schade, dass Frau Zaborin keine weiteren Filme mehr gedreht hat. Die ist wirklich ziemlich gut. Auch die Satanstöchter , insbesondere Schönheitskönigin Lorraine mit ihren knappen Outfits sind allesamt ziemlich knusprig anzusehen. Vor allem die knappen Outfits (wurden übrigens von einer Bademoden-Firma zur Verfügung gestellt) bei den beiden Blutorgien dürften das männliche Publikum zu begeistern wissen. Die Tanzdarbietungen dann hingegen eher weniger. Die rauben nämlich den beiden Szenen ordentlich an Seriosität und sorgen für enorme Heiterkeit.
Am anderen Ende der Skala ist dann William Bagdad vertreten, der als Maras Assistent dem geneigten Publikum dann zeigt, wie man es eigentlich nicht machen sollte. Sein erster Abgang ist so ziemlich das Mieseste, dass jemals auf Zelluloid gebannt wurde und auch seine wenigen Textzeilen ("kill - kill") sind nicht sonderlich überzeugend. Warum der gute Herr außerdem die ganze Zeit mit einer Waschbärmütze samt Hörner durchs Geschehen taumelt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Die weiteren männlichen Darsteller sind auch ok und machen ihre Sache gut, auch wenn Mark für einen Studenten doch etwas zu alt erscheint. Auch Mulitalent Mikels (Produzent, Regisseur, Drehbuch) hat es sich nicht nehmen lassen, auch noch einen kleinen Auftritt als Hexenjäger hinzulegen.

Besonderes Augenmerk sollte aber auch eindeutig auf den Soundtrack gelenkt werden. Ted V Mikels hat bei der Musik zum Film erstmalig auf synthetische Klänge zurückgegriffen. Carl Zittrer hat mittels Synthesizer einen unglaublich nervigen Soundtrack aus dem Ärmel geschüttelt, der auch ohne weiteres als Hörtest beim örtlichen HNO-Arzt durchgehen würde. Die experimentellen Klänge in Verbindung mit außergewöhnlichen, visuellen Effekten, die zu Beginn und am Ende des Films verwendet, sind schon eine Klasse für sich. Die ebenfalls mehrfach zum Einsatz kommenden Bongo-Klänge wurden allerdings nicht künstlich generiert, sondern von Herrn Mikels persönlich eingespielt.

Wie könnte es aber anders sein, haben wir auch dieses Werk CMV Laservision zu verdanken, die dieses üble und sympathische Machwerk als Nummer 4 der Trash-Collection veröffentlich haben. Der Film kommt in der Original-Version sowie einer deutschen Synchronisation, die teils für zusätzliches Gelächter sorgt. Die Bildqualität ist aufgrund des Alters und der billigen Produktionsweise natürlich nur Mittelmass. Teilweise sind die Szenen schon sehr dunkel geraten, dass man mitunter recht wenig erkennen kann. Als Bonus gibt es noch einen Audiokommentar vom Regisseur, Bildergalerien, sowie Trailers zu anderen Werken von Herrn Mikels, sowie ein Making-Of zu dem Sequel namens "Cauldron - Baptism of blood"). Der Audiokommentar ist zwar nicht sonderlich informativ, aber ein gut gelaunter Mikels erzählt so einige lustige Anekdoten zu den Schauspielern und dem Dreh ("no animals get harmed during making this movie - just humans...")

Auch wenn der Film nur eine Laufzeit von knapp 76 Minuten hat, so hat er doch einige Längen aufzuweisen. Der Trashfan kann darüber natürlich ohne weiteres hinwegsehen, normale Mainstream-Gucker könnten sich mitunter aber doch etwas langweilen. Trotzdem macht der Film vor allem aufgrund der formidable-überzogenen Leistungen der Hauptdarstellerin, den billigen Effekten und den hübschen Mädels mit auftoupierten Haaren in ihren knappen 70er-Jahre-Outfits schon tierischen Spaß. Über die Story sollte man natürlich nicht zuviel nachdenken. Die ist nämlich genauso fragwürdig wie die Altersfreigabe bzw. Indizierung. Von mir gibt es natürlich eine klare Empfehlung. Am besten gleich mit den richtigen Leuten, im Retro-Outfit und Cola-Rum im Doppelpack mit „die Leichenmühle“ anschauen – dann ist auch die Partystimmung garantiert!

Beitrag geändert von jogiwan (18.April 2006 19:45:06)


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

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#2 18.April 2006 19:49:51

chilidog
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Re: die Blutorgie der Satanstöchter

Ok, Pics sind da big_smile.


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