project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Sicherlich eher VHS-Qualität, aber dennoch eine wunderbare Möglichkeit bei knapp 20 Euro (Versand miteingerechnet) bei Ebay einige wenige Perlen und viele, viele mal weniger mal mehr spaßige Granaten zu entdecken:
chilling Classics (50 Movie Pack) - ist glaube ich relativ neu herausgekommen
Death Rage -1978 Yul Brynner
Panic -1976 David Warbeck
Memorial Valley Massacre -1988 Cameron Mitchell
Messiah of Evil -1973 Michael Greer
Medusa -1973 George Hamilton
The Blancheville Monster -1963 Gerard Tichy
Deadtime Stories -1987 Scott Valentine
Cathy's Curse -1977 Alan Scarfe
Scream Bloody Murder -1973 Fred Holbert
The Alpha Incident -1978 Ralph Meeker
The Bell from Hell -1973 Viveca Lindfors
The Demons of Ludlow -1983 Paul Von Hausen
Metamorphosis -1990 Gene LeBrock
The Cold - Carol Perry
Naked Massacre -1976 Mathieu Carriere
Hands of a Stranger -1962 Paul Lukather
Haunts -1977 May Britt
Gothic -1986 Julian Sands
Christmas Evil -1980 Brandon Maggart
Man in the Attic -1953 Jack Palance
Driller Killer -1979 Abel Ferrara
The Demon -1979 Cameron Mitchell
Horror Express -1973 Christopher Lee
Crypt of the Living Dead -1973 Andrew Prine
The Snake People -1971 Boris Karloff
Track of the Moon Beast -1976 Chase Cordell
Sisters of Death -1977 Arthur Franz
The Ghost -1963 Barbara Steele
War of the Robots -1978 Antonio Sabato
Jesse James Meets Frankenstein's Daughter -1966 John Lupton
Oasis of The Zombies -1983 Manuel Gelin
Dr. Tarr's Torture Dungeon -1972 Claudio Brook
The Witch's Mountain -1972 Patty Shepard
The Bloody Brood -1959 Peter Falk
Deep Red -1975 David Hennings
House of the Dead -1978John Ericson
Revenge of Doctor X -1970 James Craig-written by Edward D. Wood Jr.
Slashed Dreams -1975 Peter Hooten
Bad Taste-1987 Peter Jackson
A Bucket of Blood -1959 Dick Miller
Virus -1980 Glenn Ford
Horrors of Spider Island -1960 Harald Maresch
The Milpitas Monster -1975 Douglas Hagdohl
The Legend Of Big Foot -1979 Stafford Morgan
Funereal Home -1980 Kate Hawtrey
The Devil's Hand -1962 Robert Alda
Lady Frankenstein -1971 Joseph Cotten
I Bury the Living -1958 Richard Boone
Silent Night, Bloody Night -1974 Patrick O'Neal
Drive-In Massacre -1976 Jake Barnes
oder die Suspense Classics:
A Dangerous Summer-1981- Tom Skerritt
A Killing Affair-1986- Peter Weller
A Tattered Web-1971- Lloyd Bridges
Bail Out-1994- David Hasselhoff
Beyond Justice-1992- Rutger Hauer
Black Raven-1943- George Zucco
Born to Win-1971- Robert De Niro
The Boxer-1971- Robert Blake
The Cape Town Affair-1967- James Brolin
Cat O' Nine Tails-1971- Karl Malden
Code Name Zebra-1984- James Mitchum
Cold Blood-1975- Rutger Hauer
The Cold Room-1984- George Segal
Corrupt-1983- Harvey Keitel
Crime Boss-1972- Telly Savalas
Cross Mission-1988- Richard Randall
Cry of the Innocent-1980- Rod Taylor
Death Collector-1976- Joe Pesci
Death in the Shadows-1985- Maayke Bouten
Dominique-1978- Cliff Robertson
Door to Door Maniac-1961- Johnny Cash
Escape From Sobibor-1987- Rutger Hauer
The Forest-1983- Dean Russell
Hollywood Man-1976- William Smith
Julie Darling-1982- Anthony Franciosa
Kill Cruise-1990- Jurgen Prochnow
Lady Gangster-1942- Faye Emerson
The Lucifer Complex-1978- Robert Vaughn
The Manipulator-1971- Mickey Rooney
Master Touch-1972- Kirk Douglas
Midnight Cop-1988- Armin Mueller-Stah
Millions-1991- Billy Zane
Mitchel-1975- Martin Balsam
Murder Once Removed-1971- John Forsythe
Mysteries-1978- Rutger Hauer
Night of the Sharks-1987- Treat Williams
The Night They Took Miss Beautiful-1977- Chuck Connors
Paco-1976- Jose Ferrer
Paper Man-1971- Dean Stockwell
Power, Passion and Murder-1987- Michele Pfeiffer
Rogue's Gallery-1944- Frank Jenks
Seducers-1977- Sondra Locke
The Sell Out-1976- Richard Widmark
Seven Doors to Death-1944- Chick Chandler
The Squeeze-1978- Lee Van Cleef
The Stoolie-1972- Jackie Mason
The Swap-1969- Robert De Niro
Target of an Assassin-1976- Anthony Quinn
The Sphinx-1933- Lionel Atwill
The Woman Hunter-1972- Barbara Eden
und viele viele mehr wie Horror Classics, SciFi Classics, Dark Crimes collection
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Zu den chilling classics:
Habe mal bei Trebbin nachgeschaut, da lässt sich doch einiges Bemerkenswertes finden. Neben den bekannten Klassikern (Gothic, Deep Red, Driller Killer etc.) scheinen sich doch einige weniger bekannte Perlen (Crypt of the living dead, I bury the living, Messiah of Evil) verirrt zu haben. Und selbst viele der Verrisse klangen äußerst spannend. Also ich freu mich
Ansonsten sind lauter kleine Splatterfilme und Sickies aus den 70er jahren vertreten, für die man vielleicht nicht wirklich Geld ausgeben möchte, die es aber wohl lohnt sich mal anzusehen. Thematisch ist zwischen klassischen Vampirfilmen, Voodoo-Kram bis hin zu kranken Psychostudien, Slashern und Maniac on the loose-Streifen so ziemlich alles dabei. Auch scheint sich zumindest nach Trebbin der Zahl der tatsächlichen Granaten äußerst gering auszunehmen.
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Also viele davon sagen mir natürlich gar nix. "Gothic" hatte ich mir letztens mal für wenig Geld die deutsche DVD gekauft - ganz netter Film.
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Das schöne daran ist das stundenlange drin rum wühlen
Naked Massacre soll zwischen Sickie, Horror Thriller und Arthousekino unschlüssig hin- und her pendeln, dazu noch Carriere als Psychopath
I bury the living oder Messiah of evil sollen vergessene kleine Meisterwerke sein!
Dr. Tarr's Torture Dungeon entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Mansion of Madness von Moctezuma, der den bizarren aber gelungenen Alucarda in den 70ern verbockt hat.
In The milpitas monster erwacht ein Müllberg zu ungeahntem Leben
Dazwischen gibt es natürlich auch richtig schlechtes wie The Demons of Ludlow! Aber auch das trägt zum vergnüglichen Spaß bei!
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Tja alle reden von Horror (privat oder im Film ob dat Hybris schon um sich schlägt in den Nachrichten war jedenfalls noch nischt ) also mache ich das doch glatt auch.
Ich habe mich schon fleißig durch die chilling classics gewühlt und zugegebenermaßen beim Wühlen auch schon mal aufgegeben.
The Milipitias monster
hat tatsächlich einen zum Leben erweckten Müllberg, dessen Kopf noch absurder als der von Mothra aussieht (eher Mothra mit ner Gasmaske). Als Umhang gab es irgendeinen durchsichtigen Regenmantel mit Geglitzer was die Ähnlichkeit zu dem japanischen Monsterviech noch erhöhte. Herrlich schlecht animiert ist das ganze auch. Der Film mag Trashfans glücklich machen, aber abseits eines Sonntagvormittags ist er eigentlich kaum zu ertragen. Filmisch vielleicht nicht ganz so statisch wie Lewis Blood feast, aber schon ziemlich nah dran.
Messiah of evil
ist eine schöne vergessene Horrorperle aus den 70ern, die irgendwo zwischen Night of the living dead und Carnival of souls liegt und dabei an einigen Stellen wirklich unheimlich ist. Das artifizielle Setting ist absolut phantastisch und wird auch wunderbar vom Regisseur genutzt. Eine junge Frau begibt sich in eine kleine Küstenstadt zu dem Haus ihres verschwundenen Vaters, der dort als Maler arbeitete (und sein Haus in eine großartige surrealistische PopArt-Welt umgewandelt hat). Auf den Küstenbewohnern liegt ein Fluch der bei ihnen Lust auf Menschenfleisch weckt. Blutgemansche gibt es keins, aber dafür viel Atmosphäre, Stilwillen und einige toll gefilmte Suspense-Elemente. Auf jeden Fall einen Blick wert.
Naked Massacre
ist ein fast unerträglich grausamer Sickie, indem Mathieu Carriere als ehemaliger Vietnam-Soldat ein Schwesternwohnheim heimsucht und deren Insassen quält und tötet. Das ganze geschieht vor dem Hintergrund des Nordirland-Konflikts. Als Allegorie, welche die kriegerische Gewalt in Beziehung zu den Folterungen Carrieres setzt, mag der Film versagen, aber mit seiner schmutzigen, naturalistischen Machart und seinem grenzenlosen Nihilismus ist er ein durchaus kraftvoller Film. Ein Paradebeispiel für ein ambitioniertes gleichzeitig exploitatives 70erjahre Kino. Die Gewalt hier ist dabei unangenehmer und unerträglicher als in den ganzen Vertretern des modernen "Terrorkinos". Vielleicht kein wirklich guter Film, aber doch eine echte Entdeckung. Zudem ist Carriere als Psychopath wie zu erwarten Gold wert.
I bury the living
ist sicherlich der beste bisher in dieser Box gesichtete Film. Ein kleiner Klassiker über den Leiter eines Friedhofs, der glaubt den Tod von mehreren Menschen herbeizuführen, indem er ihnen eine Grabstätte auf seinem Friedhof zuweist. Schöne Schwarz-Weißfotografie, einige superbe Montagesequenzen und eine gewisse Nähe zum Film Noir zeichnen den hervorragenden Film aus.
Horrors of Spider Island
ist ein herrlich überdrehter Quatsch über deutsche Mädels in Bikinis die auf einer Insel stranden. Da lebt eine hundegroße Plastikspinne, die den Begleiter erstmal in ein Ungeheuer umwandelt. Das spielt aber im gesamten Film vielleicht zehn Minuten lang eine gwisse Rolle, der Rest besteht daraus wie die jungen Damen duschen, sich auf der Insel häuslich niederlassen und sich um die paar Männer die da plötzlich auftauchen balgen. Total dusslig natürlich, aber der macht wirklich Spaß!
Panic mit David Warbeck und Track of the Moon Beast
erwiesen sich als so schlecht, dass ich nach ner halben Stunde aufgegeben habe.
Scream Bloody Murder
ist ein in den Kritiken etwas zu schlecht wegkommender Vertreter des 70erJahre Terrorkinos. Ein sexuell gestörter junger Mann schlachtet sich hier herrlich wild erst durch seine Familie, um dann fröhlich mordend weiterzuziehen. Er entwickelt eine Obsession für eine Prostituierte, die er schließlich in einem Haus gefangenhält, deren Bewohner er vorher entsorgt hat. Die schwarze Hausdienerin (!!!!) wird so gnadenlos mit einem Beil niedergeprügelt, dass die Wände wackeln.
Ne, dass ist hier weder Texas-würdig noch kann er Wylers tollem The Collector irgendwas anderes als fiese Gemeinheiten entgegensetzen Dennoch: Keine Perle, aber eine schöne und auch nicht zu missende Ergänzung für Liebhaber des angesprochenen Subgenres.
Drive in Massacre
hat zwar ein paar schlechte Splatterszenen, dafür aber wenig Variation in punkto Schauplatz und Kameraeinstellungen. Nichts verrät hier die Handschrift irgendeines Regisseurs. Wer sich aber mehr als ich für Slasherfilme begeistern kann, dem mag das ganze sicherlich größeren Spaß machen als mir.
Beitrag geändert von CVeidt (03.May 2006 03:43:48)
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Ich mag die Box ja auch haben, denke ich...
Habe mal DVD Pacific nachgeschaut, da komme ich inkl. Versand auf knapp über 20 Euro. Ist ja gar nicht so schlecht... Vielleicht nächsten Monat. Heute gibt es erst mal Die Stunde der grausamen Leichen *freu*
Mein Paket von DVD Pacific mit dem Miraglia-Killer Queen-Boxset ist übrigens immer noch nicht da
Beitrag geändert von Hybris (28.April 2006 13:37:09)
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Hybris schrieb:
Ich mag die Box ja auch haben, denke ich...
Habe mal DVD Pacific nachgeschaut, da komme ich inkl. Versand auf knapp über 20 Euro. Ist ja gar nicht so schlecht... Vielleicht nächsten Monat. Heute gibt es erst mal Die Stunde der grausamen Leichen *freu*
Mein Paket von DVD Pacific mit dem Miraglia-Killer Queen-Boxset ist übrigens immer noch nicht da
Ja lass mal gut sein.
High Tension von cd wow habe ich überhaupt nicht bekommen. Da der Artikel mittlerweile ausverkauft ist, bekomme ich zumindest das Geld wieder!
Über ebay letztens eine DVD bestellt, die mich nie erreicht hat.
Auf Pakete warten, macht wahrlich nicht wirklich Spaß
Schreib mal was zu dem spanischen Film! Es würde mich interessieren wie der Film eigentlich ist und ob er die Zeit überstanden hat.
Viel Geld geb ich dafür jedenfalls nicht mehr aus. Vor zehn Jahren vielleicht aber jetzt nicht mehr!
Zur Box: Die Qualität der Filme ist wirklich abenteuerlich. Gothic ist verpixelt. Und so wie Deep Red hier aussieht (Vollbild, verzerrt) ist nicht mehr viel vom Meisterwerk übriggeblieben (obwohl er glaube ich komplett ist, aber die Anchor Bay hat sowieso jeder im Schrank zu stehen). Ganz so schlimm hat es aber nicht alle getroffen und zu manchem Film passt die abenteuerliche Qualität ganz gut. Aber du bist ja VHS-gestählt.
Insgesamt ist das aber ein Riesenspaß!!!
Beitrag geändert von CVeidt (28.April 2006 13:59:35)
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CVeidt schrieb:
High Tension von cd wow habe ich überhaupt nicht bekommen. Da der Artikel mittlerweile ausverkauft ist, bekomme ich zumindest das Geld wieder!
Über ebay letztens eine DVD bestellt, die mich nie erreicht hat.
Auf Pakete warten, macht wahrlich nicht wirklich Spaß
Da sagst Du was. Ich warte schon 23 Tage auf Mario Bavas DANGER: DIABOLIK. Zu allem Überfluss erfährt man dann in kleiner Runde nach dem letzten Buio-Omega Besuch von einem Mitarbeiter eines namhaften deutschen DVD-Labels, dass es um ein deutsches Release gar net schlecht steht. *grrrrrrrr*
*edit*
Übrigens haben wir einen neuen Briefträger, der alle Filmzeitschriften, DVDs etc. mit aller Gewalt in meinen kleinen Briefkasten pröfft. Das Resultat sieht dann schonmal leicht geknickt aus.
Da könnt man zum Hybris werden!
Beitrag geändert von flacmurry (28.April 2006 14:20:27)
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Ja dann mach ich mal weiter mit den zwei Filmen die ich noch gesichtet aber oben vergessen habe.
Deadtime Stories
ist eine 80erJahre Horror-Anthologie, die Märchenmotive von Rotkäppchen bis hin zu Goldie (die mit den Bären) verwurstet. Auf deutsch hieß das Werk "Die Zunge des Todes" - warum auch immer. Mit viel Sex, Gewalt und "schwarzem Humor" angereichert bleibt alles auf erwartet niedrigem Niveau. Kaum einer der Gags zündet, weil alles so dumpf und plump daherkommt, wie in den schlechtesten Teilen der Freitag der 13.-Reihe. Für den bierseligen Gorehound vielleicht gerade noch blutig genug, um nicht abzuschalten, hilft hier einem auch nicht die Erinnerung an alte Kindertage. Ansonsten waren die Jugendliche in den 80ern schon genauso körperbewusst wie ihre Nachkommen aus den 90ern, nur das die Frisuren noch absurder daherkommen - aber Vorsicht man bekommt keinen stylishen New Wave-Haarschnitt geboten, sondern billigsten Italo-Pop.
Tja wo wir bei Italien sind!
Death Rage
hieß im deutschen irgendwas mit Höllenhunde und ist definitiv ein Fall für den guten Hybris. Italo-Thriller ohne die giallotypischen artifiziellen Bildgewitter passen nicht ganz zu meinen Vorlieben, was ich von der großen Schönheitskönigin der 50er und 60er Yul Brynner beileibe nicht behaupten würde. Gott was haben mich diese wunderschönen Augen als Kind verfolgt! Ende der 70er war er zugegebenermaßen schon etwas angegammelt, aber er sah immer noch phantastisch im schwarzen Anzug aus. Viel sieht man davon leider nicht, weil die enthaltene Kopie so erbärmlich ist, dass jede zweitklassige dreimal überspielte Videoaufnahme die "Qualität" dieser DVD um Lichtjahre schlägt. Brynner war wohl irgendein Racheengel, aber da der Film auch nicht ganz meinen Geschmack traf, waren meine Bemühungen durch den schmutzig-milchigen Schleier so etwas wie eine Handlung ausfindig zu machen, etwas zu gering. Bei Italofans ist das Werk (zudem vom guten Margheriti) nicht mal unbeliebt! Die Musik weiß, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, sehr zu gefallen.
Als Information nicht ganz unbrauchbar, wäre zu sagen, dass Ferraras brilliantes Punk/New Wave-Opus Driller Killer hier qualitätsmäßig der niederländischen Videoveröffentlichung entspricht. Das ist kein Grund zum Jubeln, aber die Death Rage-Ernüchterung bleibt einem erspart. Wobei es bei diesem Film lohnt sich eine teure DVD-Veröffentlichung in den Schrank zu stellen. Bad Taste von Jackson hat halbwegs annehmbare VHS-Qualität, aber den wollen die wenigsten mit über 18 nochmal wiedersehen.
Beitrag geändert von CVeidt (28.April 2006 21:14:25)
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@chilidog
Könntest du vielleicht den Threadtitel in Chilling Classics ändern?
(Ich hätte es auch nicht unbedingt in das Allgemeine Filmforum stellen müssen)
So mit der Zeit würde ich mal ein paar kurze Sätze zu den jeweiligen Filmen schreiben, weil ich damals selbst vergeblich nach einem übersichtlichen Internetbeitrag zur Box gesucht habe (das was ich gefunden habe, hat mir nur marginal weitergeholfen)
Unter dem neuen Threadtitel ist das einfach passender!
Beitrag geändert von CVeidt (03.May 2006 03:40:58)
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CVeidt schrieb:
@chilidog
Könntest du vielleicht den Threadtitel in Chilling Classics ändern?
(Ich hätte es auch nicht unbedingt in das Allgemeine Filmforum stellen müssen)
So mit der Zeit würde ich mal ein paar kurze Sätze zu den jeweiligen Filmen schreiben, weil ich damals selbst vergeblich nach einem übersichtlichen Internetbeitrag zur Box gesucht habe (das was ich gefunden habe, hat mir nur marginal weitergeholfen)
Unter dem neuen Threadtitel ist das einfach passender!
Den Titel kann ich leider nicht ändern, ich könnte den Thread aber in ein andees Forum verschieben, musst nur sagen welches.
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Bell from hell
mixt gekonnt Thriller- und Horrormotive und verbindet dies trotz spanischer Herkunft mit der hochästhetisierten Filmsprache der gelungensten italienischen Giallos. Erzählt wird die Rachegeschichte eines jungen Mannes, dessen Familie ihn in die geschlossene Nervenheilanstalt gebracht hat. Dabei sind Opfer und Täter nicht so leicht zu identifizieren. Ein wundervoller düsterer Film mit erlesenen Bildkompositionen, der viel zu gut ist, um auf dieser Scheibe angemessen aufgehoben zu sein. Obwohl das Bild zu den besseren der Box gehört, wird es dem Film nicht gerecht! In dunklen Stellen hat man zudem äußerste Mühe genügend zu erkennen. Da der Film stark vom Bildaufbau lebt, ist das Fehlen von Bildinformationen links und rechts hier besonders störend. Der VHS-Ton ist viel zu dumpf und steht dem Verständnis des Films entgegen. Diesem Werk gebürt eine richtige DVD mit glasklarem Bild und Ton. Eine kleine glänzende Perle des Genres!
Memorial Valley Massacre
ist nun wahrlich nirgendwo besser aufgehoben als hier. Samantha Fox, C C Catch, Den Harrow & Foreigner treffen beim Campen in diesem 80erHeuler einen Urmenschen mit Plastikgebiss und einer gesprengten Tina Turner-Perücke, der einen nach dem anderen zu recht ins Jenseits befördert. Ganz Ganz große Kunst!!! So erbärmlich und schlecht ist wenig auf dieser Welt! Den Harrow zeigt seinen Luxuskörper was auch die einzige Rechtfertigung für seinen Auftritt liefert, gleiches gilt für Sabrina die den unästhetischsten Tanz im Regen liefert, den das Kino ähhh Videoband je gesehen hat. Abzüge gibt es natürlich dafür, dass die Tonspur uns kein „Boys, Boys, Boys“ liefert, obwohl der Score sich mit dem Niveau durchaus messen darf! Für Trashfans öffnet sich hier der Himmel.
Christmas evil
hat einen Weihnachtsmann als Mörder, was ihn schon mal als Vertreter eines bestimmten Subgenres ausweist. Allemal unterhaltsamer, ironischer und schauspielerisch überzeugender als „Dont open til christmas“ versucht sich der Film eher als Psychogramm denn als reiner Slasher. Bedingt gelingt dies auch, was auf Brandon Maggarts Kappe geht. Deprimierende Spielzeugfabriken, grausliche Weihnachtsfeiern und ein hübsch abgedrehter Schluss machen das Ganze durchaus sehenswert! Leider ist das Bild wahrhaft abenteuerlich und stellt die Geduld des Zuschauers auf die Probe!
Crypt of the living dead
ist aus unerfindlichen Gründen in der Box in S/W zu finden, obwohl er in Farbe gedreht wurde. Man muss allerdings sagen, dass der Film in S/W hervorragend funktioniert und es wahrscheinlicher ist, dass einiges von der Atmosphäre die das Werk transportiert in seiner ursprünglichen Form verloren geht. Der Anfang ist wirklich großartig. Die magische Insellandschaft wird phantastisch eingefangen, zudem sind die Bildkompositionen mit viel Gespür gewählt. Wäre da nicht der schöne aber rüde Prolog würde man sich fast wie in einem Arthaus-Film fühlen. Ob die waltende Farbe hier nicht eher kontraproduktiv wirkt? Viel Handlung gibt der Film nicht her. Ein junger Mann (trotz 70erFrisur und Schnauzer ist Andrew Prine verdammt sexy und das will was heißen) kommt auf eine Insel, öffnet einen Sarg und eine hübsche Vampirdame entsteigt, die hübsch ikonenhaft an russische Märchenfilme erinnert. Die Form des Films ist hier der Geschichte weit überlegen. Außer bei Trebbin habe ich seltsamerweise kaum eine gute Kritik zum Film gefunden, was mich gegenüber der Farbe noch misstrauischer werden lässt! Eigentlich wollte ich die DVD kaufen, habe es dann aber doch gelassen!
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House of the dead
ist eine Horror-Anthologie die 4 mal weniger mal mehr gelungene Episoden enthält! Der schauspielerische wie auch filmische Höhepunkt ist Episode 3 in dem zwei Meisterdetektive sich süffisant gegeneinander ausspielen. Ein paar Anleihen bei Poe gibt es auch, allerdings sollte man keine große Kunst erwarten. Wirklich bereut habe ich die Sichtung dennoch nicht! Nett und für den Genreliebhaber durchaus ein unspektakulärer Zeitvertreib!
Jesse James meets Frankensteins Daughter
Allein der Titel verleitet ja bereits zum andächtigen niederknien. Was für ein unglaublicher Film der versucht die Hammer-Ästhetik mit dem Westerngenre zusammenzubringen und das Ganze mit einem Schuß PopArt zu würzen!
Jesse James und sein verwundeter Kumpan finden Zuflucht in der abgelegenen Villa von Maria und Rudolph Frankenstein in Mexiko. Maria welche in der Fremde die Experimente ihres berühmten Vaters weiterführt, nutzt die Situation und pflanzt dem Verwundeten ein künstliches Gehirn ein.
Peter Gaschler schrieb über den Film:"Das haus von Maria Frankenstein paßt nicht ins Bild, man erkennt es sofort als schlechtes Matte Painting, und doch verweisen die Fehler dieses brillianten Films nur auf sein Thema: dass das Leben aus Dingen besteht, die sich nicht zusammensetzen lassen"
Blubbernde Gehirne in rötlich pinken Flüssigkeiten wechseln sich ab mit reitenden Indianern und schießenden Cowboys. Auch Schifferle entdeckte neben ein paar zufälligen Harmonien (vielleicht Marias Sehnsucht nach dem zurückhaltend, melancholischen Jesse) nur Widersprüche in diesem Spiel mit Genreversatzstücken. Aber gerade diese Widersprüche machen den Reiz des Films aus. Nada Onyx ist wunderbar als Maria Frankenstein. Ihr "Over-Acting" ist nie nur lächerlich, sondern transportiert in seiner überkanditelten Theatralik tatsächlich so etwas wie Größe. Nicht nur hier hebt sich der Film aus den Niederungen des Trash in die königlichen Höhen des Camp. Fast werden Erinnerungen an Rocky Horror wach, dem dieser Film zu einer anderen Zeit, unter anderen Voraussetzungen den Kult vielleicht streitig gemacht hätte.
Wie geschaffen scheint der Film für eine schwule Subkultur, deren schillerndste Vertreter in mexikanischen Kostümen oder im weißen Arztkittel gemeinsam rufen: "Rudolph the laboratory! "
Devo? Neil Tennant? Nein, Maria Frankenstein!
Beitrag geändert von CVeidt (14.May 2006 01:03:30)
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@chilidog
Vielleicht kannst du ja irgendwann mal (in ferner ferner Zukunft ) einen Eintrag für diese chilling classics machen in deiner DVD-datenbank und dann könnte man mein ganzes zeug hier mal geordnet (wie es sich für einen braven Deutschen gehört ) zusammenstellen und dem ganzen zu mehr Übersicht verhelfen. Außerdem hätte ich dann das Gefühl (auch ohne langes Review) mal wieder was zu deiner Seite beigetragen zu haben
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CVeidt schrieb:
@chilidog
Vielleicht kannst du ja irgendwann mal (in ferner ferner Zukunft ) einen Eintrag für diese chilling classics machen in deiner DVD-datenbank und dann könnte man mein ganzes zeug hier mal geordnet (wie es sich für einen braven Deutschen gehört ) zusammenstellen und dem ganzen zu mehr Übersicht verhelfen. Außerdem hätte ich dann das Gefühl (auch ohne langes Review) mal wieder was zu deiner Seite beigetragen zu haben
In die DVD-Datenbank weniger, aber jogiwan hatte ja letztens mal vorgeschlagen bezüglich solcher Kurz-Reviews - da denke ich mir mal was auch, wie man die sammeln und schön übersichtlich gestalten kann.
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Dr. Tarr’s Torture Dungeon
Regisseur Moctezuma entstammt dem Umfeld Jodorowskys mit dem er zusammen an der Umsetzung des an Artaud orientierten Paniktheaters gearbeitet hat. Wie schon Jodorowskys filmisches Werk bleibt auch Moctezumas Kinodebut diesen Ursprüngen verhaftet. Darüber hinaus wird „Dr. Tarr’s Torture of Dungeon“ von „El Topo“-Kameramann Rafael Corkidi veredelt und einige Gesichter aus Jodorowskys berühmten Mitternachtsklassiker lassen sich hier ebenfalls wiederentdecken.
Die Geschichte des Films beruht auf Edgar Allan Poe und führt uns in das Reich von Dr. Maillard, in dem der Wahnsinn regiert. Doch Maillard entpuppt sich als der Verbrecher Raúl Fragonard der als Rebell in die Irrenanstalt des angesehenen Doktors eindrang und eine Revolte unter den Insassen entfachte. Jetzt herrschen die Verrückten mit ihrem neuen Messiahs an der Spitze in einer Welt in der sich alles mit höchster Verachtung gegen die Normalität richtet. Dementsprechend überdreht präsentiert sich auch die Schauspielerriege. Moctezuma entfacht einen wunderbaren Bilderrausch in der die Kamera von Corkidi über phantastische Sets und Kostüme regiert. Magie, Okkultismus stehen neben überdrehtem Slapstick und artifiziellem Bildaufbau. Genregrenzen existieren hier nicht. Höhepunkt ist die sich an Einfallsreichtum überschlagende Führung des Journalisten Gaston durch das Reich Fragonards. Kenneth Anger trifft auf Fellini und Tinto Brass. Sicherlich mag Moctezuma nicht an die Prägnanz der Visionen eines Jodorowsky oder Arrabal heranreichen. Dazu bleibt zu vieles Stückwerk und es fehlt hin und wieder an dramaturgischen Geschick! Aber die anarchische Kraft, das wunderbare Verschmelzen von Slapstick und psychedelischen Bilderräuschen lassen hier ein Beinahe-Meisterwerk entstehen. Ein wundervoller Film, der an dieser Stelle dringend empfohlen sei!
Funeral home
ist ein durchaus passabler Psycho-Abklatsch, der uns eine hübsch schizophrene Großmutter bietet, die der etwas blassen Inszenierung Pfiff verleiht. Ihre Enkelin kommt zu Besuch in das zum Hotel umfunktionierte ehemalige Bestattungsinstitut und schaut dabei etwas zu oft im Keller vorbei. Großmütterchen sticht da mit allerhand Utensilien zu, aber ein reiner tumber Slasher bleibt dem geneigten Publikum erspart. Ganz nett.
Haunts
versucht sich nicht an Psycho sondern an Polanskis Repulsion. Vergleiche zum Vorbild wären hier genauso unfair wie bei Funeral Home. Hier sind natürlich keine Genies vor und hinter der Kamera tätig. Aber bizarres und gelungenes lässt sich auch hier entdecken. Die junge Dame mit Männerproblemen wird in Haunts dargestellt von May Britt, deren Lieblingsbeschäftigung das Melken ihrer Hausziege ist. Dabei hat sie schlüpfrige Flashbacks an sie unsittlich berührende Männer. Cameron Mitchell ist mit von der Partie und spielt ihren dubiosen Onkel. Im weiteren Verlauf glaubt sich die Dame von Männern verfolgt, was in Vorstellungen von Vergewaltigungen gipfelt und schließlich auch zu einem bitteren Ende führt. Haunts ist ein kleiner Horrorthriller der als Psychostudie versagt, aber dennoch die ein oder andere obskure Idee durchaus erfolgreich in seine Geschichte einbindet.
Horror Express
ist ein spanisch-britischer Horrorspaß der mit Peter Cushing, Christopher Lee und Telly Savalas großartig besetzt ist. Ein seltsames teuflisches Ungeheuer treibt im Transsibirienexpress sein Unwesen und tötet mit seinen Blicken. Eugenio Martin entwirft eine Art „Mord im Orientexpress“ für den Horrorfilm, welcher wild mit Motiven des Genres von Frankenstein über Night of the living dead bis hin zu SF-Monsterfilmen aus den 50ern jongliert und dabei durchaus zu eigenem Format findet. Die drei Heroen spielen derart lebhaft auf, dass der Film trotz der zahlreichen Opfer recht beschwingt daherkommt, zumal Martin talentiert genug ist, den drei ein moderates dramaturgisch interessantes Konzept anbieten zu können. Der den Film durchziehende schwarze Humor gibt die rüde überspitzte Geschichte nie der Lächerlichkeit preis. Aber vor allem ist dieses Spiel mit Zitaten und Genregrößen ungemein unterhaltsam und fesselt trotz der Beschränkung auf einen Handlungsort. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und die Ideen wunderbar bizarr, ob Peter Cushing als distinguierter Gentleman nun Schädeldecken mit kleinen Fuchsschwanzsägen und Meißeln öffnet, Telly Savalas mit kühler Mine und Funken in den Augen einen nicht allzu gottesfürchtigen „Würdenträger“ auspeitscht oder der gute Christopher Lee uns den kultivierten aber bissig barschen Forscher gibt. Bei alledem entsteht vielleicht noch kein zeitloses Meisterwerk, aber doch ein leichtfüßiger, verdammt spannender und hochsympathischer Genrebeitrag!
Sicherlich gehört Horrorexpress auch zu den etwas bekannteren Filmen in dieser Box – wer ihn dennoch nicht kennt, dem sei er dringend ans Herz gelegt!
Beitrag geändert von CVeidt (14.May 2006 02:14:37)
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@chilidog
Mein Vorschlag wär das ganze als ein Review unter dem Titel Chilling classics zusammenzufassen, dem ich eine kurze Einleitung voranstelle! Vielleicht wäre das ideal!? Im Prinzip geht es ja darum den Inhalt der Box vorzustellen!
Beitrag geändert von CVeidt (14.May 2006 01:10:14)
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CVeidt schrieb:
@chilidog
Mein Vorschlag wär das ganze als ein Review unter dem Titel Chilling classics zusammenzufassen, dem ich eine kurze Einleitung voranstelle! Vielleicht wäre das ideal!? Im Prinzip geht es ja darum den Inhalt der Box vorzustellen!
Das könnte man machen. Ich würde dann die einzelnen Kurz-Reviews dann aber doch auf eine normale Seite bringen, das ganze ein wenig formatieren und vielleicht mit einem Bild je Review versehen - egal ob Screenshot oder Cover - je nachdem was man so findet.
Ich mache mir da mal ein paar Gedanken drüber.
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