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Nach einigen Übersiedelungen landen Dane (Chris Massoglia) und sein kleiner Bruder Lucas (Nathan Gamble) mit ihrer geschiedenen Mutter Susan (Teri Polo) in einer kleinen und ländlichen Stadt namens Bensonville. Während der in der Großstadt aufgewachsene Dane darüber naturgemäß wenig erfreut ist und seine schlechte Laune auch am Rest der Familie auslässt, hat sich Lucas und die häufigen Ortswechsel seiner Familie schon längst gewöhnt und beginnt das Haus und die Umgebung zu erforschen. Doch auch Dans Stimmung ändert sich, als er die hübsche Nachbarin Julie (Haley Bennett) erblickt, die er auch wenig später durch seinen vorlauten Bruder kennenlernt und sich mit ihr anfreundet.
Als Dane und Lucas kurze Zeit später durch Zufall im Keller eine mehrfach mit Schlössern versperrte Falltür finden, ist die Neugier der beiden Burschen geweckt und mit den rasch gefundenen Schlüsseln wird die Luke auch kurze Zeit später geöffnet. Darunter verbirgt sich ein finsteres Loch, das keinen Boden zu haben scheint und auch Taschenlampe und eine hinuntergelassene Videokamera von Julie bieten keinen Aufschluss über die wahren Ausmaße des Schachtes. Doch Dane und Lucas sind trotzdem begeistert und auch Julie ist über die spannende Abwechslung ihres doch etwas langweiligen Alltages hochgradig erfreut.
Doch schon weniger Zeit später geschehen im Umfeld der jungen Leute seltsame Dinge und es scheint, als hätten die Jugendlichen durch das Öffnen der Luke eine unbekannte Macht befreit, die nun mit den ureigensten Ängsten der Jugendlichen spielt. Julie sieht mit einem verletzten Mädchen einen Geist aus ihrer Vergangenheit, während Lucas von gruseligen Clown-Puppen verfolgt und sogar attackiert wird. Als sich die Übergriffe häufen und auch Dane zunehmend von seiner größten Angst verfolgt wird, die ebenfalls aus der dunklen Vergangenheit seiner Familie herrührt, beschließen die Jugendlichen in das Loch zu steigen, um dort dem Spuk ein- für alle Mal ein Ende zu bereiten…
Der 1946 in New Jersey geborene Regisseur Joe Dante ist ja bei Freunden des fantastischen Films kein Unbekannter. Schon sein erster Film „Piranhas“ war ein großer B-Movie-Erfolg und verschaffte dem damals noch jungen Regisseur den Respekt von Steven Spielberg, der sich daraufhin entschloss den Streifen „Gremlins“ produzierte, der wohl zu den erfolgreichsten und bekanntesten Horrorkomödien aller Zeiten gezählt werden kann. Neben seiner Vorliebe für den etwas naiven (Tier-)Horror der Fünfziger- und Sechzigerjahre ziehen sich aber auch Themen wie jugendliche Abenteurer und das Leben der Vorstadt wie ein roter Faden durch zahlreiche seiner Filme und auch der 2009 entstandene Streifen „The Hole – Wovor hast du Angst?“ bietet da keine große Ausnahme.
Der kurzweilige, wenn auch teilweise für meinen persönlichen Geschmack schon etwas sehr auf ein Teenie-Publikum zugeschnittene Streifen verbindet die Angst vor dem Unbekannten mit Elementen des J-Horrors und die einer jugendlichen Abenteuergeschichte und erinnert dabei optisch und thematisch an Streifen wie „Poltergeist“ oder auch „Gate – die Unterirdischen“. Dabei setzt sich der Streifen jedoch dann auch etwas zwischen die Stühle und wird für das ganz junge Publikum etwas zu gruselig sein, während hingegen die älteren Zuschauer heutzutage wohl auch etwas mehr erwarten, als ein paar blutarme und vor allem ziemlich vorhersehbare Schreckmomente. Dabei ist der auf 3D-getrimmte Streifen eigentlich sehr solide inszeniert und bietet neben sympathischen Cast auch ein paar nette CGI-Tricksereien, die in 3D auch sicherlich sehr gut kommen und auch im 2D-Format noch immer schön zu schauen sind.
Die Geschichte über die unsichtbare Macht, die eine Gruppe Jugendlicher mit ihren Urängsten konfrontiert und welche dann kollektiv bekämpft wird, ist dabei gar nicht sonderlich innovativ und trotzdem wurde die ganze Sache recht unterhaltsam in Szene gesetzt. Joe Dante bzw. das Drehbuch von Mark L. Smith („Motel“) schafft es jedenfalls trotz etwas ausgetretenen Genre-Pfaden immer wieder, den Zuschauer mit netten Einfällen und stimmigen Bildern bei Laune zu halten. Kleinere Logiklöcher und das bisweilen etwas seltsam gelassene Verhalten der Protagonisten muss zwar akzeptiert werden, aber dennoch ist „The Hole“ ein durchaus unterhaltsamer, kleiner Film, der auch eine Menge guter Momente und ein temporeiches Finale bietet.
Bei den Darstellern gibt es ebenfalls wenig zu bemängeln und Chris Massoglia wird jüngeren Fantasie-Freunden aus dem Streifen „Mitternachtszirkus - Willkommen in der Welt der Vampire“ ja ohnehin bekannt sein. Seinen jüngeren Filmbruder Nathan Gamble kennt man aus „Der Nebel“, Haley Bennett ist hübsch und adrett wie immer und auch die sympathische Teri Polo kennt man aus zahlreichen Serien und US-Komödien wie z.B die ganzen „Meet the Fockers“-Filmen . Auch bei den Nebendarstellern gibt es keine Ausfälle und abgerundet wird der Cast dann auch noch durch kurze Auftritte von Genre-Veteranen wie Bruce Dern als „Creepy Carl“ und Dick Miller als Pizza-Lieferant.
Die von Ascot-Elite Home Entertainment veröffentlichte Blu-Ray bringt den unterhaltsamen Film in bester Bild und Tonqualität, die meines Erachtens auch sicherlich keinerlei Anlass zur Kritik bietet. Neben der deutschen Synchro gibt es wie üblich die englische Originalfassung inklusive optionaler Untertitel und auch der Bonus-Bereich kann sich bei dem 2009 entstandenen Teenie-Grusler durchaus sehen lassen. Dort gibt es nicht nur ein „Making-Of“ des Films, Einblicke hinter die Kulissen und die Produktion der dreidimensionalen Effekte, sondern auch noch allerlei sonstige Features inklusive Trailershow zu anderen aktuellen Produktionen. Einzig und allein die Freigabe ab 16 Jahren ist meines Erachtens etwas zu hoch ausgefallen, wobei man darüber aber sicherlich streiten kann.
Unterm Strich ist „The Hole“ ein solider kleiner Indie-Grusler, der bekannte Motive auf nette Weise variiert und mit seinem Cast auch die Sympathien auf seiner Seite hat. Joe Dantes Film ist eine Mischung aus Horror, Teenie-Abenteuer und Coming-of-Age, der auch überraschend retro ausgefallen ist und auch geradewegs aus den frühen Neunzigern stammen könnte. Wer Filme wie „Gate – die Unterirdischen“ oder auch „Meine teuflischen Nachbarn“ mag, ist mit „The Hole“ sicherlich an der richtigen Adresse und erhält ein nettes Update bekannter Motive. Im Vergleich zu Dantes sonstigen Werken ist der 2009 entstandene Streifen dann aber bestenfalls durchschnittlich und für meinen Geschmack auch zu belanglos ausgefallen. Für 6-7 von 10 Punkten inklusive Sympathie-Bonus und einem netten Abend reicht es aber allemal!
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@ Jochen,
vielen Dank für das Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=7699
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