project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Der amerikanische FBI-Agent Peter Goldson (Peter O´Brian) wird immer dann gerufen, wenn irgendwo in der Welt das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse ins Wanken gerät. Das erklärt auch seinen Namen „The Stabilizer“ unter dem er bei Bösewichten gefürchtet und bei der restlichen Bevölkerung geliebt wird. Sein neuester Auftrag führt Peter mit seiner Kollegin Silvia Nash (Gillie Beanz) nach Indonesien zu seinem Buddy Johny (Harry Capri), der gemeinsam mit Debbie dem Drogendealer Greg Rainmaker (Craig Gavin) auf der Spur ist. Der ist nicht nur eine große Nummer im internationalen Drogenhandel und hat den bekannten Wissenschaftler Provost entführt, sondern ist auch noch für den brutalen Tod von Peters Verlobten zuständig.
Bereits am Flughafen gerät die Polizei-Truppe ins Visier von feindlichen Männern und der Trip ins Hotel artet in einer wilden Verfolgungsjagd aus. Aber das ist erst der Anfang, da Rainmaker seine Leute überall eingeschleust und die Bedrohung allgegenwärtig ist. Peter und Johny wird von Victor, der rechten Hand Rainmakers, eine Falle gestellt und werden nur durch das beherzte Eingreifen von Christina (Dana Christina), der Tochter von Professor Provost gerettet. Diese ist ebenfalls auf der Suche nach ihrem entführten Vater, der einst mit Victor gemeinsam an synthetischen Drogen und einem Heroin-Detektor geforscht hat.
Christina schlägt vor, gemeinsam nach ihrem Vater zu suchen und dem durchtriebenen Rainmaker und seinem Handlager Victor endgültig das Handwerk zu legen, doch Johny ist im Gegensatz zu Peter wenig davon begeistert. Denn der durchtrainierte Peter hat längst ein Auge auf die etwas pummelige Professorentochter geworfen und stürzt sich sogleich in eine leidenschaftliche Affäre mit ihr. Aber auch Johny geht im Verlauf des Abends nicht leer aus und verliebt sich Hals über Kopf in seine amerikanische Kollegin Silvia, die ihrerseits von dem Erfahrungsaustausch ganz angetan ist.
Durch einen Tipp erhalten die vier einen Hinweis, wo Rainmaker seinen nächsten Deal abwickeln möchte und mischen den Laden und die Bösewichte auch ordentlich auf. Im Eifer des Gefechts taucht auch der entführte Professor und Vater von Christina auf, der auf der Flucht jedoch von den Bösewichten erschossen wird. Als nach dessen Begräbnis auch noch Christina von Victors Männer entführt wird, machen sich Peter und Johny gemeinsam mit Silvia auf den Weg zu Rainmakers Drogenfabrik, um Peters Freundin zu retten und den Drogendealer ein für alle Mal das Handwerk zu legen...
Achtzigerjahre-Action-Grütze ist ja normalerweise nicht so ganz meine Baustelle und nicht zu unrecht behaupten viele böse Zungen, dass in all den Streifen im Grunde ohnehin immer nur die gleiche bzw. eine ähnliche Geschichte erzählt wird. Auch der in Indonesien entstandene „The Stabilizer“ bringt im Grunde nur eine sattsam bekannte Rachegeschichte im Suchtgiftbandemilieu über einen toughen Polizisten und einem bösen Drogenboss, die auch noch eine persönliche Rechnung miteinander offen haben. Doch selten zuvor – und auch danach – wurde die ganze Sache so derart schwungvoll und kurzweilig inszeniert, dass man von Beginn bis zum Ende kaum zum Durchatmen kommt.
Die Geschichte der privaten Fehde zwischen dem FBI-Agenten Peter und Drogenboss Rainmaker ist ja gerade mal eine kurze Rückblende wert und liefert dennoch den Auftakt zu einem Action-Feuerwerk, dass seinesgleichen sucht und trotz aller Ernsthaftigkeit natürlich mehr als nur eine Handvoll unfreiwilliger Lacher auf seiner Seite hat. Drogenboss Rainmaker kann aufgrund eines Schusses aus Peters Waffe ins Knie nicht mehr richtig laufen und kickt dennoch Peters Freundin mit Spike-Schuhen über den Jordan, die sterbend in den Armen des zukünftigen Singles noch den Namen ihres Mörders flüstern kann.
Die Jahre vergehen und Rainmaker ist mittlerweile zu einer großen Nummer im internationalen Drogengeschäft aufgestiegen. Als er dadurch das international Gleichgewicht zwischen Gut und Böse empfindsam aus dem Gleichgewicht bringt, kommt unser Held Peter ins Spiel, der gemeinsam mit seinem Buddy Johny und weiblicher Verstärkung dann auch ordentlich auf die Pauke haut und trotz perfider Mordanschläge und teuflischen Fallen nicht nur Trilliarden von kleineren Bösewichten ausschaltet, sondern auch noch dem Obergangster ordentlich eine vor den Latz knallt um so die Weltordnung wieder herzustellen.
In „The Stabilizer“ rummst, kracht und explodiert es an allen Ecken und Enden und obwohl Herscharren von Bösewichten auf unsere Helden schießen, bomben und mit allen verfügbaren Dingen auf sie losgehen, überstehen die Guten natürlich sämtliche Attacken unbeschadet, während auf Seiten der Drogendealer der Bodycount in dreistellige Richtung tendiert. Und selbst für die gute, alte Liebe ist in dem bunten Paket auch noch immer Platz. Und am Ende darf sich Peter dann auch noch das quietschbunte Hemd vom Leib reissen und dem Zuschauer seinen gestählten Body präsentieren.
Langeweile kommt jedenfalls in den gesamten 90 Minuten kein einziges Mal auf und auch die Kämpfe sind insgesamt doch eher harmlos (von ein paar blutigen Shot-Outs mal abgesehen) aber doch sehr rasant und auch sehr flockig choreografiert. Wenn unsere Helden loslegen, wird auch nicht gekleckert, sondern ordentlich geklotzt und kein Stein bleibt auf den anderen. Außerdem scheint man in Indonesien prinzipiell keine Türen zu verwenden, sondern immer mit dem Motorrad oder sonstigen Fortbewegungsmitteln durch Fenster, Wände oder gleich durch die Decke zu gehen.
Darstellerisch hat der Streifen ebenfalls einiges zu bieten und vor allem Titelheld Peter O´Brian erinnert trotz gewöhnungsbedürftiger Frisur und seltsamen Klamotten auf aufgrund seiner schauspielerischen Fähigkeiten natürlich stark an Silvester Stallone. Ihm zur Seite steht das ähm... indonesische Sex-Symbol Dana Christina („Jaka – der Rebell“), die für ihre Rolle als Kung-Fu-kämpfende Rächerin dann vielleicht doch das ein- oder andere Röllchen zuviel auf den Rippen hat. Bei den restlichen Darstellern sticht dann neben Craig Gavin als Rainmaker aber vor allem der indonesische Mr. T-Verschnitt heraus, dessen Name ich leider nicht herausfinden konnte. Der rockt aber ebenfalls ordentlich die Hütte und steht unserem Titelhelden nur wenig nach.
Und wo könnte so eine Party-Granate dann auch besser erscheinen als in der allseits beliebten Trash-Collection aus dem Hause CMV-Laservision. Die haben ja auch mit „Lady Terminator“ schon einen obskuren Vertreter des indonesischen Action-Kinos gebracht, der für offene Münder sorgt und auch „The Stabilizer“ ist absolut geiles Popcorn-Kino für gestandene Männer und solche, die es noch werden wollen. Die Bildqualität ist mittelmäßig und hat gegen Ende ein paar Qualitätseinbussen, was jedoch mit dem mangelhaften Ausgangsmaterial zu tun hat und auch nicht zu sehr ins Gewicht fällt. Im Bonusbereich gibt es zwar nur eine Bildergalerie und ein paar Trailer, dafür jedoch eines der schönsten Cover innerhalb der geschätzten Serie.
„The Stabilizer“ ist Testosteron-Kino der unterhaltsamsten Sorte, bei der man ständig eine tolle Idee, eine Explosion oder aufsehenerregenden Fight präsentiert bekommt. Handfeste Action wechselt mit unfreiwillig-komischen Momenten und tollen Charakteren, die immer etwas zu „over-the-top“ agieren, als dass man die ganze Haudrauf-Party dann auch irgendwie ernst nehmen könnte. Herzerfrischend-humorvolle und sympathische Mischung aus Rambo, A-Team, MacGuyver und zwei herzerfrischenden Love-Storys aus Indonesien, das auch von der ersten Minute an ordentlich rockt und mit der richtigen Getränkebegleitung wohl der absolute Oberkracher ist. Nach herkömmlichen Gesichtspunkten reicht es für eine 7 von 10 Punkten, aber auf der Trash-Skala, kann dieser grandiose Partyfilm nur die absolute Höchstnote bekommen. Wow!
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, dass ist nun auch endlich Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=7457
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