project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Der Halbwaise Hashizo lebt gemeinsam mit seinem Halbbruder Joe und einem verfressen-frechen Kater namens Juliano am Rande einer großer Stadt. Da Joe in der aufstrebenden Band „Beehive“ als Leadsänger aktiv ist und nebenher auch noch studiert hat er nicht so viel Zeit für den kleinen Hashizo, der daher oft mit seinem Kater alleine ist und allerlei Schabernack treibt. Eines Tages geht Hashizo mit seinem treuen Gefährten in die Stadt, obwohl es ihm sein Bruder verboten hat. Als sich die beiden im strömenden Regen prompt verlaufen, werden die beiden von der quirligen Yakko entdeckt und mit in das kleine Okonomiyaki-Restaurant „Mambo“ genommen, dass diese gemeinsam mit ihrem strengen Vater Shigemaru führt.
Dieser ist zwar von der Katze wenig angetan, aber wie auch schon Yakko, schließt er die beiden kleinen Besucher bald in sein Herz. Auch Hashizo ist von der freundlichen Yakko mehr als angetan und fasst den Entschluss, das sympathische Mädchen mit seinem Bruder Joe zu verkuppeln. Doch diese schwärmt bereits längere Zeit für Sammy, dem Bandkollegen von Joe, der ebenfalls keine Ahnung hat, dass dieser Yakko bereits durch einen Zufall auf der Strasse kennen gelernt hat. Und während Hashizo Yakko von nun an regelmäßig besucht und ohne Erfolg mit seinem Bruder verkuppeln möchte, geht Yakko die Begegnung mit dem jungen und unbekannten Mann nicht mehr aus dem Kopf.
Sammy bringt Yakko fast jeden Tag rote Rosen, was Shigemaru jedoch sehr missfällt, da dieser den Keyboarder und Texter der Band aufgrund seines extravaganten Erscheinungsbildes nicht leiden kann. Als Yakko eines Tages von Hashizo zu einem Konzert seines Bruder gelockt wird, entdeckt das resolute Mädchen, dass es sich bei ihrem heimlichen Schwarm um den Bruder von Hashizo und den Bandkollegen von Sammy handelt. Als dieser mit seiner Gruppe vor kreischenden Fans auch noch ein Lied singt, dass auf der zufälligen Begegnung der beiden basiert, ist Yakku komplett verwirrt und flüchtet.
Doch das ist erst der Auftakt einer ganzen Serie von Irrungen und Wirrungen im Gefühlsleben der aufgeweckten Yakku, bei denen auch immer wieder der kleine Hashizu und sein frecher Kater Juliano eine große Rolle spielen. Auch eifersüchtige Fans und die zunehmende Berühmtheit der Band und der strenge Vater der hübschen Yakku stehen der großen Liebe vorerst im Wege. Und so müssen von allen Beteiligten noch zahlreiche und turbulente Abenteuer überstehen, bis schlussendlich jeder Topf seinen Deckel findet und auch der kleine Hashizu und sein frecher Kater Juliano zufrieden sind...
„Rock´n Roll Kids“ ist eine Anime-Serie aus dem Jahre 1983 und 1984, deren 42 Folgen Anfang der Neunziger auch auf RTL2 ausgestrahlt wurde und sich vor allem in Japan und Italien größter Beliebtheit erfreute. Die Abenteuer von Yakko und ihrem kleinen Freund Hashizu im Umfeld einer aufstrebenden Nachwuchsband richtet sich dabei an ein eher junges und vorwiegend weibliches Publikum, dass dann auch nach Herzenslust an den aufregenden Geschichten rund um die erste große Liebe mitfiebern kann. Aber auch alle anderen, die sich an der eher kitschigen Erzählweise und dem überschaubaren Inhalte der jeweiligen Serien nicht stoßen, kommen bei der sympathischen Serie durchaus auf ihre Kosten.
Dass sich die Serie jedenfalls noch immer großer Beliebtheit erfreut und die DVD-Veröffentlichung von vielen heftig herbeigesehnt wurde ist dabei wenig verwunderlich, da neben sympathischen Figuren, einem frechen Kater, poppiger Musik und jede Menge Herzschmerz so ziemlich alles in die Serie gepackt wurde, was den Charme einer derartigen Serie ausmacht. Und egal ob jung oder etwas älter, jeder wird irgendwie eine Identifikationsfigur in den zahlreichen Folgen der kurzweiligen Serie finden. Natürlich kann man „Rock´n Roll Kids“ dann auch nicht mit aktuellen Anime-Serien und Filmen vergleichen und die Art und Weise der Inszenierung ist natürlich nicht mehr ganz so zeitgemäß, was der guten Laune jedoch keinen Abbruch tut.
Die Gestaltung der Figuren ist ja teilweise schon etwas sonderbar ausgefallen und vor allem der Look der Boyband „Beehive“ erinnert bisweilen etwas an die 80er-Jahre Band „Sigue Sigue Sputnik“. Ich musste bei Joe mit den blonden Haaren und dem orangen Schopf jedenfalls immer etwas an Olivia Jones denken und Sammy mit der grotesk-violetten Übermähne erinnerte mich etwas an die Figuren von „my little pony“, die sich ebenfalls zur Entstehungszeit des Serie äußerster Beliebtheit erfreuten. Das sich Yakkos Vater jedenfalls nicht mit der extravaganten „Hallo-hier-bin-ich“-Optik der Jungs anfreunden kann, ist dann auch gar nicht verwunderlich. Und wer als Vorlage für den fetten und grummeligen Kater Juliano mit der auffällgien Rückenzeichnung gedient hat, ist auch ziemlich offensichtlich.
Weiters fällt auf, dass die Jungs eigentlich permanent einen Glimmstängel im Mund haben, was die „Coolness“ wohl in irgendeiner Form unterstreichen soll, was heutzutage auch nicht mehr ganz zeitgemäß erscheint. Und das mitunter auch die Hand gegenüber einigen Figuren und dem kleinen Hashizu erhoben wird, ist ebenfalls nicht unbedingt dass, was man in einer ansonsten eher unbeschwerten Serie sehen möchte. Aber das sind kleinere Schönheitsfehler, die einem mit Jahrelangem Abstand auffallen und bei einer Sichtung in jungen Jahren keine Rolle spielen.
Die DVD aus dem Hause Universum-Film bietet hingegen absolut keine Anlass zur Kritik, dafür aber sämtliche 42 Episoden auf fünf Silberlingen und einer Laufzeit von knapp 1.050 Minuten. Die Bild und Tonqualität ist jedenfalls ganz gut und bietet die bekannte Synchronisation, die im Auftrag von RTL2 angefertigt wurde. Die Covergestaltung orientiert sich am Look der Serie und dank Wendecover gibt es die Hülle auch ohne FSK-Logo. Ebenfalls positiv anzumerken ist die moderate Preisgestaltung, bei der das Preis-Leistungsverhältnis auch sehr taschengeldfreundlich ausgefallen ist, was ja bei Serien nicht immer der Fall ist.
Unterm Strich bleibt eine schöne und auch sehr umfangreiche Veröffentlichung einer Serie, die wohl viele noch aus ihrer Jugend kennen und die über die Jahre auch wenig von ihrem zuweilen etwas naiven Charme verloren hat. Aber das ist ja auch gerade dass, was die Serien aus dieser Zeit so besonders machen und „“Rock´n Roll Kids“ ist sicher eine der sympathischeren Serien, die auf deutschen Privatsendern gelaufen ist. Die DVD-Box kann Fans der Serie und Leuten, die sich damit wohl auch ein Stück ihrer Jugend zurückholen, daher nur wärmstens empfohlen werden. Nett!
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review - ist nun auch schon endlich Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=7279
PS: Danke für den Tipp mit "Sigue Sigue Sputnik" - ich bin aktuell auf der Suche nach 80er Jahre Mucke, die ich früher immer gehört habe - und da waren die dabei - hatte ich gänzlich vergessen. Nun kann ich mal nach einer CD von denen suchen.
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