project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Irgendwo in der Abgelegenheit von New Mexico wird Frank Brayker (William Sadler) mit dem Auto von einem mysteriösen Mann namens der „Collector“ (Billy Zane). Frank ist im Besitz eines besonderen Artefakts, das den letzten der sieben Schlüssel zur Hölle darstellt, die vor Jahrhunderten im Universum verstreut wurden und den der „Collector“ mit allen Mittel haben möchte. Es kommt zu einem folgenschweren Unfall, bei dem beide Autos explodieren und Frank flüchtet zu Fuß weiter, während der „Collector“ von den herbeigerufenen Polizisten Tupper (John Schuck) und Bob (Fary Farmer) mitgenommen wird.
Als Frank bei einem Diner versucht, ein Auto zu klauen, wird er dabei von einem Jungen erwischt und flüchtet in das nahegelegene Motel von Irene (CCH Pounder), dass in früheren Zeiten einmal eine Kirche gewesen ist. In dem Motel tummeln sich neben der Besitzerin auch noch die junge Jeryline (Jada Pinkett Smith), die aufgrund ihrer kriminellen Vergangenheit zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde, sowie die Prostituierte Cordelia (Brenda Bakke), der Alkoholiker Willi (Dick Miller) und der Loser Wally (Charles Fleischer). Irene ist von dem seltsamen Verhalten von Frank gar nicht angetan und alarmiert hinter dessen Rücken die Polizei, die sich auch kurze Zeit später gemeinsam mit dem Collector in dem Motel ein finden.
Verzweifelt versucht Frank die anderen Motel-Besucher noch zu warnen, doch der „Collector“ schlägt unbarmherzig zu und tötet einen Polizisten mit einem gezielten Schlag durch dessen Kopf. Frank schafft es zwar mit dem Inhalt des Schlüssels den Dämonen nach draußen zu bugsieren, doch der holt zum Gegenschlag aus und holt kurzerhand eine Armee der Dämonen herbei, die schon bald das Motel umstellen. Angesichts der sich überschlagenden Ereignisse verlangen Irene und Willi eine Erklärung und erfahren schon bald eine mysteriöse Geschichte, die zwei Jahrtausende zurückreicht und auch das Blut Jesu eine Rolle spielt.
Während Frank versucht den Schlüssel weiter vor dem Zugriff des Bösen zu beschützen, spielt der Collector Katz und Maus mit den verbarrikadierten Motel-Besuchern und verführt einen nach dem anderen zur dunklen Seite. Als sich die Lage im Motel immer weiter zuspitzt und auch noch andere Personen zu grässlichen Monstern mutieren, entscheiden sich die verbliebenen Personen in dem ehemaligen Kirchturm zu verschanzen um dort dem „Collector“ und seiner Armee der Finsternis entgegen zu treten. Als Frank bei einem Angriff schwer verletzt wird, erzählt er der geschockten Jeryline vom wahren Grund seines nächtlichen Besuches, der ihr Leben für immer verändern wird...
Die US-amerikanischen und von dem Kabelsender HBO produzierte Serie „Tales from the Crypt“ bzw. „Geschichten aus der Gruft“ erfreute sich in den Jahren 1989 bis 1996 großer Beliebtheit und es entstanden 93 in sich abgeschlossene Episoden in 7 Staffeln zu je knapp 30 Minuten, die auch in viele Länder dieser Erde exportiert wurde. Eingeleitet wurden diese Geschichten von dem „Cryptkeeper“ und viele bekannte Stars vor unter hinter der Kamera gaben sich ein fröhlich und blutiges Stelldichein, das dank Kabelprogramm auch nicht der Zensur der MPAA unterworfen war. Inspiriert von der Serie entstanden in den Jahren 1995 und 1996 dann auch zwei Spielfilme, die einmal mit mehr und mit weniger Erfolg an den Kinokassen liefen und auch in Deutschland veröffentlicht wurden.
„Ritter der Dämonen“, der im Jahr 1995 unter der Regie von Ernest R. Dickerson und Gilbert Adler entstand, war dabei der erfolgreichere der beiden Streifen und kann dank kurzweiliger Story, ein paar blutigen Effekten und einer gut-gelaunten Cast in der richtigen Runde auch sehr gut unterhalten kann. Eingeleitet wird der bunte Dämonen-Reigen dann auch stilecht mit dem sympathischen Cryptkeeper, der dank dem Erfolg der Serie mittlerweile in Hollywood eher schlecht als Recht sein Glück als Regisseur von schmuddeligen Horrorstreifen versucht. Doch ehe man sich versieht, steckt man schon mitten in der Handlung des „Collectors“ und seiner unbarmherzigen Jagd nach einem kosmischen Schlüssel, der mit dem Blut Jesu gefüllt ist.
Dabei startet der Film sogar eher ruhig und abgesehen von einer Explosion auch eher gemächlich. Doch damit ist spätestens mit der ersten Gore-Einlage vorbei, die auch recht unvermutet eintritt und die muntere Effektpartie auch recht blutig eröffnet. Die animierten Dämonen sind dabei zwar nicht auf der Höhe der Zeit, aber herrlich oldskoolig in Szene gesetzt und auch die restlichen Effekte wirken handgemacht, was in Zeiten von CGI-Wixereien ja gleich doppelt sympathisch wirkt. Auch die Story, die mir vielleicht eine Spur zu bibellastig daherkommt, ist durchaus gelungen und hat auch genug Wendungen um den Zuschauer für knapp eineinhalb Stunden bei Laune zu halten und auch die Inszenierung des knapp 13 Millionen Dollar teuren Streifens ist sehr solide ausgefallen.
Dass „Ritter der Dämonen“ aber auch richtig Spaß macht liegt an den Cast aus der B-Reihe, der sich aber redlich Mühe gibt. Billy Zane agiert als „The Collector“ wieder einmal so over-the-top, dass man sich wirklich fragen muss, warum dieser sein Geld mittlerweile nur noch in schäbigen Streifen verdienen darf. William Sadler kennt man ja sonst eher als Bad-Guy aus diversen Filmen, darf hier jedoch als Retter der Menschheit im Kampf gegen Dämonen glänzen und macht seine Sache ebenfalls sehr gut. Positiv stechen ebenfalls noch Jada Pinkett (damals noch ohne „Smith“ als zusätzlicher Nachname), die auch von der Kritik für ihre vielschichtige Darstellung gelobt wurde, sowie CCH Pounder, die man ansonsten eher aus der Drama Ecke kennt.
Die DVD aus dem Hause CMV-Laservision präsentiert uns den kurzweiligen, wenn auch nicht gar so gehaltvollen Horrorstreifen aus dem Jahre 1995 in seiner ungekürzten Form und in guter Bild- und Tonqualität. Neben dem Original- und dem deutschen Trailer gibt es noch zwei Bonusepisoden, sowie einen Serien-Guide und die Geschichte der Serie(Texttafeln), eine umfangreiche Bildergalerie und dem Trailer zum Nachfolgefilm „Bordello of Blood“, der ebenfalls bereits erschienen ist. Abgerundet wird das positive Gesamtbild dann noch mit Trailern zu weiteren Filmen und einer gewohnt-geschmackvollen Verpackung.
„Ritter der Dämonen“ ist guter Horrorunterhaltung aus den Neunzigern mit einer launigen Geschichte, sympathischen Darstellern, blutigen Effekten und einer gehörigen Prise schwarzer Humor, der Fans der Serie kaum enttäuschen wird. Und wer den Streifen aus dem Fernsehen kennt, hat jetzt die Möglichkeit das Teil auch mal ungekürzt zu sehen. Sicherlich kein Meisterwerk des Genres, aber dafür kurzweiliges Popcorn-Kino der sympathischen Sorte, dass Lust und Laune auf die dazugehörige Serie macht. Mir hat „Demon Knight“ jedenfalls ganz gut gefallen und da ich das Teil auch aus meiner Jugend kenne, gibt’s inklusive Nostalgiebonus dann auch gerne 7-8 von 10 Punkten. Spaßig!
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review - ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=7188
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wow - danke für die ganzen Mühen! Die beiden restlichen Reviews folgen dann Mitte nächster Woche - komm wegen Besucherstress wohl am Wochenende nicht mehr dazu!
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