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Der Student José Luis (Eduardo Yanez), der von allen nur Yako genannt wird, hat eigentlich allen Grund stolz auf seine attraktive Freundin Diana (Diana Ferreti) zu sein. Diese ist nämlich gerade bei einer Audition als Tänzerin entdeckt worden und soll nun am Broadway groß rauskommen. Doch Yako ist eifersüchtig und sieht die Karriere-Ambitionen seiner Freundin daher mit wenig Begeisterung. Als die Tänzerin jedoch kurze Zeit später einen Ohnmachtsanfall erleidet und die beiden Verliebten im Spital erfahren, dass Diane schwanger ist, will diese das Kind nicht behalten. Yako reagiert verschnupft und stellt bei einer Abtreibung auch gleich das Beziehungs-Ende in den Raum
Wohl auch aufgrund dieser Erpressung besinnt sich Diane und die Beiden heiraten spontan um anschließend zu einem romantischen Versöhnungswochenende in die Berge zu fahren. Dort wollen die beiden an einem ruhigen See campen und sich auf den drohenden Kindersegen einstellen. Während die beiden jungen Leute über Gott und die Welt philosophieren geraten sie jedoch unvermutet in das Visier von bewaffneten Kriminellen, die sich in der abgelegenen Bergwelt vor der Justiz versteckt halten. Der Trip wird vollends zum Alptraum, als Diane den Verbrechern in die Hände fällt und sich diese an ihr vergnügen wollen.
Durch gellende Hilfeschreie alarmiert findet Yako seine bedrängte Freundin auf einer Lichtung, wird jedoch von den Verbrechern zusammengeschlagen an einen Baum gebunden und muss hilflos mit ansehen, wie sich die Horde von Männern an seiner schwangeren Freundin vergeht. Doch Yako überlebt die Tortur und kann sich wenig später von seinen Fesseln befreien. Als er seine tote Freundin findet, schwört er umbarmherzig Rache an den Verbrechern zu nehmen und durchstreift voller Hass die Wälder, wo er auch wenig später den geheimen Stützpunkt der Vergewaltiger findet. Er baut Fallen, organisiert sich weitere Waffen und beginnt, seinen todbringenden Plan auch in die Tat umzusetzen...
Als Fan der Trash-Collection weiß man ja bereits, dass aus Mexiko recht unterhaltsame Filmchen kommen und auch „Yako – der eiskalte Rächer“ ist da keine große Ausnahme. Obwohl der Titel „Yako“ ja irgendwie eher nach einer Doku über einen Packesel in den Anden klingt, ist der Streifen von Regisseur Ruben Galindo ja eine durchaus kurzweiliger Rape´n Revenge Streifen, der systemerhaltend alles bietet, was der geneigte Fan von einem derartigen Streifen aus der Action-Kiste erwartet. „Yako – der eiskalte Rächer“ ist dann auch eine sattsam bekannte Mischung aus „Rambo“, „Flashdance“, „Beim Sterben ist jeder der Erste“ und „Deadbeat at dawn“ und ist somit eine Art Best-of-80er-Grütze mit jeder Menge Aha-Erlebnisse.
Die Geschichte selbst ist natürlich zu vernachlässigen – geht aber durchaus in Ordnung. Leider dauert es aber ein bisschen, bis das Rachedings endgültig in die Puschen kommt und die Sache mit der Karriere als Tänzerin zu Beginn dient ja auch nur dazu, in bester „Flashdance“-Manier ein paar Tänzerinnen in engen Lycra-Anzügen zu zeigen, die sich zu heißen Discorhythmen ein bisschen die Seele aus dem Leib tanzen dürfen. Für den weiteren Verlauf ist das ja auch nicht von Belang. Danach gibt’s jede Menge verzichtbarer Dialoge über Schwangerschaft, Familiengründung und die Schlechtigkeit der Welt, bis es dann nach knapp einer halben Stunde endlich ans Eingemachte geht. Der Rachefeldzug in bester „Rambo“-Manier ist ja auch durchaus blutig inszeniert und auch der Bodycount ist im oberen Bereich.
Für einer 80er-Actioner ist „Yako – der eiskalte Rächer“ auch durchaus gut ausgefallen und bietet solide Unterhaltung, auch wenn man sich natürlich keine Wunder oder gar Innovationen erwarten darf. Der mexikanische Streifen bietet bekannte Motive aus diversen Filmen und verbindet diese auf recht holprige Weise und bietet nebenher auch noch ein paar recht bizarre Momente, die dem Film auch eine recht trashige Note verleihen. Die ganzen Morde sind recht kurz und knackig in Szene gesetzt und flugs wird die Horde Kriminelle auf ein kleines Grüppchen dezimiert. Ob „Yako“ mit seinem Rachefeldzug schlussendlich Erfolg hat und auch alle Gangster ins Jenseits befördern kann, wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.
Wie schon bei seinem mexikanischen Regie-Kollegen Rene Cardona scheint es aber auch bei den Galindos zwei Generationen an Filmemacher mit dem gleichen Namen zu geben, sodass es relativ schwierig ist, zu verlässlichen Infos zum Regisseur zu kommen. Laut OFDB und IMDB ist zwar der Herr Papa eindeutig für „Yako – der eiskalte Rächer“ verantwortlich - bei den nachfolgenden Filmen „Friedhof der Zombies“ und „Don´t panic“, die ebenfalls in der Trash-Collection veröffentlicht wurden, war man sich dann wohl nicht mehr so sicher. Aber egal ob Junior oder Senior, „Yako“ ist jedenfalls recht solide in Szene gesetzt und bietet auch noch einen kruden Soundtrack, der ebenfalls für den ein oder anderen Lacher gut ist.
Bei den Darstellern werden ebenfalls keine Gefangenen gemacht und mit Eduardo Yanez als heißblütiger „Yako“ hat man auch einen Mann an Bord, der danach auch richtig Karriere gemacht hat und in Mexico zu den bekanntesten Darstellern zählt. Auch außerhalb hat der gute Herr regelmäßig Einsätze in Hollywood-Filmen und war unter anderem in „the Punisher“ und „Wild Things“ mit von der Partie. Ihm zur Seite steht Gregorio Casal, als Böswicht Texas, der ebenfalls in Mexico ein bekannter Seriendarsteller ist. Hier darf er hingegen mal den Bösen mimen und macht das auch ganz gut. Der Rest der Darsteller ist dann wie üblich eher zu vernachlässigen und maximal Diana Ferreti muss man noch erwähnen, die ebenfalls stattliche 40 Filme und Serien in ihrer Filmografie aufzuweisen hat.
So ein Film muss dann natürlich auch im Rahmen der Trash-Collection erscheinen und klaro hat sich das sympathische Label aus Berlin diesem 80er-Werk angenommen und eine solide VÖ spendiert. Die Bildqualität ist gut und auch der Ton der deutschen Synchro kann im Gegensatz zu den Sprechern durchaus überzeugen. Neben einem hübschen Cover, das nahezu keine Ähnlichkeit mit den Darstellern hat, gibt es auch noch etwas Bonusmaterial in Form einer umfangreichen und mit fetziger Musik unterlegten Bildergalerie und anderen Trailer von fünf vorangegangenen Veröffentlichungen wie z.B. „Teenage Exorcist“ und „Dark Universe“.
Unterm Strich bietet „Yako – der eiskalte Rächer“ genau das, was man sich abgesehen von dem unentschuldigten Fehlen von Hugo Stiglitz von einem mexikanischen Streifen erwartet. Eine minimale Geschichte, die bekannte Elemente aus erfolgreichen Filmen miteinander verbindet. Ruben Galindo hat sich jedenfalls nicht nur bei „Rambo“, sondern auch gleich einer Handvoll anderer Filme bedient und bietet trotzdem eine solide Leistung, die in allen Belangen durchschnittlich bis gut ausgefallen ist. Die Dialoge sind Käse, die Hauptdarsteller überbieten sich im Overacting und weil das alles noch nicht reicht, gibt es auch einen Soundtrack, der an Jean-Michel Jarre, Harold Faltermayer und Ennio Morricone erinnert und auch noch zwei Klassik-Stücke ohne Rücksicht auf Verluste mitverwurstet. Ich bin ja normalerweise nicht so der große Actionfan, aber diese Mischung aus holpriger Action und teil-missglückten Terrorfilmchen hat mir irgendwie doch recht gut gefallen: 6 - 7/10 Punkten auf der Trash-Skala.
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review - ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=6999
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