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Der Farmer Vincent (Rory Calhoun) führt gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Ida (Nancy Parsons) ein kleines, abgelegenes Motel in Kalifornien. Nebenher verkauft der schrullige, aber doch sympathische Herr auch selbstgeräucherte Wurstwaren, die in der Gegend einen exzellenten Ruf haben und so ist es wenig verwunderlich, dass Leute von Nah und Fern zu seinem Motel kommen um dort seine Wurstwaren zu erwerben. Doch Vincent und Ida haben ein mehr als düsteres Geheimnis. Des nächtens machen sich beide auf dem Weg um an der nahegelegenen Landstrasse Fallen auszulegen und ahnungslose Reisende auf ihre Farm zu entführen. Doch damit ist der Leidensweg der Opfer noch nicht zu Ende, da Ida und Vincent eine Art Garten angelegt haben, in denen die Unfallopfer noch einige Zeit gemästet werden, bevor sie danach geschlachtet werden.
Eines Tages wird auch das Motorrad von Bo und Terry (Nina Axelrod) von dem psychopathischen Farmer beschossen und die beiden kommen von der Strasse ab. Doch Vincent bringt es nicht übers Herz die hübsche Terry ebenfalls in seinen Garten zu stecken und nimmt das verletzte Mädchen mit zu sich nach Hause. Ida ist darüber zwar wenig begeistert, kümmert sich aber ebenfalls rührend um die junge Frau. Als sich aber Vincent und sein jüngerer Bruder und Sheriff Bruce (Paul Linkel) in die mittlerweile wieder genesene Terry verlieben nimmt das ganze Übel seinen Lauf. Ida reagiert zunehmend eifersüchtig und versucht die junge Frau zu ermorden. Vincent hingegen will die junge Frau heiraten, während dessen Bruder natürlich alles daran legt um dieses zu verhindern. Als Terry jedoch hinter das Geheimnis der obskuren Fleischproduktion kommt und selbst in größte Gefahr gerät, nimmt alles einen unheilvollen Lauf...
Die kurze Inhaltsangabe zu „Motel Hell“ von Regisseur Kevin Connor klingt auf den ersten Blick ja eigentlich nach düsteren Backwood-Horror, der zu der Entstehungszeit ja dank Klassiker wie „Texas Chainsaw Massacre“ und Konsorten äußerster Beliebtheit erfreute. Doch wer sich bei dem 1980 entstandenen Streifen jetzt einen grimmigen und düsteren Slasher erwartet, wird wohl etwas enttäuscht werden. „Hotel zur Hölle“ ist nämlich viel mehr eine äußerst schwarzhumorige Parodie auf kettensägenschwingende Rednecks mit allerlei originellen Einfällen, die sich selber zu keiner Sekunde allzu Ernst nimmt und den Zuschauer mit allerlei grotesken Entwicklungen bei Laune hält.
Das Ausflüge in abgelegen Motels statt Erholung auch einen schrecklichen Ausgang nehmen können, weiß man ja spätestens nach Hitchcocks „Psycho“, in dem Anthony Perkins den psychopathischen Motel-Besitzer Norman Bates verkörperte. Doch dieser verblasst natürlich angesichts des Ideenreichtums von Vincent und Ida Smith, die ihre Motelgäste zu Wurstwaren verarbeiten und diese – wenn die Auslastung nicht stimmt – auch mit allerlei Tricks von der nahegelegenen Schnellstrasse holen. Dabei wirken die beiden sympathischen Geschwister stets bodenständig und es scheint die beiden freundlichen Zeitgenossen kein Wässerchen trüben zu können. Doch wie so oft ist die Gutbürgerlichkeit hier nur Fassade und im Verborgenen spielen sich grauenvolle Dinge ab.
Was in Ida und Vincents „geheimen“ Garten so alles vor sich geht offenbart sich dem Zuschauer in seinem ganzen Grauen auch erst nach und nach und ich will an dieser Stelle ja auch gar nicht zuviel verraten. Auch wenn der Gore-Freund eigentlich nicht so richtig auf seine Kosten kommt, so gibt es schon die ein- oder andere skurrile Szene, die schon etwas herber und blutig daherkommt. Vor allem die Szenen mit der Fütterung des menschlichen Ausgangsmaterial ist ja schon sehr strange ausgefallen. Auch die hypnotisch-sonderbare „Reise ins Weltall“ einer entführten Band wäre vor einigen Jahren ja wohl noch ein sicherer Kandidat für eine Indizierung gewesen. Trotzdem ist die abgeschmackte Geschichte immer wieder durch humorige Szenen abgemildert, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein könnte.
Was jedoch wohl jedem Gefallen wird ist das furiose Finale, in dem die beiden ungleichen Brüder Vincent und Bruce mit Motorsägen aufeinander losgehen. Zwar ist das auch nicht sonderlich gory ausgefallen, aber in der Art und Weise der Inszenierung eindeutig von „Texas Chainsaw Massacre“ inspiriert, der sowieso wohl bei einigen Dingen Pate stand. Trotzdem ist „Hotel zur Hölle“ keine plumpe Kopie, sondern ein kleines, feines und vor allem ungewöhnliches Genre-Juwel, dass vor allem aufgrund seiner ungewöhnlichen Story, dem pechschwarzen Humor und den gutgelaunten Hauptdarsteller so auch gut funktioniert. Sicherlich hätte man aus der Geschichte schon auch wesentlich mehr rausholen können und der geneigte Zuschauer muss auch wohlwollend über eine kostengünstige Machart, allerlei Logiklöcher und allgemeine Spannungsarmut hinwegsehen können. Nichtsdestotrotz hat mir „Hotel zur Hölle“ insgesamt doch recht gut gefallen und ein derartiges Filmvergnügen bekommt man definitiv nicht jeden Tag serviert.
Bei den Darstellern konnte man den 1922 geborenen Rory Calhoun gewinnen, der mit seiner gutmütigen Art und sonnigen Gemüt auch ideal in die Rolle des psychopathischen Hinterwäldlers passt. Der bekannte Darsteller, der auch schon in dem Klassiker „Wie angelt man sich einen Millionär“ an der Seite von Marylin Monroe und Lauren Bacall mitgewirkt hat,
scheint sich im Horrorgenre auch ganz wohl zu fühlen und agiert mit vollen Einsatz. Ihm zur Seite steht Nancy Parson, die als durchgeknallte Ida ebenfalls überzeugt und für ihre Rolle sogar für den „Saturn Award“ als beste Hauptdarstellerin nominiert war. Die restlichen Darsteller bleiben eher farblos, oder werden wie Wolfman Jack einfach zu kurz eingesetzt um die Leistungen objektiv beurteilen zu können.
Die bisherigen Veröffentlichungen waren ja nicht unbedingt mit Glück bedacht. Die einzig legale Möglichkeit den Streifen in unseren Breiten zu sehen war mit der deutschen VHS, die jedoch offensichtlich nach Verkaufsstart von Warner selbst aufgrund einer drohenden Beschlagnahmung wieder eingezogen wurde. Danach gab es zwar zwei Bootleg-VÖ´s über die wir hier aber lieber einmal den Mantel des Schweigens hüllen. Unser Berliner Lieblingslabel CMV-Laservision hat es jetzt aber endlich zustande gebracht, dieses bisher unterschätzte Filmchen aus den Untiefen der Achtzigerjahre legal, ungekürzt und in voller Pracht auf Silberling zu veröffentlichen. Die Bild- und Tonqualität geht jedenfalls voll in Ordnung und auch die zwei Cover-Varianten in der Hartbox-Variante sind durchaus geschmackvoll ausgefallen. Als Extras gibt es neben dem deutschen Trailer und einer Widescreen-Fassung auch noch die obligatorische Bildergalerie.
Und so bleibt unterm Strich ein nettes, schwarzhumoriges und kurzweiliges Filmchen über zwei durchgeknallte Hinterwäldler, die einen schwunghaften Handel mit Menschenfleisch betreiben und auf der Suche nach Nachschub für die gefragte Räucherware auch auf allerlei lustige Ideen kommen. Eine lustige Persiflage auf Backwood-, Terror- und Motorsägen-Klassiker, die Fans von Achtziger-Horror auch sicherlich kaum enttäuschen wird. „Hotel zur Hölle“ bietet nicht nur Hollywood-Veteran Rory Calhoun in der Hauptrolle, sondern auch jede Menge kruder Einfälle und ein beschwingtes Finale, das man schon gesehen haben sollte. Mit ein bissl mehr Gore und Spannung wäre das Teil wohl eh schon längst bekannter und ein Klassiker des Genres. So überzeugt „Hotel zur Hölle“ zwar nicht auf der ganzen Linie, aber zum Insider-Tipp reicht es allemal: 6,5/10 Punkten
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@ Jochen,
sodele, Review ist nun Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=6519
Vielen Dank!!!
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