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Am Ende von Teil 2 versuchen die unterschiedlichen Zwillinge Duane und Belial unabhängig voneinander dem weiblichen Geschlecht näher zu kommen. Doch während Duanes Versuche unglücklicherweise mit dem Tod des Objektes der Begierde endet, hat sein entstellter Bruder Belial weit mehr Erfolg bei der holden Weiblichkeit. Und so sitzt Duane nun mit Zwangsjacke in einer Gummizelle im Haus von Granny Ruth, und Belial ist mit einer hochschwangeren Freundin namens Eve beschäftigt. Doch Duane ist traurig, da sein Bruder Belial seit seinem verzweifelten und umso missglückterem Versuch der Wiedervereinigung kein Wort mehr mit ihm gesprochen hat und auch telepathisch jeglichen Kontakt zu ihm verweigert. Für Duanes Probleme bleibt aber sowieso wenig Zeit, da niemand so genau abschätzen kann, was Eve da so genau auf die Welt bringen wird und Granny Ruthie kein Risiko eingehen möchte. Kurzerhand fasst sie den Entschluss, dass Eve ihr Kind bei dem Mediziner Hall auf die Welt bringen soll. Sämtliche Freaks werden in einen alten Schulbus verfrachtet und die illustre Runde macht sich auf die Reise Richtung Georgia.

Doch so ein „Roadtrip“ der etwas anderen Art mit lauter unterschiedlichen Individuen  ist natürlich alles andere als einfach, da die Meute an Freaks schwieriger als ein Sack Flöhe zu hüten ist. Auch der depressive Duane in der Zwangsjacke ist Granny da keine große Hilfe. Kurz vor dem Ziel macht der Bus halt vor einem örtlichen Supermarkt, wo Granny nicht nur Lebensmittel und vorsorglich Kondome für ihre Meute einkauft – sicher ist sicher. Ruth lernt dort zufälligerweise auch gleich noch den örtlichen Sheriff und seine Tochter kennen. Der Sheriff ist ein Bekannter von Onkel Hall, bei dem die illustre Runde auch kurze Zeit später eintrifft. Und das auch keine Sekunde zu Früh, da Eves Fruchtwasser bereits den Bus geflutet hat.
Die Geburt verläuft zwar nicht ganz ohne Zwischenfälle, dafür mit einer umso größeren Überraschung. Den Eve und Belial zeigen sich besonders reproduktionsfreudig und das Freak-Mädl gebärt gleich 12 Klümpchen am Stück, die dem Vater auch zum Verwechseln ähnlich sehen. Onkel Hall kann sich daran aber nicht wirklich erfreuen, da ihm Belial aufgrund seines Ärzte-Traumas das halbe Gesicht zerfetzt. Nur gut, dass auch der Ziehsohn Little Hall über ausreichende medizinischen und technische Fachkenntnisse verfügt. Der ist nebenher nicht nur ein riesiger Fleischklops mit 11 Händen, sondern auch noch der leibliche Sohn von Granny Ruthie.

Die Wiedervereinigung von Granny Ruthie und ihrem Sohn, sowie die Geburt der 12 Mini-Belials bieten natürlich Grund zur Freunde und die Mutanten feiern eine lustige Sause. Nur einem ist nicht nach Feiern zumute. Duane, der noch immer um die Aufmerksamkeit seines Bruders bemüht, flüchtet von der feiernden Meute und sucht das örtliche Gefängnis, da er längst ein Auge auf die hübsche Tochter des Sheriffs geworden hat. Und tatsächlich findet er sie auch, wird jedoch gleich als Selbstschutz von zwei Hilfssheriffs eingebunkert. Doch so ein prominenter Zellengast schlägt natürlich Wellen, vor allem als die beiden Hilfssheriffs erfahren, dass auf Duanes Bruder ein Kopfgeld von über einer Million Dollar ausgesetzt ist. Prompt machen sie sich auf den Weg zu Onkel Halls Haus und platzen als ungebetene Gäste in die Feier der Freaks. Unglücklicherweise erschießen die Beiden auf ihrer überstürzten Flucht die von der Geburt ohnehin erschöpften  Eve und packen als Faustpfand die 12 Mini-Belials ein.

Doch der Diebstahl samt Mord bleibt natürlich nicht unbemerkt und die Freaks machen sich auf, die Babys zurückzuholen. Vater Belial ist superstinkig über die Kindsentführung und bringt auch gleich mal eine paar Polizisten in der Polizeistation sehr eindrucksvoll um die Ecke. Und auch die Tochter des Sheriffs kommt bei der Konfrontation unglücklicherweise durch eine fehlgeleitete Gewehrkugel ums Leben. Deren Vater ist natürlich supersauer auf Granny Ruthie und ihre Freaks, die einen derartigen Wirbel in sein ehemals beschauliches Tal gebracht haben. Und so schlägt er Granny Ruthie einen Deal vor. Das Leben von Belial gegen dass seiner Brut. Diese willigt ein und so kommt es einer nahegelegenen, stillgelegten Fabrik zu einer Konfrontation auf Leben und Tod. Doch Belial erhält Hilfe von ungewöhnlicher Seit und auch die ewige Unterdrückung der Freaks bleibt nicht ohne Folgen...

Hier ist er nun, der finale Teil von Frank Henenlotters Weidenkörbchen-Trilogie. Und dieses Mal gibt’s neben der bereits gewohnten Freak-Power auch noch eine gehörige Portion Baby-Action. Den Belials Freundin sorgt mit ihrem Monster-Monster-Wurf mitsamt den bereits bekannten Gesichtern für ordentliche Aufsehen und Aufregung in einer Kleinstadt im beschaulichen Georgia. Duane ist mittlerweile total durchgeknallt und hat die neuerliche Trennung von seinem missgestalteten Bruder mit seiner Zurechnungsfähigkeit bezahlt. Nun sitzt er meist in einer Zwangsjacke und versucht das abhanden gekommene Vertrauen von seinem Bruder zurück zu gewinnen. Der ist jedoch mit seiner schwangeren Freundin mehr als ausgelastet und hat für solche Bruder-Zwistigkeiten natürlich keine Zeit. Nach einer etwas längeren Anlaufzeit wird dann etwas aufgemischt und am Ende sind alle... aber das wird natürlich nicht verraten.

Nach dem etwas nervigen, zweiten Teil hab ich für den dritten Teil eigentlich keine allzu großen Erwartungen gehabt. Und das war wohl gut so, denn auch im letzten Teil der Trilogie werden die Schwächen des Vorgängern unverändert übernommen und anstatt eines ernsten Horrorfilmes bekommt man von Herrn Henenlotter neuerlich ein komplett durchgeknalltes, sinnfreies und hoffnungslos albernes Puppentheater vor die Linse geknallt, die wohl nur noch die hartgesottene Trash-Fraktion unter uns ausreichend zufrieden stellen wird. Okay, zugegeben... ein paar Mal musste ich schon herzhaft schmunzeln und einige Ideen sind schon sehr grandios, allerdings gibt’s neuerlich nervige Charaktere zuhauf, unsolides Overacting und ein Finale dass wirklich jeglicher Beschreibung spottet. Leicht wird es selbst dem wohlgesinnten Zuschauer nicht gemacht.

Was mich jedoch am meisten gestört hat, ist die Tatsache, dass ein eventuell vorhandenes Potential der Geschichte neuerlich eigentlich komplett verschenkt wird und auch die Story mit den von der Gesellschaft geschmähten Freaks mehr als aufgesetzt wird. So soll wohl Sympathie für die unterdrücken Kreaturen geweckt werden, die von Herrn Henenlotter jedoch allesamt als dümmlich, unzurechnungsfähig und unfähig sich zu artikulieren dargestellt werden. Die Figuren der Freak sind auch größtenteils aus dem Vorgänger bekannt und bieten wenig Neues. Wobei Neuzugang Simon, die mutierte Krankenschwesternschwuchtel ja schon so derartig unbeholfen mit seinen Stöckelschuhen durch die Gegend stolpert, dass es schon wieder eine Freude ist. Da hätte man gern mehr davon gesehen. Trotzdem hätte Herr Henelotter den bereits im zweiten Teil ausgiebig zitierten „Freaks“ wohl doch noch das ein- oder andere Mal öfter anschauen sollen. Und die Geister scheiden sich natürlich auch an der Musical-Sequenz, die Hauptdarstellerin und Jazz-Sängerin Annie Ross von Regisseur Henelotter auf den Leib gezimmert wurde und in einem handfesten Horrorstreifen wohl auch weniger etwas zu suchen hat. Miss Beverly Bonner, die sympathisch-aufgedrehte Casey aus dem ersten Teil hat nach ihrem kurzen Auftritt im zweiten Teil auch hier wieder ein kurzes, aber umso humorvolleres Cameo als Fastfood-Verkäuferin

Die grotesken Masken der Freaks bieten neuerlich von „lächerlich“ bis „gut“ die gesamte Bandbreite latex-technischer Möglichkeiten und auch die kleinen Baby-Belials, die seltsamerweise alle bereits mit Zähnen auf die Welt kommen, sehen recht lustig aus. Gesplattert wird natürlich neuerlich, auch wenn sich das Geschreddere größtenteils auf die Szene im Polizeirevier beschränkt. Die ist aber recht passabel gelungen und die Effekte sind hier teilweise wirklich hübsch-ekelig anzusehen. Trotzdem wirken diese Szenen auch im Gesamtkontext sehr übertrieben und dürften wohl nur von der FSK für Voll genommen werden. Die Gesichtszüge von Belial wirken im dritten Teil bereits sehr realistisch, auch wenn der gute Klump in diesem Teil leider auf seine hübschen, rot-glühenden Augen aus den beiden vorangegangenen Teilen verzichten muss.

Bei den Darstellern darf sich dann bei so einem Streifen natürlich auch nicht viel erwarten. Neben den teils nervigen Freaks, gibt’s einen durchgeknallten Kevin van Hentenryck, der sein schauspielerisches Talent im Gegensatz zum Vorgänger noch um eine Stufe minimiert und im letzten Teil auch nur noch eine untergeordnete Rollen als Weidekorb-Träge und Gag-Lieferant für andere liefert. Mr. Hentenryck wirkt teils schon arg lustlos bei der Sache. Annie Ross überzeugt mit ihrer Performance als Grannie Ruth noch am Ehesten, was jedoch angesichts des restlichen Casts jedoch nicht unbedingt als Kompliment aufgefasst werden muss. Besonders toll die geschmackvollen 80er-Jahre-Klamotten in zarten Pastelltönen und die toll-toupierde Perücke in Eisgrau. Miss Ross ist nebenher auch noch eine bekannte Sängerin, die auf zahlreiche Jazz-Veröffentlichungen zurückblicken kann. Auch ein Grund für Frank Henenlotter, die bereits erwähnte Musical-Szene in seinen Film einzubauen.

An der Nummer 56 der Trash-Collection aus dem Hause CMV-Laservision gibt es wie üblich nichts zu bemängeln. Die Bildqualität ist wie auch schon beim Vorgänger gut und auch das Covermotiv der kleinen Hochglanz-Buchbox ist ganz hübsch anzusehen. Mein Favorit ist aber diesbezüglich immer noch die Nummer 2 der Serie. Den Film gibt es in der deutschen Variante, sowie dem Originalton. Die Originalversion soll ja zusätzlichen Witz durch den „spaßigen“ Hinterwäldler-Slang einiger Protagonisten besitzen. Dieses ist mir jedoch nicht wirklich aufgefallen. Die englische Sprachversion bietet meiner Meinung ja nicht wirklich mehr Pepp als die deutsche Synchronisation, die ganz gut gelungen ist. Neben den Trailer zum Film, den man sich vielleicht besser jedoch erst hinterher anschauen sollte, bietet die Scheibe noch die zwei anderen Trailer zur Trilogie, eine Bildergalerie und ein paar Texttafeln zur Entstehung des Filmes, die aber nicht wirklich interessant ausgefallen ist.

„Basket Case 3 – die Brut“, der Abschluss der Trilogie bietet überspitztes, zu keiner Sekunde ernstgemeintes Puppentheater, dass mit wenigen Splatterszenen zwar etwas besser und kurzweiliger wie der zweite Teil der Reihe geworden ist, aber trotzdem nicht ganz überzeugen kann. Die Story schwächelt dahin und die Charaktere nerven teils gewaltig und das Finale fand ich jetzt auch nicht so berauschend. Dann gibt’s jedoch wieder ein paar gute Szenen, die dann doch noch mit viel Wohlwollen eine Bewertung im Mittelfeld rechtfertigen. Trotzdem hätte man sich die beiden Fortsetzungen wohl doch besser sparen können. Vom „unheimlichen Zwilling“ aus dem ersten Teil ist Belial jedenfalls eher zu einer lächerlichen Figur verkommen. Daher gibt’s an dieser Stelle zwar 9 - 10 Punkte auf der Trash- und Freak-, jedoch nur maximal 5 von 10 Punkten auf der Spaß-Skala. Kann man als neugieriger und aufgeschlossener Trashologe also schon gesehen haben. Aber erzählt mir hinterher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt...

Beitrag geändert von jogiwan (12.February 2008 09:19:30)