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#1 27.January 2006 22:26:52

chilidog
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Der vierte Mann

geschrieben von CVeidt am 29.07.05

Der vierte Mann ist Verhoevens letzter niederländischer Film vor seiner Karriere in Hollywood. Immerhin sieben internationale Auszeichnungen hat der Film seinem Regisseur eingebracht und ebenso wie sein Debüt „Türkische Früchte“ ist er zu einem kleinen Klassiker gereift. Die auf einer Erzählung von Gerard Reve basierende Geschichte nimmt den ein Jahrzehnt später entstandenen Sensationserfolg „Basic Instinct“ vorweg. Auch hier geht es um sexuelle Obsessionen, zumindest scheinbaren Mord und eine ikonenhafte Femme fatale.

Der homosexuelle Schriftsteller Gerard tritt die Reise zu einer Lesung an, die ihn in die Arme der sich geheimnisvoll gebärdenden und undurchdringbar erscheinenden Christine führt. Sie verbringen einige Zeit in ihrem Haus miteinander und kommen sich auch körperlich näher. Ihre knabenhafte Erscheinung als auch ihre zärtliche Fürsorge lassen eine sexuelle Annäherung erst möglich werden. Die idyllische Zweisamkeit wandelt sich in eine menage-a-trois als Christines Liebhaber Herman in das Haus zurückkehrt, der von Gerard ebenfalls begehrt wird. Christine war bereits dreimal verheiratet und jeder ihrer Ehemänner verlor in einem tragischen Unfall das Leben. Gerard driftet in Wahnvorstellungen ab und beginnt immer mehr zu glauben, Christine hätte ihre Männer auf dem Gewissen und trachte nun dem vierten Mann nach dem Leben. Als Opfer kommen sowohl er als auch Herman in Frage. Diese Wahnvorstellungen gipfeln in Kastrationsängsten. In einer der Schlüsselszenen führt Gerard Herman in die Familiengruft Cristines und damit symbolisch in den Tod. Herman wird am selben Tag sein Leben durch einen Unfall verlieren, während über Gerards Leben die schützende Hand eines Engels zu schweben scheint. In einer Vision am Ende des Films erkennt er in einer der Krankenschwestern, die ihn nach dem Unfall zu beruhigen versuchen, diesen Engel wieder als Sinnbild von Maria, der heiligen Jungfrau.

Mystizismus und Symbolismus treffen in diesem Werk auf eine ungeheure Vielzahl an Filmzitaten. Fast jedes Bild ist symbolisch aufgeladen. Bereits in dem exzellenten Vorspann darf eine schwarze Witwe dekorativ über einen hölzernen Jesus laufen und Fliegen in ihr Netz einspinnen. Es gibt subtilere Formen der Symbolik, aber die Szene wird eindrucksvoll von Jan de Bonts Kamera eingefangen, veranschaulicht hübsch süffisant das folgende Geschehen und bindet bereits hier die Idee aus dem Bergmanfilm „Wie in einem Spiegel“ mit ein, dass Gott eine Spinne sei. Hitchcock ist im gesamten Film präsent. Die Beziehung zwischen Gerard und Christine reflektiert in Teilen die Figurenkonstellation aus „Vertigo“. In den Visionen ist „Spellbound“ spürbar, ebenso wie Landis zeitnaher „American Werewolf in London“, der Verhoeven nach eigenen Angaben die Grundidee zu der Verflechtung von Vision und Wirklichkeit lieferte. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Gerard erzählt, was die Realität der Ereignisse von Anfang an in Frage stellt. Die ersten Szenen schildern wie ein alkoholisierter Gerard seinen Freund erwürgt, während kurz darauf im Bild zu sehen ist, wie der scheinbar Ermordete äußerst lebendig seinem Liebhaber die Schlüssel des Autos verweigert. Der Film lebt von der Unsicherheit ob der Zuschauer in die reale Welt, in die Wahnvorstellungen Gerards oder in eine zwar existierende jedoch jenseits der realen liegende Welt, geführt wird. Die Figur des Gerard orientiert sich dabei an der Persönlichkeit des Autors, welcher die Vorlage für diesen Film lieferte, sowie an einer Figur aus Bergmans „Wie in einem Spiegel“.

Die offensichtliche Intertextualität des Films führt zwangsläufig zu Vergleichen und dort verbergen sich dann auch die Schwächen des Werkes. Bergmanns tiefgründigen, psychologischen Charakterstudien wie dessen im fast gesamten Werk spürbaren Mystizismus ist Verhoeven nicht gewachsen. Renee Soutendijk gibt eine sehr schöne überzeugende Femme Fatale und beweist schauspielerisches Talent, besitzt jedoch nicht den Glanz und die Präsenz des deutlichen Vorbildes Kim Novak oder der phantastischen Rita Hayworth in „Gilda“ oder „The Lady of Shanghai“. In einer Szene lässt er seine Hauptdarstellerin sogar die Posen von Marilyn Monroe nachahmen. Es gibt Verweise auf symbolistische Malerei und den Versuch diese in filmische Bilder zu transformieren. Wo es einem Greenaway gelingt Klassiker der bildenden Kunst perfekt in seine Werke einzubinden, sie streckenweise sogar genau in das neue Medium zu übersetzen, erreicht Verhoeven diese Qualität nur teilweise, wie z. B. in dem schönen Vorspann. Die zitierte Bilderwelt des amerikanischen Malers Edward Hopper ist ihm näher, auch wenn er trotz hervorragender Ausleuchtung nicht Hoopers Expressivität in der Lichtgestaltung erreicht. Dennoch, hier stärkt der Verweis den Film und gibt den Bildern Kraft. Und dort schließt sich der Kreis wieder, war es doch Hoopers „The House by the Railroad“ der Hitchcock zu Bates Hotel inspirierte.

Deutlich ist zu spüren, dass Verhoeven das Wesen des Symbolismus und des Mystizismus eher fremd bleibt. Damit verliert der Film an Tiefe. Ambivalenterweise liegt darin aber auch die Stärke des Werkes. Eine angenehme ironische Distanz liegt über den Symbolen, die sogar ins possenhafte umschlägt. Das Kind, welches Jesus symbolisiert, bekommt als Heiligenschein die Schale des sündigen Apfels verpasst oder der hölzerne Jesus in einer Kirche verwandelt sich in den schönen Herman, dem Gerard das Höschen bzw. den Lendenschutz herunterzieht. Verhoeven, das ist vor allem ein Kino der Attraktionen, der Sensationen, das oft ins exploitative abgleitet und dennoch mit interessanten Subtexten aufwartet. Hinter der scheinbar heterosexuellen Sexszene verbirgt sich eine vor allem für die Entstehungszeit sehr explizite homosexuelle Liebesszene, wenn Gerard die Brüste Christines verdeckt und die Kamera bemüht ist, Gerards Wunsch entsprechend, Christine wie einen Knaben abzubilden.

Die meisten der verwendeten Symbole sind sehr klar und werfen zumeist als Schatten die Ereignisse voraus. Wie bei vielen Regisseuren wird auch der Farbgebung sowohl der Umgebung wie der Kostüme eine besondere Bedeutung beigemessen und es verwundert nicht, dass Christine im teuflisch roten Kleid in die Geschichte eingeführt wird. Auch die Bibelgeschichte von Samson und Delilah spiegelt sich im Film wieder und wird dazu genutzt, den Kastrationsängsten Gerards Ausdruck zu verleihen. So darf Christine in ihrem Beautysalon Hand an Gerards Haare und damit symbolisch an seinen Penis legen.

Der Film wird zusammen mit „Türkische Früchte“ zumeist als Verhoevens bestes Werk eingestuft, was sowohl auf die reichhaltigen Zitate und den sehr an europäisches Autorenkino erinnernden Stil zurückzuführen ist. Zweifellos pendelt der Film ausgesprochen gelungen zwischen der kühlen ästhetisierten Photographie und den für Verhoeven typischen grellen pittoresken Effekten. Zudem zaubert das zugrundeliegende Drehbuch einen schönen Neo- Noir, der durch die interessante Perspektive zusätzlich an Form gewinnt. Der Protagonist wird von Jeroen Krabbe eher mit unsympathischen Charakterzügen ausgestattet, was durch dessen herbe Gesichtszüge noch betont wird. Er entspricht damit dem klassischen modernen Antihelden und er erscheint als äußerst unsicherer “Erzähler“. Gerade durch seinen Blickwinkel verschwimmen die Geschlechter in der androgynen Hauptdarstellerin und verhelfen ihr gegenüber den Femme Fatales der Noirs und Hitchcocks zu eigenem Profil. „Der vierte Mann“ beweist durchaus eindrucksvoll warum der niederländische Film Verhoeven soviel zu verdanken hat. An vielen seiner späteren Hollywoodproduktionen ist oft kaum ein gutes Haar gelassen worden. Doch er gehörte zu den wenigen, die in eindeutigen Blockbustern wie „Robocop“ oder „Starship Troopers“ tatsächlich versuchten ernstzunehmende Gesellschaftskritik unterzubringen, die oft mit einem zynischen und pessimistischen Blick präsentiert wurde. Auch „Der vierte Mann“ endet mit dem Bild der Spinne, die weiterhin ihr Netz webt.


"Es gibt keine Grenzen. Nicht für den Gedanken, nicht für die Gefühle. Die Angst setzt die Grenzen!" [Ingmar Bergman]

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#2 27.January 2006 22:27:18

chilidog
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Re: Der vierte Mann

@ CVeidt

Danke, dass du das Review im Forum veröffentlicht hattest, sonst hätte ich es geschwind vom Word Dokument hier rein kopiert.
Wie ich schon in der e-mail sagte ist das Review wirklich Klasse gelungen und insbesondere die Bezüge zu den anderen Filmen von Hitchcock etc. haben mich etwas neugierig gemacht. Denn zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich mit ihm noch nicht so befasst habe, wie man es vielleicht als Film-Freak tun sollte   roll. Aber das wird irgendwann dringends nachgeholt smile.

Meiner Meinung nach gehört "The 4th Man" zu den besten Holländischen Filmen von Verhoeven und kann ihn jeden nur ans Herz legen, der mit seinen Filmen etwas anfangen kann smile.

Sodele, hier: http://www.project-equinox.de/index.php?seite=82900 bekommt nun auch dieses Review einen würdigen Platz smile.
Die Pics dienen momentan noch als Platzhalter, sobald ich ein paar schönere und passendere machen kann werden diese dann ersetzt.

Das Bild "The House by the Railroad" von Edward Hopper habe ich bei google gefunden und ich denke es passt mit in das Review rein, dann weiß man wenigstens auch was gemeint ist smile.

Danke nochmal für das Klasse Review und den dort aufgelisteten Filmen, nun muss ich doch einmal mich mit Hitchcock näher befassen, als nächstes wird gleich "Vertigo" gekauft smile.


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