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Um ihre gemeinsamen Freunde Greg (Christopher S. Nelson) und Sandy (Tarah Nutter) zu verkuppeln, plant das Pärchen Beth (Lynn Theel) und Tom (David Caruso) einen gemeinsamen Ausflug an einen idyllischen und abgelegenen Waldsee, wo sich die Beiden zwischen Camping, Picknick und der Abgeschiedenheit näher kommen sollen. Trotz gegenseitiger Sympathie wird die Laune jedoch bald getrübt, als die beiden Mädchen bei einem Zwischenstopp an einer Tanksteller auf den schrulligen Sarge (Martin Landau) treffen und wenig später auch der örtliche Tankstellenbesitzer Joe (Jack Palace) eindringlich davor warnt, die Reise fortzusetzen, da der Waldsee zu dieser Jahreszeit auch von Hobby-Jägern frequentiert wird, was in der Vergangenheit immer wieder zu tragischen Unglücksfällen geführt hat.
Die vier jungen Leute lassen sich trotz gegenteiliger Beteuerungen jedoch von kritischen Stimmen nicht entmutigen und setzten ihre Reise fort und landen wenig später an dem idyllischen Platz mitten im Wald. Während Beth und Tom Abkühlung im Wasser suchen, kommen sich auch Greg und Sandy näher und denken sich auch nichts Schlechtes als ihre Freunde wenig später spurlos verschwunden sind. Als Beth und Tom aber auch am Abend noch immer unauffindbar sind, macht sich vor allem Sandy Sorgen um ihre Freundin und die Beiden machen sich auf die Suche nach ihren abgängigen Freunden und ahnen nicht, dass sie bereits in Visier eines außerirdischen Jägers geraten sind, der zuvor schon zwei Jäger und den Aufsehen einer Pfadfindertruppe mit fliegenden und tödlichen Saugnäpfen ermordet hat.
Als Greg und Sandy die fünf übel zugerichteten Leichen finden, sind diese entsprechend schockiert und flüchten mit dem Van ihres getöteten Freundes in die nächstgelegene Bar, wo die anwesenden Besucher und Dorfbewohner ihren Geschichten aber nicht glauben und der Verdacht im Raum steht, dass diese von Sarge angeheuert wurden, um seine abenteuerliche Geschichte über außerirdische Invasoren zu untermauern. Dieser ist ebenfalls in der Bar anwesend, fühlt sich entsprechend bestätigt und rüstet sich zum Kampf, während der Vietnam-Veteran Joe den beiden eingeschüchterten Leuten anbietet, gemeinsam nochmals in den Pumpenhäuschen Nachschau zu halten um zu kontrollieren, ob den beiden nicht die Einbildung und blanke Nerven einen Streich gespielt haben.
Danach läuft jedoch alles aus dem Ruder und Sarge verwundet mit seiner Waffe den örtlichen Polizisten, den er in der Hitze des Gefechts für einen Außerirdischen handelt und verliert wenig später vollends den Verstand und wird für alle zur Bedrohung. Beth und Greg versuchen aus den Ort zu fliehen, landen in einem verlassenen Ferienhaus und geraten wenig später neuerlich ins Visier des Außerirdischen, der mit seinen lebenden Waffen Jagd auf alles macht, was sich bewegt. Als auch noch Greg zum Opfer fällt, wird Sandy im letzten Moment von Joe gerettet, der ebenfalls mehr über die Invasion weiß, als er eingangs zugegeben hat und nun bereit ist, den schier aussichtslosen Kampf gegen den übergroßen Alien aufzunehmen…
Der am 07. Februar 1943 in Michigan geborene Regisseur, Produzent und Schauspieler Greydon Clark ist ein umtriebiger Mensch, der mit „On the Cheap: My Life on Low Budget Filmmaking“ erst vor kurzem sein aufregendes Leben in Biografie-Form vorgelegt hat. Darin beschreibt er seinen Werdegang und Geschichten aus 25 Jahren Studio-unabhängigen Filmschaffen und die Entstehung so illustrer Werke wie der Blaxploitation-Film „Black Shampoo“, die Horror-Komödie „Satan’s Cheerleader“ und dem Hochsee-Grusler „The Univited“ bis hin zu seinen wohl hierzulande bekanntesten Werk „Alien Shock“ a.k.a. “Das Geheimnis der fliegenden Teufel“, die sich trotz überschaubaren Budgets durchaus einer größeren Fangemeinde erfreuen darf.
Dass er sich nur auf ein bestimmtes Thema beschränkt hat, kann man Herrn Clark ja nicht unbedingt vorwerfen und seine knapp 20 Titel als Regisseur bieten auch ein breites Spektrum für den Genre-Fan und bieten vom Biker-Film über knallharte Action und Komödie bis hin zum Alien-Schocker auch fast alles, was das Genre-Herz so begehrt. Dabei handelt es sich zwar immer um kleine Produktionen, die recht kostengünstig gedreht wurden und in die sich auch fast immer ein, zwei Genre-Stars verirren, die dann auch das Interesse der Fans garantieren, selbst wenn die Werbesprüche dann etwas zum Widerspruch zu den tatsächlichen Inhalten stehen.
Der 1980 entstandene Low-Budget-Schocker „Without Warning“ ist eigentlich auch kein sonderlich spektakulärer Film, genießt aber durch zahlreiche Free-TV-Ausstrahlungen und Nostalgie-Bonus einen durchwegs guten Ruf und auch der Verfasser dieser Zeilen kennt das Werk aus jungen Jahren bzw. dem Nachtprogramm des österreichischen Staatsfernsehens. Daher war ich auch entsprechend neugierig, das Teil nach vielen Jahren endlich wieder mal zu sichten und auch wenn „Alien Shock“ sicher nicht das Zeug zum Klassiker hat, so sind Greydon Clark doch ein paar erinnerungswürdige Momente in seinem Low-Budget-Streifen gelungen, die „Das Geheimnis der fliegenden Teufel“ auch aus der Masse vergleichbarer Werke herausstechen lässt.
Ein Großteil des Streifens wird ja eigentlich nur vor dem Alien geflüchtet und zur außerirdischen Bedrohung kommen auch noch Spannungen innerhalb der dörflichen Gemeinschaft. Dabei wirkt der Streifen aber nicht immer logisch und irgendwie scheinen alle Beteiligten die Bedrohung trotz zahlreicher Opfer eher auf die leichte Schulter zu nehmen. Herzstück des Streifens sind dann natürlich auch diese fliegenden Saugnäpfe, mit denen der übergroße Alien mit bedrohlichem Aussehen Jagd auf die Menschen macht und die auch sehr effektiv und mit entsprechend Schmodder in Szene gesetzt werden. Auch das Alien sieht hübsch furchterregend aus und auch wenn dieses Wesen wohl nicht gerade das Hellste im Universum zu sein scheint, möchte man dem wohl nicht im Dunkeln begegnen wollen.
Darstellerisch geht „Alien Shock“, der im Original „Without Warning“ heißt, ebenfalls in Ordnung und bietet neben den Genre-Veteranen Jack Palace als „Good Guy“,Martin Landau als „Bad Guy“ und Cameron Mitchell in einer Mini-Rolle als waffenbegeisterter Redneck auch noch CSI-Miami-Rotschopf David Caruso in seiner ersten Kinorolle. Tarah Nutter sieht als bemitleidenswerte Sandy immer hübsch panisch aus der Wäsche und auch Christopher S. Nelson als sympathischer Greg an ihrer Seite macht seine Sache als potentielle Identifikationsfigur auch recht gut. Im Alien-Kostüm agiert dann übrigens Ex-Basketballspieler und der übergroße Schauspieler Kevin Peter Hall, der einige Jahre später seine Erfahrung am Set von „Alien Shock“ wohl auch in seiner ebenfalls außerirdischen Rolle als Alien-Jäger in dem Action-Klopper „Predator“ einfließen lassen konnte.
Wie bereits geschrieben, erfreut sich Greydon Clarks Werk aber auch einem hohen Bekanntheitsgrad und neben zahlreichen Fernseh-Ausstrahlungen unter dem Titel „Das Geheimnis der fliegenden Teufel“ gibt es auch eine Labels, die sich dem Sci-Fi-Horrorstreifen „Alien Shock“ in gekürzter und ungekürzter Form angenommen haben. Aktuell gibt es auch zwei Varianten und neben der Nummer 123 in der CMV’schen „Trash-Collection“ erscheint „Alien Shock“ als Blu-Ray-Disc auch als ungekürzte Kaufhaus-Fassung von dem Ableger „New Visions Films“. Diese hat neben der VHS-Synchro auch eine neuere und vom ZDF in Auftrag gegebene Synchro an Bord, die sich aber nicht maßgeblich unterscheiden. Das Bild ist angesichts der Produktionsumstände sehr gut und im englischsprachigen Audiokommentar des Regisseurs erfährt man auch alles, was man als Fan über den Streifen wissen will. Abgerundet wird die VÖ dann noch mit zahlreichen Trailern, einer Bildergalerie und einem Wendecover ohne FSK-Freigabe.
Unterm Strich bleibt ein netter, kleiner Sci-Fi-Grusler aus der zweiten Reihe über einen Alien-Invasor mit originellen Waffenarsenal in Form fliegender Topflappen mit Fangzähnen, der in allen Belangen zwar recht durchschnittlich ausgefallen ist, aber dennoch gut zu unterhalten weiß. Zwar wird die Spannung nicht durchgehend gehalten und auch in Punkto Schmodder hätte etwas mehr auch nicht geschadet, aber die Atmosphäre ist durchaus gelungen und die sympathischen Darsteller und das FX-Team mühen sich redlich den Zuschauer bei Laune zu halten. In Anbetracht des kleinen Budgets kann man Greydon Clark dann auch nur zu seinem Werk gratulieren, dass Sci-Fi- und Horrorfreunde nun auch schon seit über 35 bei Laune hält und auch heutzutage inklusive kleinem Nostalgie-Bonus noch immer gut gefällt.
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