project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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In ferner Zukunft sind die Grenzen zwischen Mensch und Maschine längst verschwommen und als Terroristen die Abschusscodes von 250 Atomraketen in die Hände fallen und diese damit drohen, diese auch zu zünden und die Erde in den Abgrund zu stürzen, gerät Captain West (Adam Baldwin) und seine Crew auf der Delta-Basis unter Zugzwang und beschließt in einem Krisenstab, in diesem heiklen Fall den sogenannten Digital Man (Matthias Hues) einzusetzen. Diese D1-Einheit ist ein in Entwicklung befindlicher Kampf-Cyborg, der quasi unzerstörbar ist und darauf ausgelegt ist, im Fall des Falles selbst eine Kleinarmee auszuschalten und mit seiner technischen Sonderausstattung gelingt es dem Digital Man auch sich sogleich auf die Fährte der Kriminellen zu heften und dessen Versteck im amerikanischen Südwesten ausfindig zu machen.
Die Einheit funktioniert im Echteinsatz auch einwandfrei und ohne mit der Wimper zu zucken eliminiert der Digital Man alle Terroristen auf ihren versteckten Stützpunkt und bringt die entwendeten Codes mittels Datenträger in seinen Besitz. Trotz des umwerfenden Erfolges sind jedoch nicht allen Personen sind dem D1-Projekt wohlgesonnen und nach positiver Erledigung seiner Mission wird die D1-Einheit Dr. Parker (Paul Gleason) und General Roberts (Ed Lauter) aus dem Umfeld von Captain West bewusst sabotiert Die Maschine, die den Kampf-Cyborg zurück auf die Basis bringen soll, wird mit einem manipulierten Cyborg zum Absturz gebracht und während die Mannschaft ausgeschaltet wird, erhält der Digital Man den neuen Auftrag.
Als die D1-Einheit von den Radars verschwindet, wird von den mit den unvorhergesehenen und seltsamen Ereignissen skeptisch gewordenen Captain West ein A2 Elite-Team unter der Leitung von Seargent Anders (Ken Olandt) zu einem stillgelegten Atomforschungsstützpunkt nach Badwater geschickt, wo der Aufenthaltsort des Digital Man vermutet wird. West behält auch Recht und während die D1-Einheit mittels Sattelitenverbindung versucht mittels Übertragung der Abschusscodes den dritten Weltkrieg auszulösen und dabei auch an die zivile und durchaus streitbare Bevölkerung des kleinen Örtchens gerät, wird auch die A2-Einheit unsanft von dem Cyborg begrüßt, der auch das Raumschiff der Elite-Einheit mittels Beschuss unsanft zur Landung zwingt.
Der Digital Man entpuppt sich auch als ernsthafte Bedrohung für Anders und nach einem weiteren Feuergefecht entdeckt das Team durch den im Kampf gefallenen Woon (Woon Young Park), dass sich unter ihnen ebenfalls Cyborgs befinden. Doch davon hatten die Mitglieder der Elite-Einheit keine Ahnung und während innerhalb der Gruppe das gegenseitige Misstrauen steigt, bahnt sich der Digital Man weiter unbarmherzig seinen Weg in den Untergrund um in der stillgelegten Forschungsstation seine Mission zu Ende zu bringen. Es beginnt ein brutaler und mit allen Mitteln geführter Kampf gegen den scheinbar übermächtigen Gegner und während Anders auch zunehmend Zweifel an der Existenz seiner Freundin Gena (Kristen Dalton) hegt, kommt es in den zahlreichen Gängen der Station zu einem verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit…
Zugegeben: Regisseur Phillip J. Roth und ich hatten keinen guten Start und in meinem Text zu seinem Sci-Fi-Streifen und Schleichwerbung für Tabakwaren mit dem Titel „Prototype“ schrieb ich ja von einer beispiellosen „Ressourcen Verschwendung“ und das 1992 gedrehte, gegen die Wand gefahrene und auch ziemlich lahme Werk war aus vielerlei Gründen so überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Das Roth es aber viel besser kann, beweist mir nun aber sein 1995 entstandenes Werk „Digital Man“, dass zwar noch immer Genre-Vorbildern huldigt, aber dabei wesentlich unterhaltsamer und auch eigenständiger ausgefallen ist und auch noch mit allerlei bekannten Gesichtern aus der zweite Reihe aufwarten kann.
Die Geschichte von „Digital Man“ ist zwar nicht sonderlich originell, aber für Genre-Verhältnisse durchaus solide ausgefallen und präsentiert eine kurzweilige Geschichte über eine unzerstörbare Cyborg-Kampfeinheit, die sie – wie so oft - gegen ihre Schöpfer wendet und einer Elite-Einheit mit internen und existenziellen Problemen, die sich auf die Ferse der unkaputtbaren Einheit heftet. Dabei nimmt der Streifen wieder gleichermaßen Anleihen bei „Terminator“, „Robocop“, „Predator“ und „Blade Runner“, bietet sympathische Helden und jede Menge Action, Explosionen am laufenden Band und neben einer Prise gesunder Härte gibt es auch noch augenzwinkernde Momente, die die ganze Cyborg-Sause ebenfalls auf eine unterhaltsame Weise auflockern.
Phillip J. Roth macht für seine Verhältnisse und das augenscheinlich etwas knappe Budget auch fast alles richtig und es rummst und scheppert an allen Ecken und Enden und den Protagonisten fliegt auch andauernd irgendwas um die Ohren. Statt seine Darsteller endlos durch dunkle Gänge marschieren zu lassen, gibt’s in „Digital Man“ neben hübscher Locations auch ständig eins auf die Mütze und selbst wenn die Geschichte am Ende leichte Ermüdungstendenzen zeigt und sich manche Explosion im Verlauf des Filmes auch wiederholt, ist das Gesamtergebnis trotz nicht ganz so gelungener Computer-Tricks und kompletten Sequenzen aus dem Rechner immer noch gut genug, um die bierselige Runde an Action-Gülle-Fans für knapp neunzig Minuten nicht zu enttäuschen.
Der amerikanische Viel-Filmer hat für seinen 1995 gedrehten Sci-Fi-Klopper auch eine illustre Runde an Darstellern und bekannten Gesichtern gewinnen können, allen voran der deutsche Schauspieler und Kickboxer Matthias „Dark Angel“ Hues, der hier als titelgebender „Digital Man“ alle Hindernisse aus dem Weg ballert. Als besonnener Gegenpol agiert der sympathische Ken Olandt („Leprechaun“) und als Captain West gibt sich der vielbeschäftige Adam Baldwin, der mit den gleichnamigen Brüdern aber nichts am Hut hat. Don Swayze gibt den Dorftrottel, Woon Young Park („Prototype“) und Sherman Augustus ein paar Cyborgs und sogar die von mir sehr geschätzte Susan Tyrell („Totaler Sperrbezirk“) hat einen kurzen Auftritt als streitbare Dorfbewohnerin mit durchschlagenden Argumenten.
Der kurzweilige Streifen erscheint dann auch – wie könnte es anders sein – in der Trash-Collection, wo dieser als dritter und letzter Part einer Phillip J. Roth Trilogie als Nummer 114 veröffentlicht wird. Die Bildqualität der ungekürzten Scheibe ist eigentlich sehr gut und neben der deutschen Synchro gibt es wie üblich auch die englische Originalfassung. Neben der streng limitierten Auflage in der üblichen und handlichen Hartbox erscheint „Digital Man“ aber auch von „New Vision Films“ im Vertrieb von Edel auch als reguläre Kaufhaus-Fassung, in der dieselbe von der FSK mit 18 freigegebenen Fassung des als „aufwendiges und spannungsgeladenes Endzeitspektakel mit harten Gore-Effekte“ angekündigten Streifens.
Unterm Strich bleibt ein solider B-Streifen über eine unkaputtbare Kampfeinheit die von bösen Menschen sabotiert wird und daraufhin von einer bunt zusammengewürfelten Truppe an Elite-Soldaten in einem Hinterwäldler-Kaff außer Gefecht gesetzt werden soll. „Digital Man“ präsentiert dabei alles, was man sich von einem derartigen Werk erwartet und statt Innovation setzt Phillip J. Roth eher auf bewährte Zutaten und jede Menge Explosionen. „Digital Man“ ist ein unterhaltsames und auf Dauerfeuer gebürstetes Action-Spektakel mit bekannten Gesichtern, schlechte gealterten Animationen und jeder Menge Explosionen und wird so auch sein angepeiltes Zielpublikum keinesfalls enttäuschen.
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, ist nun auch endlich Online: http://chilidog.project-equinox.de/inde … ge_id=9913
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