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project: equinoX Forum / Ghoulies IV

project: equinoX Forum

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#1 24.March 2015 18:18:12

jogiwan
drama-princess
Ort: graz (austria)
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Beiträge: 2256

Ghoulies IV

Bei einem Einbruch in ein Lagerhaus in Los Angeles überwältigt die dralle und aus einer Irrenanstalt geflüchtete Alexandra (Stacie Randall) die anwesenden Wachmänner und öffnet mittels Pentagramm, vier darin platzierten Menschenopfern und einem aus den herumstehenden und für ein Museum bestimmte  Frachtkisten gestohlenen Rubin ein Portal zu einer anderen Welt um ihren Gebieter Faust, den Fürsten der Finsternis auf die Erde zu holen. Doch in einem unbedachten Moment stört die in Latex gekleidete, gewaltbereite und völlige durchgeknallte Alexandra den mystischen Kreis und schickt so auch Faust irrtümlich wieder in die Hölle zurück, während sich jedoch zwei kleine und geschwätzige Kobolde, sogenannte Ghoulies durch das geöffnete Portal ebenfalls auf die Erde verschaffen und fortan Schabernack treiben.

Zur gleichen Zeit ist der draufgängerische und chronisch übermüdete Polizist Graves (Peter Liapis) mit seinem neuen Partner Scott Mencuso (Bobby Di Cicco) auf den Straßen der Millionenmetropole unterwegs und ahnt nichts von alledem, als er von seiner Vorgesetzten und ehemaligen Liebe Kate (Barbara Alyn Woods) zu dem Tatort in das abgelegene Lagerhaus gerufen wird. Durch das Pentagramm am Boden und einem besonderen Graffiti an der Wand ahnt Graves jedoch, dass mehr hinter der Sache steckt und da auch kein Wachpersonal gefunden wird und sich eine Museums-Kuratorin als Besitzerin der Kisten mehr als bedeckt gibt, keimt in Graves der Verdacht, dass seine ehemalige Vergangenheit und seine Ex-Geliebte Alexandra mit der ganzen Sache etwas zu tun haben könnten.

Ehe Graves in den Polizeidienst eintrat, hatte er sich ja vor vielen, vielen Jahren gemeinsam mit seiner damaligen Geliebten Alexandra satanischen Mächten verschrieben und seiner materialisierten und dunklen Seite den Namen Faust verpasst und in die Abgründe der Hölle geschickt. Doch davon sind neben dem  bösartigen Wesen in einer anderen Dimension, das aussieht wie Graves nur die schlechte Erinnerung und ein roter Rubin geblieben, den der Polizist  mit einer Kette um den Hals trägt. Doch genau auf diesen Stein, der dringend für wie Neuauflage des eingangs erwähnten Rituals benötigt wird hat es nun auch Alexandra abgesehen und um sich diesem zu bemächtigen, verführt und verhext die hübsche Teufelsanbeterin Graves Partner Mancuso, der seinen Partner ermorden soll.

Doch der Plan geht schief und als sich Graves aktuelle Flamme, die Prostituierte Janine sich dem auffälligen Schmuckstück bemächtigt und auch die beiden Ghoulies in Graves ihren Meister aus einer anderen Dimension zu erkennen glauben und dessen Verfolgung aufnehmen, nimmt das Chaos weiter seinen unvorhersehbaren Lauf. Der verhexte Mancuso landet nach der Konfrontation mit Graves geradewegs in der Hölle und  Alexandra entführt Janine und plant diese in der Irrenanstalt auf einem Altar zu opfern um Faust endgültig zu materialisieren und die Welt in den dunklen Abgrund zu stoßen. Graves heftet sich mit Kate aber prompt auf die Fersen seiner ehemaligen Geliebten und auch die Ghoulies haben im turbulenten Finale ebenfalls noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden…

Kleine Kreaturen mit Hang zu besonderer Boshaftigkeit erfreuen sich im Horror-Business ja großer Beliebtheit und egal ob „Gremlins“,  außerirdische Besucher wie die „Critters“ und „Hobgoblins“, Blätter-fressende Trolle oder auch Puppenhorror aus der Schmiede von Charles Band bzw. „Full Moon“ und dessen Ableger – jeder dieser Beispiele hat es neben einer großen Fanbase über die Jahrzehnte auch auf mindestens einen oder gleich mehrere Nachfolger gebracht. Die „Gremlins“ haben einen nicht minder erfolgreichen zweiten Teil, bei den „Trolls“ ist der Nachfolger in Trash-Kreisen sogar noch berüchtigter als der Auftakt, von den „Critters“ gibt es insgesamt vier Teile und bei der „Puppet Master“-Reihe ist ja irgendwie nach zehn Teilen noch immer kein Ende abzusehen.

Hierzulande etwas weniger bekannt scheinen hingegen die umtriebigen „Ghoulies“ zu sein, die erstmalig im Jahr 1984 ihren ersten Auftritt hatten. In dieser Horror-Komödie unter der Regie von Luca Bercovici beschwört Peter Liapis als Jonathan Graves im Haus seiner Eltern in einem okkulten Ritual die kleinen Wesen, die daraufhin ihn und sein Umfeld terrorisieren. Nach zwei Nachfolgern aus den Jahren 1988 und 1991 gedreht wurden und außer den Kobolden anscheinend nicht mehr viel mit dem Erstling zu tun haben, kehrt Liapis im vierten und bislang letzten Teil der Reihe aber fulminant als Jonathan Graves zurück, den es mittlerweile in den Polizeidienst verschlagen hat und es so auch neuerlich mit den Geistern seiner Vergangenheit zu tun bekommt.

Der unterhaltsame Streifen funktioniert aber auch ohne Kenntnis seiner drei Vorgänger ganz hervorragend und der umtriebige Viel-Filmer Jim Wynorski schlägt zwar die Brücke zum Erstling, ersetzt die ursprünglich durch schleimige Puppen zum Leben erweckten „Ghoulies“ des Erstlings aber durch zwei zwergenhafte Darsteller mit Troll-Make-Up, was ihm auch prompt den Ärger zahlreicher Fans einbrachte. Abgesehen von seinen Protagonisten scheint der vierte Aufguss auch nicht allzu viel mit dem Erstling zu tun zu haben und die geschwätzigen Kobolde mit Hang zu Kalauern haben in dem 1994 gedrehten Teil auch eine eher untergeordnete Rolle, während sich der Rest des turbulenten Streifens wie bei Wynorski üblich eher auf scharfe Kurven und satanische Beschwörungen konzentriert.

Herausgekommen ist ein lustiger Blödsinn für Leute mit Sinn für Humor und Hang zum Trash, die sich auch an den augenzwinkernden Ereignissen nicht stören, die teils recht unmotiviert auf den Zuschauer losgelassen werden. Über die Handlung sollte man sich wohl auch nicht groß Gedanken machen und dann ist  „Ghoulies IV“ ja eine recht spaßige und turbulente Angelegenheit mit knapp bekleideten Damen und jeder Menge Action und flotter Sprüche, die dem angepeilten Zielpublikum aus der Fraktion „Party-Horror“ wohl auch gefallen dürften. Der Streifen hält sich nicht lange auf mit Kleinigkeiten und bietet kurzweilige Unterhaltung von der ersten Minute bis zum Finale mit dem angekündigten Remake, das uns bislang aber erspart geblieben ist.

Inhaltlich hält „Ghoulies IV“ mit Titten, Horror und Humor auch das üblichen Wynorski- „Direct-to-Video“-Niveau und hat hier sogar eine wilde und teuer aussehende Verfolgungsjagd und eine  Explosion am Start, die laut IMDB jedoch aus seinem 1991 entstandenen Streifen „976-Evil II“ recyclet wurden. Die Regie ist routiniert, das Make-Up der „Ghoulies“ gelungen, die CGI etwas weniger und auch den ein- oder anderen blutigen Moment gibt es zu bestaunen, auch wenn man sich bei dem eher humorvoll ausgefallenen Monster-Streifen mit satanischer Beteiligung und familienfreundlicher FSK16-Freigabe diesbezüglich natürlich nicht zu viel erwarten sollten. Darstellerisch ist der Streifen ebenfalls gelungen und Peter Liapis hat sichtlich Lust an der Neuauflage seiner Rolle und am Agieren an der Seite der zahlreichen weiblichen Darstellerinnen, die mit knappen Outfits für die Erotik zuständig sind.

Neben der bisher erhältlichen VHS und einer Bootleg-VÖ gibt es den heiteren Monster-Spaß nach knapp 20 Jahren auch endlich legal auf Silberling und wo könnte so ein Streifen auch besser erscheinen als in der Trash-Collection, wo der spaßige Streifen als Nummer 116 der Reihe und in einer kleinen Hartbox veröffentlicht wird. Daneben erscheint „Ghoulies IV“ aber ebenfalls ungekürzt auch von „New Visions Film“, dem Kaufhaus-Label-Ableger von CMV-Laservision, die mir zur Sichtung vorlag und dieselbe Scheibe beinhaltet. Die Qualität ist in beiden Fällen also ganz ordentlich und neben der deutschen Synchro gibt es wie gewohnt auch den Originalton. Abgerundet wird die ganze Sache dann noch mit der obligatorischen Bildergalerie und einer Handvoll englischer Trailer zu „Die Leichenfabrik des Dr. Frankenstein“, „Vampirella“ und „Return of the Moonwalker“, die bereits im Rahmen der Reihe veröffentlicht wurden.

Unterm Strich bleibt eine sympathisch-trashige Monster-Sause mit Satanisten, Polizisten,  Prostituierten und anderen Sympathieträgern, die sich hier munter die Klinke gegenseitig in die Hand geben. Zwar spielen die titelgebenden „Ghoulies“ im vierten Aufguss der Reihe bis zum turbulenten Finale nur eine untergeordnete Rolle und flitzen ab und an durchs Bild, aber ansonsten bekommt der Fan gepflegter Unterhaltung mit Sex, Gewalt und flotten Sprüchen auch alles serviert, was für einen infantilen Streifen aus der Party-Horror-Ecke so  erforderlich ist. „Ghoulies IV“ ist ein lustiger Spaß für Menschen mit Humor und ein weiterer Beitrag von Viel-Filmer Jim Wynorski, der zwar niemals zu den Klassikern des Genres zählen wird, aber den Zuschauer knapp 90 Minuten bestens unterhält.


It´s fun to stay at the YMCA...

*** Gretl... the prince !!! ***

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#2 03.April 2015 16:12:41

chilidog
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Re: Ghoulies IV

@ Jochen,

vielen Dank für das Review, ist nun auch endlich Online: http://chilidog.project-equinox.de/inde … ge_id=9907

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