project: equinoX - Das deutschsprachige DVD und Film Projekt im Internet
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Chuck (Sewell Whitney) betreibt mit seiner Frau Eve (Kristin Pfeifer) mehr schlecht als recht einen kleinen Kabelkanal, dessen größte Attraktion eine Sendung mit dem übernatürlichen Medium Madame Camille (Alicia Petrides) darstellt, die in einem Fernsehstudio mit wechselnden Gästen Geister beschwört. Dabei wird’s zwecks besserer Optik schon auch mal mit dem ein- oder anderen und auch ganz simplen Trick nachgeholfen damit der Zuschauer und die Gäste auch stets bei Laune gehalten werden.
Doch hinter den Kulissen gärt es schon längere Zeiten und die gütige Camille, die ihren Zuschauern nicht länger übersinnliche Fähigkeiten vorgaukeln möchte, überlegt sich zur Ruhe zu setzen und kann nur mit Mühe von ihrer persönlichen Assistentin Trish (Dominica Myers) zu weiteren Auftritten überredet werden. Das ist jedoch nur ein Problem von Chuck, der seine Gattin mit seiner drallen Assistentin Jen (Laura Olipra) betrügt und ständig von seinen Angestellten wegen der miesen Bezahlung unter Beschuss steht.
Um die Show entsprechend zu pushen überlegt sich Chuck auch einen gefinkelten Plan, wie er auf einen Schlag den Bekanntheitsgrad erhöhen könnte und plant eine Show, in der Camille live und vor den Augen des skeptischen Priesters John Simons (Ryan Ramos) den ebenfalls eingeladenen Daniel (Del Roy) des Mordes zu überführen soll. Diese ist zwar nicht sonderlich begeistert, spürt aber schon seit Tagen die Präsenz negativer Energie im Studio, die auch für seltsame Unfälle im Umfeld des Studios verantwortlich scheint, die zum Glück jedoch noch immer glimpflich verlaufen sind.
Am Tag der Aufzeichnung scheint jedoch tatsächlich eine böse Macht den Weg in die Studios gefunden und eine heruntergefallene Lampe ist nur der Anfang zu einer Reihe von seltsamen Begebenheiten. Bei der Aufzeichnung der Show mischt sich ein dunkler Schatten unter die Teilnehmer der Seance und vor den Augen der anderen verschwindet ein junges Mädchen, während der Körper des Priesters von einem Dämon in Besitz genommen wird. Auch bei den anderen macht sich langsam Panik breit und als alle Ausgänge verschlossen sind, entpuppt sich das Studio für die Eingesperrten als tödliche Falle…
Bei Horror aus der Indie-Produktion müssen ja oftmals Abstriche gemacht werden und die Zahl von arg unterdurchschnittlichen Beiträgen aus dieser Kiste ist zum Nachteil des aufgeschlossenen Zuschauers auch dementsprechend hoch. Das es auch anders geht, beweisen aber immer wieder findige Filmemacher mit Überraschungserfolgen und auch Regisseur George Scileppi, der mit seinem eigentlich unterhaltsamen und 2007 entstandenen „Death’s Door“ einen durchaus passablen Grusel-Streifen abliefert, der zwar sicher nicht zu den Highlights des Genres zählt und auch nicht alle Klippen einer Diskont-Produktion umschiffen kann, aber im Großen und Ganzen doch recht okay ausgefallen ist.
Die Geschichte ist ja recht passabel ausgefallen und bleibt auch bis zum überraschenden Ende halbwegs spannend. Zwar hätte man sich vielleicht ein bisschen mehr übernatürliche Aktionen gewünscht und am Anfang verzettelt sich Regisseur Scileppi auch etwas bei seinen zahlreichen Charakteren, aber im Verlauf des Filmes kommt keine Langweile auf. Mit seiner turbulenten Handlung, etwas theatralischer Darbietungen und mit seinen doch eher günstigen Computer-Effekten erinnert mich „Death’s Door“ dann auch an eine Mischung aus „Full Moon“-Produktionen aus der Charles-Band-Schmiede und die unterhaltsam-trashige US-Gay-Mystery-Serie „Dante’s Cove“, die dem Ganzen ebenfalls nicht unähnlich scheint.
Technisch geht der Streifen ja ebenfalls durchaus in Ordnung, auch wenn ich persönlich beim geschätzten Entstehungsjahr doch weit daneben lag. Die etwas billige Optik, die auf die Präsenz der teuflischen Macht hinweisen soll, ist zwar nicht sonderlich gelungen, aber wohl wie die billigen CGI eher dem kleinen Budget geschuldet. Ein bisschen mehr handgemachter Gore statt Rechner hätte zwar auch nicht geschadet, aber im Verlauf des Streifens gibt es doch auch immer wieder blutige Momente, die dafür sorgen, dass sich der Streifen auch recht gut gucken lässt. Jedenfalls macht der Streifen mit einigen kleineren Einschränkungen durchaus Laune und auch darstellerisch sticht „Death`s Door“ mit vertretbaren Leistungen aus der Masse der Indie-Produktionen hervor.
Alicia Petrides als Madame Camille passt ja ideal für die Rolle des Mediums und auch Dominica Myers wirkt als ihre etwas ominöse Assistentin ganz glaubwürdig. Sewell Whitney ist laut IMDB ein vielbeschäftigter Mann und hat es immerhin schon in ein paar größere Streifen und an die Seite von Christian Slater und Michael Douglas geschafft. Der Rest des Casts ist ebenfalls recht okay und bietet sympathische Gesichter aus der zweiten und dritten Reihe, die hier auch mit Eifer an der Sache sind und vor allem Ryan Ramos sticht positiv hervor.
„Death’s Door“ kommt dann auch als Bonusfilm der Nummer #99 und im Rahmen der „Trash Collection“ aus dem Hause CMV-Laservision, wo dieser kleine B-Grusler auch gut aufgehoben ist und auch unterhaltsamer als die eigentliche Hauptattraktion „Zombie Brigade“ ausgefallen ist. Da sich eine Synchro nicht auszahlen würde, kommt der Streifen mit optionalen Untertiteln, wobei das Werk auch im Original leicht verständlich ist. Die Bildqualität ist für diese Art von Film ebenfalls okay und der Streifen hat neben einem launigen Audiokommentar und entfallenen Szenen im Extra-Bereich sogar eine eigene Cover-Variante spendiert bekommen.
Unterm Strich bleibt ein kleiner B-Grusler, der in allen Belangen und im positiven Sinne durchschnittlich ausgefallen ist und den Zuschauer mit einer sympathischen Geschichte samt überraschender Wendung und soliden Leistungen vor und hinter der Kamera aufwarten kann. Zwar ist mancher Effekt aus dem Rechner nicht ganz gelungen und der Anfang ist etwas lahm ausgefallen, aber dieses wird wenig später durch nette Einfälle und Twists, handgemachten Tricks und dem Herzblut aller Beteiligten mühelos wieder wettgemacht. Wer schon bei der „Charles Band“-Trilogie auf seine Kosten gekommen ist und auch bei Streifen mit geringerem Budget nicht gleich Ausschlag bekommt, macht mit „Death’s Door“ sicher auch nichts falsch.
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@ Jochen,
vielen Dank fürs Review, ist nun auch schon Online: http://chilidog.project-equinox.de/?page_id=9301
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